Tempo 30 auf der Kennedybrücke

Verkehr-Bauen-Umwelt
Beuel

Die Kennedybrücke ist einer der besten Aussichtspunkte in der Bundesstadt Bonn, denn sie bietet einen hervorragenden Blick auf die Stadtsilhouette, das grüne Beueler Ufer, die Skyline im UN-Viertel und last not least das Siebengebirge und die Stromlandschaft des Rheins Richtung Norden mit Siegaue und Nordbrücke. Besucher und auch Einwohner nutzen diesen Ort, um spazieren zu gehen und Fotos zu machen. Auf Wander- und Radfahr- (Rennrad-)portalen wird die Brücke als Sehenswürdigkeit erwähnt, der Premium-Wanderweg Rheinsteig führt hier entlang.
In erster Linie dient die Kennedybrücke natürlich als Verkehrsweg um von Beuel-Mitte nach Bonn-Zentrum gelangen, und zwar für Fußgänger, Radfahrer, Reisende per ÖPNV (Bahn, Bus), diverse andere Verkehrsteilnehmer (Inlineskater, Segwayfahrer, etc.), sowie Auto- und Motorradfahrer. Die beiden letzteren befinden sich zwar (Schätzwert auf der Basis jahrelanger täglicher Beobachtung) im Verhältnis zum Rest zahlenmäßig in der Minderheit (auch wenn augenscheinlich viele Autofahrer die Brücke benutzen sind dies jedoch nur große Fahrzeuge, die insgesamt wenige Personen befördern), tragen aber maßgeblich dazu bei, die Aufenthaltsqualität auf der Brücke zu verschlechtern, da sie dort entweder im Stau stehen, was Lärm und schlechte Luft verursacht, oder unkontrolliert hinüberrasen (für Motorradfahrer scheint es ein besonderes Vergnügen zu sein, dabei besonders laut zu werden – und dies auch gerne in den Abendstunden), was ebenfalls Lärm und schlechte Luft verursacht.
Aus meiner Sicht bedürfte es letztlich eines Verkehrskonzepts, das die Kennedybrücke als innerstädtische Straße KfZ-mäßig entlastet – für den Durchgangsverkehr gibt es in unmittelbarer Nähe die Nord- und Südbrücke. Um der Sache zumindest ein bisschen näher zu kommen, also die Aufenthaltsqualität auf der Brücke für die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen sowie die Anwohner von Lärm und Abgasen zu entlasten, schlage ich an dieser Stelle eine Tempo-30-Beschränkung auf der Kennedybrücke mit regelmäßiger bzw. fest installierter Kontrolle vor.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Vorschlag kann nicht umgesetzt werden, da eine derartige Regelung nach der Straßenverkehrsordnung unzulässig ist.

Kommentare

ich bin begeistert von Ihrem Vorschlag und schließe mich dem voll und ganz an und zwar in meiner Funktion als Autofahrer, denn da fängt die Drängelei von den Rasern schon am Brückenkopf an der Bonner Seite an, wenn die vermeintlich "pfiffigen" Autofahrer sich noch im letzten Moment auf die linke Spur drängeln und auch in meiner Funktion als Radfahrerin, denn am anderen Brückenkopf, auf der Beueler Seite, entstehen immer wieder gefährliche Situationen dadurch, daß die auf die Hermannstraße einbiegenden Fahrzeuge zwar auf die Brücke schauen,
ob sich ein Fahrrad nähert, aber vollkommen vergessen, auch mal nach links zu schauen und meist rollt das Fahrzeug dabei schon, denn alle haben es ja so eilig - 30 wäre schön, natürlich auch für die Fußgänger!!!! Der frischen Luft wegen..........

Mir würde schwindelig werden, wenn ich auf der Kennedybrücke als Fußgänger die 30km/h erreichen müsste. Am Ende der Brücke müssten dann beidseitig Sauerstoffzelte aufgebaut werden. Das würde den Kostenrahmen von 10.000 € leicht sprengen.

Vielleicht sollte man auch gleich einen Blitzer installieren: schon zu oft habe ich gesehen, wie die Ampel am Bertha-von-Suttner-Platz als Startlinie für ein Autorennen Richtung Beuel genutzt wird. Bei einer 30er Zone ist der Lappen dann genau so schnell weg, wie die Raser von 0 auf 100.

ich kann mich nur anschließen und noch eine Gefahrenquelle benennen:
am Lufthansahaus, wenn die "Raser" nicht nach Beuel, sondern nach Bad Godesberg abbiegen, beachten sie selten, daß dort ein Zebrastreifen ist und es ist ihnen auch vollkommen egal, ob die Ampel auf Grün ist, ob kleine Kinder oder Fahrradfahrer auf dem Zebrastreifen sind: die Raser rasen.........
auch dort wäre Tempo 30 wohl schon entzerrend und Blitzer würden den Stadtkassen viel Geld einbringen

Am besten wird die Kennedybrücke ganz geschlossen...damit sie nur noch einen ästhetischen Nutzen hat? Es ist schon schlimm genug, dass die Fahrspuren der Brücke auf das Minimum reduziert wurde, da muss man nicht noch mit Tempo 30 Beschränkungen kommen. Wenn man sich für das Stadtleben entschieden hat muss man auch mit allen dazugehörigen Lärmquellen anfreunden. Falls nicht, muss sich nicht die Stadt und ihre Lebenskultur ändern sondern vielleicht die Dauernörgler und Beschwerer.

