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Bonn Inklusiv

Das Logo zeigt den Schriftzug Bonn Inklusiv. Darüber ist eine Zeichnung eines Berges, eines Kirchturms und von Hochhäusern zu sehen, die die Stadt darstellen

Bonn Inklusiv

Die Stadt Bonn hat einen Plan. Dieser heißt „Bonn Inklusiv“. Er beschreibt, was die Stadt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Bonn macht. Alle Menschen sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Dadurch ist unsere Gesellschaft vielfältig und bunt.
Das Ziel von „Bonn Inklusiv“ ist: Alle Menschen sollen am Leben in der Stadt teilnehmen können.

Arbeitsgruppen und Lebensbereiche

Wir haben Arbeitsgruppen mit vielen unterschiedlichen Menschen gebildet. Es machen Menschen mit und ohne Behinderungen aus Vereinen und Selbsthilfegruppen mit. Die Behinderten-Beauftragte und Politikerinnen und Politiker arbeiten auch mit. Auch interessierte Menschen aus Bonn sind dabei.
Die Arbeitsgruppen haben die bestehenden Barrieren bei der Teilnahme am Leben aufgeschrieben. Dann haben die Arbeitsgruppen überlegt, was man ändern muss, damit es für alle Menschen in Bonn keine Hindernisse mehr gibt. Jede Arbeitsgruppe kümmert sich um einen Lebensbereich. Die Lebensbereiche sind:

  • Familie, Kinder, (Weiter-)Bildung
  • Arbeit
  • Wohnen
  • Teilhabe am kulturellen/gesellschaftlichen Leben
  • Gesundheit, Pflege
  • Barrierefreiheit im weitesten Sinn
  • Behinderung und besondere Aspekte

Bürgerbefragung zum Teilhabeplan „Bonn Inklusiv“

In den letzten 10 Jahren hat sich viel geändert. Bestimmt haben wir nicht an alles gedacht.
Und ganz sicher müssen wir gemeinsam auch (an) Neues denken.
Die Weiterentwicklung des Teilhabeplans ist wichtig. Alle Menschen sollen sagen, was sie im Alltag in Bonn weiterhin behindert. Im Jahr 2021 haben wir eine Befragung gemacht. Wir erhalten so weitere Informationen. Die Ratschläge im Teilhabeplan können damit besser werden. Und es können neue Ratschläge dazukommen.

Warum Einfache Sprache ?  

Damit es möglichst wenig Hindernisse gibt, schreiben wir in einfacher Sprache.

Video: Das ist Bonn Inklusiv

Dieses Video erklärt Ihnen, worum es bei dem Plan „Bonn Inklusiv" geht. Der Film wurde mit freundlicher Unterstützung der Aktion Mensch und der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. erstellt. Vielen Dank dafür!

 

 

Podcast Bonn Inklusiv

Podcast ist ein englisches Wort und es bedeutet zum Beispiel Hör-Beitrag.
Im Internet kann man sich einen Podcast herunterladen und jeder Zeit und so oft man möchte anhören. Ein Podcast kann zu vielen verschiedenen Themen gemacht werden. Bislang sind drei Folgen erschienen. Mit einem Klick auf das Plus Symbol erfahren Sie mehr zu den Folgen.

Folge 3

In „Bonn Inklusiv - Der Podcast für selbstverständliche Teilhabe“ von der Behindertengemeinschaft Bonn und der Stadt Bonn wird über das Thema Inklusion gesprochen. In Folge 3 berichten Heike Braun, Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V., und Brigitte Schrick und Ute Silkens von der Stadt Bonn über die Zusammenarbeit in den Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Lebensbereichen des „Behindertenpolitischen Teilhabeplans – Bonn Inklusiv“. Auch spricht die Moderatorin Marion Theisen in diesem Podcast mit Bonnerinnen und Bonnern, die in den Arbeitsgruppen mitwirken.

 

Herzlich Willkommen. Das ist der dritte Podcast „Bonn Inklusiv“. Unser Thema ist der Behindertenpolitische Teilhabeplan. Da steht drin, wie die Stadt mehr Barrierefreiheit schaffen kann. Es gibt schon ganz viele Vorschläge.

 

Die erste Version vom Teilhabeplan gab es vor mehr als zehn Jahren. Heike Braun von der Behinderten-Gemeinschaft erklärt, was jetzt passiert. Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen prüfen: Was ist fertig, was muss noch gemacht werden, was muss neu dazukommen? Auch die Behinderten-Gemeinschaft Bonn arbeitet mit. Sie ist die Behindertenbeauftragte in Bonn.

 

Die Moderatorin Marion Theisen hat sich mit zwei Frauen von der Stadt Bonn getroffen: Ute Silkens und Brigitte Schrick arbeiten im Sozialamt. Zusammen mit der Behindertengemeinschaft Bonn haben sie alles organisiert.

 

Aber sie entscheiden nicht alleine über den Behindertenpolitischen Teilhabeplan. Nein. Es sitzen viele Experten zusammen am Tisch und diskutieren. Menschen mit Behinderung, Politiker, Leute von der Stadt Bonn und von Verbänden.

 

Es gibt Arbeitsgruppen zu sieben verschiedenen Themen: Familie, Bildung, Arbeit, Wohnen, Kultur und Gesellschaft, Gesundheit und Pflege sowie Barrierefreiheit im Allgemeinen. Jede Arbeitsgruppe trifft sich viermal. Am Ende gibt sie Handlungsempfehlungen für mehr Barrierefreiheit und Teilhabe in Bonn.

 

Ute Silkens erzählt, wie die Stimmung in den Arbeitsgruppen ist: Beim ersten Treffen müssen sich alle kennenlernen. Und herausfinden, wie sie am besten zusammenarbeiten können. Die Atmosphäre ist sehr freundlich. Es gibt Diskussionen, aber keinen Streit. Alle wollen sich zusammen für mehr Teilhabe einsetzen. Deshalb hört jeder jedem zu. Wir können alle voneinander lernen.

 

Heike Braun erklärt, welche Rolle die Behindertengemeinschaft Bonn spielt: Sie kennt alle Experten für Behinderung. Vor allem Menschen, die selbst eine Behinderung haben. Für die Stadt Bonn stellt sie die Kontakte her. Die Stadt soll danach die Empfehlungen umzusetzen.

 

Zuerst kommen die Arbeitsblätter auf den Tisch. Immer ein Arbeitsblatt zu einem Thema. Brigitte Schrick hat sie vorbereitet. Darauf stehen Handlungsempfehlungen. Es wird auf dem Arbeitsblatt gezeigt, was schon gemacht wurde. Was erledigt ist. Und was man noch tun muss.

 

Es kommen hier wirklich viele Infos zusammen. Nicht nur das, was getan wurde. Sondern auch Wünsche von Bürgern und Bürgerinnen. Da gab es vor einiger Zeit eine Bürgerversammlung, wo Bürgerinnen und Bürger etwas dazu sagen konnten, was noch getan werden soll.

 

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich deshalb mit den alten Handlungsempfehlungen und sie entwickelt neue Handlungsempfehlungen.

Loretta Bading-Weiss hat in der Arbeitsgruppe Familie mitgemacht. Sie hat selbst einen Sohn mit Behinderung und berät Eltern, die in der gleichen Situation sind. Sie meint, dass die Arbeitsgruppen ganz toll vorbereitet waren. Alle Informationen waren da. Und alles, was in der Arbeitsgruppe gesagt wurde, haben die beiden Frauen von der Stadt sehr ernst genommen. Die Vorschläge kamen unten auf das Arbeitsblatt. Auch, wie lange die Stadt für die Umsetzung brauchen darf. So wurde aus jedem Arbeitsblatt eine Handlungsempfehlung.

 

Wie wird aus einem ganz langen Arbeitspapier mit vielen Infos eine einzige Handlungsempfehlung? Ute Silkens erklärt: Die Arbeitsblätter sind so aufgeteilt, dass man alle Infos gut aufschreiben kann.

 

Es sollen nicht einfach nur Wünsche aufgeschrieben werden, sondern es wird geplant, wie eine Idee umgesetzt wird. Wie viel Zeit man braucht. Wer zuständig ist, wer es macht und was es kostet oder wie viel Personal man dafür in der Stadt braucht. Die Stadt Bonn soll einen Auftrag bekommen, der möglichst genau aufgeschrieben wird.

Früher, beim ersten Teilhabeplan war das anders, da standen zum Beispiel viele Wünsche drin und man hat sich noch nicht alle diese Fragen gestellt, wie man das macht und wer das macht. Deshalb waren manche Handlungsempfehlungen schwer zu erledigen von der Stadt Bonn. Dieses Mal soll das besser laufen, sagt Ute Silkens. Die Ideen sind viel besser aufgeschrieben und die Leute von der Stadt Bonn wissen besser, was sie machen sollen. Damit es besser mit der Inklusion in Bonn wird.

 

Matthias Rinck war für die Partei Volt in der Arbeitsgruppe „Barrierefreiheit im Allgemeinen“. Er nutzt selbst einen Rollstuhl. Beim Thema Nahverkehr gab es den Vorschlag: Es muss genau bestimmt sein, wie viele Zentimeter die Lücke zwischen Bahnsteig und Bahn sein darf. Und wie groß der Höhenunterschied sein darf. Das fand er sehr gut. Eine andere Forderung aus dieser Arbeitsgruppe: Angebote der Stadt sollen nicht nur über das Internet verbreitet werden. Denn manche Leute kennen sich mit Computern nicht so gut aus.

 

Auch Loretta Bading-Weiß fand die Arbeit am neuen Teilhabeplan toll. Sie hat das Gefühl, dass das kein Papier ist, das nur in der Schublade rum liegt. Es ist ein Papier, mit dem gearbeitet wird. Es passiert etwas mit den Ideen, die aufgeschrieben wurden.

 

Ute Silkens sagt: Natürlich gibt es viele Diskussionen. Weil viele Menschen mit Behinderungen unterschiedliche Erfahrungen im Leben gemacht haben. Aber sie können sich gut einigen. So gibt es gemeinsame Ideen in den Handlungsempfehlungen.

 

Das große Ziel des Teilhabeplans ist: Die Lebens-Wirklichkeit für alle Menschen in Bonn spürbar zu verbessern. Das erklärt Brigitte Schrick. Die Arbeitsgruppen machen dafür die Vorarbeit, dass der Projektbeirat vom Teilhabeplan gut damit arbeiten kann. Die neuen Handlungsempfehlungen sind wie ein Schatz, sie sind ganz wertvoll für alle.

 

Wie geht es jetzt weiter? Der Projektbeirat prüft die Vorschläge von den Arbeitsgruppen. Auch da sitzen viele Leute drin, die selbst eine Behinderung haben. Sie entscheiden, welche Handlungsempfehlungen in den neuen Teilhabeplan aufgenommen werden. Mit diesen Punkten gehen Ute Silkens und Brigitte Schrick zu allen Abteilungen in der Stadt und fragen: Wie viel Geld braucht ihr, um das umzusetzen? Die Summe schreiben sie mit in den Plan.

Der Text wird danach noch in Einfache Sprache übersetzt und eine Gruppe mit Experten in der Behinderten-Gemeinschaft prüft, ob man den Text gut verstehen kann. In der Gruppe sind unterschiedliche Menschen mit Behinderung und Menschen, die chronisch krank sind.

 

Über diesen Plan beraten alle Ausschüsse der Stadt. Dann erst kann er vom Stadtrat beschlossen werden. Das Gute: Wenn der Rat ja gesagt hat, MUSS die Stadt alles tun, um die Vorschläge umzusetzen.

