Oper schließen, Belegschaft verkleinern, regionale Kooperationen starten

Kultur und Veranstaltungen
Sparvorschlag

Oberbürgermeister Nimptsch hat vor mehr als zwei Jahren angeregt, dass die Opern in Bonn und Köln stärker miteinander kooperieren sollen. Das wäre ein guter erster Schritt, mit dem sich um die zwei Millionen Euro sparen lassen. Langfristig ist eine Regelung ähnlich dem sächsischen Kulturraumgesetz anzustreben, Vision ist eine Kulturregion Mittelrhein-Rheinland.

Laut Rechnung der Bürgerinitiative „Initiative Bürger Begehren Bonn“ sind bei der Oper langfristig allein an Personalkosten bis zu 13 Millionen Euro pro Jahr einsparbar. Diese Chance sollte Bonn ergreifen.

Verknüpfte Vorschläge

Informationen zur Verknüpfung von Vorschlägen finden Sie hier.

Begründung: ich habe einmal nachgerechnet, wie hoch die Kosten der Oper und des Beethoven- Orchesters in den Jahren 1994- 2014 waren.

Die Oper ist schlecht und banal und kommt gegen Köln nicht an. Und frisst am meisten Mittel.

Die 5000 Reichen und Schönen dieser Stadt können sich auch locker die Fahrt nach Köln leisten.

Die Bonner Oper sollte entweder vom Umland (Bad Neuenahr, Siegburg, Koblenz, ...) mitfinanziert, ausschliesslich über Eintrittsgelder finanziert od

Ich würde Oper, Schauspiel, Beethovenfestspielhaus etc. streichen. Dies können sich sowieso nur finanziell besser gestellte leisten.

Ohne diesen Schritt wird der Bonner Haushalt auch in Zukunft dauerhaft rote Zahlen schreiben.

Jede Karte wird mit rd. 100 Euro bezuschusst, warum? Und ein Festspielhaus kann Bonn sich nach dem aktuellen Kassensturz nicht leisten.

Kommentare

Kultur ist für Bonn eine wichtige Einnahmequelle. Jegliche Kooperation z. B. mit Köln würde dazu führen, dass das Gute in Köln stattfindet und Bonn den Rest bekommt. Für viele wäre der Besuch einer Oper nicht nur erschwert, geschweige unmöglich, wenn man noch nach Köln muss und kein Auto hat.

@#1.1.1 @#1.1.1
Köln Hbf Fr, 28.11.14 ab 23:56 0:29 0 MRB
Bonn Hbf Sa, 29.11.14 an 00:25

Dom/Hbf, Köln Sa, 29.11.14 ab 00:08 1:06 0 STR
Bonn Hauptbahnhof Sa, 29.11.14 an 01:14

Köln Hbf Sa, 29.11.14 ab 00:56 0:29 0 MRB
Bonn Hbf Sa, 29.11.14 an 01:25

Köln Hbf Sa, 29.11.14 ab 01:01 1:07 1 RB, STR
Bonn Hbf (tief) Sa, 29.11.14 an 02:08

Köln Hbf Sa, 29.11.14 ab 01:56 0:29 0 MRB

@#1 @#1 Eine Einnahmequellle für wen? Die Subventionen im kulturellen Bereich sind erheblich. Wenn ich Kindern zumuten kann zum Schwimmen quer durch Bonn zu fahren, können Erwachsene wohl auch mal Bus und Bahn nach Köln nehmen.

@#1.2 @#1.2 Eine Einnahmequelle für die Stadt. Schon mal was von Touristen gehört? die fahren nicht nach Bonn um shoppen zu gehen oder schwimmen....

@#1 Wer schenkt mir eine Fahrt nach Hamburg und subventioniert mir eine teure Musical-Karte? Muss ich lange für sparen! Dafür subventioniere ich zu billige Opernkarten in Bonn. Eine eigene Oper für Bonn ist überdimensioniert! Das ist ein Relikt aus Regierungszeiten, das die Stadt sich heute nicht mehr leisten kann. Die Zusammenlegung der Opern Bonn und Köln war der einzige vernünftige Vorschlag von Herrn Nimptsch. Aber selbst die Zusammenlegung kann Bonn sich jetzt nicht mehr leisten!

