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Warum jetzt?

Beteiligung im Satzungsverfahren: “Erhaltungs- und Gestaltungssatzung für den historischen Ortskern von Oberkassel“

Warum jetzt?

Woraus ergibt sich jetzt die Notwendigkeit einer Gestaltungssatzung? Angeblich weil es „Veränderungsdruck“ gäbe. Wo liegt der Unterschied zwischen Veränderungsdruck und „notwendige Veränderung“?
Wenn behauptet wird ohne Erhaltungssatzung würde der Nachbar einfach um drei Stockwerke aufstocken können oder das ohne Gestaltungssatzung Hochhäuser mit Balkonen aus dem Boden schiessten, dann sind dies Lügen. Ohne Erhaltungssatzung ändert sich erstmal nix: Oberkassel setzt jenes „natürliche Wachstum“ fort, welches die Erhaltungssatzung als schützendwert erachtet. Le Corbusier wird nicht seinen Sarkophag aus Stahlbeton durchbrechen und Oberkassel in eine brutalistische Banlieue verwandeln. Zum einem gibt es kaum Baulücken, zum anderen ist die Architektur nicht so kulturbestimmend wie das Planungsamt und Architekten es gerne hätten. Selbstverständlich sind die Volksbank, die Parfümerie mit Delikatessen und der Markendiscounter objektiv hässliche Gebäude. In ihrer Funktion als wertstiftende Bestandteile Oberkasseler Kultur sind sie unersetzlich. Eine Gestaltungssatzung hätte die Errichtung dieser Institutionen wahrscheinlich verhindert, um eine bestimmte Kultur in Stein zu meisseln und lebendige Häuser in bleierne Sarkophage für das Vergangene zu verwandeln.

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