Nein zum Festspielhaus!

Verkehr-Bauen-Umwelt
Sparvorschlag
Stadtbezirk Bonn

Die Initiative für ein Festspielhaus in Bonn ist sofort zu stoppen. Damit werden 500.000 Euro pro Jahr in den nächsten 20 Jahren gespart, die nicht mehr in die Stiftung eingebracht werden müssen. Auch kann sich die Stadt die Kosten für die Baureifmachung des Grundstücks sparen.

Aus der Haushaltsrede des Kämmerers:

Zu einer neuen Konzerthalle (Festspielhaus) wollen wir ab der Stiftungsgründung pro Jahr einen Betrag von 500.000 EUR im Jahr über 20 Jahre in das Stiftungskapital einbringen sowie für die Bereitstellung eines baureifen Grundstückes netto 4,4 Millionen EUR einplanen; an den Betriebskosten wollen wir uns nicht beteiligen.

Stellungnahme der Verwaltung

Die Verwaltung empfiehlt, dem Bürgervorschlag nicht zu folgen.

Es gibt vielfältige Gründe, das Ziel zu verfolgen, in der Geburtsstadt Beethovens ein attraktives Konzerthaus haben zu wollen. Dies kann mit einer grundlegenden Sanierung der Beethoven-halle, die als Multifunktionshalle errichtet worden ist, nicht in vollem Umfang erreicht werden, da der Denkmalschutz hier gewisse Grenzen vorgibt. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich aber die Hörgewohnheiten der Konzertbesucher geändert, sei es durch neue technische Möglichkeiten oder auch wegen neuer Konzerthallen, die einen attraktiven, den höchsten musikalischen Ansprüchen angepassten Rahmen bieten. Vor diesem Hintergrund ist der Gedanke entstanden, ein neues, privat finanziertes Konzerthaus in Bonn, der Geburtsstadt Ludwig van Beethovens, zu bauen, zumal Private keine Gelder für die Sanierung der Beethovenhalle bereitstellen würden.

Die Deutsche Post DHL und weitere private Geldgeber streben auf dieser Grundlage an, in Bonn bis zum 250. Geburtstag Beethovens ein hinsichtlich des Baus ausschließlich privat finanziertes Festspielhaus zu errichten. Dabei wird sich die Stadt an den Kosten für den Bau des Festspielhauses nicht beteiligen.

Im Hinblick auf die herausragende Bedeutung dieses Vorhabens für den Kulturstandort und auch für den Wirtschaftsstandort Bonn hat die Verwaltung dem Rat vorgeschlagen, das betreffende Grundstück am Rheinufer neben der Beethovenhalle für eine Bebauung mit einem Festspielhaus zu übertragen (an wen und in welcher Form wird z. Z. geprüft) und dieses Grundstück für die Bebauung entsprechend baureif zu machen. Die von der Stadt dafür zu tragenden Aufwendungen belaufen sich auf bis zu 4,39 Mio. EUR. Der Rat hat dem in seiner Sitzung am 23.06.2014 (DS-Nr. 1411670NV3) mit Mehrheit grundsätzlich zugestimmt und den Beschluss unter den Vorbehalt gestellt, „dass Baufinanzierung als auch Unterhaltung und Betrieb (Stiftungsgründung und Businessplan) sichergestellt sind und die Stadt einen genehmigungsfähigen Haushalt 2015/16 vorlegen kann.“

Unter dem Vorbehalt einer gesicherten Finanzierung von Bau und Betrieb sowie der Vorlage eines genehmigungsfähigen Haushalts 2015/16 beabsichtigt die Verwaltung weiterhin, dem Rat und seinen Gremien vorzuschlagen, ab 2015 der Betreiberstiftung bis 2034 jährlich einen Betrag von 500.000 EUR, insgesamt 10 Mio. EUR, zuzustiften. Für den Fall einer gesicherten Finanzierung von Bau und Betrieb haben weiterhin Zustiftungen zugesagt: die Bundesrepublik Deutschland: 39 Mio. EUR, die Sparkasse KölnBonn 5 Mio. EUR und der Rhein-Sieg-Kreis 3 Mio. EUR.

