Kunstwerke bilanzieren, Bilanz öffentlich machen, diskutieren, verkaufen

Kultur und Veranstaltungen
Einnahmevorschlag

Die aktuelle Debatte um Kunstverkauf hat auch Kunst-Uninteressierten noch einmal vor Augen geführt: es gibt wertvolle Bilder in öffentlichem Besitz, die dennoch nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, unter anderem, weil sie zu wertvoll sind. Auf der anderen Seite kostet ihr Unterhalt naturgemäß viel Geld. Wir wollen ohne Scheuklappen darüber sprechen, ob sich die Stadt Bonn von Werken trennen kann, ohne dass deren Zugänglichkeit gemindert wird.

Hierfür wäre eine genaue Bilanz der sich in Bonner Besitz befindlichen Kunstwerke nötig. Eine solche Liste würde der eine Bürger oder die andere Bürgerin sicherlich gerne durchforsten, alle könnten sich eine Meinung auf Basis ihres Geschmacks bilden. Ein solcher Prozess, der wie der Haushaltsprozess auch internet-unterstützt ablaufen könnte, würde aus unserer Sicht zudem den Kunstdiskurs demokratisieren und neue Kunstfreunde erzeugen – alles in allem also das Interesse für Kunst in unserer Stadt vergrößern.

Verknüpfte Vorschläge

Informationen zur Verknüpfung von Vorschlägen finden Sie hier.

Das Kunstmuseum bzw. die Stadt Bonn hat zahlreiche Kunstwerke die nicht gezeigt werden und im Depot Lagern.

Wie wäre es, wenn etliche gelagerten, nicht ausgestellten (z.B.

Kommentare

Dieser Vorschlag ist genauso wenig sinnvoll, wie das "Tafelsilber" zu verhökern, nur damit "einmalig" ein Betrag generiert werden kann. Wenn man aber auch liest, dass das Land NRW die Bilder unter Wert verkauft haben soll, sollen diejenigen, die das Beführworten für den Verlust eintreten, den ein "übereilter" Verkauf mitsich bringt.

Gerade wenn "Tafelsilber" verkauft werden muss, wird nie der bestmögliche Preis erzielt, weil dies von den Käufern ausgenutzt wird. Außerdem würde eine objektive Begutachtung des Wertes der Kunstgegenstände nicht umsonst sein.

Gerade in einer Stadt wie Bonn, wo Kultur zu den Einnahmequellen durch Touristen kräftig beiträgt, ist dies ein vollkommen falsches Signal.

@#1 Wir bemerken: Im Landtag NRW waren die Piraten praktisch die einzigen die gegen den Verkauf waren!
Wir bemerken als weiteres: Hier soll erst mal eine breite Wissensbasis geschaffen werden um darauf - ohne Zeitdruck - weiteres beschliessen zu können. Sie "BNMichael" sind offenbar gegen Information und wollen versteckte Sachen weiterhin so lassen? Welchen Sinn haben Kunstgegenstände die nicht ausgestellt sind? Nur haben? Wo ist der Bildungsauftrag der Kunst den sie hier immer betonen wenn niemand die Kunst wahrnehmen kann?

Den Verkauf generell auzuschließen halte ich für wenig sinnvoll - Natürlich kann man immer argumentieren das man nie den besten Preis erzielen kann - aber besser man hat einen Preis erzielt als man hat gar kein Geld.

Wenn man zusätzliche Einnahmequellen betrachtet dann muss man dazu auch die Kosten rechnen - erst wenn unterm Strich etwas positives steht - DANN hat man was erreicht.

Es wäre auch sicher sinnvoll einmal zu wissen was so alles in den Kellern der Museen so an Schätzen lagert die kein Mensch mehr in den letzten 10 oder 20 (oder länger) Jahren gesehen hat.

Hier soll ja auch eine Diskussion angestoßen werden welche Elemente man verkaufen kann ohne den Standort zu beschädigen und welche nicht.

@#2 @#2 Worauf die "Piratengruppe" Bezug nimmt, ist der Verkauf zweier Wharhols eines Casinos (!), das diese Werke ehemals als Raumausstattung (!) angekauft hat. Natürlich haben sie die Werke irgendwann von der Wand genommen, als die Preise stiegen, auch um preismindernde Schädigungen durch ein für das Casino obligatorisches, aber für Bilder völlig inakzeptables Raumklima und viel zu viel Licht zu vermeiden. Ein Museum, das seine Werke materiell und konservatorisch perfekt sichern kann, wird seine Highlights immer öffentlich zeigen. Oder glauben Sie, dass in Bonn die Gemälde von Macke im Depot versteckt werden, woanders die Vermeers, die Wharhols, die Lichtensteins, Raffaels, Rubens, Rembrandts?

Die Stadt Bonn erhält Gebühren, wenn die Werke in anderen Städten/Museen ausgestellt werden. Die Kuratoren wissen übrigens sehr genau, welche Werke im Besitz sind ;-)
Eine Kunstsammlung einer Stadt kann man nicht über den Geschmack der Büger (Abstimmung) verkleinern. Sorry, aber das ist ein wirklich nicht kluger Vorschlag. Dazu bedarf es, wenn überhaupt, versierter Fachleute.

@#3 @#3 Über Geschmack läßt sich trefflich (nicht) streiten - kennt jeder. Die Formulierung ist sicher ungünstig...
Aber es geht hier letztlich genau darum, das - was die Kuratoren wissen - veröffentlichen - evtl. mit Einschätzungen von Fachleuten - und äußern was und ob verkauft werden kann, soll, darf. Und das öffentlich!
Hierüber eine Diskussion anzustoßen halten wir für überaus sinnvoll!

