Gesundheit schützen - Luftschadstoffmessung verbessern

Verkehr-Bauen-Umwelt
Stadtbezirk Bonn

Gesundheit schützen - Luftschadstoffmessung verbessern
Bonner Bürger werden bei der Luftreinhaltung benachteiligt. Für 330.000 Bürger steht (auf freiem Gelände) nur eine stationäre Hintergrundmessstation der Lanuv in Bonn-Auerberg „An der Josefshöhe“ zur Verfügung.
Lediglich an der Reuterstraße und der Bornheimer Straße wird zusätzliche die Stickstoffdioxidbelastung der Anwohner (in Fahrbahnnähe) mit Passivsammlern ermittelt.
Feinstaub gibt es in den Staubklassen von PM 1,0 bis PM 10. Die Gesundheitsschädlichkeit von Feinstaub ist wissenschaftlich gut belegt. Die Partikel selbst und daran anhaftende Stoffe sind ein großes Risiko für die tiefen Atemwege. Ultrafeinstaub kann über die Lungenbläschen sogar ins Blut gelangen und erreicht dort alle Organe. Die WHO sieht schon bei einer kurzzeitigen Exposition mit PM 2,5 Effekte auf die Sterberate. Feinstaub wirkt sich negativ auf Atemwegserkrankungen und Herzkreislauferkrankungen aus. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen und Kinder. Bei Kindern können die Lungenfunktion und das Lungenwachstum eingeschränkt sein. Die WHO empfiehlt demgemäß strengere Grenzwerte.
Ozon ist ein starkes, gasförmiges Oxidationsmittel, das für den Menschen giftig ist. Ozon greift viele Materialien an - auch die Lunge des Menschen. Das von Fahrzeugen emittierte NO wird mithilfe von Ozon zu Stickstoffdioxid (NO2) umgewandelt. Wie viel Stickstoffdioxid entsteht, hängt also auch von der Ozonkonzentration ab.
PM 2,5 und Ozon werden in Bonn aber leider erst gar nicht erhoben.

Damit ein qualifiziertes Abbild der Bonner Luftqualität ermittelt werden kann, müssen weitere stationäre Messcontainer aufgestellt werden. Städte und Gemeinden sind verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, um die Lebens-und Atemluftqualität zu garantieren. An allen Bonner Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen sollte mit preisgünstigen Passivsammlern die Stickstoffdioxidbelastung gemessen werden.
Die Luftreinhaltung in der Stadt Bonn war Gegenstand eines verwaltungsgerichtlichen Verfahrens - das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bonn haben sich verpflichtet, die Luftqualität zu verbessern. In Zeiten des Klimawandels ist an urbanen Hitzeinseln zudem eine permanente Temperaturüberwachung unabdingbar.

Kommentare

Vor allem in den von Hitze und Abgasen am stärksten betroffenen Stadtteilen sollten Messungen stattfinden

Frau Auerbergerin hat völlig recht und ich stimme ihr 100%ig zu.
Das Mindeste, um das Stadtklima richtig zu beurteilen, ist die Aufstellung von weiteren Messcontainern an verschiedensten Orten.

Dieser Forderung von Frau Auerbergerin stimme ich vollstens zu! Nur ein einzier Messconainer für Luftschadstoffmessung für das gesamte Stadtgebiet Bonns ist nun wirklich nicht ausreichend: 141 verschiedenartigst ausgeprägte Quadratkliometer sind zu betreuen und zu beurteilen, links- und rechtsrheinisch, für 60 mHNN (Höhe Stadtzentrum) oder für 171 mHNN (Venuberg) oder für 54 m (Beuel) oder für Bad Godesberg - alles ganz unterschiedliche Stadtviertel... Auch die Forderung nach Messung mit Passivsammlern an Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen mit Passivsammlern sollte endlich erfüllt werden. Im Übrigen sollte alle Schulen mit Klimastationen inklusive Passivsammlern etc. ausgestattet werden, dann hätte man 1. das ganze Stadtgebit Bonns abgedeckt, 2. die Stationen wären sicher aufgestellt und 3. die Schülerinnen und Schüler könnten etwas über Wetter, Klima und Luft(verschmutzung) lernen!