Eine städtische Beteiligung in der genannten Höhe erscheint gerechtfertigt, wenn am Ende ein zum allergrößten Teil privat finanziertes Konzerthaus am Rhein steht. Dabei setzt die Stadt auch darauf, dass „Beethoven jeden Euro zurückzahlt“, wie es Kurt Masur formulierte. Die Erfahrung in anderen Städten zeigt, dass von Festspielen deutliche wirtschaftliche Impulse ausgehen, die auch neue Arbeitsplätze schaffen.

Die Verwaltung empfiehlt zum jetzigen Zeitpunkt keine Entscheidungen Für oder Wider das Festspielhaus zu fassen. Eine solche Entscheidung sollte aus Sicht der Verwaltung erst dann getroffen werden, wenn Klarheit über eine gesicherte Finanzierung von Bau und Betrieb des Hauses besteht.

Entscheidung des Stadtrats vom 07. Mai 2015:

Der Bürgervorschlag wurde mehrheitlich abgelehnt. Die Erläuterung folgt noch.

Verknüpfte Vorschläge

Informationen zur Verknüpfung von Vorschlägen finden Sie hier.

Kein neues Festspielhaus!
Es wäre zwar wunderbar, ist aber unverantwortlich bei dieser Haushaltslage.

...auch wenn ich die Nr.x1000 bin...nach den Problemen Schürmannbau, World-Conference-Center bitte nicht noch eins...wenn die Fachfrau Nike Wagner

Was für ein Wahnsinn - warum sollte das besser klappen als das WCBB?

Es kann nicht oft genug auf dieser Web-Site zum Ausdruck gebracht werden.

In der letzten Sitzung des Kulturausschusses wurde der Antrag abgelehnt, den Business-Plan für das Festspielhaus von einem unabhängigen Gutachter u

Unserer Stadt steht finanziell das Wasser bis zum Hals und unsere Stadtoberen sprechen sich für den Bau eines neuen Festspielhauses aus.

lieber breite Angebote erhalten, als für kleinere Zielgruppen aufwändige Projekte finanzieren

Meine Erfahrung mit der Entschlussfreudigkeit
der Stadt Bonn sagen mir eindutig:

Wozu machen wir hier Sparvorschläge? Damit die Ersparnisse ins Festspielhaus fließen?

Kommentare

Wozu brauchen wir ein neues Festspielhaus?Ich habe den Eindruck nur um Eindruck zu schinden.
Wenn ein Teil der Bonner Bevölkerung ein solches Prestige - Projekt haben will / muss sollte es nicht von Steuergeldern finanziert werden ,sondern privat .
Wenn sich der städtische Haushalt solch eine Investition leisten kann sehe ich es als Selbstverständlichkeit an solch ein Projekt finanziell zu unterstützen .
Da aber die Stadt Bonn sparen muss wäre es meiner Meinung nach nur richtig dieses Projekt aus dem städtischen Haushalt zu streichen.

@#1 @#1 Die Stellungnahme von Frau Wagner verstehe ich so, dass die Akustik nicht im Vordergrund steht, denn eine aufblasbare Halle ist auch gut genug für Konzerte des Beethovenfestes. Es ist geradezu entlarvend, dass es in Wahrheit nur um die Schönheit eines neuen Gebäudes geht.
Und seit Monaten wissen alle Politiker, dass es keine Unterstützung von NRW gibt, und alle wissen dass es damit auch keine 39 Mio. vom Bund gibt. Der Ob weiß das auch, und spricht kein Machtwort.
Und wer uns sagt, dass bei einem Festspielhaus ein Großteil der 30 Mio. für die Beethovenhalle gespart werden kann, will vielleicht nur einen Restbetrag für den Abriss übriglassen. Oder wie ist der Vergleich bezüglich einer Auslastung der Kölner Philharmonie zu verstehen?
Danke Frau Wagner für diese offenen Worte!

@#1 @#1 Auch das Interview zeigt, was Frau Wagner über die Kulturlobby in Bonn denkt. Auch wenn einige ihr persönliche Interessen unterstellen und sie , wie wir lesen können, massivem Gegenwind erleben muss. Sie lässt sie sich nicht einschüchtern. Ich bin ich überzeugt, dass Bonn ihr irgendwann in Zukunft einmal sehr dankbar sein wird.
Jeder sollte das Interview lesen, und genau auf die Wahl der Worte achten, und dann sich seine eigene Meinung bilden, und abstimmen!