 

Ist denn genug Geld da bei der Stadt? Ute Silkens sagt: Die Stadt Bonn soll neue Dinge sofort inklusiv planen. Manchmal bedeutet das, dass man nicht mehr Geld dafür ausgeben muss. Aber durch die UN-Behinderten-Rechts-Konvention gibt es auch eine Verpflichtung, sich anzustrengen. Für mehr Barrierefreiheit und Teilhabe.

 

Die Moderatorin wünscht alles Gute für das Projekt. Und sie sagt „Danke“ an Ute Silkens und Brigitte Schrick von der Stadt Bonn und an Heike Braun von der Behinderten-Gemeinschaft Bonn. Sicher machen wir bald noch mal einen Podcast und erzählen von der politischen Abstimmung bei der Stadt.

 

Tschüss und bis bald.

Folge 2

Die Moderatorin Marion Theisen spricht in diesem Podcast mit Menschen, die sich für mehr Barrierefreiheit in Bonn einsetzen. Barrierefreiheit heißt, dass alle Leute überall hinkommen und mitmachen können. Egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Im Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ gibt es viele Ideen dazu.

 

Hier ist der Text zum Podcast in Einfacher Sprache.

Marion Theisen fragt drei Männer, die in der Behinderten-Gemeinschaft Bonn helfen: Wie kann unsere Stadt noch barrierefreier werden? Wie können Menschen überall dabei sein?

Joachim Marx sagt, die Busse und Bahnen sind schon ziemlich barrierefrei. Er sitzt im Rollstuhl und gibt der Stadt manchmal Tipps, wie Kleinigkeiten noch besser werden können. 

Johannes Wiedemann ist Experte für Bauen. Beim neuen Schulzentrum in Tannenbusch hat er der Stadt gesagt, worauf sie achten kann. Damit Schulhof, Mensa, Toiletten und Schilder in der Schule für alle gut zu nutzen sind.

Hans Herschel hat die Barrierefreiheit von Straßen und Plätzen im Blick. Sein Ziel: Die Gehwege in der Innenstadt sollen 2,50 Meter breit sein. Bisher ist an manchen Stellen nur 1,50 Meter Breite geplant. 

Jetzt spricht Marion Theisen mit Daniela Dols und Marion Frohn. Daniela Dols ist Abteilungsleiterin im Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Bonn. Das ist das Sozialamt. Marion Frohn ist Geschäftsführerin des Vereins „Behinderten-Gemeinschaft Bonn“. Der Verein ist die Behindertenbeauftragte der Stadt Bonn. Der Teilhabe-Plan für Bonn wird weiter-entwickelt. Wann ist es soweit?

Daniela Dols erklärt, dass es leider Probleme gab. Durch Corona und den Krieg in der Ukraine hatten die Mitarbeiter im Sozialamt viel zu tun. Durch die Probleme konnten sich die Arbeitsgruppen nicht treffen. Im neuen Jahr sollen sich die Arbeitsgruppen treffen. Dann schauen sie, was im Teilhabe-Plan schon erledigt ist und was neu hinein soll. Für die Treffen ist schon viel vorbereitet. Alle freuen sich darauf, dass es bald losgeht.

Marion Theisen sagt, sie möchte einmal genau wissen: Welche Aufgaben hat die Koordinationsstelle für Menschen mit Behinderung bei der Stadt? Und welche Aufgaben hat die Behinderten-Gemeinschaft?

Daniela Dols sagt: Die Koordinationsstelle schaut, wo die Stadt für Menschen mit Behinderung etwas verbessern kann. Dazu ist sie mit allen Abteilungen der Stadtverwaltung und mit der Behinderten-Gemeinschaft immer im Gespräch.

Marion Frohn erklärt: Die Behinderten-Gemeinschaft Bonn ist ein Verein. Darin sind viele Leute. Sie haben selbst eine Behinderung oder kennen sich mit Behinderungen gut aus. Manchmal helfen sie der Stadt als Experten.

Marion Theisen fragt: Wenn so viele Menschen bei der Behinderten-Gemeinschaft mitmachen, wie kann sie dann Sachen entscheiden?

Marion Frohn antwortet: Es gibt Regeln in unserem Verein. Daher klappt das gut. Zum Beispiel, wenn eine Anfrage von der Stadt kommt. Dann schauen wir, wer kann das erledigen? Die Geschäftsstelle ist die Zentrale und regelt alles. Sie fragt die ehrenamtlichen Leute: Möchtest du bei dieser Aufgabe helfen?

Marion Theisen fragt: Es gibt auch einen Projekt-Beirat. Was macht der?

Daniela Dols sagt: Die Hälfte der Leute im Projekt-Beirat sind Politiker aus Bonn. Sie können mit planen und sind an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt. Die andere Hälfte ist die Behinderten-Gemeinschaft und andere Organisationen, die sich mit Behinderungen und Barrieren gut auskennen. Am Ende muss der Bonner Stadt-Rat entscheiden, ob alle Vorschläge so umgesetzt werden sollen.

Marion Theisen fragt: Was ist aus dem ersten Bonner Teilhabe-Plan schon Wirklichkeit geworden?

Daniela Dols zählt auf: Mehr als die Hälfte ist umgesetzt, zum Beispiel: In den Schulen gibt es mehr Integrations-Hilfen. Das sind Menschen, die andere Menschen unterstützen. Für Menschen, die sich nicht so gut bewegen können, ist der Fahrdienst noch besser geworden. Es gibt mehr Beratungen und mehr Einfache Sprache.

Marion Frohn ergänzt: Manche Dinge brauchen auch mehr Zeit. Zum Beispiel dauert es, bis alle Haltestellen barrierefrei sind. Das gilt auch für die digitale Technik. In der Corona-Zeit musste man mehr mit dem Computer arbeiten. Das ist für manche Leute schwierig.

 

Folge 1

In unserer ersten Folge haben wir uns mit dem Inklusions-Papier der Stadt Bonn beschäftigt: Den Behinderten-Politischen Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“.
Wir sagen ab jetzt immer die kurze Fassung: Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“.

Inklusion bedeutet, alle Menschen gehören in unserem Leben dazu. 
Niemand darf ausgegrenzt werden, egal ob man eine Behinderung hat oder nicht. 
Im Teilhabe-Plan der Stadt Bonn geht es darum, wie wir die Inklusion in Bonn verbessern können. 

Die Moderatorin Marion Theisen hat in diesem Podcast mit zwei Frauen über den Bonner Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ gesprochen. Sie möchte wissen, wie der Teilhabe-Plan entstanden ist. Wer hat daran mitgearbeitet und wie geht es in Zukunft weiter. Daher spricht sie mit Daniela Dols und Marion Frohn darüber.
Daniela Dols ist Abteilungsleiterin im Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Bonn. Das ist das Sozialamt. Marion Frohn ist Geschäftsführerin des Vereins Behinderten-Gemeinschaft Bonn. Der Verein ist die Behindertenbeauftragte der Stadt Bonn.

 

Außerdem haben wir einen Text in Einfacher Sprache übersetzt, damit man sich den Inhalt auch durchlesen kann.

Jetzt wünschen wir allen Menschen viel Spaß mit unserem ersten besonderen Podcast und wir freuen uns, dass Sie sich für Inklusion interessieren.

Marion Theisen stellt Frau Dols mehrere Fragen: Sie möchte wissen, was mit den 111 Ideen zur Inklusion gemacht wurde, die im Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv" stehen? Außerdem fragt sie, was ist gut gelaufen und was ist nicht so gut gelaufen?
 
Daniela Dols antwortet: 
Der Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ ist vor 10 Jahren entstanden. Hier stehen 111 Ideen drin für mehr Inklusion in Bonn. Frau Dols gibt im Podcast zu, dass noch nicht alle Ideen fertig bearbeitet sind. Das hat besondere Gründe. Zum Beispiel, weil vor 10 Jahren vergessen wurde, dass manche Ideen zur Inklusion Geld kosten. Man hat dieses Geld nicht eingeplant. Oder manche Ideen sind so aufgeschrieben worden, dass es ganz lange Sätze gibt. In den Sätzen stehen viele Wünsche drin aber manchmal versteht man die langen Sätze nicht so gut. Man weiß nicht genau, was damit gemeint ist. 
Trotzdem ist die Hälfte der Ideen im Teilhabeplan „Bonn Inklusiv“ schon erledigt. Andere Punkte auf der Liste müssen immer weiter bearbeitet werden. Zum Beispiel, dass öffentliche Gebäude und alle Haltestellen barrierefrei sein sollen. So etwas dauert länger. 

In den neuen Teilhabeplan kommen die nicht fertigen Ideen auf jeden Fall wieder mit rein. Es soll auch weiter daran gearbeitet werden.

Es hat schon schöne Erfolge zur Inklusion in Bonn gegeben. Zum Beispiel gibt es das Restaurant „Godesburger“. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Oder der „Platz für Alle“ im Reuterpark. Hier wird ein Platz gebaut, auf dem sich möglichst viele unterschiedliche Menschen in ihrer Freizeit treffen können, Egal wie alt sie sind und aus welchem Land sie kommen. Und egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Hier soll die Idee von Inklusion gelebt werden. 

Marion Theisen fragt Marion Frohn, wie der erste Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv" entstanden ist.
Marion Frohn erklärt:

Der erste Teilhabe-Plan ist vor 10 Jahren geschrieben worden. Da gab es sieben Arbeitsgruppen zu verschiedenen Lebensbereichen: Arbeit, Freizeit, Wohnen und so weiter. In jeder Gruppe waren ungefähr 20 Menschen mit und ohne Behinderung. Bei „Wohnen“ ging es zum Beispiel darum: Wie können wir mehr barrierefreien Wohnraum in Bonn bekommen? Wie können wir Vermietern erklären, dass das wichtig ist? 
In der Arbeitsgruppe gab es sehr viele Gespräche zu den vielen Ideen. Man sagt auch, es gab viele Diskussionen dazu, bei dem es viele verschiedene Meinungen gab. Weil aber alle in der Arbeitsgruppe die Inklusion wollten, haben sie sich immer auf eine gemeinsame Idee einigen können.

Marion Theisen sagt, dass es zwei Jahre gedauert hat, bis der erste Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ fertig war. Sie möchte von Frau Dols wissen, wie lange es dieses Mal dauern soll, bis der neue Teilhabe-Plan fertig ist.
Daniela Dols antwortet darauf:

Sie hofft, dass die nächste Runde schneller geht. Die Ideen werden wieder in die sieben Lebensbereiche aufgeteilt. Und es dürfen auch wieder viele Gruppen mit überlegen. Wir haben mit dem alten Teilhabe-Plan schon gute Erfahrungen gesammelt und wir fangen nicht ganz von Vorn an. So hoffen alle, dass der Rat der Stadt Bonn schon im nächsten Jahr über den neuen Teilhabeplan entscheiden kann. Damit die Ideen zur Inklusion wieder umgesetzt werden können.

Marion Theisen sagt, dass sie etwas von einer Prüfgruppe gehört hat und sie möchte von Marion Frohn wissen, was das bedeutet.
Marion Frohn erklärt:

Das ist etwas Neues dieses Mal. Prüfgruppe heißt: Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen schauen, ob die Ideen zur Inklusion gut zu verstehen sind. Und sie schauen auch immer wieder, ob wirklich alles umgesetzt wird. Frau Frohn organisiert das mit der Behinderten-Gemeinschaft Bonn. Dazu gehören viele Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Sie sollen gemeinsam die Inklusion für Bonn überprüfen.  

Marion Theisen sagt, dass es die Behindertenrechts-Konvention gibt. In diesem wichtigen politischen Papier wird verlangt, dass die Inklusion umgesetzt wird. 
Marion Frohn sagt:

Es gibt deshalb die Pflicht dazu, dass sich zum Beispiel jede Stadt Gedanken zur Inklusion macht. Denn es ist ein Menschenrecht, dass alle Leute mit Behinderung überall teilhaben und selbstverständlich dabei sein können. Zum Beispiel in Schule, Kultur, Freizeit, Arbeit - einfach überall!

