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Beirat Kinder- und Jugendbeteiligung: Gut vorbereitet in die erste Sitzung

In einem Workshop der Stabsstelle Bürgerbeteiligung haben die 14 Beiratsmitglieder und deren Stellvertreter*innen erfahren, wie sie ihr künftiges Amt gut ausfüllen können und wie das neu eingerichtete Gremium funktioniert.

Wenn in Bonn etwas verändert wird, sollen alle Menschen in der Stadt die Möglichkeit haben, mitzureden und mitzugestalten – auch die jungen. Deshalb richtet die Stadt Bonn nun einen Beirat Kinder- und Jugendbeteiligung ein. Dieses Gremium soll sicherstellen, dass das Recht von Kindern und Jugendlichen bei Beteiligungsprojekten berücksichtig wird. Im neuen Beirat wird besprochen, wie bei Beteiligungs- und Mitwirkungsprozessen die Kinder- und Jugendbeteiligung konkret gestaltet werden soll. Zudem hat er die Aufgabe, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Kinder- und Jugendbeteiligung in Bonn weiter ausgebaut werden kann.

Um die jungen Mitglieder und deren Stellvertretungen bestmöglich auf ihre Aufgabe vorzubereiten, veranstaltete die Stabsstelle Bürgerbeteiligung einen dreistündigen Workshop für die 28 Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren. „Wir wollen, dass sich die Jugendlichen aus dem Beirat kennenlernen und dass sie sich gemeinsam darüber verständigen, welche Aufgaben und welches Selbstverständnis, welche Rechte und Pflichten der Beirat hat und wie Kinder und Jugendliche bei wichtigen Entscheidungen am besten beteiligt werden können“, erklärt Raphael Karutz, Leiter der Stabsstelle Bürgerbeteiligung.

So fing es auch ganz grundlegend an mit der Frage „Was ist Demokratie?“. Auch die Frage, welche Bedingungen und Methoden der Beteiligung junge Menschen brauchen, wurde diskutiert. Die Moderator*innen erklärten den Kindern und Jugendlichen, wie in Bonn ein Beteiligungsprojekt Schritt für Schritt funktioniert – von der Vorhabenliste über den eigentlichen Prozess bis hin zur Umsetzung der Ergebnisse. Auch die Funktionsweise des Ratsinformationssystems „Allris“ stand auf dem Programm. Abschließend ging es darum, was eine Geschäftsordnung ist und welche Aufgaben die Sprecher*innen des Beirats haben.

Die konstituierende Sitzung in feierlichem Rahmen im Alten Rathaus, bei der die Kinder und Jugendlichen von Oberbürgermeisterin Katja Dörner verpflichtet werden, folgt am Freitag, 2. Februar 2024. Dann werden auch drei Sprecher*innen des Beirats Kinder- und Jugendbeteiligung gewählt.

Grundlage ist vom Rat beschlossenes Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung
Die jungen Mitglieder des Beirats werden das Jahr über durchgängig pädagogisch begleitet. Unter anderem ist der Arbeitskreis Kinder- und Jugendbeteiligung in die Begleitung des Beirats eingebunden. Er steht dem Kinder- und Jugendbeirat mit seinem Fachwissen zur Verfügung.

Die Gründung eines Beirats kinder- und Jugendbeteiligung ist bereits vor etwa einem Jahr mit dem Konzept zur „Kinder- und Jugendbeteiligung im Verwaltungshandeln und an politischen Entscheidungsprozessen in Bonn“ vom Rat beschlossen worden. Damit verpflichtet sich die Stadt Bonn, junge Menschen in politische Entscheidungsprozesse intensiv mit einzubeziehen.

Der Beirat setzt sich zur Hälfte aus Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren und zu je einem Viertel aus Vertretungen der Politik und Verwaltung zusammen. Die Zahl der Mitglieder orientiert sich an der Anzahl der Fraktionen im Rat. Derzeit sind das sieben Vertreter*innen der Politik, sieben der Verwaltung sowie 14 Kinder und Jugendliche. Für alle Mitglieder gibt es Stellvertreter*innen.

Auswahlverfahren und Struktur des Beirats
Im Oktober 2024 hatte die Stabsstelle Bürgerbeteiligung 1.000 zufällig ausgewählte Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren angeschrieben. 140 Jugendliche haben zurückgemeldet, dass sie im Beirat mitwirken wollen. „Über die hohe Rücklaufquote haben wir uns sehr gefreut. Das hat uns gezeigt, dass Jugendliche ihre Stadt mitgestalten wollen“, sagt Daniela Nohr, zuständig für Kinder- und Jugendbeteiligung in der Stabsstelle Bürgerbeteiligung.

Die Jugendlichen und ihre Eltern wurden zu einer Informationsveranstaltung ins Stadthaus eingeladen, an der ungefähr 80 Jugendliche und 60 Erwachsene teilnahmen. Unterstützt wurde die Stabsstelle Bürgerbeteiligung dabei von Anne Segbers vom Kinder- und Jugendring, von Melanie Kordel und Philipp Stahl von der UNICEF Hochschul- und Arbeitsgruppe sowie von der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Bonn, Andrea Koors.

Aus den 140 Rückmeldungen wurden 14 ordentliche Mitglieder sowie 14 stellvertretende Mitglieder für den Kinder- und Jugendbeirat ausgelost. Dabei achtete die Stabsstelle auf ein gleichmäßiges Verhältnis der Geschlechter und des Alters sowie auf eine möglichst repräsentative Verteilung über die Schulformen und die Stadtbezirke. Somit ist der Beirat nun paritätisch mit sieben Mädchen und sieben Jungen besetzt, sieben Jugendliche sind zwischen 12 und 14 Jahren alt und sieben Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Sechs Jugendliche kommen aus dem Stadtbezirk Bonn, je drei Jugendliche aus den Stadtbezirken Beuel und Hardtberg und zwei aus dem Stadtbezirk Bad Godesberg. Sieben Jugendliche besuchen das Gymnasium, drei die Gesamtschule, zwei Jugendliche besuchen die Realschule und jeweils ein Jugendlicher besucht die Hauptschule und das Berufskolleg.

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