Bei gleichzeitig geplanter Schließung der Stadtteilbibliotheken ist dieses Projekt mit derart unsicheren zukünftigen Kosten nicht mehr zu verantworten!

Wenn wir eine Konsolidierung des Haushaltes haben wollen, dann können wir nicht jedes Jahr Großprojekte in Angriff nehmen, deren Kostenhöhe nicht im Ansatz nachhaltig geschätzt werden können.
Das Großprojekt WCCB ist in allen seinen Facetten immer noch nicht analysiert, wieviele Millionen hier versackt sind, auch im Nachhinein, um das Schadensausmass überhaupt festzustellen, kann hier schon gar keiner mehr sagen. Unabhängig vom Geld, muss man auch die Manpower beachten, die vorher, jetzt und später immer noch für die Aufarbeitung eingesetzt werden muss.
Es gibt keine Konsolidierung ohne striktes sparen und wieder in den Vordergrund gerückte Erhöhung der Einnahmen durch Erhöhung von Steuern und Abgaben ist keine Lösung, sondern zeigt, daß es immer leichter ist, die Steuern und Abgaben zu erhöhen, als wirklich zu sparen.
Daher Festspielhaus nein, derzeit nicht, generell ist aber die Idee gut, wenn sie dann auch für eine breite Öffentlichkeit attraktiv gemacht wird und nicht nur für eine Minderheit.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Könen

Der Bevölkerung wird eingeredet, dass das Festspielhaus nahezu ein Geschenk sei. Dass wir bonner Bürger im Falle der Realisierung dieses Vorhabens nicht kräftig zur Kasse gebeten werden, kann man einem erzählen, der längere Ohren hat als ich. Vorsicht vor diesen kulturellen Traumtänzern!

Wer jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hat und nicht für geplante Objekte (Festspielhaus) oder Veranstaltungen (250 Jahrfeier Beethovens) spart, der muss sich dann in schlechten Zeiten von diesen Vorhaben verabschieden. Es kann und darf nicht sein, dass die Bürger durch Steuererhöhungen und Einsparungen an anderer Stelle dafür büßen müssen was unsere Stadtspitze, an vorderster Front unsere ehemalige OB Diekmann und jetziger OB Nimptsch vermasselt haben. Der Rat hat hierbei seinen Beitrag ebenso schlecht mit eingebracht.
Auch die Umgestaltung der jetzigen Beethovenhalle, die um die 30 Millionen verschlingen soll, ist durch die schlechte Haushaltspolitik somit zu den Akten zu legen.
Nicht die Bürger haben dies zu Verantworten sondern allein unsere Verwaltung mit OB und dem gesamten Rat.

Aus rein ökonomischer Sicht muss das Projekt sofort gestoppt werden. Von Herrn Sander als promovierter Wirtschaftswissenschaftler erwarte ich eine rein faktenbasierte Analyse und Entscheidungsfindung. Die irrationalen Gründe, die Seitens der Stadt für eine Umsetzung des Projektes genannt werden, sind nicht vertretbar und dies muss Herr Sander in den Entscheidungsfindungsprozess einfließen lassen.

Wir haben ein erstklassiges Beethoven-Orchester und das hört man auch in der "piefigen" Beethovenhalle. Sinnvoll wäre, nicht am Personal des Beethoven-Orchesters zu sparen, sondern das Festspielhaus zu stoppen. Das Orchester selber ist wichtiger als die Spielstätte.
Das WCCB sollte konzerttauglich gemacht werden oder die Opernsparte geschlossen und das Opernhaus die Heimat Beethoven-Orchesters genutzt werden. Wenn Sponsoren oder der Bund uns Geschenke machen wollen, dann bitte eins, das uns hilft, Beethoven angemessen UND bezahlbar zu würdigen!

@#10 @#10 Mir wird übel, wenn es ein Festspielhaus geben soll.
Kein Mensch kauft sich ein Festspielhaus, wenn das Geld nicht vorhanden ist. Das machen nur Wahnsinnige!
Und ein Geschenk wird das sicher nicht - oder ist die Erde doch eine Scheibe? Was ist mit den Betriebskosten, die ja folgen! Ach so, daran wird sich die Stadt ja nicht beteiligen? Wer zahlt diese Kosten denn? Womöglich der Kämmerer selbst?
Können eigentlich unsere Studierenden dort auch wohnen? Das Studentenheim ist dann ja weg................
Ich bin mir sicher, dass es dort kulturelle Angebote für kleines Geld und für die ganz breite Öffentlichkeit angeboten werden - ich denke ja auch, die Erde sei eine Scheibe........................
Mir kommt die Galle hoch......................