@#1.3 @#1.3
Die Kölner wollen gar keine Zusammenlegung!
Ein Relikt aus Regierungszeiten? Bonn hat über 300.000 Einwohner. Selbst viele Städte über 100.000 Einwohner haben eine Oper/Theater.

@#1.3.1 @#1.3.1 Ja... und alle gehen pleite. Sehen Sie da einen Zusammenhang? ;-)

@#1.3.1.1 @#1.3.1.1 Nein gehen sie nicht. Immer diese Pauschalisierunge. Außerdem kann eine Oper nicht pleite gehen weil sie aus öffentlicher Hand finanziert wird (nicht subventioniert...das ist der falsche Begriff).

Ich bin für eine Kooperation mit Köln!
Man kommt hervorragend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Köln! Das kann ja wohl kein Grund sein!
Frag die Eltern mal die demnächst keine Ferienbetreuung mehr für ihre Kinder haben, das ist ein echtes Problem! Lieber mehr Geld in Bildung investieren und mit dem Zug nach Kölle fahren!

@#2 @#2
Für die desolate Lage der Stadt Bonn ist die Oper nicht verantwortlich.

@#2.1 @#2.1 Stimmt, die Bonner Oper kostet schließlich kein Geld.

@#2.1.1 @#2.1.1
Natürlich kostet die Oper Geld, aber für die marode Lage der Stadt Bonn ist die Oper nicht verantwortlich. Verantwortlich sind die leitenden Personen der Stadt, die sich bei, WCCB Bau haben über den Tisch ziehen lassen oder die für unsägliche Millionen Euro den U-Bahn Tunnel nach Godesberg haben bauen lassen.

@#2.1.1.1 @#2.1.1.1 Und über Jahre hinweg eine Oper finanzieren die sie sich nicht leisten können.

@#2.1.1.1 @#2.1.1.1 Für die marode Lage ist auch die Theatergemeinde verantwortlich, die Abos in Konkurrenz zur Theaterkasse weit unter Wert verkauft und damit aktiv die Einnahmen senkt.

Verantwortlich ist beispielsweise auch, dass der Kulissenbau lange Zeit nach dem Motto "Was kostet die Welt?" erfolgte. Ohne nachhaltig zu wirtschaften wurde einfach alles weggeworfen und nichts wiederverwertet.

In der Darstellung des offenen Haushalts in diesem Portal stehen für den Produktbereich Theater (zu dem die Oper zählt) für das Jahr 2015 Aufwendungen von €30.698.250. Der Ertrag ist in den großen bunten Vierecken erst gar nicht dargestellt. Diesen findet man erst wenn man darunter in der Tabelle "+ kleine Posten" anklickt. Er beträgt €16.000!

@#3 @#1.2 Bitte mal den @#3 Wir haben ja auch noch 2014...

@#3 @#3 Wir haben ja auch noch 2014...

Die Leitung der Oper und des Theaters wird überbezahlt, während einfache Musiker und auch teilweise Sänger und Schauspieler auch in Bonn deutlich unterbezahlt sind. Dort sollte ein Ausgleich gefunden werden. Vernünftige Bezahlung reduziert auch die Sozialkosten. Gleichzeitig sollte allen ein Theater - oder Opernbesuch ermöglicht werden durch kreative Gestaltung der Kartenpreise - Beispiele gibt es in anderen Städten., wie etwa in Berlin.

@#5 @#5 "Gleichzeitig sollte allen ein Theater - oder Opernbesuch ermöglicht werden durch kreative Gestaltung der Kartenpreise - Beispiele gibt es in anderen Städten., wie etwa in Berlin." Bonn hatte lange Jahre seinen Spaß, jetzt ist Berlin dran. Wer Hauptstadtpreiss möchte, muss in die Hauptstadt fahren.

@#5.3 @#5.3
Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, nenne ich das Beispiel Wien: Restkarten für 10 € an der Abendkasse.

