Hbf, ZOB, Unterführungen
Auch ich möchte das Problem der Drogenszene rund um Hbf, ZOB kommentieren. Ich fühle mich in diesen Bereichen nicht mehr wohl, die Situation verschlechtert sich immer weiter. Dass es die Szene gibt, ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das nicht verschwindet durch Platzverweise. Und doch kann es auch keine Lösung sein, dass die Bürger sich aus diesen Orten zurückziehen und ihre Stadt Stück für Stück aufgeben. Was tun? Ich wünsche mir ein ganzheitliches stadtplanerisches Konzept, das den Raum im Zentrum der Stadt den Bürgern zurückgibt, indem es ihn (wieder) aufwertet und bürgerschaftlich belebt. Bezahlbare Mieten für kleine Läden, Cafes, etc, ein Open-Air-Konzert o.ä., eine ansprechende Bebauung, Begrünung, gute Pflege. Gleichzeitig wünsche ich mir eine Bekämpfung der Ursachen des enormen Wachstums der Drogen-Szene. Wo kommt der Stoff her? Wer profitiert vom Wachstum? Ich mag die traurige Selbstzerstörung der Ärmsten in unserer Gesellschaft auch nicht einfach hinnehmen.
Kommentare
Die Nulltoleranz anderer…
Die Nulltoleranz anderer Städte hat dazu geführt, dass die Leute aus anderen Städten abgezogen sind. nach eigenem Bekunden der Leute am Kaiserbrunnen ist darüber hinaus Heroin nirgendwo so günstig wie in Bonn.
Die Stadt verfolgt hier das Konzept einer offenen Drogen- und Alkoholikerszene, um diese besser beobachten zu können. Das ergibt einerseits natürlich Sinn, hat aber für "normale" Einwohner die entsprechenden Folgen im Alltag.
Offene Drogenszene als Konzept + Verwaltung, denen Gewalt, Vermüllung, Vandalismus als vermeintlicher Ausdruck von progressivem "Großstadtflair" gilt + billiger Stoff = das was wir in Bonn erleben.
Das hat nicht nur für uns…
Das hat nicht nur für uns Einwohner die hier im Forum beschriebenen Folgen.
Auf einem Seminar erzählten mir andere Teilnehmer ihre Erfahrungen in Bonn. Das erste Mal gesehen wie sich Drogenabhängige die Spritze in den Hals rammen und sie dann wegwerfen. Auf dem Münsterplatz im Café übelst von einem Suchtkranken bepöbelt worden, weil man kein Geld für Drogen "spenden" wollte. Tja, die Menschen werden nicht wiederkommen, die anderen haben kein Interesse mehr und Bonn erleidet einen nachhaltigen Imageschaden. Statt hier aktiv zu werden, werden jetzt auch noch die Steuern für Geschäftsreisende erhöht.
Seit 1978 die erschütternde Geschichte "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" erschienen ist, hat sich in punkto Drogenprävention nicht viel getan. Alle Jugendlichen haben in der 8. Klasse einen Tag zum Thema. Einige rauchen, kiffen oder trinken Alkohol aber bereits ab der Unter- oder Mittelstufe. Marihuana-Beutelchen findet man auf manchem Schulhof. Wenn sich Suchtverhalten schon so manifestiert hat, ist ein Sucht- bzw. Drogen-Tag lächerlich. Zudem müsste man in Schulen Gewalt versus gesundes Beziehungsverhalten thematisieren. In Bonn gibt es keine einzige Schule mit Whole School Approach, um Mobbing und Gewalt zu verhindern. Und ich wüßte auch keine, die ein wissenschaftlich fundiertes Mobbingpräventionskonzept einsetzt. Kinder konfrontieren sich dank Smartphone in der Grundschule schon mit Pornos. Das ist ein Armutszeugnis!