Merkwürdig: Jahrzehntelang galt die Beethovenhalle bei Weltklasse-Dirigenten als höchst gelungene Konzertstätte, in der sie so gerne gastierten. Auf einmal ist sie nicht mehr zu gebrauchen...!

@#11 @#11 Im Frühjahr 2013 habe ich ein Konzert der Staatskapelle Dresden mit ihrem Chefdirigenten Chr. Thielemann besucht. Die Karte für das Konzert in der "untauglichen" Beethovenhalle hatte ich mir bereits Monate vorher im Vorverkauf besorgt. Für die verschiedenen Plätze zahlte man, für dieses fantastische Konzert, angemessene Preise. Die Veranstaltung war trotz der langen Vorverkauf Zeit NICHT ausverkauft!
Was soll ich mit so einer Erfahrung von dem Businessplan des Festspielhauses halten?

@#11.1 @#11.1 "Man geht von jährlich 182 Veranstaltungen aus und einer 80-prozentigen Auslastung des 1500 Zuschauer fassenden Konzertsaals." Quelle General-anzeiger-bonn.de
Es wird also von 218.400 Besuchern ausgegangen, später sind es aber nur noch 175.000 Euro, die einen durchschnittlichen Ticketpreis von 43 Euro bei einer Spanne von 30 bis 115 Euro pro Eintrittskarte zahlen.
Aufgefallen? Tickets für 13 Euro wie in der Bonner Oper wird es nicht geben!

@#11.1.1 @#11.1.1
Karten für 13 EUR in der Oper? Habe ich noch nicht erlebt.

@#11.1.1.1 @#11.1.1.1 Wenn Sie das schon stört wünschte ich mir Sie als eingreifenden Moderatorin, wenn wieder einmal die angesprochenen Lobbyisten die kritischen Bürger belügen und diffamieren. Mit "Schatulle war übrigens die Grundsteuererhöhung gemeint.

@#11.1 @#11.1
Die Beethovenhalle ist in Teilen marode. Jedes Jahr werden tausende EUR in Reparaturmaßnahmen investiert. Beispielhaft sei der Bühnenaufzug erwähnt. Der weltbekannte Dirigent Kurt Masur stand schon einmal kurz davor ein Konzert wegen der maroden Struktur abzusagen. Fakt ist, die Beethoven halle müßte grundlegend überholt werden - für Veranstaltungen jeglicher Art.

Solange die Stadt so hoch verschuldet ist und an allen Ecken und Enden sparen muß, sind die Folgekosten eines Festspielhauses für die Stadt nicht zu tragen. Insbesonders ist nicht einzusehen, daß Bäder und Biblioheken etc geschlossen werden, Dinge die für Familien und Kinder und Einkommensschwache wichtig sind, um ein Prestigeobjekt zu pushen. Bonn sollte den Haushalt sanieren und sich dann wieder teure Dinge leisten, echt schwäbisch, erst sparen, dann kaufen.

@#12 @#12
Teils teils.
Nach meiner Auffassung sollten auch sog. Einkommensschwache die Möglichkeit haben an teureren Kulturveranstaltungen teilzunehmen. Beispielsweise dadurch, daß es stets einen gewissen Prozentsatz sehr günstiger Karten geben sollte. Die übrigen Karten könnten entsprechend preislich angehoben werden. Nicht nur Bäder und Bibliotheken sind für Kinder.

14,4 M€ (20x500 k€ + 4,4 M€) für das Festspielhaus und 30 M€ für die Renovierung der Beethovenhalle sollen da sein, aber Stadteilbibliotheken geschlossen werden. Wo bleibt den hier die Verhältnismäßigkeit? Wo profitiert der Bürger denn wohl mehr?
Deshalb ganz klar, keine Steuergelder für das Festspielhaus, Reduzierung der Renovierungsarbeiten auf das Notwendigste und stattdessen Erhalt der Stadtteilbibliotheken!