Die Bonner Oper war unerlässlich, so lange Bonn Bundeshauptstadt gewesen ist. Eine Bundeshauptstadt ohne Oper wäre eine weltweite Lachnummer gewesen. Zu meinem Leidwesen (ich bin gebürtiger Bonner) ist das aber nun nicht mehr der Fall. Durch den Wegfall der Hauptstadtfunktion stellt sich die Frage nach der Berechtigung dieser Institution. Es werden zwar viele Sachargumente vorgeschoben aber meiner Meinung nach ist der wahre Grund für das Festhalten an der Bonner Oper die Furcht vieler Bonner, dass die Stadt (speziell in kultureller Hinsicht) in der Bedeutungslosigkeit versinken könnte. Da stellt sich mir die Frage, warum wir uns als Geburtsstadt Beethovens auf eine Oper und ein Festspielhaus eingeschossen haben und uns nicht darauf konzentrieren, mit Beethovens Musik in doppeltem Sinne Säle zu füllen - das hätte zudem gute Chancen, Geld in die Stadtkasse zu spülen. Wobei ich das nur als erfreuliche Nebenwirkung sehe, weit wichtiger ist mir, dass wir den berühmtesten Sohn der Stadt weit stärker würdigen, als das bislang der Fall ist. Wie oft habe ich erlebt, dass Besucher unserer Stadt fast daran verzweifeln, dass viele Einheimischen nicht einmal wissen, wo sich Beethovens Geburtshaus befindet.

Opernbesucher finden ein reichhaltiges Angebot in Köln: Nonn kann sich keine Oper mehr leisten, wenn öffentlich Einrichtungen wie Schwimmbäder, Stadtteilbibliotheken und OGS-Programme geschlossen/gestrichen werden sollen!

@#7 @#7
Wenn sich eine Stadt wie Koblenz (die nächst gelegene nach Köln) mit etwas über 100.00 Einwohner, Konzerthalle, Stadttheater und Freibäder leisten kann dann wohl auch Bonn. Das zeigt uns vielmehr, daß die Stadt Bonn selbst Verursacher der desolaten Haushaltslage ist.

Es ist beschämend für unsere Stadt überhaupt darüber nachzudenken.
Was ist mit den Kosten für diese Befragung??

Auch wenn man Vorurteile bekanntlich nicht widerlegen kann: Es werden in der Kultur weder Karten noch Plätze bezuschusst, sondern Arbeitsplätze. Arbeitsplätze von ausgebildeten Handwerkern, Musikern (die Oper ist der Hauptarbeitgeber und -bezahler des Beethovenorchesters), Sängern, Pädagogen, Kulturwissenschaftlern und vielen anderen. Eine Stadt, die sich mehr als 6.000 Verwaltungsangestellte leisten kann (?), soll sich keine Kultur, keine Schwimmbäder, keine Büchereien mehr leisten können? Leute, wir sollten nicht auf diesen Zug aufspringen. Das wirkliche Sparpotential liegt im Abbau der Verwaltung, die die Bürger mit diesem Forum gegeneinander aufbringen möchte. Wenn in den nächsten 10 Jahren nur noch 25% der freiwerdenden Verwaltungsstellen besetzt werden und die Bürger an bestimmten Stellen Einsatz zeigen (dürfen), geht es der Stadt erheblich besser.

Moderationskommentar

@#9 Lieber bürger,
auch an dieser Stelle möchte ich Sie bitten sachlich zu bleiben und darauf zu verzichten den gleichen Beitrag mehrfach abzugeben. Erfahren Sie mehr darüber in unseren Spielregeln (http://bonn-macht-mit.de/regeln).
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)

@#9.1 @#9.1 @#9.1 @#9.1
Hmmm. den Beitrag finde ich im Gegensatz zur Moderartorin nicht überzogen.

Moderationskommentar

@#9.1.1 Liebe/r Bürger1823, meine Moderationskollegin hat an dieser Stelle kommentiert, da der obige Kommentar mehrfach in genau gleichem Wortlaut an verschiedenen Stellen auf dieser Online-Plattform eingestellt wurde. Als Moderator/innen dieser Plattform ist es uns ein Anliegen, einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen, der für einige Nutzer/innen dadurch beeinträchtigt werden könnte, wenn die gleichen Texte an mehreren Stellen stehen. Wir schlagen daher vor, lieber konkret Bezug zu nehmen zu Kommentaren anderer, auch wenn ggf. der gleiche Kommentar an mehreren Stellen passt. Herzliche Grüße, Michelle Ruesch (Moderation)

 

 

richtig

Es ist so leicht, Kultur als unnötigen Luxus hinzustellen, aber das ist sie nicht.

