Können Sie noch in Zukunft mit gutem Gewissen Ihr Kind in die Erich-Kästner-Schule schicken?

Auf dem 2. Bürgerdialog wurde die Trasse, die über die Erich-Kästner-Schule verlaufen soll, als eine Möglichkeit des Seilbahnverlaufs aufgezeigt. Ebenso wurde bei dieser Veranstaltung angesprochen, dass als System eine 1-S-Seilbahn in Betracht kommen könnte.

Wie sieht es aber mit der Sicherheit von 1-S-Seilbahnen aus? Hierzu eine Stellungnahme des A-B-C-D-E-Institutes – Nichtuniversitäres Institut und Verein zur Forschung und Forschungsförderung (http://abcde-institute.org/urbane_seilbahnen_das_optimum.html), das den urbanen Seilbahnen sehr positiv gegenübersteht:

„Bei Einseilbahnen kommt es bei Seitenwind zu Pendelbewegungen. Dadurch könnte (ab ca. 72 km/h Seitenwind) das bewegte Seil aus den tragenden Führungsrollen seitlich herausgedreht werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Seilentgleisung mit Gondelabsturz. Damit das nicht passiert, gibt es natürlich Sicherungssysteme gegen Seilentgleisungen und gegen Seilabstürze, weil kein Seilbahnbetreiber solche Unfälle akzeptiert. Wintersportbahnen und Ausflugsbahnen stellen bei Stürmen den Betrieb ein und garagieren die Gondeln. Innerstädtische Verkehrsmittel können aber nicht den Betrieb einstellen oder stehenbleiben, nur weil der Wind gerade mal stärker (als 65-72 km/h) bläst.“

In meinen Augen ist es nicht zu verantworten, eine Seilbahn direkt über eine (Grund)Schule fahren zu lassen.

Kommentare

" Innerstädtische Verkehrsmittel können aber nicht den Betrieb einstellen oder stehenbleiben, nur weil der Wind gerade mal stärker (als 65-72 km/h) bläst.“ - Natürlich können Sie. Nehmen Sie nur mal als Beispiel die Linie 66 nach Bad Honnef, die häufig aufgrund von Rheinhochwasser den Betrieb nach Bad Honnef einstellen muss und nicht einfach "durchtaucht". Gleiches gilt für jedes andere Verkehrsmittel, wenn die Witterung es nicht zulässt, werden auch die Busse der SWB in den Depots bleiben oder ggf. nur bestimmte Linien bedienen.

Nur zur Info, bei der von Ihnen angesprochenen Windgeschwindigkeit von 72 km/h reden wir von einem Sturm der Windstärke 8, der nicht gerade ein alltägliches Ereignis darstellt (als Beispiel, nach "niederschlagsradar.de" lag der gemessene Höchstwert im Jahr 2016 an der Messstelle Köln/Bonn bei 43 km/h).

Um im Stile ihrer Argumentation zu bleiben - die Chance, daß eine Grundschule einen Meteoriteneinschlag übersteht, liegen bei 1:164657367298. Wie kann man angesichts der statistisch durchaus vorhandenen Möglichkeit eines verheerenden Meteoriteneinschlages überhaupt noch Grundschulen bauen?

Um wieder in eine sinnvolle Diskussion zurückzukehren - bevor man sich über die "immense" Gefahr einer theoretisch über die Erich-Kästner-Schule verlaufenden Seilbahntrasse Gedanken macht, sollte man sich lieber mit den real aus dem Straßenverkehr z.B. auf der Karl-Barth-Str. resultierenden Gefahren auseinandersetzen - dieser stellt mit Sicherheit eine größere Gefahr für die Grundschulkinder dar als es eine Seilbahn je könnte.

.. muss ich Ihnen zustimmen. Die Chance ist in der Tat (zum Glück) nicht groß, dass eine Seilbahn auf die Schule stürzt. Die Seilbahn Koblenz musste trotz 3-Seil-Bahn (die hält mehr aus) den Fahrbetrieb schon mal einstellen. Die ist aber auch das Vorzeigeprojekt der Firma Doppelmayr. Die ist dementsprechend gebaut.

Ja, die Karl-Barth-Strasse ist eine Katastrophe, aber die wird noch schlimmer, wenn de Schranke am Rheinweg zukünftig länger geschlossen bleibt, da die neue Bahnhaltestelle dieses als Nebeneffekt mitbringen wird. Zudem kann man davon ausgehen, dass mit den Bau der Seilbahn-Haltestelle die Hausdorfstrasse stärker belastet wird. Die Karl-Barth-Strasse wäre dann die Ausweichstrasse. Rechnen wir also am besten schon mal mit mehr Unfällen auf der Strasse.

