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Alles eine Frage der Perspektive

Beteiligung zum Bebauungsplan NR. 7213-2: Schlossalle

Alles eine Frage der Perspektive

Kurt Tucholsky schrieb 1927 in seinem Gedicht "Das Ideal":

"Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.

Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:"[...]

Es ist völlig legitim, aus persönlichen und/oder eigennützigen Gründen, Projekte wie zB. die Seilbahn oder auch die "Schlosshöfe" in Bonn Mehlem abzulehnen. Unangenehm wird es, wenn von Seiten einiger Projekt-Gegner, scheinbar übergeordnete Ziele wie "Klimaschutz" und "Artenvielfalt" ins Feld geführt werden, um damit das eigene Ressentiment zu verschleiern und die geplanten Projekte zu verhindern. Ein wenig mehr Ehrlichkeit und Ergebnisoffenheit würden der Debatte sicherlich gut tun.

Kommentare

Gespeichert von Ilse Maresch am Di., 30.05.2023 - 15:28

Wer die dramatischen Folgen des Klimawandels noch nicht begriffen hat, dem empfehle ich einen Ausflug ins Ahrtal, zwei Jahre nach der Flut. Was dort geschehen ist, ist erst der Anfang. Inzwischen hat es weitere Unwetter mit großen Schäden gegeben, von denen nicht mehr so ausführlich berichtet wurde. Von den katastrophalen Ereignissen in anderen Ländern ganz zu schweigen. Man kann nur von Glück reden, wenn man selbst so etwas noch nicht am eigenen Leib erleben musste.
Schutz des Klimas und der schwindenden Artenvielfalt sind also keine „scheinbar übergeordneten Ziele“, sondern das Gebot der Stunde. Sich für mehr Klimaschutz vor Ort einzusetzen, hat also nichts mit übersteigerten selbstsüchtigen Ansprüchen zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand und Verantwortungsbewusstsein.

Gespeichert von Gast am Mi., 31.05.2023 - 10:42

[...] Die Flut wurde zur Katastrophe, weil sich in Deutschland der Katastrophenschutz in einem katastrophalen Zustand befindet. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen trugen veraltete Technik, unklare Zuständigkeiten und falsche politische Entscheidungen mehr zu den Toten und Verletzten bei als der Klimawandel. Wer sich diesen zentralen Fragen nicht stellen will, weil er persönliche oder politische Konsequenzen fürchtet oder seine eigene weltanschauliche Agenda bewirtschaften will, hält an der Mär von der alleinverantwortlichen Klimaerwärmung fest. Künftige Katastrophen werden so gerade nicht verhindert. [..]

Quelle:https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/flutkatastrophe-nicht-an-al…

Gespeichert von Noch ein Gast am Mo., 05.06.2023 - 11:59

Das alte NIMBY-Argument: Nach dieser verqueren Logik dürfte sich niemand mehr für irgendetwas engagieren, da ja Partikularinteressen zwangsläufig sind. Keiner im Ahrtal dürfte sich dann bspw. gegen Hochwasserrisiken aussprechen. Das ist unsinnige Ideologie!

Gespeichert von Gast am Do., 08.06.2023 - 19:20

In meiner Wahrnehmung ist NIEMAND gegen ein Projekt für den Bau von bezahlbarem Wohnraum in der Schlossallee. Es gibt aber neben persönlichen und/oder eigennützigen Gründen von Projekt-Befürwortern einer maximal möglichen Flächenversiegelung mit möglichst vielen Stockwerken auch Befürworter eines Projekts für bezahlbaren Wohnraum, das sich in die Umgebungsbebauung einfügt sowie den alten Baumbestand erhält. Ein großer Konsens für bezahlbaren Wohnraum ist in der Schlossallee gegeben. Es geht nicht um die Verhinderung eines Projektes sondern um die Dimensionierung der Bebauung in der Fläche und in die Höhe. Kaltluftentstehungsräume (u.a. auch durch alten Baumbestand in Ortsteilzentren) und Kaltluftbahnen sind für unsere Städte in den letzten Jahren wichtiger geworden und sollten daher eine größeres Gewicht in der Abwägung mit anderen Zielen haben als das in der Vergangenheit der Fall war.

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