1. Kultur ist - wie Bildung, Gesundheitsversorgung, öffentliche Sicherheit u. A. - ein in der Verfassung verankerter Bestandteil unserer Gesellschaft, den die öffentliche Hand zu gewährleisten hat. Dass aber - im Gegensatz zu anderen Bereichen - bei der Kultur im öffentlichen Diskurs gerne von Subventionen gesprochen wird, zeigt deutlich, dass man es mit der Kultur nicht allzu gut meint. Das Wort "Subvention" suggeriert, dass es dabei um ein freiwillig geleistetes Unterstützungsgeld geht, welches nicht zwingend notwendig ist. Falsch! Wer würde fragen, ob wir ein Krankenhaus oder eine Schule wirklich brauchen? De jure besteht da aber kein Unterschied.

2. Im Gegensatz zu anderen öffentlichen Einrichtungen (siehe Schulen, Krankenhäuser, ...) stehen Kultureinrichtungen unter andauerndem finanziellen Rechtfertigungsdruck. Ein Theater ist selbst bei sparsamster Führung nie selbsttragend. Das ist ganz einfach nicht möglich. Man kann die Produktion nämlich nicht nach China auslagern, und auch nicht mit Leiharbeitern verbilligen. All die schmutzigen Tricks zur Ökonomisierung, unter denen unsere Gesellschaft heute so leidet, kann man auf kulturelle Einrichtungen nicht anwenden, ohne dass sie schnell kaputt gehen. Kultur kann nur entstehen, wenn man hoch qualifizierte Menschen unter anständigen Bedingungen in Ruhe arbeiten lässt. So und nicht anders funktioniert es.

3. Kultur ist das, was uns über den Rand unseres eigenen Tellers hinausblicken lässt, sofern wir es zulassen. Sie ist ein Produkt unserer Zivilisation, und gerade in Zeiten eines immer schroffer werdenden gesellschaftlichen Umgangstones ein schützenswertes Gut. Künstler hatten und haben die Aufgabe, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten, Fragen aufzuwerfen und ein Gradmesser der Demokratie zu sein. Da gibt es viel zu tun und vieles besser zu machen, keine Frage. Aber besser wird es durch Kahlschlag sicher nicht. Wir brauchen Kunst in möglichst vielen Formen, um Werte und Haltungen unserer Gesellschaft nicht nur durch das Fernsehen und andere Sprachrohre großer Konzerne prägen zu lassen. Wie wir das mit den vorhandenen Mitteln in Zukunft am besten machen können, darüber können und sollten wir uns unterhalten, aber nicht darüber, ob wir das überhaupt brauchen.

4. Kunst und Kultur sind nicht billig, sichern aber den Wohlstand unserer Stadt. Sie kurbeln den Tourismus an, sorgen für Arbeitplätze (die vor Abwanderungen sicher sind, solange wir die Betriebe nicht selbst dicht machen) bei Kultureinrichtungen, Hotels, Zulieferbetrieben, Restaurants und all den anderen Sparten, die von Besuchern in Bonn profitieren. Ein Theater wie das unsere holt Menschen von weit her zu uns. Eine sogenannte "Kooperation" mit Köln, welche auf eine Schließung unseres Theaters hinausliefe, würde diesen Motor in Bonn abwürgen. Gerade weil wir Köln quasi nebenan haben, müssen wir uns ein eigenes Profil bewahren, um wirtschaftlich nicht zu einem Satelliten zu werden.