Marion Theisen stellt fest, dass die Behindertenrechts-Konvention jetzt schon zwölf Jahre alt ist. Und trotzdem wird sie noch nicht überall und von allen Menschen umgesetzt. Daniela Dols antwortet darauf:
Es braucht eben Zeit. Weil man auch alle Leute überzeugen muss. Alle müssen verstehen, warum Inklusion wichtig ist. In Kindergarten und Schule ist das jetzt schon ganz gut. Aber wir müssen noch viel daran arbeiten, dass es bald gar keinen Unterschied mehr macht, ob eine Person eine Behinderung hat oder nicht. 

Marion Theisen möchte noch wissen, ob man beim neuen Teilhabeplan im nächsten Jahr mitmachen kann?

Daniela Dols sagt, wie das geht: 

Viele Menschen aus Bonn haben bei einer Befragung im Internet mitgemacht, auf der Seite „Bonn macht mit“. Da gibt es auch jetzt noch viele Informationen zur Inklusion in Bonn. Einige Leute haben geschrieben, dass sie gerne bei einer Arbeitsgruppe mitmachen wollen. Jeder in Bonn kann seine Ideen zum Beispiel auch der Behinderten-Gemeinschaft Bonn sagen.

Wir sind am Ende des Gesprächs angekommen. Marion Theisen sagt, dass sie total gespannt darauf ist, wie das mit dem neuen Teilhabeplan weiter geht. Sie erklärt, dass es noch mehr Podcasts auf dieser Seite geben wird im nächsten Jahr. Es soll immer berichtet werden, wenn es etwas Spannendes oder Neues gibt. Dann meldet sich der Podcast „Bonn Inklusiv“ mit einem Hör-Beitrag, einem Video in Gebärdensprache und einem Text in Einfacher Sprache wieder zu Wort. 

Wir hoffen, dass sich dann wieder möglichst viele Menschen dafür interessieren, wie es mit der Inklusion in Bonn weitergeht. Tschüss und bis zum nächsten Mal!

Lebens-Bereich Familie, Kinder, (Weiter-)Bildung

Sechs Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung spielen auf einer Wiese Fußball.

Das Bild zeigt Kinder mit und ohne Behinderung. Die Kinder spielen zusammen Fußball auf dem Platz vor dem Haus der Jugend.
Es ist noch nicht alltäglich, dass Kinder mit und ohne Behinderung zusammen ihre Freizeit verbringen. Mit dem Plan „Bonn Inklusiv“ wollen wir das ändern.
Im Jahr 2021 gab die Stadt Bonn Geld für ein inklusives Fußball Camp. Daran nahmen Fußball-Mannschaften aus vielen Ländern teil. Das Camp fand im September 2021 in Bonn statt. Auch der Platz vor dem Haus der Jugend soll sich verändern, aber dazu später mehr!

 

Der Plan im Lebensbereich Familie, Kinder, (Weiter-)Bildung ist:

Jede und jeder soll so leben und lernen können, wie er oder sie will.
Jede und jeder gehört dazu, wenn er oder sie möchte.
Alle können Familie haben.

 

 

Es gibt 29 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen.
Davon haben wir bereits 18 erledigt. 2 können wir nicht erledigen. Das muss das Land machen.

 

Was die Stadt Bonn gemeinsam mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:

Der Projektbeirat hat in den Jahren 2017 und 2018 eine Beratungsstelle gefördert. Diese Beratungsstelle heißt BOOFE. Das bedeutet eigentlich: einen sicheren Unterschlupf zum Schlafen in der Natur. Nachts, unter freiem Himmel fühlen wir uns ungeschützt. Wir brauchen einen Platz, an dem wir die Nacht unbeschadet überstehen können. Die Beratungsstelle hilft Familien einen Platz zu schaffen, an dem es sich gut leben lässt. Die Buchstaben sind auch eine kurze Form für die Arbeit der Beratungsstelle. Diese ist: Beraten, Ordnen, Organisieren, Filtern und Evaluieren.
Die Beratungsstelle war von Anfang an ein guter „Lotse“ für Familien mit Kindern mit Behinderungen.

Die Stadt hat gelernt, dass Beratung für Familien sehr wichtig ist. Seit 2018 wird deshalb gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule Bochum angeschaut, wie Beratung in Bonn funktioniert. Und was besser gemacht werden kann. Das Projekt heißt „BeWEGt“.

Es gibt viele Beratungsstellen für Eltern von Kindern mit Behinderung. Sie arbeiten gut zusammen. Es gibt viele Themen, zu denen man Beratung braucht. Unter anderem auch zum Thema „Schule“. Darum kümmern sich die Stadt Bonn (Schulamt) und das Land (Schulaufsicht). Und Vereine von Eltern („Gemeinsam Leben-Gemeinsam Lernen Bonn e.V.“) und die Schulpflegschaft.

Der Platz vor dem Haus der Jugend soll „Ein Platz für Alle“ werden. Der Projektbeirat hat hierfür Geld gegeben und auch das Sport- und Bäderamt und das Land haben Geld gegeben. Der Platz wird ein Ort ohne Barrieren werden. Für Jung und Alt. Zum Erholen und Ausruhen. Zum Austausch und zur Begegnung. Zum Sport machen. Für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Hierfür werden Pläne gemacht und bald soll mit dem Bau begonnen werden.

Die Volkshochschule und die Zentral-Bibliothek sind seit 2015 im „Haus der Bildung“ untergebracht. Das Haus ist barrierefrei. Nun können Alle gut an Kursen in der Volkshochschule mitmachen. Auch für Veranstaltungen gibt es diesen Ort ohne Hindernisse. Auch alle übrigen 8 Einrichtungen der Stadtbibliothek sind barrierefrei.

Kinder mit und ohne Behinderung können ganz selbstverständlich gemeinsam zur Schule gehen. Es werden die Sachen gekauft, die gebraucht werden. Viele Schulen sind auch schon barrierefrei umgebaut. Bei einigen Schulen muss noch etwas umgebaut werden. Wenn das nötig ist, kümmert sich die Stadt Bonn darum. Mit einer eigenen Beratungsstelle im Schulamt. Wenn besondere Lehrerinnen und Lehrer gebraucht werden, muss sich das Land darum kümmern. Das ist einer der Ratschläge, die die Stadt Bonn alleine nicht erledigen kann. Manche Kinder brauchen Assistenz, damit sie eine Schule besuchen können. Das nennt man „Integrationsassistenz“. Dazu hat sich die Stadt Bonn 2018 etwas Neues überlegt. In jeder Schule gibt es jetzt eine Organisation, die Integrationsassistenz anbietet. So muss man nicht mehr lange danach suchen. An den Schulen gibt es auch Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter. Sie kümmern sich darum, wenn ein Kind besondere Unterstützung braucht.
Für alle Menschen, die an einer Schule arbeiten gibt es Schulungen, wie Inklusion gut funktionieren kann.

Kinder mit und ohne Behinderung können gemeinsam Kindertageseinrichtungen besuchen. Und Tagespflegestellen besuchen. Das geht auch, wenn die Kinder noch nicht 3 Jahre alt sind. Eltern, die ihre Kinder in einer Kindertageseinrichtung anmelden möchten, können im Internet sehen, ob die Einrichtung barrierefrei ist. Dafür gibt es ein eigenes Programm, es heißt KiGaN.

Manchmal leben Kinder in einer besonderen Einrichtung, weil die Eltern nicht mit ihnen zusammenleben können. Das nennt man „Inobhutnahme“. Kinder mit Behinderung können auch in diesen Einrichtungen leben, wenn sie es brauchen.

 

Es gibt 9 Ratschläge an denen wir weiterarbeiten.
Diese Ratschläge betreffen:

  • passende Weiterbildungen für alle Menschen,
  • Mitreden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, wenn die Stadt Pläne macht,
  • noch bessere Voraussetzungen für gemeinsame Schulen für Kinder mit und ohne Behinderungen,
  • Beratung für Eltern von Kindern mit Behinderung und Unterstützung für Menschen mit Behinderung, damit sie als Familie leben können

 

 

 

Lebens-Bereich Arbeit

Ein junger Mann steht hinter dem Tresen eines Restaurants. Der Mann trägt die Kleidung eines Kochs. Vor ihm auf dem Tresen steht ein Burger mit Pommes.

Das Bild zeigt einen jungen Mann. Er ist Koch und befindet sich in der Küche eines Restaurants. Auf dem Tisch vor ihm ist ein Teller mit Essen zu sehen, welches er selbst zubereitet hat. Der Burger mit Pommes Frites und einer Sauce in einer kleiner Schale sehen lecker aus. Der junge Mann stützt seinen Kopf auf seinen linken Arm und schaut freundlich. Das Bild ist im „Godesburger“ entstanden. Das Restaurant ist etwas Besonderes. Das merkt man nicht, wenn man dort zum Beispiel im Sommer draußen sitzt und isst.

 

Der Plan im Lebensbereich Arbeit ist:
Niemand wird von Arbeit ausgeschlossen.

Es gibt 11 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen.
Davon haben wir bereits 2 erledigt.

 

 

Was die Stadt Bonn gemeinsam mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:
Der Projektbeirat hat im Jahr 2012 Geld gegeben, um 20 Plätze zu schaffen, wo Menschen mit Behinderungen beschäftigt oder ausgebildet werden. Die Idee zu Deutschlands erstem inklusiven Burger-Restaurant „Godesburger“ wurde umgesetzt. Der „Godesburger“ wurde 2014 eröffnet. 2016 bekam das Restaurant einen Preis. Dieser heißt „Inklusionspreis des Landes Nordrhein-Westfalen im Bereich Arbeit“. Heute gehört der „Godesburger“ wie jedes andere Restaurant in Bad Godesberg dazu. Immer noch arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen.

In der Integrierten Stadtteilbibliothek Auerberg arbeiten Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie werden unterstützt durch Menschen ohne Beeinträchtigungen. Die Stadtteilbibliothek ist barrierefrei. Diese Bibliothek der Stadt Bonn wird von dem Verein "mlg wohnen Haus am Müllestumpe" betreut.

Die Stadt Bonn ist auch Teil eines Netzwerkes geworden. Zu einem Netzwerk gehören viele verschiedene Organisationen. Das Netzwerk heißt: „bonn-rhein-sieg-fairbindet“. Dabei sind unter anderem die Agentur für Arbeit und viele Unternehmen. Die Aktion Mensch und die Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Bonn gehören auch dazu. Zusammen arbeiten wir für einen inklusiven Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region. Deshalb informieren und beraten wir Arbeit-Gebende und Arbeit-Nehmende über Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Wir vermitteln über eine zentrale Telefonnummer die Menschen, die man dazu fragen kann. Das Netzwerk war auch schon für den Inklusionspreis des Landes NRW vorgesehen.

Für Menschen, die noch keine Arbeit haben, ist das Jobcenter in Bonn sehr wichtig. Wichtige Entscheidungen des Jobcenters werden in einer Versammlung getroffen. Daran nimmt auch die Stadt Bonn teil. Diese Versammlung beachtet einen der Ratschläge aus dem Plan „Bonn-Inklusiv“, nämlich: Die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung werden beachtet.

 

Es gibt 9 Ratschläge an denen wir weiterarbeiten.
Diese Ratschläge betreffen:

  • Arbeit-Gebende, die Menschen mit Behinderung einstellen sollen,
  • einen Preis für Arbeit-Gebende, die einen hohen Anteil von Mitarbeitenden mit Behinderung haben,
  • die Zusammenarbeit von allen Menschen, die wichtige Entscheidungen zum Thema Arbeit treffen dürfen,
  • neue Ideen für die Arbeit und
  • Arbeit zu finden, bei der Menschen weniger als 15 Stunden in der Woche arbeiten können.