@#3 Der Wurm muss dem Fisch schmecken - nicht dem Angler! Hier drauf gemünzt: Die Kunst muss (!) öffentlich zugänglich sein und der Öffentlichkeit (!) gefallen - nicht den Kuratoren.
Wurde die Kunst etwa dazu erschaffen in dunklen Kellern von Kuratoren betrachtet zu werden? Seltsame Auffassung von Kunst haben sie, Herr Erwin.

@#3.2 Hallo zusammen,

bitte beachten Sie die Dialogregeln dieser Bürgerbeteiligung! Bitte verzichten Sie auf Formulierungen, durch die sich andere verletzt oder beleidigt fühlen könnten. Greifen Sie Argumente und nicht Personen an!
http://bonn-macht-mit.de/regeln

Besten Dank und Gruß,
Oliver Märker

Moderation im Auftrag der Stadt Bonn

@#3.2 @#3.2 Kunst kommt von Können. Wir leben in einer Demokratie und haben überall Stellvertreter mit Fachwissen, die ihre Arbeit nach besten Wissen und Gewissen machen. So auch die Kuratoren (meist Kunstgeschichtsstudium mit Promotion), die von uns allen bezahlt werden. Sie sind in der Lage zu entscheiden, was, wenn überhaupt, verkauft werden könnte, nicht der Geschmack der Bonner Bevölkerung.

Wenn "Bürgers Geschmack" für Kunstsammlungen der Museen maßgeblich gewesen wäre, gäbe es die meisten Gemälde und sonstigen Kunstwerke in den Museen nicht, denn sie wurden von den Bürgern ihrer Zeit häufig als "geschmacklos" angesehen und erst mit zeitlichem Abstand anders gesehen.

Wer sich nicht für Kunst interessiert, dem kann man natürlich nicht helfen und da verstehe ich diesen Vorschlag.
Was machen wir aber, wenn man sich generell nicht für Bildung interessiert? Schulen, Universitäten abschaffen?

Komisch nur, dass die Kunst-Uninteressierten wissen, dass wertvolle Bilder der Öffentlichkeit vorenthalten werden, weil sie zu wertvoll sind. Abenteuerliche Behauptung, die sich wohl kaum belegen lassen dürfte. Ein Verkauf von Kunstwerken, die nicht gezeigt werden - das hört sich plausibel an, ist es aber nicht, wenn man berücksichtigt, dass in der Regel in allen Museen immer nur maximal 10 bis 15 % des Bestandes gezeigt werden können. Was würde nun passieren, wenn diese scheinbar wertlosen Reste verkauft würden. Leicht zu erschließen, dass der Markt nach dem Modell von Angebot und Nachfrage funktioniert und dass eine Blutung des Marktes einen Preisverfall zur Folge hätte.

Zudem: das Ganze soll nach dem Modell der so genannten "Bürgerbeteiligung" laufen? Hat man damals Beethoven oder Macke, heute Aushänge-Marken unserer Stadt, unterstützt? Hätte man dies getan, gäbe es heute keine städtische Macke-Sammlung, zu der aktuell täglich sicher mehrere Hundert Bonner pilgern! Sollte man analog über den Sinn von wissenschaftlichen Forschungsprojekten - wohl gemerkt: ein Museum ist sicher keine Selbstverwirklichungsanstalt für weltfremde Kuratoren - mehrheitlich abstimmen lassen?
Sorry, liebe piratengruppe, das ist kein wirklich konstruktiver Vorschlag.

@#6 @#6 @#6 @#6 Lieber Heinrich,

was mag das denn für eine Unterstellung sein - sich nicht für Kunst interessieren sollen die Vorschlagenden? Aber lesen Sie doch mal genau in dem Vorschlag. Da steht: am Ende werden sich mehr Menschen für Kunst interessieren als vorher. Widerlegen Sie dies - und ich stimme Ihnen zu, dass solchen Kunstbanausen wie den Piraten das Handwerk gelegt werden soll.

Freundliche Grüße,
Seeliger (GF Piraten im Stadtrat)

Die Bewahrung unserer Kultur und unserer Geschichte ist Aufgabe der Öffentlichen Hand. Sie hat meiner Meinung nach dafür zu sorgen, dass Kunstwerke (Kunstschätze) der Allgemeinheit zugänglich sind. Sie soll meiner Meinung nach sogar wichtige Kunstwerke ankaufen und aus privaten Sammlungen entfernen, wenn sie für die Allgemeinheit von Bedeutung sind. Der Verkauf von Kunstwerken ware m.E. nach nur gerechtfertigt, wenn vom Verkaufserlö noch bedeutendere Kunstwerke erworben werden. Einen "Ausverkauf", um andere Zwecke zu finanzieren, darf es niemals geben!

Was fuer ein Unsinn! Wir können doch nicht unser Gemeinwesen auflösen weil wir eine ineffiziente Verwaltung und ausufernde Sozialsysteme durchfüttern. Bonn hat höhere pro-Kopf Einnahmen als fast alle vergleichbaren Städte. Wir haben ein Kostenproblem. Abgesehen davon vermute ich dass Bilder des Kunstmuseums nicht so viel Wert sind wie hier gedacht wird.

Was machen wir wenn das kulturelle Tafelsilber verhökert ist.??