5. Jetzt das Theater zu schließen, würde kurz bis mittelfristig recht wenig Geld einsparen, vom wirtschaftlichen Schaden für die Bonner mal ganz zu schweigen. Die Belegschaft des Theaters ist mit überwiegender Mehrheit bei der Stadt angestellt, und kann nicht einfach entlassen werden. Diese Menschen sind zudem größtenteils noch weit vom Rentenalter entfernt. Es würde also noch sehr sehr lange dauern, bis überhaupt Geld durch wegfallendes Personal eingespart werden könnte.

@#12 @#12 Indirekt geht es bei allen Sparvorschlägen auch um Arbeitsplätze - immer. In keinem Vorschlag habe ich gelesen, dass jemand Kultur an sich abschaffen will. Es geht hier nur um die Oper, und unter ökonomischer Betrachtung, hätte der Vorschlag vom Kämmerer kommen müssen, allen Widerständen zum Trotz. Diese Widerstände kommen genau von den Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft und Handel, die beim Umgang mit öffentlichen Geldern etwas von unserem OB fordern, was sie im eigenen Betrieb niemals zulassen würden. Dort funktioniert es nicht, etwas permanent zu einem Bruchteil des Einkaufspreis zu verkaufen.
Im übrigen kann man Mitarbeiter nicht nur entlassen, man kann, vor allem jüngeren Mitarbeitern auch im Kulturbereich des öffentlichen Dienst, sehr wohl eine Umschulung anbieten und auch zumuten.

@#12.1 @#12.1 Aber das Opernhaus Bonn ist nunmal ein wichtiger und überregional bekannter Kulturbetrieb. Schließt man dieses Haus, wäre das ein herber Schlag für die klassische Musik in Bonn und Umgebung, von dem auch das Beethoven Orchester nicht unberührt bliebe.

Und nochmal - ein Opernhaus ist kein auf Gewinn ausgerichteter Wirtschaftsbetrieb. Das ist einfach nicht möglich, denn dann müssten die Karten so teuer sein, dass sich diesen Gewinn an Bildung und Unterhaltung nur die Superreichen leisten können. Aber Kunst ist ein Allgemeingut und soll es auch bleiben. Zudem bringt ein Opernhaus der Wirtschaft in der Region viel Geld ein, insofern ist es indirekt gewinnbringend. Umwegrentabilität nennt man das.

Zum Thema Umschulungen - der Weg, ein professioneller Musiker zu werden, beginnt in der Regel etwa mit dem Erreichen des Schulalters (mitunter auch früher). Das bedeutet eine Ausbildungszeit von etwa 20-25 Jahren. In einem Opernhaus eine Anstellung zu erreichen, gelingt nur den besten Absolventen, die in dieser langen Zeit die Musik zu ihrem Schwerpunkt gemacht haben. Man besucht keine Schulungsmaßnahme und ist dann Musiker. Diese Menschen haben über sehr sehr lange Zeit alles gegeben, um so weit zu kommen, und sind absolute Spitzenkräfte. Solche Menschen steckt man nicht einfach in einem Umschulung und setzt sie dann in ein Callcenter oder an einen Schalter. Stellen Sie sich vor, das wären Ärzte - wie absurd wäre die Vorstellung. Dabei haben Ärzte eine Ausbildungsdauer, die nicht einmal halb so lange dauert.

@#12.1.1 @#12.1.1 Ich gebe Ihnen recht, die Schließung der Oper wäre ein herber Schlag für die Kulturlandschaft von Bonn.
Angenommen ich mache Urlaub im fünf Sterne Hotel, habe aber nur das Geld für den Campingplatz. Ich sage: gut, zahle ich mit Kreditkarte. Wenn die Kreditkartenabrechnung kommt, dann treffen mich die Kosten.
Ich kann kein Geld ausgeben, das ich nicht habe. Die Stadt steht kurz vor dem Nothaushalt, nun muss gespart werden. Der größte Brocken der freiwilligen Leistungen ist die Kultur. Wenn ich dort die drei größten Positionen: Theater, Beethoven Orchester, Kunstmuseum zusammenrechne, komme ich auf 49mn. Sorry, dann ist klar, wo gespart werden muss.
Und wenn gleichzeitig irgendwelche Pensionistengruppen (Blumenhof) wegen 9k geschlossen werden sollen, sorry, dann fehlt mir hier die Verhältnismässigkeit.
Mir persönlich ist es lieber, wenn es in Bonn keine Oper, kein städtisches Orchester und kein Kunstmuseum gibt, als wenn der Hebesatz für die Grundsteuer um 300% erhöht wurd.