Monats-Aktion im Lebens-Bereich Arbeit: Godesburger

„Godesburger“ ist der Name eines Restaurants in Bonn.
Seit dem 12. September 2014 gibt es den Godesburger im Stadtteil Bad Godesberg.
Neben dem Godesburger gibt es dort mehr als 40 unterschiedliche Restaurants.
In Deutschland ist der Godesburger das erste inklusive Better-Burger-Restaurant.

Inklusiv bedeutet, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten.
Im Godesburger arbeiten 5 Menschen ohne Behinderung und 7 Menschen mit Behinderung.
Damit alle Menschen dort gut zusammenarbeiten können, hat jede Person einen bestimmten Arbeitsplatz.
Die Mitarbeiter im Godesburger sind versicherungspflichtige Angestellte.
Das bedeutet, dass Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt werden.
Die Arbeiten im Godesburger sind die Gleichen wie in anderen Restaurants.
Da alle Menschen unterschiedliche Begabungen haben, arbeiten die Angestellten im Godesburger in unterschiedlichen Arbeitsbereichen.
Die Zusammenarbeit ist sehr erfolgreich.

Viele Menschen gehen dort essen, weil es Ihnen gut schmeckt und sie sich wohl fühlen.
Jeder ist willkommen. Keine Person soll ausgegrenzt werden.

Der Godesburger ist ein Leuchtturm-Projekt der Stadt Bonn.
Das bedeutet, dass der Godesburger ein gutes Beispiel für inklusives und erfolgreiches Zusammenarbeiten ist.
Darauf macht der Godesburger aufmerksam.
Damit sorgt er dafür, dass sich mehr Menschen mit dem Thema inklusives Arbeiten beschäftigen.
Andere Restaurants und Unternehmen erfahren durch den Godesburger mehr über einen erfolgreichen Inklusions-Betrieb.
Vielleicht arbeiten dann auch bei anderen Unternehmen mehr Menschen mit und ohne Behinderung Seite an Seite.

Der Godesburger ist ein Better-Burger-Restaurant.
Better-Burger bedeutet, dass jeder Gast seinen Burger durch verschiedene Zutaten so zusammenstellen kann, wie er mag.
Man kann unterschiedliche Saucen und Produkte wie zum Beispiel Käse, Speck, Fleisch oder Burger-Brötchen auswählen.
In der Mittagszeit bietet der Godesburger ein Menü an.
Gäste können Burger, Pommes und Salat zusammen als Menü bestellen.
Auch abends können die Gäste diese Speisen bestellen.
Nach dem Essen besuchen einige Gäste das Kino auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Auch Umwelt-Themen sind für den Godesburger wichtig.
Das Fleisch und das Gemüse kommen aus der Nähe.
Tiere sind artgerecht gehalten.
Gemüse und Salate sind frisch.
Das Essen aus dem Godesburger kann man mit nach Hause nehmen.
Die Verpackung des Essens besteht aus Mais-Stärke und nicht aus Plastik.
Der Godesburger wurde durch die Aktion Mensch und den Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterstützt.
Der Godesburger ist ein Teil der Gruppe „bonn rhein-sieg fairbindet“.
Die Gruppe hat viele Mitglieder.
Dazu gehört auch die Stadt Bonn.
Im Jahr 2016 hat der Godesburger für das inklusive Arbeiten einen Preis vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW bekommen.

Wichtiges zum Godesburger:

• Der Godesburger ist ein Leuchtturmprojekt der Stadt Bonn, weil Menschen mit und ohne Behinderung Seite an Seite erfolgreich zusammenarbeiten.
• Es gibt viele Restaurants in Bad Godesberg. Den Godesburger besuchen viele Menschen.
• Im Godesburger arbeiten 7 Menschen mit Behinderung.
• 2016 hat der Godesburger einen Preis vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW bekommen.
• Der Godesburger ist ein Teil der Gruppe „bonn rhein-sieg fairbindet“

Monats-Aktion: Inklusiv Arbeiten in Bonn – Bürgerschaftliches Engagement macht es möglich

Der 1998 von engagierten Bonner Bürgerinnen und Bürgern gegründete Verein Haus am Müllestumpe – miteinander leben und gestalten e.V. betreibt unter anderem seit 2009 im Bonner Norden das Haus Müllestumpe – Bonns erstes inklusives Hotel und Tagungshaus.

In dem schönen Gebäude und seinem parkähnlichen Gelände arbeiten seitdem neun Menschen mit Behinderung zusammen mit ihren nicht behinderten Kolleginnen und Kollegen für die Gäste des Hauses. Gemeinsam prägen sie den besonderen Stil unseres Hauses. Nähere Informationen über die Homepage: www.muellestumpe.de

Seit dem Jahr 2016 führen wir in Kooperation mit der Stadt Bonn auch die inklusive Stadteilbibliothek im Auerberg (Link zur offiziellen Homepage: https://www.bonn.de/themen-entdecken/bildung-lernen/integrierte-stadtteilbibliothek-auerberg.php) . In den hellen und barrierefreien Räumen werden nicht nur Lesestoff und aktuelle Medien geboten, sondern auch zum Beispiel Freizeitaktivitäten für Kinder durchgeführt und Lesungen organisiert. Möglich sind die inklusive Stadtteilbibliothek und ihre vielfältigen Angebote nur durch ehrenamtliches Engagement. Inzwischen bringen mehr als 25 Ehrenamtliche ihr Engagement ein, damit die Bibliothek an 5 Tagen in der Woche ihre Türen öffnen kann. Herr Rost ist über eine Tochterfirma des Vereins fest in der Bibliothek angestellt und auch im Hausservice für die Bibliothek sind Menschen mit Behinderung beschäftigt.

Weitere Informationen zum Verein Haus am Müllestumpe e.V. und seinen Projekten erhalten Sie unter: leben-gestalten.net oder über: Ralf.Ramacher@muellestumpe-ev.de

Das Bild zeigt zwei Frauen und zwei Männer, die im Haus Müllestumpe arbeiten. Sie tragen alle die gleiche Kleidung und halten einen Bilderrahmen in die Höhe.

Interview mit Herrn Tobias Rost

Frage 1. Wie sind Sie dazu gekommen, in der Stadtteilbibliothek zu arbeiten?
Also ich hatte Vitamin B. das heißt, ich hatte jemand, der kannte die mlg wohnen* und wusste, dass die zusammen mit der Stadt Bonn die neue Stadtteilbibliothek im Auerberg betreiben wollen. Und darauf habe ich mich, nach ganz vielen Bewerbungen, die ich auch vorher geschrieben hatte, beworben. Bei den Bewerbungen vorher habe ich immer Absagen erhalten. Es waren auch ein paar Vorstellungsgespräche dabei, aber nachher waren es leider immer nur Absagen. Doch diesmal hatte ich das Glück, auch genommen zu werden. Dafür bin ich sehr dankbar. Seit 2016 arbeite ich jetzt für die mlg wohnen in der Stadteilbibliothek.

*Hinweis: mlg bedeutet miteinander leben und gestalten.

2. Frage: Was war Ihr erster Eindruck von der Bibliothek und den Kollegen und Kolleginnen?
Natürlich habe ich mir erst mal ein bisschen Gedanken gemacht, ob das alles so klappt. Aber es klappt einfach nur super - denn die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlern und einfach das ganze Miteinander ist klasse, weil man so es schafft, als Mensch mit Behinderungen zusammen mit anderen zuarbeiten, also inklusiv und das finde ich eine ganz tolle Sache. Wir lernen voneinander, ganz viel und das ist wichtig!

3. Frage: Welche Arbeit machen Sie in der Bibliothek und macht Ihnen die Arbeit Spaß?
macht Ihnen die Arbeit Spaß?Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Meine Aufgaben sind zum Beispiel Bücher, Spiele oder andere Sachen einzubuchen und den Kunden, ihre Fragen zu beantworten. Mit ihnen zu reden halt, ihnen zu helfen, dass gefällt mir. Und wenn die Kunden Sachen ausleihen, dann kommen sie zu mir an die Theke und dann buche ich diese Sachen aus dem System raus.

4. Frage: wie kommen sie mit den Kollegen und Kolleginnen zurecht?
Also ich komme sehr gut mit meinen Kollegen und Kolleginnen zurecht. Weil das menschlich gut passt. Wir sind natürlich sehr unterschiedlich, zum Beispiel auch vom Alter her, aber das ist kein Problem für mich. Wir sind ja alles verschiedene Menschen und das ist es, was mich reizt und was die anderen auch. Dieses Zusammenspiel klappt einfach sehr gut.
Das ist einfach so, die kannten mich vorher nicht, ich kannte die nicht. Und sie wussten auch nicht über meine Behinderung Bescheid. Klar, hatten die anderen erstmal Berührungsängste, was ja auch vorkommen kann, wenn jemand einen Menschen mit Behinderungen kennenlernt. Meine Behinderung war auch mal Thema. Aber ich habe kein Problem damit, dass die mich nach meiner Behinderung fragen. Weil wenn man fragt, dann bekommt man auch eine nette und höfliche Antwort. Fragen kostet ja nichts.
Doch diese Ängste haben meine Kollegen und ich längst nicht mehr, das ist einfach klasse, ja.

5. Frage: Würden Sie auch anderen Menschen mit Behinderung empfehlen, in der Stadtbibliothek zu arbeiten?
Ja, das würde ich auf jeden Fall tun. In der Bibliothek, also jetzt in unserer Auerberger Bibliothek, die auch für Inklusion steht, kommt es nicht darauf an, dass man eine Sache in einer Minute abgetippt hat oder in einer Minute das Buch dem Kunden rübergereicht hat. Am wichtigsten ist bei uns, genau zu arbeiten.
Also wichtig ist schon, gut sozial drauf zu sein. Das heißt einfach, gerne mit Leuten zu reden, ihre Fragen zu beantworten. Und auch wenn ein Kunde zum Beispiel mal nicht gut drauf ist, wegen irgendetwas, dann müssen sie immer freundlich bleiben, denn der Kunde ist König, auch bei uns.

Bei Menschen, die etwas schüchtern sind, doch das ginge auch. Da müsste man schauen, dass man die nicht gerade vorne an den PC-Arbeitsplatz setzt. Schüchterne Menschen könnten dann halt Bücher weg sortieren, das muss auch gemacht werden.
Aber ich glaube, man kann es einfach auch probieren. Und wenn es nicht passt, dann macht man etwas Anderes. Also „es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“, wie man sagt. Und ich kann auch ganz offen sagen, ich habe erst in der Bibliothek gelernt, dass ich wunderbar offen mit fremden Leuten reden kann. Das Telefonieren mit fremden Leuten zum Beispiel war früher für mich sehr schwer. Und das habe ich nicht mehr.

Vielen Dank Herr Rost

Zur Person: Tobias Rost ist 31 Jahre und wohnt in Bonn-Beuel. Nach einer kaufmännischen Ausbildung in einem Berufsbildungswerk arbeitet Herr Rost seit 2016 über die mlg wohnen gGmbH in der integrierten Stadteilbibliothek Bonn-Auerberg. 

Lebens-Bereich Wohnen

Eine Gruppe von neun Personen stehen vor einem Haus. Sie sind unterschiedlich alt. Alle tragen grüne T-Shirts.

Das Bild zeigt 9 Personen, die als Gruppe auf einem Stück Rasen vor einer Hauswand stehen. Diese Menschen in unterschiedlichem Alter tragen alle ein hellgrünes T-Shirt. Sie schauen freundlich. Eine Frau aus der Gruppe hält sich an einem Rollator fest. Eine andere Frau trägt am Fuß eine Gehhilfe. Die Menschen auf dem Bild wohnen gemeinsam in einem Haus mit vielen anderen Menschen, das ist nicht alltäglich. Wie es dazu gekommen ist? Lesen Sie weiter!

