Bürgerentscheid über Fortbestand der Oper

Bildung und Soziales
Sparvorschlag
Stadtbezirk Bonn

Die Bonner Bürgerinnen und Bürger müssen entscheiden, wo der Rotstift angesetzt werden soll. Die Oper wird jedes Jahr mit 27,5 Mio. Euro bezuschusst - Geld, das früher da war, aber jetzt an allen Ecken und Enden fehlt. Schwimmbäder sollen geschlossen werden, und eine Einschränkung der Ganztags- und Ferienbetreuung an den Schulen ist bereits absehbar. Gleichzeitig wird beispielsweise die Grundsteuer erhöht (für eine Durchschnittsfamilie um gut 20 Euro pro Monat). Das trifft alle Bonner Bürger - Eigentümer wie Mieter (über die Nebenkosten).
Es ist müßig darüber zu diskutieren, wer das WCCB-Desaster zu verantworten hat und wie es zu der prekären finanziellen Situation gekommen ist. Fakt ist, dass wir uns nicht mehr all das leisten können, was wir uns gerne leisten würden. Es ist sehr schade, wenn wir mit unseren Kindern nicht mehr in die Oper gehen können. Es ist aber gesamtgesellschaftlich unverantwortlich, bei der Kinderbetreuung und der Sportförderung auf Kosten der Familien und gerade auch der sozial benachteiligten Kinder einzusparen. Die Streichung der Opernzuschüsse verschafft Bonn wieder finanziellen Spielraum, und es sollte auch noch etwas Geld übrig sein für eine breit angelegte Kulturförderung.
Eine Schließung der Oper sollte erst nach Ende der Spielzeit 2015/16 erfolgen, damit die Angestellten genügend Zeit haben, sich eine neue Arbeit zu suchen. Die Ausgabeneinsparungen von jedenfalls mehr als 20 Mio. Euro ab 2016/17 sollten es uns jedoch erlauben, in der Zwischenzeit geringfügig mehr Schulden zu machen und soziale und Sportangebote aufrecht zu erhalten. Ab 2018 könnte dann das Bonner Haushaltsdefizit deutlich schneller als bisher geplant zurückgeführt werden. Eventuell könnte auch das Operngebäude verkauft und so zusätzliche Einnahmen erzielt werden.
Es ist nachvollziehbar, dass sich die Ratsmitglieder mit einer so tiefgreifenden Maßnahme wie der Streichung der Opernzuschüsse (was zwangsläufig die Schließung der Oper zur Folge hätte, da ) äußerst schwer tun. Folgerichtig sollten die Bonner Bürgerinnen und Bürger hierüber direkt abstimmen. Sollte die Mehrheit der Abstimmenden für den Fortbestand der Oper votieren, so wären immerhin Steuererhöhungen, Bäderschließungen oder Einsparungen im Sozialbereich besser vermittelbar, da durch den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung legitimiert.

Zur Durchführung des Bürgerentscheids:
Der Rat der Stadt Bonn soll nach § 26 Abs. 1 S. 2 der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen beschließen, einen Bürgerentscheid zum Fortbestand der Oper nach Ende der Spielzeit 2016/17 durchzuführen. Um Verwaltungskosten zu sparen, sollte der Entscheid zeitgleich mit der Oberbürgermeisterwahl im September 2015 stattfinden.