Das Argument des Gastes bleibt, da die Eltern ein mulmiges Gefühl haben müssen (entweder durch eine Seilbahn oder durch den Strassenverkehr), wenn eine Seilbahn über eine Schule geht. Die Eltern übergeben Ihre Führsorgepflicht an die Schule für die Zeit, wo die Kinder dort sind. (Also von 8 - 16 Uhr) Da die Eltern Heute deutlich mehr um das Wohlergehen ihrer Kinder besorgt sind als früher, muss man diesen Aspekt auch deutlich diskutieren. Aus dieses gesteigerten Angstgefühl wollen Eltern Ihre Kinder am liebsten bis in die Klasse bringen und die Verkehrssituation schlimmer wird, dann werden die Eltern verstärkt das Kind in die Schule fahren und dann werden diese Eltern danach mit dem Auto weiter fahren zur Arbeit, was die Strassenbelastung noch weiter steigert. Es wäre nach meiner Meinung die zentrale Aufgabe der Stadt, Ängste abzubauen. Statt dessen denkt man nur an die Vorteile einer urbanen Seilbahn. Die Gesellschaft hat echt schlimmere Probleme und wenn meine Berechnung stimmt, wird die Propagierte Verbesserung durch die zu erwartende Verschlimmerung komplett aufgefressen. Man wird die Seilbahn am Ende nicht spüren im Strassenverkehr.

Zurück zur Schule:
Die Schule kann sich nicht gegen eine Seilbahn wehren, da die Schule zur Stadt gehört. Allenfalls die Eltern können sich gegen das Vorhaben stellen. Dafür müssten sich die Eltern aber entweder hier deutlich einbringen, sich an die Initative "Bonn bleibt Seilbahnfrei" oder direkt ans Amt 61 zu wenden. Letzteres oder einen Kontakt an den OB, die SWB, an die Raumkom oder die VSU bringt keine Reaktion oder einen Verweis an andere.
Vielleicht sollte man Heute mal in den Generalanzeiger schauen:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Seilbahngegner-mache...

Würde man die Seilbahn aber am Stadthaus vorbei führen, dann würde man dieses bestimmt ablehnen, da die Gefahr für die Sicherheit der Beschäftigten zu groß wäre, nicht weil die Seilbahn abstützen könnte, sondern vielmehr, weil so eine Seilbahn eine erstklassige Schusslinie abgibt. Die Chance eines Terrorangriffs ist wahrscheinlich leider höher als die eines Gondelabsturzes oder eines Meteroriteneinschlags, auch wenn auch das sicherlich nicht unbedingt eintreten müsste, aber ich möchte das nicht in der Presse lesen.

Ich sehe es folglich als Argument gegen eine Seilbahn. Die Frage ist, wie man einer solchen Gefahr mit Sicherheitsmaßnahmen entgegen wirken würde. Da geht sicherlich was, aber man muss es einplanen und Bezahlen.

Auch die Unternehmen entlang der Seilbahnstrecke haben mit dem Bau der Seilbahn ein neues "Einfallstor" für Betriebsspionage. Da die Höhe mindestens 30 - 45 Meter sein wird, wird keine Mauer dagegen schützen. Die Unternehmen haben also das gleiche Problem, wie die Anwohner, denen man dann auf den Frühstückstisch schauen kann. Das Argument, dass man mit Blickschutz in den Gondeln arbeiten will, ist natürlich eine Möglichkeit, aber auch dass muss laut eingefordert werden und es muss bezahlt werden. Aber st dann die Seilbahn noch Aktraktiv genug für den Tourismus?

Bonn ist mir noch zu leise und das sollte sich ändern.

Sorry, aber das sehe ich anders. Nur weil sich die Eltern in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Totalüberwachung entwickelt haben (Stichwort: Helikoptereltern), immer und überall reale und imaginäre Gefahren für ihren Nachwuchs wittern und letztlich durch ihre Überfürsorglichkeit ihre Kinder zu unselbständigen und in Krisensituationen nicht mehr selbständig handelnden Opfern erziehen, gibt diese gesellschaftliche Fehlentwicklung keineswegs ein brauchbares Argument ab.

Ihre anderen "Argumente", Seilbahn als Ausgangspunkt für Terroranschläge und Betriebsspionage, ich hoffe Sie sind sich der Lächerlichkeit dieser Aussagen bewusst. Es wundert mich, daß Sie nicht auch gleich argumentieren, die Seilbahn wäre aufgrund der Möglichkeiten zum Suizid durch Sprung (in D mit ~9,1% der Fälle nicht selten, bestimmt wird diese Zahl durch die Seilbahn noch gesteigert!!!!!) ein immenses Sicherheitsrisiko.

