Sharing City Bonn: öffentliche Ressourcen wie z.B. Räume für alle nutzbar machen

Verwaltung und Bürgerservice
Beuel

Die Stadt Seoul hat sich das Ziel gesetzt, zur weltweit ersten "Sharing City" zu werden. Dort werden gezielt öffentliche Ressourcen wie Gebäudeflächen (z.B. Versammlungsräume) und auch Dienstleistungen der Stadt den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt (siehe https://www.techtag.de/it-und-hightech/share-economy/die-sharing-city-be... )
Basierend auf dem Beispiel Seoul prüft die Stadt Bonn, welche öffentlichen Ressourcen- z.B. Besprechungsräume - wann - z.B. nach Dienstschluss und am Wochenende - unter welchen Kondititionen öffentlich nutzbar gemacht werden. Im besten Fall wird dazu eine App angeboten.
Um den Aufwand zu begrenzen wird dieses als "Pilot" zunächst nur für das Rathaus Beuel untersucht, eventuell mit weiterem Fokus auf eine Resource, Gebäudeflächen und Räumlichkeiten. Erste Nutzungsmöglichkeiten sollten dann bereits im laufenden Haushaltszeitraum 2019/2020 zur Nutzung freigegeben bzw. angeboten werden.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Das Städtische Gebäudemanagement (SGB) stellt bereits Räume in Verwaltungsgebäuden, Schulen und Turnhallen Dritten zur Verfügung. Die Konditionen hierfür sind im Internet einsehbar. Auf der Internetseite der Bundesstadt Bonn sind die Mietordnungen (Satzungen) abrufbar. Gibt man Suchbegriff „Mietordnung“ ein, erscheinen die relevanten Dateien zum Download als Pdf-Datei.
Die Belegungen der Turnhallen sind z.B. tagesaktuell online hier einsehbar: http://www.bonn.de/tourismus_kultur_sport_freizeit/sport_in_bonn/sportst...
Diese Mietordnungen müssen den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Die Verwaltung wird entsprechende Vorschläge zu Satzungsänderungen erarbeiten. Im Zuge dessen wird auch eine Nutzungsausweitung geprüft.
Eine App für die Buchung der zur Verfügung stehenden Räume ist aus Sicht der Verwaltung nicht möglich. Da es sich um temporäre Vermietungen handelt, bei denen die Mieter Haftungs- und Zahlungsverpflichtungen eingehen, Kautionen hinterlegen und gültige Haftpflichtversicherungen für ihre Veranstaltungen nachweisen müssen, ist der Abschluss schriftlicher Verträge unerlässlich. Sicherlich wird es machbar sein, wie bei der Sportstättenbelegung, ein Programm zu entwickeln, welches die Belegung und zur Verfügung stehende Räume online abbilden kann. Ob so etwas machbar ist, was die Entwicklung und Pflege eines solchen Programms und seiner Daten kostet und welche Personalressourcen hierfür benötigt werden, müsste zunächst einmal verwaltungsintern geklärt und abgestimmt werden.
Vor diesem Hintergrund wird ein Pilotprojekt „Rathaus Beuel“ nicht für notwendig erachtet, zumal die dort in Frage kommenden Räume (großer und kleiner Sitzungssaal, Beratungszimmer) ja bereits heute über die BzVst Beuel buchbar sind (siehe Richtlinien über die Vergabe städtischer Räume, dort Nr. 5.1).

Kommentare

Naheliegend ist die Nutzung von Versammlungsräumen gemeinwohlorientierter Träger (Kommune, Kirchen, Sozialeinrichtungen, Bundeseinrichtungen, Wohlfahrtsverbände etc.). Denn kommerzielle Räume etwa Gastronomie oder private Wohnungen sind für diese Funktion thematischer Gruppenarbeit nicht adäquat... und virtuelle Versammlung im Internet reicht nicht. Kommunales Leben braucht bürgerschaftliches Engagement, also sollte dies unterstützt werden. Zudem stärkt die Öffnung von Orten die Vernetzung von Menschen und Institutionen.
Dazu wäre Transparenz zu schaffen über Orte und Modalitäten (Zugang, Sicherheit, Vandalismus, Nutzung Geschirr, Getränke, Medien, Selbstkostenerstattung etc). Auch die rechtlichem Regelungen wären zu prüfen (Generierung von Einnahmen kann für Institutionen schädlich sein, Vertragspartner für die Nutzung).
In Bonn schaffen gerade Investoren kommerzielle Räume, da ist es angebracht, wenn öffentliche Träger ausserhalb der Eigennutzung kommerzfreie Räume bereitstellen, die ja bereits öffentlich finanziert sind.

Danke für den Vorschlag, nachdem die Nutzung der Ermeikeilkaserne nur noch marginal möglich ist fehlen vielen ehrenamtlich arbeitenden Gruppierungen Räume für Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen. Eine Liste der Räume und Nutzungsbedingungen, ähnlich wie die Liste der Urban Gardeningflächen wäre hier ein großer Fortschritt.
Zusätzlich bräuchte jeder Stadtteil nicht kommerzielle Treffpunkte für Bürger_innen.