Stellungnahme der Verwaltung

Die Verwaltung empfiehlt, dem Bürgervorschlag nicht zu folgen

Die Gemeindeordnung beinhaltet in § 26 GO NW folgende Regelungen zu einem Ratsbürgerentscheid:
„(1) Die Bürger können beantragen (Bürgerbegehren), dass sie an Stelle des Rates über eine Angelegenheit der Gemeinde selbst entscheiden (Bürgerentscheid). Der Rat kann mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der gesetzlichen Zahl der Mitglieder beschließen, dass über eine Angelegenheit der Gemeinde ein Bürgerentscheid stattfindet (Ratsbürgerentscheid). Absatz 2 Satz 1 sowie die Absätze 5, 7, 8 und 10 gelten entsprechend.“
Der Vorschlag der Bürger geht von einer Schließung der Oper zum Ende der Spielzeit 2015/16 aus. Seitens der Verwaltung wird darauf hingewiesen, dass der zurzeit geltende Vertrag mit dem Generalintendanten eine Laufzeit bis zum 31.07.2018 festschreibt (s. Beschluss des Rates vom 01.03.2012, DS-Nr.: 1210674).

Die Folgekosten, die entstehen, wenn der Zuschuss an das Theater vor Ablauf des Intendantenvertrages reduziert werden sollte, hat die Verwaltung bereits im Zusammenhang mit einem Bürgerbegehren „Weniger Oper, mehr Vielfalt – ab 01.08.2014“ dem Kulturausschuss in seiner Sitzung am 27.06.2013 (DS-Nr.: 1311909) dargestellt. Auf diesen Bürgerantrag wurden der Verwaltung bislang keine Unterschriften vorgelegt.

Die Verwaltung hat unabhängig von dem o. a. Bürgervorschlag im Haushaltsentwurf für die Jahre 2015/16 und im Entwurf der Finanzplanung für die Jahre 2017 – 2019 sowie im Haushaltssicherungskonzept bis 2024 Zuschussreduzierungen für das Theater Bonn in folgender Höhe vorgesehen: 3,0 Mio. EUR jährlich ab der Spielzeit 2018/19 und weitere 5,0 Mio. EUR jährlich ab den Spielzeiten 2020/21 bzw. 2021/22, somit dann insgesamt 8,0 Mio. Euro jährlich gegenüber der Spielzeit 2017/18.

Mögliche Auswirkungen der vorgeschlagenen stärkeren Orientierung der Kulturausgaben an den Standard vergleichbarer Kommunen und der damit einhergehenden Kürzung der städtischen Zuschüsse an das Theater um 8,0 Mio. EUR jährlich können insgesamt jedoch noch nicht abgeschätzt werden.

Abgesehen von noch nicht erkennbaren Auswirkungen besonders für einzelne Sparten und damit für das vielfältige Bonner Kulturangebot, müsste das Theater in Schritten voraussichtlich bis zu 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen gegenüber betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen wurden, an die Stadtverwaltung abgeben, der dadurch Personalkosten in Höhe der Einsparungen beim Theater entstehen würden.

Ein Einsparvolumen auf der Grundlage des Bürgervorschlags kann auch für einen Zeitraum nach dem 31.07.2018 nicht angegeben werden, weil offen ist,
a) ob ein Bürgerbegehren oder ein Ratsbürgerentscheid durchgeführt wird und
b) welches Ergebnis damit verbunden sein wird.

Zwei weitere Bürgervorschläge für „Bonn packt’s an“ befassen sich mit dem Theater Bonn; sie sind aber nicht in die Bestenliste eingeflossen. Dem Verwaltungsvorschlag „Stärkere Orientierung der Kulturausgaben des Theaters an den Standard vergleichbarer Kommunen ab 2018 bzw. 2022“ wurde mehrheitlich zugestimmt.

Entscheidung des Stadtrats vom 07. Mai 2015:

Der Bürgervorschlag wird im Sinne der oben stehenden Stellungnahme der Verwaltung abgelehnt.

Verknüpfte Vorschläge

Informationen zur Verknüpfung von Vorschlägen finden Sie hier.

Seit Jahren wird über den Fortbestand der Oper und den Bau des Festspielhaus diskutiert.

Die überwältigende Mehrheit der ca. 310.000 Bonner interessiert sich nicht für Theater/Oper/Festspielhaus und Beethoven Orchester.

