Nein zum Festspielhaus!
Die Initiative für ein Festspielhaus in Bonn ist sofort zu stoppen. Damit werden 500.000 Euro pro Jahr in den nächsten 20 Jahren gespart, die nicht mehr in die Stiftung eingebracht werden müssen. Auch kann sich die Stadt die Kosten für die Baureifmachung des Grundstücks sparen.
Aus der Haushaltsrede des Kämmerers:
Zu einer neuen Konzerthalle (Festspielhaus) wollen wir ab der Stiftungsgründung pro Jahr einen Betrag von 500.000 EUR im Jahr über 20 Jahre in das Stiftungskapital einbringen sowie für die Bereitstellung eines baureifen Grundstückes netto 4,4 Millionen EUR einplanen; an den Betriebskosten wollen wir uns nicht beteiligen.
Stellungnahme der Verwaltung
Die Verwaltung empfiehlt, dem Bürgervorschlag nicht zu folgen.
Es gibt vielfältige Gründe, das Ziel zu verfolgen, in der Geburtsstadt Beethovens ein attraktives Konzerthaus haben zu wollen. Dies kann mit einer grundlegenden Sanierung der Beethoven-halle, die als Multifunktionshalle errichtet worden ist, nicht in vollem Umfang erreicht werden, da der Denkmalschutz hier gewisse Grenzen vorgibt. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich aber die Hörgewohnheiten der Konzertbesucher geändert, sei es durch neue technische Möglichkeiten oder auch wegen neuer Konzerthallen, die einen attraktiven, den höchsten musikalischen Ansprüchen angepassten Rahmen bieten. Vor diesem Hintergrund ist der Gedanke entstanden, ein neues, privat finanziertes Konzerthaus in Bonn, der Geburtsstadt Ludwig van Beethovens, zu bauen, zumal Private keine Gelder für die Sanierung der Beethovenhalle bereitstellen würden.
Die Deutsche Post DHL und weitere private Geldgeber streben auf dieser Grundlage an, in Bonn bis zum 250. Geburtstag Beethovens ein hinsichtlich des Baus ausschließlich privat finanziertes Festspielhaus zu errichten. Dabei wird sich die Stadt an den Kosten für den Bau des Festspielhauses nicht beteiligen.
Im Hinblick auf die herausragende Bedeutung dieses Vorhabens für den Kulturstandort und auch für den Wirtschaftsstandort Bonn hat die Verwaltung dem Rat vorgeschlagen, das betreffende Grundstück am Rheinufer neben der Beethovenhalle für eine Bebauung mit einem Festspielhaus zu übertragen (an wen und in welcher Form wird z. Z. geprüft) und dieses Grundstück für die Bebauung entsprechend baureif zu machen. Die von der Stadt dafür zu tragenden Aufwendungen belaufen sich auf bis zu 4,39 Mio. EUR. Der Rat hat dem in seiner Sitzung am 23.06.2014 (DS-Nr. 1411670NV3) mit Mehrheit grundsätzlich zugestimmt und den Beschluss unter den Vorbehalt gestellt, „dass Baufinanzierung als auch Unterhaltung und Betrieb (Stiftungsgründung und Businessplan) sichergestellt sind und die Stadt einen genehmigungsfähigen Haushalt 2015/16 vorlegen kann.“
Unter dem Vorbehalt einer gesicherten Finanzierung von Bau und Betrieb sowie der Vorlage eines genehmigungsfähigen Haushalts 2015/16 beabsichtigt die Verwaltung weiterhin, dem Rat und seinen Gremien vorzuschlagen, ab 2015 der Betreiberstiftung bis 2034 jährlich einen Betrag von 500.000 EUR, insgesamt 10 Mio. EUR, zuzustiften. Für den Fall einer gesicherten Finanzierung von Bau und Betrieb haben weiterhin Zustiftungen zugesagt: die Bundesrepublik Deutschland: 39 Mio. EUR, die Sparkasse KölnBonn 5 Mio. EUR und der Rhein-Sieg-Kreis 3 Mio. EUR.
Eine städtische Beteiligung in der genannten Höhe erscheint gerechtfertigt, wenn am Ende ein zum allergrößten Teil privat finanziertes Konzerthaus am Rhein steht. Dabei setzt die Stadt auch darauf, dass „Beethoven jeden Euro zurückzahlt“, wie es Kurt Masur formulierte. Die Erfahrung in anderen Städten zeigt, dass von Festspielen deutliche wirtschaftliche Impulse ausgehen, die auch neue Arbeitsplätze schaffen.
Die Verwaltung empfiehlt zum jetzigen Zeitpunkt keine Entscheidungen Für oder Wider das Festspielhaus zu fassen. Eine solche Entscheidung sollte aus Sicht der Verwaltung erst dann getroffen werden, wenn Klarheit über eine gesicherte Finanzierung von Bau und Betrieb des Hauses besteht.
Entscheidung des Stadtrats vom 07. Mai 2015:
Der Bürgervorschlag wurde mehrheitlich abgelehnt. Die Erläuterung folgt noch.
Verknüpfte Vorschläge
Informationen zur Verknüpfung von Vorschlägen finden Sie hier.
Kein neues Festspielhaus!
Es wäre zwar wunderbar, ist aber unverantwortlich bei dieser Haushaltslage.
...auch wenn ich die Nr.x1000 bin...nach den Problemen Schürmannbau, World-Conference-Center bitte nicht noch eins...wenn die Fachfrau Nike Wagner
Was für ein Wahnsinn - warum sollte das besser klappen als das WCBB?
Es kann nicht oft genug auf dieser Web-Site zum Ausdruck gebracht werden.
In der letzten Sitzung des Kulturausschusses wurde der Antrag abgelehnt, den Business-Plan für das Festspielhaus von einem unabhängigen Gutachter u
Unserer Stadt steht finanziell das Wasser bis zum Hals und unsere Stadtoberen sprechen sich für den Bau eines neuen Festspielhauses aus.
lieber breite Angebote erhalten, als für kleinere Zielgruppen aufwändige Projekte finanzieren
Meine Erfahrung mit der Entschlussfreudigkeit
der Stadt Bonn sagen mir eindutig:
Wozu machen wir hier Sparvorschläge? Damit die Ersparnisse ins Festspielhaus fließen?
Kommentare
am 17. Nov. 2014
at 20:44Uhr
Bitte um Sachlichkeit!
@#26 Lieber SG,
bitte verzichten Sie auf Äußerungen wie " ..eine Hand voll Wichtigtuer, welche sich hier ein Denkmals setzten möchte, wird die Schatulle weit aufgemacht.". Nur durch eine sachliche Argumentation kann ein konstruktiver Dialog gewährleistet werden.
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)
am 24. Nov. 2014
at 00:27Uhr
RE: RE:
@#26 @#26
WCCB ist eigentlich ein schlechtes Beispiel. Das WCCB wurde erst zum Desaster, als sich die Verantwortlichen der Stadt haben über den Tisch ziehen lassen, wie man es zur genüge den Gerichtsprotokollen entnehmen kann.
Spielstätte für das Beethoven-Orchester sollte im Fall des Baues des Festspielhauses nicht mehr die Beethovenhalle sein. Das Festspielhaus sollte zur Konzerthalle des Beethoven-Orchesters werden. Den Betrieb beider Spielstätten durch das Beethoven-Orchester würde auch ich für Unsinnig halten.