Die Argumente die vorgeführt werden kann ich auch nicht unterstützen. Wer in der Stadt lebt kann nicht ständig über Lärm meckern. Das geht mir auf den Nerv und scheint in Bonn zur Mode zu werden. Ständig hört und liest man von Menschen die sich über Lärmquellen der Allgemeinheit zu beschweren und gegen sie klagen, sei es Klangwelle, Konzerte in der Rheinaue, Spielplätze, Fußballplätze, Menschen die sich am Rhein aufhalten und deswegen werden dann Bänke abgebaut...
Es gibt natürlich Grenzen und man muss nicht ständig Lärm ertragen. Aber man sollte sich bei der Wohnungssuche immer vorher überlegen, ob man den Lärm aushält der dort schon ist oder evtl. dazu kommen kann, gerade in der Innenstadt oder in der Nähe der o.g. Orte.
Was aber absolut nervt sind Auto-/Motorradfahrer die extra laut und schnell fahren.
Und die gefährlichen Kreuzungen auf beiden Seiten der Brücke sind auch nicht weg zu diskutieren, ob man diese aber mit Tempo 30 in Griff bekommt, weiss ich nicht. Oder man muss vll. die Verkehrsführung ändern.
Blitzer auf der Brücke würden mich als Radfahrer jedenfalls nicht stören.

Nichts gegen ein Tempo 30 auf der Brücke, das hält allerdings nur bedingt die Raser ab.
Dazu gehören aber nicht nur Autos und Motorradfahrer - in diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt gegen eine Vorverurteilung aller Motorradfahrer wehren. Genau wie in jeder Gruppe gibt es immer wieder Vollidioten, dazu zähle ich genauso Fahrradfahrer, Fußgänger, Inliner etc.
Im Übrigen ist es nunmal die Stadtbrücke schlechthin und Anwohner sind sich dessen bewußt, wenn Sie dort hinziehen - um auch den Rheinblick zu genießen. Die wollmichlegende Eiersau gibt es leider nicht. Entweder in der Stadt - mit allen Vor- und Nachteilen - oder eben aufs Land, auch dort mit allen Vor- und Nachteilen.
Im Übrigen wäre es hilfreich, den ÖPNV in Bonn attraktiver zu machen.

Die Beleuchtung auf der Kennedybrücke hätte man an den äußeren Seiten (hinter dem Geländer) aufstellen müssen. Den dadurch gewonnenen halben Meter, der in dieser Form für den Rad-, Gehwegverkehr nicht nutzbar ist, hätte man der PKW-Fahrbahn zuschlagen können. Dadurch hätte der ÖPNV seine Spur in der Mitte, der PKW-Verkehr zwei vollwertige Spuren. Für die Radfahrer und Fußgänger ändert sich nichts. Es kommt nicht zu gefährlichen Überhol- und Einfädelmanövern vor der Brücke. Der Verkehr läuft flüssiger und die Linie 66 steht nicht zwischen Adelheidisstraße und KAP im Stau.
Statt Tempo 30 halte ich eine Beschilderung zum Einfädeln für sinnvoller.

Natürlich sind wieder die Autofahrer die Bösen. Ich spaziere gerne über die Brücke und verweile auch gerne kurz auf ihr. Jedoch halte ich es nicht gut die Geschwindigkeit zu senken, da es so schon zu häufig zu Staus um die Brücke kommt.
Viel störender empfinde ich als Fußgänger die Radfahrer, die in einem waghalsigen Tempo oft nur knapp an Fußgänger vorbei rasen und diese mit überhasteten Überholmanövern gefährden.
Aber wieder soll es die Autofahrer treffen und am meisten wird es wieder die treffen, die beruflich oft fahren müssen.

Den Ansatz mit der Aussicht auf der Brücke auf Stadt, Rhein und Siebengebirge finde ich sehr kreativ. Allerdings ist die Kennedybrücke eine Hauptverkehrsstraße, wenn ich mich nicht täusche, sogar Bundesstraße, dort kann nicht einfach so eine 30-Zone eingerichtet werden. Es ist eine reine Verkehrsstraße! Wer Aussicht genießen möchte und Ruhe, der soll doch bitte Richtung Rheinaue gehen.
Leider wurde damals beim Umbau auf 1,5 Spuren gesetzt (wir alle wissen, wie unsinnig diese Idee war), sodass es hier eh zu Stau auf beiden Seiten kommt.
Die Rad- und Fußwege finde ich sehr großzügig dimensioniert, hier kann man ohne Probleme drüber laufen und auch radeln. Mache ich beides sehr oft.
Daumen runter für 30-Zone auf der Kennedybrücke. Irgendwo müssen wir auch an den Verkehrsfluss in der Stadt denken, sonst fahren wir bald überall 30!
Einen sogenannten "Raser" wird es nicht interessieren, ob man 30 oder 50 fahren darf!