Kommentare

Die Idee, die Oper mit Köln zusammen zu legen, entpuppt sich immer mehr als ein sehr guter Ansatz. Es profitieren zu wenige Bürger von zu viel Zuschuss.

@#2 @#2 Bürgerbefragung ist sehr gut. Nur muss die Stadt Bonn dann auch diese Befragung ernst nehmen.
Die Schere zwischen dem Kulturetat und den Bürgerinnen und Bürger, die das nutzen, geht eklatant auseinander.
Da wird für eine Minderheit bezuschusst, das mir schlecht wird. Karten für die Oper drastisch erhöhen und mit Köln zusammen legen. Aber bitte keine Sozialeinsparungen zugunsten der eliltären Kultur!

@#2 @#2 stimmt. Die Zusammenlegung war und ist ein sehr guter Vorschlag. Das muss ja auch nicht von heute auf morgen geschehen, schließlich hängen ja langfristige Verträge usw. dran. Aber dem Etwa beider Städte würde das gut tun...

Moderationskommentar

Liebe Claudia,

ich möchte Sie auch hier bitten sachlich zu bleiben und auf Äußerungen wie "Aber bitte keine Sozialeinsparungen zugunsten der eliltären Kultur!", durch die sich andere Teilnehmer angegriffen fühlen könnten zu verzichten. Nur durch eine sachliche Argumentation kann ein fairer und konstruktiver Dialog gewährleistet werden.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)

@#3 Mal angenommen, es gäbe eine "elitäre Kultur", mit welchen Worten müsste man sie beschreiben, um nicht die Gefühle der "Elite" zu verletzen?

Bitte nicht immer Kultur gegen Bildung ausspielen! Es darf weder bei der Kultur, noch bei der Bildung (hängt übrigens zusammen) gekürzt werden.

@#4.1 @#4.1 1. Bildung ist Nachhaltig - Oper nicht.
2. Nur für Kulturbanausen besteht Kultur nur aus der Oper.
Wir stehen u.a. vor der Entscheidung, ob wir uns die Oper oder die Bibliotheken und kleinen Theater leisten wollen. Mir fällt eben auch angesichts der Oper Köln die Wahl recht leicht. Ein bisschen Realitätssinn kann da nicht schaden.

@#4 @#4 Natürlich darf bei der Kultur zugunsten der Bildung gekürzt werden, auch wenn da ein gewisser Zusammenhang ist. Mir ist Geld, dass direkt in Bildung für alle Kinder investiert wird deutlich lieber als das Geld, dass in Kultur für wenige Interessierte gesteckt wird. Insbesondere wenn die Waage derart aus dem Gleichgewicht ist.

Ja bitte befragt die Bürger!!!

@#4 @#4 Bei eigentlich allen "Befürwortern" der Oper, Festspielhaus etc. vermisse ich konstruktive Vorschläge wie den stattdessen signifikant Kosten gespart werden können. Geht es nur mir so?

@#4.3 @#4.3 Es gibt doch bereits beschlossene Sparpläne, die umgesetzt werden. Im übrigen liegen auch Vorschläge für die Erhöhung der Einnahmen vor.

@#4.3.1 Die bisherigen Sparvorschläge bei Oper, Beethovenorchester und Co. reichen bei Weitem nicht aus. Der Schuldenberg würde trotz Steuererhöhungen weiter ansteigen. Bonn kann sich die "Hochkultur" also nicht weiterhin leisten. Die Bürger Bonns wären doch echt meschugge alles mögliche zu Schließen und zu streichen, nur um Opernbesuchern die 35 km zur Oper nach Köln zu ersparen!

@#4.3 @#4.3 Hallo Eckat, es ging mir ähnlich bis ich mich mal mit der Theatergemeinde Bonn, deren Abos und Angeboten und ihre Verstrickung mit dem Bonner Stadtrat und dem Kulturausschuss der Stadt Bonn auseinandergesetzt habe.