Der Plan im Lebensbereich Wohnen ist:
Alle Menschen sollen gleich gut leben und wohnen können. Ohne Hindernisse in der Wohnung oder in der Wohngegend.

Es gibt 9 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen.
Davon haben wir bereits 2 erledigt.

 

 

 

Was die Stadt Bonn zusammen mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:
Der Projektbeirat hat Geld gegeben, damit bei der Stadt Bonn jemand eingestellt wird, der sich um die Vermittlung von passendem Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen kümmert. Menschen bekommen Hilfe bei der Suche nach Wohnungen. Menschen, die eine Wohnung vermieten, werden informiert, wie Menschen mit Beeinträchtigungen gut wohnen können. Und es wurde beschlossen, dass es Zusammenarbeit mit vielen anderen braucht, um das auch weiter gut machen zu können. Ein Aktionsbündnis ist entstanden. Dabei machen mit: Unternehmen, die Wohnungen vermieten; die Behindertenbeauftragte der Bundesstadt Bonn; das Amt für Soziales und Wohnen und Organisationen, die sich besonders um Menschen mit Behinderung kümmern. Ein Unternehmen, das Wohnungen vermietet ist die „Vebowag“. Sie hat neue Wohnungen gebaut und in dem Aktionsbündnis gefragt, welche Organisation Wohnungen sucht. Jetzt ist das Gebäude fertig und die Menschen, die man auf dem Bild sieht, konnten dort einziehen.

 

Es gibt 7 Ratschläge an denen wir weiterarbeiten.
Diese Ratschläge betreffen:

  • mehr Wohnungen ohne Hindernisse,
  • neue gemeinsame Wohnmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung,
  • Beratungsmöglichkeiten für Bauende und Vermietende von barrierefreien Häusern und Wohnungen,
  • Unterstützung und Förderung für barrierefreies Bauen,
  • Lob für Bauende, wenn sie Häuser und Wohnungen ohne Hindernisse bauen,
  • das persönliche Budget und die Beratung hierzu und einfache Anträge und
  • dass das Geld auch für eine Assistenz ausgegeben werden kann.

Lebens-Bereich Teilhabe am kulturellen/gesellschaftlichen Leben

Neun unterschiedliche Menschen auf einem überdachten Platz am Kunstmuseum. Die Menschen sind Schauspielende in einer inklusiven Theatergruppe.

Das Bild zeigt neun unterschiedliche Menschen auf einem überdachten Platz am Kunstmuseum. Die Personen stehen um Betonsäulen herum und schauen sich gegenseitig an. Eine Frau mit Strohhut und Brille sitzt auf dem Boden vor einer Betonsäule. Die Menschen tragen unterschiedliche Hüte, Anzüge und Röcke. Eine junge Frau trägt ein weißes Kleid. Ihre langen braunen Haare sind zusammengebunden und ihren Kopf schmückt ein Band aus weißen Blüten. Sie steht einem jungen Mann gegenüber. Beide halten sich fest und schauen sich an. Die Menschen sind Schauspielende in einer inklusiven Theatergruppe.

Der Plan im Lebensbereich Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ist:
Alle Menschen können Freizeitangebote und Veranstaltungen besuchen.

Es gibt 17 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen.
Davon haben wir bereits 7 erledigt.

 

 

Was die Stadt Bonn zusammen mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:
Menschen mit Behinderung stehen selbst auf der Bühne, zum Beispiel in der inklusiven Theatergruppe „17.30“. Diese Gruppe gibt es seit 2015. Eine Regisseurin hatte die Idee. Die Schauspielenden haben sich auf einen Aufruf in der Zeitung gemeldet. Manche arbeiten bei der Lebenshilfe Bonn oder wohnen dort. Die Theatergruppe heißt „17.30“ weil die Proben immer dienstags um 17.30 Uhr sind. Jede und jeder spielt das, was er am besten kann. Die Theaterstücke werden aufgeführt, wo berühmte Künstlerinnen und Künstler auftreten. 2016 zum Beispiel „(Aschen-) Puttel“ im „Casino“ des Pantheon-Theaters.

Seit 2017 gibt es noch etwas Tolles: Das GOP-Varieté Theater Bonn bietet der Theatergruppe der Lebenshilfe Bonn die Möglichkeit, auf seiner Bühne zu spielen. Bis 2019 gibt es dort insgesamt drei Theaterstücke: „Froschkönig“, „Leonce und Lena“ und „Romeo und Julia“. Viele Zuschauende kommen, manche sogar von weit her. Es sind Menschen mit und ohne Behinderung. Sie kommen aus Unternehmen, Verwaltung, Wohnstätten und Werkstätten. Es schauen auch Künstlerinnen und Künstler zu. Die Kooperation mit dem GOP-Theater ist super.

Der Projektbeirat hat schon für vieles Geld gegeben, was Freizeit inklusiv macht.
Im letzten Jahr wurde in Bonn ein weltweiter Tanzwettbewerb ausgetragen, mit bekannten Sportlerinnen und Sportlern. Das war die Paradance-Weltmeisterschaft. Im Rahmenprogramm hat die Stadt Bonn gezeigt, wie gut Menschen zusammen Freizeit verbringen können.
Damit auch Besucherinnen und Besucher wissen, wo und wie man in Bonn gut Sehenswürdigkeiten besuchen kann, arbeiten die Behindertenbeauftragte der Stadt Bonn und die Tourismus-Information zusammen. Gemeinsam arbeiten sie an einer barrierefreien Internetseite. Die Behindertenbeauftragte schaut mit vielen Freiwilligen, wie barrierefrei die Sehenswürdigkeiten sind. Das wird dann auf der Internetseite erklärt.
Damit Veranstaltungen besser ohne Hindernisse besucht werden können, haben Mitglieder des Projektbeirates zusammen mit der Stadt Bonn eine Broschüre entworfen. In dieser kann man lesen, wie das geht. Die Broschüre können sich jetzt alle auf der Internet-Seite der Stadt www.bonn.de anschauen. Eine Umfrage bei Veranstaltungsorten in Bonn wurde gemacht. So konnten diese überlegen, wie man gut barrierefreie Veranstaltungen macht.
Manche Ideen konnten aber auch ganz ohne Geld umgesetzt werden:
Durch eine Zusammenarbeit vom Verein für Behindertensport und der LVR-Klinik kann das Schwimmbad in dieser Klinik für besondere Sportangebote benutzt werden. Davon können auch andere Organisationen lernen, die eigentlich ihre Schwimmbäder oder Sportplätze nicht für Vereine zur Verfügung stellen.
Ein Teil der Mitglieder des Projektbeirates hat das Pantheon-Theater beraten, damit man dort weiß, wie man ein Theater ohne Barrieren baut. Jetzt ist das neue Theater barrierefrei.

Nicht nur in der Freizeit ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung mitmachen und mitentscheiden. Deswegen hat der Projektbeirat 2018 eine Arbeitsgruppe gegründet. Sie heißt „AG Partizipation“. Sie kümmert sich darum, dass Menschen mit Behinderung bei Bürgerbeteiligungen und Wahlen mitmachen. Die Arbeitsgruppe möchte zeigen, dass es wichtig ist, sich politisch zu beteiligen. Das möchte sie möglich und Menschen Mut machen.
Alle Bonner Museen haben im Januar 2020 gemeinsam eine Broschüre geschrieben. In ihr steht, welche inklusiven Angebote es in Museen gibt.
Die Freizeit- und Kulturangebote für Kinder und Jugendliche lernen im „Forum Inklusion Lebendig machen“ wie sie gute Angebote für alle machen können. Dazu gibt es auch einen Katalog von Dingen, auf die man achten muss.
Es gibt jedes Jahr einen Kalender mit Ferienfreizeiten. Darin kann man sehen, welche Ferienfreizeiten inklusiv sind.
Es gibt einen Plan für die Freizeit für Jugendliche, er heißt: „Rahmenkonzept Offene Jugendarbeit“. Hier sind 6 wichtige Dinge festgelegt, eines davon ist Inklusion. Es gibt auch besondere Schulungen für Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendarbeit, damit sie gut inklusiv arbeiten können. Wenn man eine Freizeitmaßnahme für verschiedene Menschen anbieten möchte und dafür Geld von der Stadt braucht, bekommt man mehr Geld, wenn die Maßnahme inklusiv ist.

 

Es gibt 10 Ratschläge an denen wir weiterarbeiten.
Diese Ratschläge betreffen:

  • Musik-Projekte und Musik-Unterricht für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und ihre Familien,
  • Veranstaltungen, bei denen alle Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen mitmachen können und eingebunden werden,
  • inklusive und barrierefreie Sport-Angebote,
  • Freizeit- und Kulturangebote für alle Kinder mit und ohne Behinderungen,
  • Schulungen für Betreuende bei Freizeitveranstaltungen, Sportveranstaltungen und Kulturangeboten, damit sie gut auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit unterschiedlichen Behinderungen eingehen können,
  • mehr Bücher und andere Sachen zum Ausleihen für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und ihre Familien in den Bibliotheken,
  • den Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen. Er soll öfter und länger fahren, damit alle Menschen mit Behinderung am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können,
  • Informationen für die Restaurants und Cafés darüber, wie Hindernisse für Menschen mit Behinderung beseitigt werden können.

Monats-Aktion: Die Bundeskunsthalle und ihre Fokusgruppe im „Verbund Inklusion“

Die Bonner Bundeskunsthalle beteiligt sich am bundesweiten Projekt „Verbund Inklusion“. Sie gehört dabei zu einem von sieben Museen, die bei diesem Projekt mitmachen.

In schwerer Sprache wird das Projekt so beschrieben:
„Laut UN-Konvention müssen Museen weitgehend barrierefrei und inklusiv gestaltet werden, nicht nur baulich, sondern auch inhaltlich. Doch fehlen Museen häufig die Voraussetzungen, einen solchen Weg einzuschlagen und ihn konsequent realisieren zu können. Seit 2018 fördert die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien das Projekt „Verbund Inklusion“. Sieben Kulturinstitutionen mit weitreichenden Erfahrungen im Bereich der inklusiven Arbeit erproben hier gemeinsam, wie Strukturen nachhaltig verändert werden können und welche Ressourcen – zeitlich, personell und finanziell – dafür notwendig sind. Sie arbeiten hierzu jeweils vor Ort an eigenen Teilprojekten. Bei gemeinsamen Workshops und Arbeitstagungen werden die Erfahrungen dann geteilt und diskutiert, zudem werden übergreifende Fragestellungen erörtert. So können die individuellen Erkenntnisse in einem kooperativen Prozess zusammengeführt und Transfereffekte für andere Häuser ermöglicht werden. Grundlegende Voraussetzung für solche Prozesse ist, dass Museen sich als lernende Institutionen verstehen, die Veränderungen von Haltungen und Strukturen nicht nur ermöglichen, sondern bewusst vorantreiben. Im Fokus steht also sehr stark der Blick auf die Institution Museum – jedoch nie als reiner Selbstzweck: Immer geht es maßgeblich darum, für und mit dem Publikum zu arbeiten.“ (Quelle: https://f4p.online/2021/09/14/7-institutionen-2-verbaende-und-viele-bet…)

Einfach erklärt bedeutet das, dass alle Museen verpflichtet sind, Inklusion in ihren Gebäuden und in ihren Ausstellungen, Programmen und Veranstaltungen umzusetzen. Wie das am besten gelingt, sollen die Museen über das Projekt herausfinden. Ihr Wissen sollen sie später mit anderen Museen teilen, damit möglichst viele Museen inklusiv arbeiten.