@#12.1.1.1 @#12.1.1.1
Sich nur an den größten Positionen zu orientieren ist nicht so sinnvoll. Das könnten schließlich auch die Positionen sein, die der Stadt und der heimischen Wirtschaft Einnahmen generieren

@#12.1.1.1 @#12.1.1.1 Sie lassen dabei aber zwei wesentliche Punkte außer Acht: 1. Diese Betriebe bringen (vor allem dem Dienstleistungssektor) viel Geld. Leider kann man das nicht in der Bilanz von Theatern und Museen finden, aber erforscht ist dieser Effekt bereits. Kulturbetriebe sind gewinnbringend, wenn man die Umwegrentabilität berücksichtigt. 2. Würde man beispielsweise das Theater dicht machen, dann könnte man damit zwar durchaus Geld einsparen, von den laufenden Gesamtkosten wäre das aber nur ein Bruchteil. Bestehende Verträge müssen erfüllt werden, und da hier mehrere hundert Menschen in intakten Dienstverhältnissen mit der Stadt stehen, würde das weiterhin viel Geld kosten. Geld, welches dann zwar weiterhin aufgewendet werden muss, für das jedoch nichts mehr "produziert" wird, zumal ein wichtiger Anziehungspunkt für den Tourismus wegfiele. Würde das Theater geschlossen, wäre das schnell klar. Aber falls es wirklich so weit kommt, wird man auch sehen, dass solche Strukturen nicht mehr so leicht zu schaffen sind, wenn man sie erst einmal zerstört hat.

Ganz abgesehen davon halte ich es für falsch, Pensionisten oder Kinder gegen Künstler auszuspielen. Letzten Endes treffen wir damit immer nur Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft, zu der wir alle gehören. Ein Blick auf multinationale Unternehmen und deren Steuermoral, bzw. Geschäftsmodelle zulasten ihrer Angestellten würde lohnen. Dort verschwindet so richtig viel Geld. Und zwar auf Nimmerwiedersehen in Richtung Karibik. Bonn alleine kann das nicht, aber irgendwo sollte der Mut aufgebracht werden, den ersten Schritt zu tun. Wieso nicht hier bei uns?

@#12.1.1.1 @#12.1.1.1 So geht es leider den meisten Bürgern, die dieses Portal besuchen. Sie schauen sich die Tabelle an und sehen: Oh, die Kultur ist aber teuer, da kann man doch sicher viel sparen, ich war eh noch nie in der Oper oder im Konzert, brauch ich nicht...
Wenn dann Besucher nach Bonn kommen weil Beethoven hier geboren ist und möchten dann vll auch in Konzert oder in die Oper gehen dann sagen sie wohl: "Dazu müssen Sie nach Köln fahren" Dann fahren diese Besucher nach Köln und gehen dort in die Oper, gehen danach in Restaurant, gehen einkaufen und auch dort ins Hotel. Herzlichen Glückwunsch, Bonn.

@#12.1.1.1.3 @#12.1.1.1.3 So geht es aber anscheinend auch vielen Opern- und Theaterfreunden an der Theaterkasse Bonn, sie sehen die hohen Preise und denken da muss man doch sparen können. Oh, auf den besten Plätzen sitzen möchte ich schon. Klasse, bei der Theatergemeinde Bonn bekomme ich die Plätze zum halben Preis und ohne Vorverkaufsgebühr. Danach kann ich sogar noch mehr sparen beim Besuch des Kunstmuseums, weil ich eine Gratis-Kulturcard bekomme.

Wieviel Geld die aktuell 9000 Mitglieder auf diese Art in den letzten Jahrzehnten an der Bonner Kulturlandschaft gespart haben und das als bekennende Kulturliebhaber! Wenn jetzt die Arbeitsplätze der Mitarbeiter an städtischen Bühnen in Gefahr sind, hat die Theatergemeinde dazu beigetragen.