Es geht den Kulturfans nicht darum, die Kulturkosten der Stadt Bonn zu senken. Sie sorgen dafür, dass billige Karten-Abos in Bonn und Umland für eine gute Auslastung der Theater und Oper der Stadt Bonn sorgen. Sie senken also eher die Einnahmen der Stadt Bonn und haben zugleich eine Rechtfertigung "gute Auslastung" der Bonner Bühnen dafür, dass uns Bonnern demnächst die nächste Grundsteuererhöhung ins Haus steht.

Ich finde, in der Theatergemeinde dürften als erster Schritt nur noch Menschen aktiv sein, die auch in Bonn wohnen.

Im zweiten Schritt sollten doppelte Funktionen wie im Kuratorium der Theatergemeinde und zugleich Mitglied im Bonner Stadtrat bzw. Kulturausschuss verboten werden, um kostenintensiven Klüngel auszuschließen und die Transparenz zu erhöhen.

@#4 @#4 Kultur IST Bildung!

Ein Opernbesuch in Köln ist jedem möglich. Internationale Organisationen siedeln sich nicht wegen der Oper in Bonn an, sondern eher wegen der Infrastruktur (Flughafen, Köln-Nähe) und der Bereuungsmöglichkeiten für ihre Familien (Kinderbetreuung, Sportvereine, Freizeitmöglichkeiten). Gerade deshalb sollte man die Oper zugunsten der anderen Möglichkeiten schließen.

@#5 @#5 eben nicht. Meine Nachbarin ist schwerbehindert und kann sich gerade noch das taxi in die Oper leisten, wo sie ab und zu mal Abstand zu ihren Leiden gewinnen kann.

@#5.1 @#5.1 Der Nachbarin hilft die Theatergemeinde Bonn dann eben nach Köln:

Das Kulturbus-Angebot richtet sich an bequeme Genießer mit einem Rundum-Sorglos-Service wie auch an Menschen, die eingeschränkt mobil sind oder nicht auf das obligatorische Gläschen Prosecco in der Pause verzichten wollen, oder die einfach eine Möglichkeit suchen, Kultur entspannt und unkompliziert zu genießen, ohne auf die Stoppuhr zu sehen und gegebenenfalls zur ÖPNV-Haltestelle oder zum Bahnhof sprinten zu müssen.

Als einen der größten Vorteile des Angebots der bei der Schäfer-Omnibusreisen-GmbH geführten Ortsgruppe Mechernich der Theatergemeinde BONN (über 8000 Abonnenten) sieht Michael Faber die individuelle Beratung: „Da wird auf sehr persönliche Bedürfnisse eingegangen bis hin zu einem Wunschsitzplatz an der Außenseite wegen eines körperlichen Handicaps.“

Moderationskommentar

@#5.1.1 Liebe/r RuRo,
ich möchte Sie auch an dieser Stelle bitten nicht einfach nur Zitate und Namen zu nennen, sondern mit der Kraft Ihrer Argumente zu überzeugen. Die Kommentarfunktion ist dazu da den Vorschlag und den Haushalt der Stadt Bonn zu diskutieren.
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)

@#5.1.1.1 @#5.1.1.1 Liebe Frau Welsch,

mein Sachargument ist, dass es der Theatergemeinde ebenso möglich ist, Menschen mit Handicap von Bonn nach Köln zu bringen wie von Mechernich nach Bonn. Die Strecke von Mechernich nach Bonn ist sogar doppelt so weit wie von Bonn nach Köln. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es bereits solche Angebote gibt, die genutzt werden könnten. Es ist wichtig, auch solche Angebote zu diskutieren, schließlich bezahlen wir Bonner gemeinsam für die ungedeckten Kosten der Oper und des Theaters.