Alle Museen wollen Inklusion nachhaltig in ihren Ausstellungen umsetzen. Das bedeutet, im Projekt soll ausprobiert werden, wie Inklusion in Zukunft in kulturellen Institutionen umgesetzt werden kann. Auch wie Inklusion fest in die Strukturen der Institutionen eingebunden werden kann.

Dazu beschäftigen sich alle Museen mit der wichtigen Fragestellung, was Inklusion für Museen bedeutet? Es ist eine Tatsache, dass Inklusion mehr ist als Barrierefreiheit und Integration. Inklusion bedeutet, dass niemand ausgeschlossen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen entsprechende Strukturen in Museen geschaffen werden.
Die Bundeskunsthalle in Bonn legt im Projekt einen Schwerpunkt ihrer Arbeit darauf, inklusive Standards für Ausstellungen zu entwickeln und zu verwirklichen. Im Januar 2021 wurde mit einer digitalen Auftaktveranstaltung eine sogenannte Fokusgruppe ins Leben gerufen. Sie setzt sich aus 15 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen und wird in Kooperation mit der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. (Behindertenbeauftragte der Stadt Bonn) durchgeführt.

Die Fokusgruppe begleitet die Ausstellungsplanung zum Gehirn. Dabei wird aus der Sicht von Menschen mit unterschiedlichen Sinnes- und geistigen Beeinträchtigungen geplant. Zum Beispiel soll ein gutes Leitsystem in der Ausstellung umgesetzt werden, um blinden und sehbeeinträchtigten Menschen eine möglichst eigenständige Orientierung zu ermöglichen. Genauso wichtig ist es verständliche und gut lesbare Texte zu gestalten. Darüber hinaus sollen auch interaktive Stationen (Mitmachstationen) angeboten werden. Besuchende sollen über unterschiedliche Sinne erreicht werden. Dazu soll es vielfältige Angebote geben, bei denen man zum Beispiel etwas fühlen, riechen oder hören kann.

Menschen mit und ohne Behinderung sitzen um einen Tisch. Ein Mensch spricht in Deutscher Gebärdensprache.

Monats-Aktion: Inklusion im Sport in Bonn

Die Stadt Bonn möchte Sportstadt für alle Menschen sein. Das bedeutet, Sport soll für alle Menschen mit und ohne Behinderung gleich gut möglich sein.
Ziel ist, den Lebensraum Stadt im Thema Sport weiter auszubauen. Damit sollen sich die Bedingungen im Sport für alle Menschen in Bonn verbessern.

Zum Beispiel in Vereinen und in Parks und auf öffentlichen Plätzen.

Damit das klappt, hat die Stadt mit dem „Reuterpark – Ein Platz für Alle" schon angefangen.

Das soll ein Platz werden, wo man sich treffen kann und zusammen bewegen kann. Mit Freunden und mit Nachbarn Sport machen wird dort möglich sein.

Man lernt auch neue Menschen kennen. Der Reuterpark soll später als gutes Beispiel wirken.

Dieses Jahr finden die 4. Landesspiele der  „Special Olympics NRW" statt. Die Landesspiele sind 2022 in Bonn. Sie finden für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung statt. Es gibt Wettbewerbe in vielen Sportarten.

Ein Jahr später in 2023 möchte die Stadt Bonn beim Host-Town-Programm dabei sein.
Das bedeutet, Bonn möchte Gastgeber sein für eine Gruppe von Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Ländern und diese hier begrüßen. Viele andere Städte möchten selbst auch Gastgeber sein. Von den Gastgeber-Städten aus reisen die Sportlerinnen und Sportler dann zu den Weltspielen nach Berlin.

Netzwerk „Sport und Inklusion“

Es ist es wichtig, dass sich Vereine Gedanken machen, wie sie inklusive Sportangebote anbieten können.
Deshalb will die Stadt Bonn das Netzwerk Sport und Inklusion gründen.
Dabei sollen verschiedene Vereine mit der Stadt Bonn zusammenarbeiten.
Zum Beispiel der Stadtsportbund, die Special Olympics Nordrhein-Westfalen
und die Behinderten-Gemeinschaft Bonn.

Sie treffen sich im Juni zu einer Veranstaltung. 
Die Veranstaltung heißt Netzwerk „Sport und Inklusion“ Auftakt-Veranstaltung. Die Veranstaltung sollte eigentlich im November 2021 stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste sie leider kurzfristig abgesagt werden. Nun wird die Veranstaltung erneut geplant. Sie findet am 28. Juni im Veranstaltungssaal der Telekom in Bonn statt. 

Bei der Veranstaltung geht es um die Frage, wie Vereine inklusive Sportangebote anbieten können. Und wo sie Hilfe finden.
Es gibt einige Vorträge, wo über gute und nicht so gute Beispiele erzählt wird.
Wir wollen dabei voneinander lernen und für mehr inklusive Sportangebote in Bonn sorgen.

Falls Sie weitere Fragen zu der Veranstaltung haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.
Die Adresse heißt: sportamt@bonn.de 
Sie können uns auch anrufen, wenn Sie keine Mail schreiben können.
Die Telefonnummer heißt: 0228 77 5027

Das Bild zeigt vier Comic Figuren, die Sport treiben. Sie springen über eine Hürde, spielen Ball und tanzen.

Lebensbereich kulturelle/ gesellschaftliche Teilhabe - Monatsaktion

Im Teilhabeplan „Bonn Inklusiv“ geht es auch um kulturelles und gesellschaftliches Miteinander in Bonn.

Die Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. ist die Behinderten-Beauftragte der Stadt Bonn. Sie ist sehr aktiv im Thema Inklusion und Teilhabe.
Gemeinsam mit dem Bonner Jugendverein Lucky Luke e.V. hat sie ein Filmprojekt zum Thema Inklusion durchgeführt.
Mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Behinderung wurde ein Film entwickelt.
Bis der Film fertig war, hat es ein Jahr gedauert. Alle haben mit viel Energie im Filmprojekt mitgemacht!

Der Film heißt: „Together“. Das ist Englisch und bedeutet „Zusammen“. Der Film besteht aus zwei Teilen:
Einmal wird die Arbeit der Gruppe gezeigt, wie sie sich vor dem Film auf die Dreharbeiten vorbereitet hat.
Dann schreiben die Jugendlichen ein eigenes Drehbuch. Es geht darin um Geschichten, die ihnen selbst so passiert sind.
Alles rund um den Film hat die Gruppe zusammen gemacht: sie haben selbst vor der Kamera gestanden und die Filmmusik ist selbst gemacht.
Es gibt einen Inklusions-Song, den sie sich gemeinsam ausgedacht haben und das Logo mit den Smarties wurde auch zusammen entwickelt.
Menschen mit und ohne Behinderung haben hier Hand in Hand gearbeitet und jeder war wichtig für das Projekt.

Die Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. hat gesagt, was sie mit dem Film erreichen möchte:
„Mit dem Film wollen wir zeigen, dass immer noch viel zum Thema Inklusion geschehen muss!
Wenn Menschen sich mit und ohne Behinderung aber aufeinander einlassen, kann man gemeinsam so viel erreichen und vor allem eine Menge Spaß miteinander haben.“

Viel Freude beim Film Schauen:

https://www.youtube.com/watch?v=-bIbAQcUbAI&t=2s

https://www.youtube.com/watch?v=cHrKgqdig8U&t=3s

 

Lebens-Bereich Gesundheit und Pflege

In der Mitte des Bildes vor dem Fenster befindet sich eine Frau in einem elektrischen Rollstuhl. Sie schaut freundlich und lächelt.

Das Bild zeigt einen hellen Raum mit einem großen halbrunden Fenster. Links daneben steht ein Regal mit Büchern und einer Musikanlage. In der Mitte des Bildes vor dem Fenster befindet sich eine Frau in einem elektrischen Rollstuhl. Sie schaut freundlich und lächelt. Den Rollstuhl kann sie durch eine Steuerungseinheit bewegen. Die Dame wohnt im Therapiezentrum Bonn.

Der Plan im Lebensbereich Gesundheit und Pflege ist:
Alle Menschen können entscheiden zu welcher Ärztin und welchem Arzt und in welches Krankenhaus sie gehen möchten. Jeder und jede kann sich einen Pflegedienst aussuchen.

Es gibt 8 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen. Davon haben wir bereits 6 erledigt.

 

 

 

Was die Stadt Bonn gemeinsam mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:
In Bonn kann man in Einrichtungen wohnen, in denen man auch Pflege bekommen kann. Das entscheiden Menschen mit Behinderung selbstständig. Sie können auch in ihrer eigenen Wohnung leben und dort gepflegt werden. Egal wieviel Pflege sie brauchen. Das ist wichtig für die Selbstständigkeit der Menschen mit Behinderung. Die Dame auf dem Bild hat sich entschieden im Therapiezentrum zu wohnen. Sie sagt über sich selbst: „Ich lasse mir nicht viel gefallen. Trotz meiner schweren Körperbehinderung. Ich sage sehr klar, wo der Weg langgeht, wenn mir der Kragen platzt. Ich liebe es mit meinem E-Rollstuhl im Ort durch die Gegend zu sausen und Kaffee zu trinken. Im Prinzip will ich alle Sachen selber entscheiden, die gemacht werden. Wenn ich gepflegt werden muss, leite ich neue Betreuer gerne selber an.“ Die ganze Geschichte der Dame erzählen wir in den nächsten Monaten ausführlich. Achten Sie weiter auf unsere Informationen!

Es gibt in jeder Stadt eine Konferenz, die sich besonders um die Gesundheit der Menschen in dieser Stadt kümmert. Diese heißt bei uns: „Kommunale Gesundheitskonferenz Bonn“. Alle Organisationen, die wichtig für die Gesundheit sind, arbeiten hier zusammen. Zum Beispiel: Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheken, Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherungen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Selbsthilfegruppen. In Bonn gibt es einen Arbeitskreis der sich besonders um die „Inklusion im Gesundheitswesen“ kümmert. Der Arbeitskreis hat den „Bonner Impuls Inklusion im Gesundheitswesen“ erarbeitet. Die Kommunale Gesundheitskonferenz Bonn hat ihn beschlossen. Der „Bonner Impuls“ enthält Anregungen wie der Zugang und die Behandlung von Menschen mit Behinderung in der medizinischen Versorgung verbessert werden kann. Das gilt auch für Menschen mit anderen Einschränkungen. Ein „Patientinnen/Patienten – Überleitungsbogen“ wurde entwickelt. Das ist so etwas wie ein Fragebogen, in dem alles steht, was man über einen Menschen wissen muss, wenn er von einer Behandlung in die andere wechselt. Dieser „Patientinnen/Patienten-Überleitungsbogen“ wird von allen Einrichtungen genutzt. Auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung wird dadurch geachtet. Alle Einrichtungen sind gut miteinander vernetzt. Sie nutzen das Wissen der jeweiligen Spezialistinnen und Spezialisten für die Versorgung der Menschen und arbeiten untereinander gut zusammen. Besonders wenn es um Angebote für ältere Menschen geht.

 

Es gibt 2 Ratschläge an denen wir weiterarbeiten.
Diese Ratschläge betreffen:

  • selbstständige medizinische Entscheidungen von Menschen mit Behinderung,
  • barrierefreie Informationen und Unterstützung,
  • Schulungen für Mitarbeitende in medizinischen Einrichtungen, damit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen gut behandelt und beraten werden.

Lebens-Bereich Gesundheit und Pflege: Die Geschichte hinter dem Bild

Im Plan „Bonn Inklusiv“ ist auch der Lebensbereich Gesundheit und Pflege ein Thema. In diesem Bereich ist das schöne Bild entstanden. Es zeigt Frau Annerose Sarach in ihrem Wohnumfeld. Sie lebt in Bonn in einer Einrichtung. Diese Einrichtung heißt Therapiezentrum. Frau Sarach möchte auch andere Menschen an ihrem Leben teilhaben lassen. Deshalb hat sie ihre Geschichte aufgeschrieben. Und sie hat ihre Gedanken und Erfahrungen aus dem Bereich Pflege notiert und was ihr hier wichtig ist.