Zustimmung

Das Festspielhaus wäre für Bonn eine tolle Sache. Für alle Bonner? Nein, nur für eine kleine Gruppe meist grau- und weißhaariger Besucher, die sowohl Zeit als auch finanzielle Ausstattung haben, Konzerte dort regelmäßig (und nicht nur einmal p.a.) zu genießen. Blicken wir auf Köln, eine Stadt mit 1 Mio. Einwohnern und einem mind. ebenso großen Einzugsgebiet und einer Philharmonie in bei uns geplanter Festspielhausgröße. Tatsächlich erlebe ich bei meinen Besuchen dort, dass ich mit 41 Jahren einer der allerjüngsten bin, vor mir ein Heer von weissen Haaren. Das ist ja nicht weiter schlimm, besagt aber auch, dass sich jüngere BürgerInnen entweder nicht so sehr für diese Konzerte interessieren oder nicht das nötige Kleingeld haben, sich diese zu leisten. Meist ist die Philharmonie bei weitem nicht ausverkauft, oftmals erlebe ich viele freie Plätze in allen Kategorien. Und das in Köln, wie mag es dann erst im biederen, kleinen und gemütlichen Bonn sein, wo schon die Oper nur eine Auslastung von 64% hat. Bonn hatte in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts an der Stelle des heutigen FA BN-Innenstadt eine Konzerthalle mit rd. 1.000 Plätzen. Diese war ein einziges Mal ausgebucht. Kann es vielleicht sein, dass Bonn mit seinen gut 300.000 Einwohnern einfach zu klein für eine solche Maßnahme ist? Daher: nutzt unverändert den Kammermusiksaal im Beethovenhaus, modernisiert die Beethovenhalle und lastet die Oper aus, diese Konzertsäle reichen für Bonn vollkommen aus.

Entweder kein neues Festspielhaus, oder keine Beethovenhalle mehr! - Oper schließen, oder die Kapazitäten mit Köln zusammenlegen!

Natürlich ist es absolut richtig, dass eine Stadt, welche gut aufgestellt sein möchte, ein gewisses Kulturangebot benötigt. Sehr wahrscheinlich möchte auch niemand das sämtliche Angebote geschlossen werden. Diese Stadt verfügt aus ihrer Zeit als Bundeshauptstadt wirklich über beeindruckende Institutionen in Sachen Kultur, die jede für sich genommen absolut erhaltungswürdig sind. Jedoch das absolute Kernproblem des Bonner Haushaltes, seiner Lokalpolitiker und noch viel mehr leider der Bonner Bürger liegt genau in diesem Denken. Bonn hat 311.000 Einwohner und hält sich für den Nabel der Welt. Bonn, die Stadt, die zum Beispiel mit ihrer Universität durchaus einen Pfund zum wuchern hat, möchte sich also von seinen DAX-Konzernen lieber auf Kosten eines abzureißenden Studentenwohnheims ein weiteres Festspielhaus bauen lassen. Das heißt am Ende dieser Maßnahme steht ein Beethovenfest mit 15 Minuten Ruhm im Sinne Bayreuths grünem Hügel auf der Habenseite. Auf der Sollseite jedoch, eine sanierungsbedürftige Beethovenhalle, eine sanierungsbedürftige Godesberger Stadthalle, eine unausgelastete Oper, ein unausgelasteter, riesiger Saal im WCCB, ach ja und ein neues Festspielhaus, das nicht von den Spendern, sondern von der Stadt Bonn zu unterhalten ist, während die Spenderkonzerne sich totlachen, weil sich die Bauausgaben für die Halle steuergünstig in ihren Bilanzen niederschlagen! Was sich dann auch negativ auf die Bonner Gewerbesteuereinnahmen auswirken dürfte. Ach Bonn, welche 310.000 Einwohnerstadt mit so wohlklingenden Stadtteilen, wie DottenDORF, LengsDORF, FriesDORF, LannesDORF, RüngsDORF, PoppelsDORF, etc. tanzt wohl im Reigen der Großen? Und, will man das überhaupt? Will man einen BER oder eine Elbphilarmonie?