Beste Grüße
RuRo

@#5 @#5 Was ist das denn für eine Argumentation, man könne auch in Köln Kulturangebote nutzen?
Man kann viel besser am Rhein joggen gehen und muss keine Sportsubventionen nutzen, man kann auch googeln oder Bib-Pools wie an Unis zentralisiert nutzen als in die romantisierende aber völlig veraltete und ohnehin meist leerstehenden kleinen Bibliotheken investieren, die im Zeitalter der Digitalisieren ohnehin leider zum Aussterben verurteilt sind.
Bonn braucht ein Angebot, dass es attraktiv lässt. Und das gibts sicher nicht durch Fahrradwege. So nimmt niemand Geld ein.
Wenn investieren, dann in Infrastruktur, in intelligente Lösungen, in Bildung. Und Bildung gibt es nur durch gelebte Kultur. Wie man da auf das Schließen von Kulturangeboten wie Museen oder Theatern kommen kann bleibt mit schleierhaft..

@#5.2 @#5.2 hier geht es um einen Bürgerentscheid zu dem Thema. Sind Sie auch dagegen? Haben Sie Angst, dass die überwiegende Mehrheit der Bürger in dem Sinne entscheidet, der Ihnen so schleierhaft ist? Gilt für Sie das Motto: Demokratie ist nur solange gut, wie in meinem Sinne entschieden wird?

Einen Bürgerentscheid zu diesem heiklen Thema halte ich für eine sehr gute Idee.

Der Bürgerentscheid gegen den weiteren Opernbetrieb findet gerade hier im Bonn macht mit statt. Zusätzliche Ausgaben dazu sind nicht nötig. Der Rat und die Verwaltung müssen das geschriebene und Votierte nur ernst nehmen und entsprechende Entscheidungen treffen und umsetzen.
Übrigens, einen Opernbetrieb schließen ist keine Entscheidung gegen die Kultur, es ist eine Entscheidung für den Erhalt vieler anderer notwendiger Einrichtungen.

Inhaltlich nichts hinzuzufügen, Argumentation perfekT!

Ich kann mich dem Artikel von Asterix nur anschließen. Den angesprochenen Neuschulden stimme ich allerdings nicht zu. Es muss überall gespart werden. So schnell wie möglich keine Subvention mehr für die Oper. Kulturveranstaltungen müssen von den Zuschauern bezahlt werden. Ich begrüße generell mehr Bürgerentscheide.

Laut Bundesverband der Musikindustrie hören ca. 13 Prozent Klassische Musik. Warum sollte die Mehrheit für diese relativ kleine Gruppe soviel Geld für Ihr Vergnügen bezahlen. Ein Bürgerentscheid würde eine Entscheidung bringen. Ich glaube allerdings nicht, dass unsere Politiker so viel Demokratie wollen.

@#10 @#10 Das Zentrum für Kulturforschung hat ermittelt: 31% der Bevölkerung haben im Jahr mindestens ein Klassikkonzert besucht und liegen damit gleichauf mit Pop- und Rockbesuchern. Nur 15% gehen in diesem Sinne zu Bundesligaspielen. Also keine Minderheit. (Süddeutsche Zeitung 28.11.14)

Es ist genug Geld da, wenigstens für die Oper. Dass die Zuschüssen für die Ganztagsbetreuung an den Bonner Schulen sinkt ist da egal. Vielleicht ist es auch ein Trick des OB und des Rates, den wir nicht überblicken, wenn man die Bildung zurückfährt, dann gibt es in 20-30 Jahren vielleicht gar keinen mehr, der sich für die Hochkultur interessiert.

Die Eintrittspreise für die Oper erhöht werden, so dass bei ausgebuchtem Haus die Kosten erwirtschaftet werden. Man zahlt ja auch für Popkonzerte Musicals o.ä. Kostendeckende Eintrittspreise.

