Reduktion von Schadstoffausstoß durch Holzverbrennung
Das Verbrennen von Holz ist weder im Haushalt noch im Kraftwerk klimaneutral. Es verschlimmert den Klimawandel und schadet Natur und Artenvielfalt.
https://www.euractiv.com/wp-content/uploads/sites/2/2018/01/Letter-of-Sc...
"Die Holzlüge / NDR" 2014 https://www.youtube.com/watch?v=tUJERhxWap8&feature=emb_imp_woyt
https://burnedthemovie.com/home-use/
Kleinfeuerungsanlagen in Wohngebieten stoßen immense Mengen an krebserregenden Schadstoffen (insbes. Feinstaub) aus. Haushalte und Kleinverbraucher erzeugen in Deutschland so viel Feinstaub PM 2.5 wie der gesamte Verkehrssektor.
Vgl. UBA: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dat...
Selbst die modernsten Kamine stoßen unter Idealbedingungen pro Stunde so viel Feinstaub aus wie 18 PKW oder 6 LKW.
https://breathecleanair.ca/worse-than-at-least-18-diesel-cars/
Rauch in Wohngebieten erschwert die Verkehrswende. Niemand fährt freiwillig in beißendem Rauch Fahrrad.
Häufiges Lüften, eine der wirksamsten Maßnahmen während der Pandemie, wird durch die Feinstaubbelastung im Wohngebiet zum zusätzlichen Gesundheitsrisiko.
Kinder sollten draußen an der Luft spielen, erst Recht während der Pandemie. Doch der Feinstaub gefährdet ihre kleinen Lungen in besonderem Maße.
Geltende EU-Grenzwerte sind viel zu hoch. Sie liegen deutlich über den WHO-Richtwerten. Die Einhaltung von Grenzwerten oder Richtlinien darf keinesfalls mit einer Unbedenklichkeit für die Gesundheit gleichgesetzt werden.
Vgl. Stellungnahme der Leopoldina 2019: https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/Leo_Stellungnahme_S...
Die öffentliche Debatte der letzten Jahre fokussierte sich stark auf verkehrsbedingte Belastungen, insbesondere aus Dieselfahrzeugen. Daher wissen die meisten Menschen nicht, dass der Anteil von Feinstaub und anderen Schadstoffen aus Holzverbrennung eine vergleichbare Größenordnung eingenommen hat.
Hier ist es an der Stadt Bonn, im Rahmen der selbst gesteckten Ziele der Verkehrswende und der Klimaneutralität aktiv zu werden.
Daher schlagen wir vor:
1. Die seriöse Ermittlung realer Luftdaten in Wohngebieten, entweder durch die Errichtung eines Netzes offizieller Messstationen oder durch "Bürgerprojekt/Citizen Science: Messung der Luftqualität in Wohngebieten/Feinstaubproblematik": https://www.bonn-macht-mit.de/dialoge/b%C3%BCrgerinnendialog-zum-haushal...
2. Eine städtische Zielsetzung für saubere und gesunde Luft deutlich unterhalb der geltenden EU-Grenzwerte.
3. Eine begleitende städtische Informationsmaßnahme durch geeignete Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, d.h. insbesondere durch Internetpräsenz auf www.bonn.de und in den sozialen Medien (ggf. auch durch Wurfpost und Plakate) über die Schädlichkeit und Vermeidbarkeit von Emissionen aus Holzverbrennung.
4. Eine klare Positionierung der Stadt gegen vermeidbare Holzverbrennung und eine entsprechende Empfehlung an die Haushalte.
5. Die Prüfung weiterer Maßnahmen wie beispielsweise Laufzeitbegrenzungen für Luxuskamine, Anreiz- / Förderprogramme für den Umstieg auf saubere / nachhaltige Energiequellen, Verbot des Betriebs von Feuerschalen in Wohngebieten u.ä.
Kommentare
am 04. Jan. 2021
at 17:12Uhr
Ausgezeichneter Beitrag!
Dankeschön für Ihren ausgezeichneten und wichtigen Beitrag. Die Menschen in dieser Stadt haben ein Recht auf körperliche Unversehrtheit - und damit auf gesunde Atemluft.