Nein, ich höre mir gerne die echten Argumente der Seilbahngegner an, es sind ja auch durchaus welche dabei, über die es sich nachzudenken lohnt. Ängste von Helikoptereltern, sowie an den Haaren herbeigezogene Terror- oder Spionageszenarien gehören m.E. definitiv nicht dazu sondern helfen eher dabei, die Kontraseite zu diskreditieren...

aber man muss daran arbeiten. Wenn man Ängste verharmlost, dann verstärkt man diese. Über den Punkt werden Sie mir sicherlich zustimmen.

Das Ängste nehmen sollte eigentlich schon von Anfang an mit behandelt werden, aber es wurde aus meiner Sicht bislang wenig daran getan. Natürlich ist es nicht Ziel des Seilbahn-Projekts, alle Ängste Bonns zu lösen, aber es sollte zumindestens keine neues schaffen und für aufkommende Ängste eine befriedigende Antwort haben.

Ich persönlich bin kein Helikopter-Vater, denn ich weis, dass man seine Kinder nicht vor allem Schützen kann. Ein gesundes Mass an Risiken muss man als Eltern eingehen. Die Chance auf einen Terroristischen Anschlag (egal ob durch Seilbahn oder sonst wo) halte ich persönlich auch für gering. Aber es geht nicht um mich, sondern um die Bonner Bürger und dort gibt es diese Ängste nun mal, ob Begründet oder nicht und man sollte diese ernst nehmen.

Naja und Sie führten es ja gerade an, deshalb mal meine Frage: Warum begehen die Menschen Selbstmorde?
Einige sicherlich, weil sie unheilbar Krank sind. Bei einigen wird es die Angst davor sein, dass man Gesellschaftlich nicht mehr anerkannt wird, wenn man Psychisch erkrankt ist und andere haben Verluste Erlitten, die Sie nicht mehr selber verkraften konnten. Unterm Strich sind das wieder alles Ängste.

Ich bin der Meinung, dass Ängste (Egal in welcher Form) als Argument gegen eine Seilbahn durchaus beachtet werden sollten. Wenn diese Unbegründet sind, dann kann man das sicherlich mit sachlichen Argumenten lösen oder dieses in der weiteren Planung berücksichtigen. Sind die Ängste begründet, so sollte man dafür schleunigst eine Lösung erarbeiten.

...aber viele sind eine ernsthafte Betrachtung und das daraus resultierende Binden von Ressourcen, die bei der Betrachtung echter, relevanter Probleme benötigt werden, nicht wert.

Um noch einmal auf die zitierten Ängste vor Terroranschlägen oder Betriebsspionage oder dem Absturz der Seilbahn auf eine Schule zurückzukommen - diese Szenarien sind dermaßen konstruiert, da können Sie ab Besten gleich noch mit der, durch die Höhe der Seilbahn bedingten, erhöhten Exposition gegenüber "Chemtrails" für die Passagiere argumentieren.

Nein, wie bereits erwähnt, es gibt genügend reale Kritikpunkte am Seilbahnprojekt, wenn wir jetzt auch noch anfangen sollen, jede Pseudoargumentation von Aluhutträgern ernsthaft zu betrachten, dann können wir in Zukunft kein einziges Projekt mehr in Gang bringen.

Es ist nicht zu verantworten, dass Leute wie Gast.....
solch einen Stuss von sich geben.

Einmal abgesehen von der Frage, wie wahrscheinlich der Absturz einer Seilbahngondel über dem Schulhof der Erich-Kästner-Schule oder - neuerdings auch denkbar - ein möglicher Terroranschlag auf die Seilbahn sein mag, stellt sich für mich die Frage, ob der Gondelverkehr im Zwei-Minuten-Takt den Schülern und Lehrern zuzumuten ist. Wollen wir das wirklich in Kauf nehmen? Es geht ja nicht nur um die Pausenzeiten auf dem Schulhof. Die OGS nutzt den Schulhof den ganzen Nachmittag intensiv. Die Kinder wachsen quasi mit der Seilbahn über dem Kopf heran. Für mich wäre das durchaus ein Argument, mein Kind auf eine andere Schule zu schicken.

Komisch, bei der Seilbahn ist jetzt der Lärm, der sich je nach Höhe der Masten und Bauart stark in Grenzen hält, auf einmal ein Riesenproblem, der allgegenwärtige Verkehrslärm der Straßen am Schulgelände ist irrelevant. Also mit Straßenverkehrskulisse vor der Nase aufzuwachsen ist aus Ihrer Sicht unproblematisch, aber eine Seilbahn kann man den Kindern nicht zumuten - eine Logik, die ich nicht nachvollziehen kann...