@#16 @#16 naja, mit den Dörfern ist wohl etwas hergeholt - Berlin als die Kulturstadt heute bei den Jugendlichen hat auch viele "Dörfer" - ich wohnte in Wilmersdorf und nebenan war Zehlendorf

@#16 @#16
Die Oper hat eine Auslastung von ca. 90%. Sie gehören wohl auch zu denen, die vom Grundsatz her keine Oper mögen. Das ist wohl eine Geschmacksfrage.
Das Problem bei der öffentlichen Hand ist, daß von den Kosten her Vorhaben zu gering eingeschätzt werden um sie durch die Gremien zu bekommen. Aber nicht in jeder Stadt gibt es einen BER...

@#16.2 @#16.2 GMD Herr Blunier behauptet, dass die Oper Bonn eine Auslastung von 90 % hat. Das Beethovenfest war stolz auf 82 % in 2014. Anderenorts kursieren Zahlen von 80 % für Oper UND internationale Tanzaufführungen gemeinsam.

Zudem bringt die Theatergemeinde Menschen aus dem Umland mit Bussen - also ohne Umwegrendite - in die Oper und ins Theater, teils mit heftigen Preisnachlässen. Interessant wäre die Zahl der zum Normalpreis verkauften Tickets. Wenn die Theatergemeinde allein 9000 Mitglieder hat und jedes Mitglied vergünstigte und Last-Minute-Tickets für Freunde und Verwandte kaufen kann, können das nicht mehr Viele sein.

..rechnet sich der private finanzierte Bau des Festspielhauses auf jeden Fall über den Rückfluss u.a. der Gewerbesteuer. Der Post kann man auch sicher ein professionelleres Bauprojektmanagement zutrauen als der Stadt im Fall WCCB.

Da nicht auszuschließen ist, dass die Kosten auch hier wieder für die Bürger explodieren, sollte man das Ganze ad Acta legen.

Das Beethoven Orchester kann im modernisierten und umgebauten Operngebäude eine langfristige Heimat finden. Dort wird , ohne einen Opernbetrieb, jede menge Nutzungszeit frei. Die Beethovenfreunde werden es hoffentlich schaffen, die Post auch dafür zu gewinnen, deren Sponsorenbereitschaft dabei einzubringen. Solche Veränderungen sind schmerzhaft, können sich aber daher um so mehr der Wertschätzung der Bonner Bürger sicher sein.

Das Festspielhaus wird bei professioneller Führung ein Magnet nicht nur für Bonn sondern international. Der Mehrwert auch für das lokale Gewerbe ist nicht zu unterschätzen (Gastronomie, Hotel und vieles mehr). Wenn darüber hinaus der Betrieb durch lokale Unternehmen sichergestellt wird, profitiert Bonn und die Region auch hierdurch. Und außerdem, Finanzierung erfolgt nahezu zu 100% aus dem Sponsoring lokaler Unternehmen. Es war schon vor Jahren ein riesiger Fehler, dass Herr Nimpsch nebst Rat, nicht bereits zum ersten Entwurf ja gesagt hat, sondern versucht hat alles auszusitzen, dadurch sind Millionen durch nicht Nutzung verschleudert worden und Sponsoren abgesprungen.

Es wird jetzt endlich Zeit, dass das Objekt gebaut wird und professionell betriebswirtschaftlich geführt wird und ein Marketing etabliert wird, dass internationale Künstler lieber nach Bonn kommen als in die sonstigen Metropolen.

@#21 @#21 Ein Geisterfahrer? Hunderte!!!

@#21 @#21 Und es kann der Stadt Bonn noch so oft "geschenkt" werden, der Bürger will es nicht.

@#21.3 @#21.3
Nein, Sie wollen es nicht.

@#21.3.1 @#21.3.1
Macht für eine vierköpfige Familie 512 Euro. Leider ist aber die Grundsteuer so gestiegen, dass ein Besuch des Festspielhauses selbst mit vier Durchschnittstickets für 172 Euro illusorisch ist.

@#21.3.1.1 @#21.3.1.1
Sie kennen die Ticket Preise noch vor Bau des Festspielhauses?

@#21.3.1.1.1 @#21.3.1.1.1 Man rechnet mit einem durchschnittlichen Ticketpreis von 43 Euro bei einer Spanne von 30 bis 115 Euro pro Eintrittskarte. Vielleicht reicht es ja für einen Besuch der vierköpfigen Familie für 120 Euro auf den billigen Plätzen.