Die Geschichte von Annerose Sarach:

Ich heiße Annerose Sarach und lebe im Behindertenwohnheim Therapiezentrum Bonn-Beuel-Pützchen.

Ich bin 52 Jahre alt.

Ich gehe gerne auf Volksmusik-Konzerte, am liebsten Ernst Mosch oder jetzt sein Nachfolger Ernst Hutter.

Ich kleide mich gerne bunt. Die Kleidung für den nächsten Tag suche ich mit Hilfe selbstständig raus.

Ich lasse mir nicht viel gefallen. Trotz meiner schweren Körperbehinderung. Ich sage sehr klar, wo der Weg langgeht, wenn mir der Kragen platzt. 

Ich liebe es mit meinem Elektro-Rollstuhl im Ort durch die Gegend zu sausen und Kaffee zu trinken. In dem Laden im Ort kennt mich das Verkaufspersonal schon fast 30 Jahre lang. Und ich werde auch dort ernst genommen, selbst mit dem Visier hatte ich dort keine Probleme, als ich sagte, ich habe eine Befreiung. 

Ich gehe dort einkaufen, trinke Kaffee oder esse Pommes. Da ich Raucherin bin, frage ich andere Kunden, ob sie mir Feuer geben. Oft klappt das, aber manchmal gibt es ein paar Ansprech-Schwierigkeiten. 

Ich benutze einen Computer als Ausdrucksmöglichkeit, obwohl ich eigentlich sprechen kann. Aber wenn es hektisch wird, bekomme ich kein Wort raus oder vergesse vor Aufregung, was ich sagen wollte. Deshalb schreibe ich teilweise Briefe an das Wohnheimbetreuerpersonal oder mache auch Begründungen für Elektro-Rollstühle.

Ich habe eine Tetraspastik mit frühkindlichem Hirnschaden. Das ist im Alter von zwei Jahren erkannt worden. Danach kam eine Raserei zu verschiedenen Ärzten. Leider konnte man mir nicht helfen.

Im Alter von 21 Jahren kam auch noch plötzlich das Krampfen dazu. Leider konnte man nicht erkennen woran es liegt. 

Wenn ich geschoben werde fühle ich mich hilflos. Es kann sein, dass ich dadurch auch Krämpfe bekomme. 
Deshalb benutze ich fast immer einen Elektrorollstuhl. 

Eine Ausnahme ist die Teilnahme an dem LiKüRa-Zug oder wenn ich ein Bierchen trinken will. 
Mir ist wichtig, dass ich bestimme, ob ich im Schieber oder im E-Rollstuhl sitze. 

Zum Thema Pflege:

Ich kann wenig alleine machen.

Das läuft indem ich jemanden um Hilfe bitte beim Zähneputzen oder mich baden oder waschen lasse. Eigentlich dürfte nur alles nach meiner Anweisung laufen. 
Wenn ich geduscht werden möchte, dann möchte ich, dass ich geduscht werde. Und nicht nur an bestimmten Tagen oder wenn ich da keine Lust drauf habe.

Es ist schwierig, weil ich an meinen körperlichen Stellen nicht erkennen kann, was zum Beispiel verletzt ist. Ich frage zwischendurch ‚wie sieht der Hintern aus‘, aber selber draufgucken ist nicht. 

Im Prinzip will ich alle Sachen selber entscheiden, die gemacht werden. 

Wenn ich gepflegt werden muss, leite ich neue Betreuerinnen oder Betreuer gerne selber an. Meine Pflegemittel kann ich selbst besorgen.

Ich benutze ja keine Cremes, weil ich das im Gesicht zum Beispiel ekelhaft finde. Deshalb kaufe ich mir auch keine Creme, damit mir das nicht einfach ins Gesicht geklatscht wird ohne zu fragen. 

Zum Friseur kann ich selber hinfahren.

Essen geht selber, wenn man es mir kleinschneidet, je nach dem was es ist. Bei Suppe muss ich gefüttert werden, deshalb mag ich Suppe nicht. Außer Spargelcreme! Den Begriff ‚essen anreichen‘ finde ich doof, ich bleibe bei dem Wort Füttern.

Eigentlich geht mir dieses blöde Fremdbestimmte auf den Wecker. Wenn mit meiner gesetzlichen Vertretung etwas abgesprochen wird und nicht mit mir. Das würde mich ankotzen. Das habe ich glücklicherweise noch nicht erlebt. 

Eigentlich ist es für mich ärgerlich, dass ich bei sehr vielen Sachen Hilfe brauche, da ich mich dafür eigentlich zu fit fühle!

Ich möchte gerne im Haus von meinen Eltern wohnen, dafür brauche ich eine 24-Stunden Betreuung. Das weiß ich nicht, ob das klappt. 

(Der Text wurde diktiert, weil das selbstständige Schreiben von langen Texten sehr lange dauert.)

Lebens-Bereich Barrierefreiheit im weitesten Sinne

Das Bild zeigt vier Personen, die sich miteinander unterhalten. Die Menschen arbeiten in einer Gruppe, die Text in "Leichte Sprache" übersetzt

Das Bild zeigt vier Personen, die sich miteinander unterhalten. Im Vordergrund ist ein Mann und eine Frau zu sehen. In der rechten Hand des Mannes befindet sich ein Langstock. Die beiden Personen im Hintergrund plaudern in Deutscher Gebärdensprache miteinander.
Die Menschen arbeiten in einer Gruppe, die Texte in „Leichte Sprache“ übersetzt. Sie sorgen dafür, dass alle sich gut miteinander verständigen können. Lesen Sie unten mehr zu der Gruppe!

Der Plan im Lebensbereich Barrierefreiheit im weitesten Sinne ist:
Alle Menschen können sich überall in der Stadt bewegen. Alle Menschen in Bonn sollen so informiert werden, dass sie alles verstehen können.

Es gibt 22 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen.
Davon haben wir bereits 5 erledigt.

 

 

Was die Stadt Bonn zusammen mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:
Die Prüfgruppe, in der die Menschen auf dem Bild mitgearbeitet haben, heißt „ISI“. Es ist eine Prüfgruppe der „intra bonn gGmbH“. Diese Gruppe hat den Plan „Bonn Inklusiv“ in Leichte Sprache übersetzt. Es haben ungefähr 15 Menschen mit Behinderung in dieser Prüfgruppe mitgemacht.
Und so hat die Gruppe gearbeitet:
Mitarbeitende der intra gGmbH haben die Texte übersetzt. Texte werden in der Leichten Sprache mit Zeichnungen ergänzt, damit man sie besser verstehen kann. Die Zeichnungen heißen „Piktogramme“. Bei den Piktogrammen hat eine Mitarbeiterin der Deutschen Telekom geholfen. Die Technik für die Zeichnungen heißt „bikablo“. Ein halbes Jahr hat sich die Gruppe alle 2 Wochen am Samstag getroffen. Bei den Treffen wurden Piktogramme und Texte auf Verständlichkeit überprüft. Bei den Piktogrammen wurde außerdem auf Kontraste geachtet. Hierfür gab es eine Unterstützerin mit Sehbehinderung. Während der Arbeit der Gruppe gab es auch Diskussionen. Prüfende haben den anderen Gruppenmitgliedern von der eigenen Situation berichtet. Zu großen Themen aus der Politik und in unserer Stadt sind Verständnisfragen aufgekommen. Diese wurden gemeinsam besprochen. Die Prüfenden stiegen so immer tiefer und interessierter in das Thema Inklusion ein. Sie haben mit Begeisterung mitgemacht. Ein großer Moment war die Vorstellung des Prüfprozesses und der Ergebnisse in einer Sitzung des Projektbeirats durch einen Prüfenden. Er ist sehr froh, dass er so ernstgenommen wurde. Hierdurch ist er ermutigt, sich in vielen weiteren Projekten zu engagieren.

Der Projektbeirat hat im Jahr 2018 Geld gegeben, um Texte und Informationen in „Leichter Sprache“ auf der Internetseite der Stadt Bonn zu entwickeln. Die Internetseite heißt www.bonn.de.

Hier ist es gelungen, viele Bereiche des alltäglichen Lebens in Bonn durch „Leichte Sprache“ allen zugänglich zu machen. Auch in Medien, in Ämtern der Stadt und in kulturellen Institutionen ist die Kommunikation durch die Verbesserung „leichter“.
Menschen mit Beeinträchtigung und/oder Migrationshintergrund haben in einer Prüfgruppe mitgearbeitet. Auf der Internetseite der Stadt ist ein leichterer Zugang zu Texten und Informationen entstanden. In vielen Bereichen war es bisher nötig, dass Menschen die Schriftsprache verstehen und damit umgehen können. Wenn das Menschen nicht oder nicht so gut können, fühlen sie sich oft ausgeschlossen aus der Gesellschaft. Für sie ist Leichte Sprache als ein weiteres Sprachen-Angebot gut, weil sie diese besser verstehen können. Die Menschen werden selbstständiger und trauen sich mehr zu. Die kostenlos mitarbeitenden Menschen mit Beeinträchtigung und/oder Migrationshintergrund haben gemerkt, dass ihre Fähigkeiten und ihre Arbeit sehr wichtig sind.
Die Internetseite der Stadt www.bonn.de hat im Jahr 2019 ein neues Gesicht bekommen. Seitdem ist die Internetseite so barrierefrei, wie es das Gesetz will.

Auf der Internetseite gibt es auch Hinweise zu allen Möglichkeiten der barrierefreien Verständigung.
Die Stadt Bonn und die Stadtwerke Bonn (SWB) arbeiten andauernd daran, Haltestellen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) barrierefrei zu machen. Im Juni 2020 waren bereits über 40 % der Haltestellen umgebaut. Daneben werden die Busse mit Einstiegshilfen ausgestattet. Nur 1 Linienbus hatte am 30.06.2020 noch keine Einstiegshilfe.
Alles rund um die Barrierefreiheit des ÖPNV wird regelmäßig mit der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. besprochen. Wenn Busse oder Bahnen ausfallen, gibt es eine andere Lösung. Dann kann ein Taxi oder auch ein barrierefreies Fahrzeug ohne zusätzliche Kosten genutzt werden.

 

Es gibt 17 Ratschläge an denen wir weiterarbeiten.
Diese Ratschläge betreffen:

  • das Internet, die Formulare und Briefe der Stadt Bonn,
  • Informationen in Leichter Sprache und in Gebärdensprache,
  • die verständliche Darstellung von Informationen und Plänen für alle Menschen,
  • die öffentlichen Verkehrsmittel und alle Haltestellen,
  • eine Internetseite auf der sich alle Menschen ohne Hindernisse über Umbauten, Sperrungen und Störungen der öffentlichen Verkehrsmittel informieren können,
  • mehr barrierefreie Taxen,
  • mehr Parkplätze ohne Hindernisse für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen,
  • die Zugänglichkeit aller öffentlichen Gebäude und Parks für alle Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Mehrfachbehinderung,
  • egal, ob die Gebäude und Parks der Stadt Bonn gehören oder gemietet sind und
  • dass die Stadt dafür sorgt, dass alle wissen, was zu tun ist, um barrierefrei zu bauen und zu wohnen.