@#12 @#12 Ich möchte doch zu gerne mal den Betrieb sehen der in seiner Standortentscheidung das Kriterium "Oper" in sein Bewertungsschema mit aufnimmt.

@#12.2 @#12.2 Betriebe, die vom Tourismus leben, wie Hotels, Restaurants und Infrastrukturunternehmen kennen die Bedeutung von großen Kulturbetrieben sehr wohl. Es ist ein bisschen, wie am Flughafen - wer auf seinen Flug wartet, hat oft Zeit, Geld bei den Shoppingbereichen zu lassen. Wer von weiter her nach Bonn kommt, um in die Oper zu gehen, geht davor oder danach essen, oder besucht Geschäfte in der Fußgängerzone, bleibt in einem der Hotels über Nacht. Der Bonner Dienstleistungssektor ist es, der vor allem vom Bonner Theater profitiert. Des Weiteren benötigen die Musiker Instrumente, Saiten, Noten; die Werkstätten Baumaterial für Bühnenbilder; die Kostümabteilung Stoffe, Kleidung, Schuhe, Accessoires; die Maskenbildner Make up, Kunsthaar, Perücken; die Requisiteure alle Arten von Alltagsgegenständen und Möbeln. Das Geld, welches Bonn für sein Theater ausgibt, fließt auch wieder nach Bonn. Nicht zuletzt leben alle Menschen, die am Theater arbeiten ja auch in Bonn. Sie zahlen hier ihre Abgaben, kaufen hier ein, und geben das Geld wieder aus. Es gibt kein geheimes Off-shore-Konto des Theaters in der Karibik, wo die Millionen verschwinden. Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben nimmt das Theater keine Gelder aus unserem Kreislauf heraus, sondern viele viele hier vor Ort lebende Menschen profitieren direkt oder indirekt.

@#12.2.1 @#12.2.1 Steht das in deren Arbeitsvertrag, dass sie in Bonn wohnen und einkaufen müssen, oder ist das eventuell unbedacht über das Ziel hinausgeschossen? Vermutlich kommen 2/3 der Musiker, genauso wie 2/3 der Besucher der Kultureinrichtungen aus dem Umland, und zahlen das mehr an Grundsteuer für Bonner Bürger nicht.
Ehrlich gesagt reichen mir schon die gut gemeinten Leserbriefe aus den Rhein Sieg Kreis im GA, zum Umgang mit der Kultur und der Steuer der Bonner - nein danke, ich finde das brauchen wir nicht.
Es wäre interessant zu erfahren, ob die extrem vielen contra Voting (gegen alle Sparvorschläge in der Kultur) überwiegend aus dem Umland von Bonn kommen, oder doch einige aus Bonn. Oder von direkt betroffenen, was ich im übrigen ausdrücklich für legitim halte.

@#12.2.1.1 @#12.2.1.1 Natürlich wohnen nicht alle Mitarbeiter der Bonner Kulturbetriebe direkt in Bonn, aber die überwiegende Mehrheit tut das sehr wohl. Und das hat einen einfachen Grund: Die flexiblen Arbeitszeiten. Zwischen früh morgens und sehr spät abends ist 7 Tage die Woche laufender Betrieb am Theater. Die Dienstpläne werden für manche Teile der Belegschaft lediglich jeweils am Vortag erstellt. Die Dienstverpflichtungen teilen sich dabei häufig in mehrere mehrstündige Arbeitsphasen, zwischen denen manchmal eine Stunde, manchmal mehrere liegen. Kurze Anfahrtszeiten zum Theater sind dadurch bedingt eine Notwendigkeit. Dass 2/3 der Mitarbeiter im Umland wohnen, ist schlicht unmöglich.

Dass es so viel Widerspruch zu den Vorschlägen der Kulturkürzungen gibt, könnte daran liegen, dass vielleicht doch mehr Menschen ideell oder wirtschaftlich wichtig finden, was diese Betriebe leisten.

Wenn ich in Zukunft eine halbe Stunde zur nächsten Stadtteilbibliothek und zum nächsten Freibad fahre, kann ich auch eine halbe Stunde nach Köln fahren, um - in wesentlich selteneren Fällen - die Oper zu besuchen.

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