@#21 @#21 Welche Sponsoren sind denn abgesprungen? Postbank, die war eh schon raus aus dem Rennen!

Konzerte kann man auch an vorhandenen Spielstätten schöne Festspiele feiern: WCCB, Oper, Kammerspiele, Spielstätten Beuel, Kunstmuseum, ...

Das WCCB war ursprünglich auch solide privat finanziert...
Die 4,4 Mio für die Aufbereitung des Grunstücks sind die erste aber sicher nicht die letzte Augenwischerei bezüglich der Kosten für die Stadt - vergleiche die Baumassnahmen an der Waldau.
Bad Godesberg soll ganz geschlossen werden (Bad, Theater, Bibliothek, etc.) und andere Bibliotheken auch aber hier sollen Millionen reingebuttert werden?

Bildung ist wohl doch nicht so wichtig wie Prestigeprojekte?!

Was passiert aber, wenn der Verein die Betriebskosten doch nicht aufbringen kann? Wird die Stadt das Haus zu machen oder doch subventionieren und weitere Millionen rein stecken? Wird es dann eine (Bau-)Ruine mitten in Bonn geben oder werden doch wieder Steuern und Abgaben erhöht um das Vergnügen für wenige zu finanzieren - wie es bereits mit der Oper geschieht. Auch dies eine heillige Kuh an der kaum gespart werden soll. Als der Bund der die Oper mal haben wollte diese auch finanzierte konnte man sich zurücklehnen. Das gilt jetzt nicht mehr. 20 Mio pro Jahr in die Oper plus weitere Mio. in das Festspielhaus stecken aber beim wesentlich besser ausgelastetem und preiswerterem Godesberger Theater und an der Bildung sparen!
Das ist NICHT nachhaltig.

Das Festpielhaus wäre angesichts der prekären Haushaltslage eine unverantwortliche Geldausgabe!

Wenn der nun die Post und die privaten Investoren, das Geld für den Bau zusammenhaben und das Festspielhaus gebaut wird, was passiert eigentlich wenn dann die Baukosten plötzlich steigen? Das bei solchen Bauten die tatsächlichen Kosten plötzlich explodieren kann man bei vielen Projekten sehen (WCCB, Elb-Philharmonie, Flughafen Berlin), wer kommt dann für die Mehrkosten auf ? Oder bleicht dann da eine Bauruine stehen, weil kein Geld mehr da ist ? Ich befürchte, dass am Ende die Stadt und damit der Steuerzahler wieder einmal derjenige ist, dem in den Geldbeutel gegriffen wird.

@#25 @#25 Die Festspielhauslobby erklärte noch bis vor Kurzem, die Post übernehme das Risiko. Ist allerdings eine glatte Lüge.

Es kann einfach nicht wahr sein. Bonn muss sparen. Es wird bei den Kindergärten, Schulen, Schwimmbädern, Bibliotheken usw. usw. der Geldhand zugedreht. Jeder Bonner Bürger ist von den Kürzungen in irgend einer Weise betroffen. Aber für die Bonner Speckschicht, eine Hand voll Wichtigtuer, welche sich hier ein Denkmals setzten möchte, wird die Schatulle weit aufgemacht. Wie üblich, wenn die öffentliche Hand etwas plant, wir es in die Hose gehen. Die Stadt soll die Kosten der Baufreimachung tragen, d. h. u. a. die Kosten des Abrisses einer Bunkeranlage. Ich hoffe die Damen und Herren im Stadthaus haben sich da mal schlau gemacht wie man einen Bunker beseitigt. Vermutlich haben sie das aber nicht und werden ganz erstaunt sein, dass es sich überraschender Weise um ein Bauwerk mit erhöhter Standfestigkeit handelt welches nur mit erheblichen finanziellen Mehraufwand abgetragen werden kann. Weder die Baukosten noch die Betriebskosten werden so sein wie sie hier schön gerechnet wurden. Die Stadt sollte endlich die Lehren aus der WCCB Katastrophe ziehen und sich von solchen irrwitzigen Projekten verabschieden und das Geld der Bürger auch für die Bürger sinnvoll einsetzen z. B. in Musikschulen - dann bringt Bonn ja evtl. mal einen neuen Beethoven hervor. So kommt jedenfalls nichts nach außer noch mehr Schulden!

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