Monatsaktion im Lebens-Bereich "Barrierefreiheit im weitesten Sinne": Der Blindenführ-Hund ist ein liebevoller und treuer Helfer

Der Blindenführ-Hund ist ein ausgebildeter Assistenz-Hund.
Er hat eine besondere Ausbildung.
Für blinde Menschen ist der Blindenführ-Hund oft das beste Hilfs-Mittel.
Leider haben nur wenige blinde Menschen einen Blindenführ-Hund.
In Bonn gibt es den Blinden- und Sehbehindertenverein Bonn/Rhein-Sieg e. V.
Dort gibt es viele unterschiedliche Blindenführ-Hunde.

Die Ausbildung eines Hundes zum Blindenführ-Hund dauert fast 1 Jahr.
Während der Ausbildung lernt der Hund viele verschiedene Hör-Zeichen.
Der Mensch spricht die Zeichen aus und der Blindenführ-Hund hört sie.
Zum Beispiel sucht der Blindenführ-Hund mit dem richtigen Hör-Zeichen:

- Zebra-Streifen
- Bus-Haltestellen
- freie Sitz-Plätze
- Türen
- Treppen

Der Blindenführ-Hund erkennt auch für seinen blinden Menschen gefährliche Situationen.
Blindenführ-Hund und Mensch üben zusammen die Hör-Zeichen.
Damit sich der Mensch auf seinen Blindenführ-Hund verlassen kann.
Auch im Verein üben Menschen oft mit ihren Blindenführ-Hunden.
Der Blindenführ-Hund lernt auch Hör-Zeichen nicht zu befolgen.
Er muss zwischen richtigen und falschen Hör-Zeichen unterscheiden.
Das ist zum Beispiel im Straßen-Verkehr wichtig.
Der Blindenführ-Hund erhält das Hör-Zeichen seinen blinden Menschen über die Straße zu helfen.
Der blinde Mensch kann die Autos und Fahrräder nicht sehen.
Der Blindenführ-Hund erkennt die Gefahr für seinen Menschen.
Bei Gefahr führt der Blindenführ-Hund seinen Menschen nicht über die Straße.
Dann befolgt der Blindenführ-Hund nicht das Hör-Zeichen.
In einer gefährlichen Situation ist das gut.
Dann nennt man das „intelligenter Ungehorsam“.

Fast jeder Hund kann zum Blindenführ-Hund ausgebildet werden.
Wichtig sind die Eigenschaften des Hundes.
Der Hund muss lieb sein.
Er darf keinen Streit suchen.
Der Hund sollte mindestens einen halben Meter groß sein.
Verschiedene Hunde-Rassen sind für die Ausbildung zum Blindenführ-Hund geeignet.
Zum Beispiel:

- Golden Retriever,
- Labradore,
- Schäfer-Hunde,
- Königs-Pudel,
- Berner-Sennen-Hunde
- Riesen-Schnauzer

Nach der Ausbildung kann der Blindenführ-Hund zwischen Frei-Zeit und Arbeits-Zeit unterscheiden.
Der Blindenführ-Hund trägt eine Art Arbeitskleidung.
Diese nennt man Geschirr.
Der Blindenführ-Hund trägt das Geschirr um die Brust und um den Bauch.
Daran befindet sich ein größerer Handgriff.
Der blinde Mensch kann sich an dem Handgriff festhalten und wird durch den Blindenführ-Hund geführt.
Trägt der Blindenführ-Hund sein Geschirr, beginnt seine Arbeitszeit.
In der Ausbildung lernt er das.
Der Blindenführ-Hund muss konzentriert sein und darf sich nicht ablenken lassen.
Zum Beispiel durch den Straßen-Verkehr.
Oder andere Tiere und Menschen.
Trägt der Blindenführ-Hund nicht sein Geschirr, hat er Frei-Zeit.
Dann braucht er Auslauf und Kontakt zu anderen Hunden.
Daher treffen sich im Verein in Bonn die Menschen mit ihren Blindenführ-Hunden.

Leider gibt es immer noch Probleme für Menschen mit Blindenführ-Hunden.
Blinde Menschen können ihre Blindenführ-Hunde nicht an jeden Ort mitnehmen.
Ärzte, Krankenhäuser, Reha-Kliniken oder Einkaufsgeschäfte erlauben nicht immer den Zutritt für Blindenführ-Hunde.
Das Teilhabe-Stärkungs-Gesetz erlaubt Menschen ihre Assistenz-Hunde an öffentliche Orte mitzunehmen.
Auch wenn andere Hunde dort verboten sind.

Ein schwarzer großer Labrador Assistent Hund.

Monatsaktion im Lebens-Bereich "Barrierefreiheit im weitesten Sinne": Assistenz-Hunde sind willkommen

Menschen können ihre Hunde nicht an jeden Ort mitnehmen.
Hunde müssen zum Beispiel oft vor dem Eingang eines Gebäudes warten.
Manche Menschen benötigen Assistenz-Hunde.
Ein Assistenz-Hund ist ein Hilfs-Mittel.
Er unterstützt seinen Menschen im Alltag.
Deshalb muss ein Assistenz-Hund immer in der Nähe seines Menschen sein.
Auch beim Arzt-Besuch oder beim Einkaufen.
Für Menschen mit Assistenz-Hunden ist es wichtig ihre Hunde ohne Hindernisse an jeden Ort mitnehmen zu können.
Das bedeutet für sie Inklusion und Teilhabe an der Gesellschaft.

Was machen Assistenz-Hunde?
Viele Menschen haben schon mal einen Blindenführ-Hund gesehen.
Der Blindenführ-Hund ist ein Assistenz-Hund.
Es gibt noch viele andere Arten von Assistenz-Hunden.
Assistenz-Hunde können Menschen mit Erkrankungen oder Einschränkungen im Alltag helfen. Zum Beispiel:

• Menschen im Rollstuhl und Menschen mit Gehilfen
• Menschen mit Diabetes
• Menschen mit Allergien
• Menschen mit Krampf-Anfällen wie zum Beispiel bei den Erkrankungen Epilepsie oder Narkolepsie
• Menschen mit Autismus
• Menschen mit Demenz
• Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

Assistenz-Hunde machen in vielen Bereichen den Alltag für Menschen leichter.
Deshalb sind Assistenz-Hunde mit einem medizinischen Hilfs-Mittel vergleichbar.
Menschen mit Assistenz-Hunden können dann unabhängiger leben.
Die Ausbildung der Assistenz-Hunde ist unterschiedlich.
Das ist von der Erkrankung oder Beeinträchtigung eines Menschen abhängig.
Ein Blindenführ-Hund hilft zum Beispiel seinem blinden Menschen Wege im Straßen-Verkehr zu finden.

Der Signal-Hund zeigt seinem tauben Menschen Geräusche an.
Die Assistenz-Hunde haben daher unterschiedliche Fähigkeiten.

Was steht im Gesetz?
Seit dem letzten Jahr sind Assistenz-Hunde im Gesetz genannt.
Vorher waren im Gesetz nur die Blindenführ-Hunde genannt.
Somit waren die andere Assistenz-Hunde nicht Teil von dem Gesetz.
Letztes Jahr wurde im Gesetz der Name Blindenführ-Hund durch den Namen Assistenz-Hund ersetzt.
Nach dem Gesetz dürfen Menschen ihre Assistenz-Hunde in öffentliche Gebäude mitnehmen.

Die Aktion „Assistenz-Hund willkommen“
Viele Menschen wissen nicht viel über die unterschiedlichen Assistenz-Hunde.
Auch kennen die meisten Menschen nicht das neue Gesetz für Assistenz-Hunde.
Die Assistenz-Hunde haben zu allen öffentlich zugänglichen Orten Zutritt.
Das sind Orte, an die Menschen in Straßen-Kleidung gehen können.
Es gibt immer noch deswegen Streit.
Oder es wird Menschen verboten ihren Assistenz-Hund mitzunehmen.
Der Verein Pfotenpiloten arbeitet mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales zusammen.
Sie möchten alle Menschen auf die Rechte von Menschen mit Assistenz-Hunden aufmerksam machen.
Das erreichen Sie durch die Aktion „Assistenz-Hund willkommen“.
Viele Städte sind Teil der Aktion.
Auch die Stadt Bonn denkt darüber nach, ein Teil der Aktion zu werden.
Mehr Informationen über Assistenz-Hunde und die Aktion von Pfotenpiloten kann man auf www.pfotenpiloten.org und www.pfotenpiloten.org/film sehen.

 

Man sieht einen Mann in einem elektrischen Rollstuhl sitzen. Auf seinen beinen stützt sich ein brauner Assistent Hund ab.

Lebens-Bereich Behinderung und besondere Aspekte

 

Eine Gruppe von sechs Personen steht und sitzt draußen an einem Gartentisch in einem Hinterhof. Alle haben unterschiedliche Herkunftsländer.

Auf dem Bild ist eine Gruppe von 6 Personen zu sehen. Sie stehen und sitzen draußen an einem Gartentisch in einem Hinterhof. Die Gruppe besteht aus fünf Männern und einer Frau. Alle haben unterschiedliche Herkunftsländer. Sie schauen freundlich. Die Menschen auf dem Bild gehören zu einer Selbsthilfegruppe. Diese Gruppe hat etwas Herausragendes geschaffen. Lesen Sie unten mehr!

 

Der Plan im Lebensbereich Behinderung und besondere Aspekte ist:
Alle Menschen in Bonn und ihre Familie wissen, welche Hilfen es gibt. Verschiedene Beratungsstellen arbeiten zusammen, damit es leichter wird.

Es gibt 4 Ratschläge was zu tun ist. Diese heißen Handlungsempfehlungen.

 

Was die Stadt Bonn zusammen mit vielen Anderen bis jetzt erreicht hat:
Der Projektbeirat hat im Jahr 2018 Geld für ein Projekt einer Selbsthilfegruppe von Migrantinnen und Migranten gegeben. Die Gruppe gibt es schon länger. Gemeinsam bespricht man Fragen, wie zum Beispiel: An wen wende ich mich, wenn ich oder meine Angehörigen Hilfe wegen einer Behinderung oder bei Krankheit benötigt? Wer kann mich unterstützen, wenn ich älter werde? Welche Angebote und Hilfen kann man in Anspruch nehmen? Hierzu werden regelmäßig Gäste eingeladen. Diese kommen zum Beispiel aus den Bereichen Krankenhaus, Soziales, Wohnberatung und aus anderen Bereichen. Diese Gäste kennen sich in ihrem Thema aus.
Die Gruppe hat sich überlegt, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen. Sie hat das Ziel, Selbsthilfe zum Thema Gesundheit und Behinderung von und für Migrierte/Geflüchtete ins Leben zu rufen. Und das Ziel weiter zu unterstützen und zu begleiten. Dazu hat sich die Gruppe drei Projekte überlegt:

 

 

 

 

 

  1. Eine zweisprachige (deutsch/arabische) Radiosendung. Hier wurden die Aktivitäten der Gruppe vorgestellt. Es gab Informationen rund um das Thema Behinderung in Bonn und praktische Tipps.
  2. Einen Film mit dem Titel: „...das können wir nur selber tun”. Es wurden die Mitmachenden und Orte im Bereich Beratung/ Gesundheit/Behinderung vorgestellt und zur Selbsthilfe ermutigt.
  3. Eine Broschüre für Zugewanderte mit Behinderung und professionelle oder ehrenamtliche Mitmachende wurde erstellt. Die Broschüre enthält Adressen und nennt Organisationen, unterstützende Hilfen und Tipps zum Thema Krankheit und Behinderung.

 

Wir arbeiten an allen 4 Ratschlägen weiter. Die Ratschläge betreffen:

  • Unterschiedliche Unterstützung für unterschiedliche Menschen,
  • den Austausch von Informationen unter den verschiedenen Beratungsstellen,
  • die Zusammenarbeit der Beratungsstellen mit Vereinen, Verbänden und Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen,
  • die Barrierefreiheit aller Beratungsstellen und
  • dass alle Menschen die Informationen von den Beratungsstellen verstehen können.

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