Ein Festspielhaus ist definitiv angesichts der Haushaltslage ein Luxus und eine Hypothek für die Zukunft, die sich die Stadt nicht leisten kann. Sanierung von Oper und Beethovenhalle müssten für ein Beethoven Festspiel ausreichen.
Wer die Stadt mit Festspielhaus "beschenken" will, muss auch alle Folge- und Betriebskosten übernehmen und nicht die Stadt dafür haftbar machen.

@#12 Popkonzerte oder Musicals sind aber keine Kultureinrichtungen, deren Verantwortung dem Grundgesetz nach in öffentlicher Hand liegt! Wie oft wurde hier schon geschrieben, dass der Besuch von Oper und Konzerten für JEDEN erschwinglich sein soll. Bitte mal über den eigenen Tellerrand schauen, bei den Kommentaren hier sträuben sich einem die Haare.

@#12.1 @#12.1 Wo bitte steht im Grundgesetz, dass Opern vom Staat finanziert werden müssen und welche Art von Kultur forderungswürdig ist und welche nicht? Wo steht im Grundgesetz, dass der Besuch von Opern und Theatern für jeden erschwinglich sein muss? Ich habe natürlich nichts gegen subventionierte Eintrittskarten an wirklich Bedürftige (Bonn-Ausweis o.ä.)

Da die Opernvorstellungen nur zu 60 % ausgelastet sind und dann die Karten noch unter Wert verkauft werden, fehlen der Stadt Einnahmen. Bis die Verträge auslaufen, wäre es eine Alternative jede 3. Vorstellung abzusagen. Dann würde die Auslastung je Vorstellung steigen.

An den freiwerdenden Terminen könnte die Oper für Musicals oder Gastspiele des Jungen Theaters oder der Brotfabrik genutzt werden. Beide müssen streng haushalten, um wirtschaftlich zu arbeiten und hätten wirklich mal eine große Bühne verdient!

@#13 @#13 Genau. und die Schwimmbäder auch nur an drei Tagen pro Woche öffnen. Sind ja auch nicht voll ausgelastet.
So kann man doch kein Geld sparen. Außerdem sind die Vorstellungen zu mindestens 80 % ausgelastet. Bitte vorher genau informieren.

@#13.1 @#13.1
80 %, weil die internationalen Tanzgastspiele mit der Oper in einen Topf geworfen werden. Das ist aber nicht die Auslastung der Oper.
Dann müsste man noch die verschenkten Karten herausrechnen und mal schauen wieviel durchschnittlich bei einer Veranstaltung für einen Platz gezahlt wird.
Für das Geld kann man sehr lange schwimmen!

@#13.1.1 @#10 @#13.1.1 Schwimmen kann man auch in einem See, dafür brauchts keine zig Bäder für ein paar warme Sommertage, an denen die meisten Menschen ohnehin arbeiten müssen.

@#13.1.1.1 @#13.1.1.1 Ja, gerne würde man im See schwimmen, aber außer dem Dornheckensee - in dem Schwimmen verboten ist - gibt es leider keinen!

Bereits jetzt lässt sich hier deutlich erkennen, dass viele Bürger die Finanzierungen zugunsten von Oper, Theater, Beethoven Veranstaltungen usw. nicht mehr wollen, wenn dafür Leistungen für Schwimmbäder, Sport, Soziales etc. mit deutlich größerer Relevanz für die Mehrheit der Bürger gekürzt werden.
-> Wie häufig gehen wie viele Bonner Bürger in die Oper und wie sehen dieselben Nutzungszahlen für Schwimmbäder aus?
-> Wieso liegt der Etat solcher Kulturausgaben um ein Vielfaches über dem Budget für Sportanalagen und Schwimmbäder?
-> Warum ignorieren alle großen Parteien hier konsequent die Stimmung der Bürger, welche keine Subvention von Einrichtungen wünscht, die nur von einem sehr kleinen Prozentsatz der Bonner Bürger häufig genutzt wird?
-> Man wird den Eindruck nicht los, dass sich hier die Bonner Politik im Rat vom Wunsch der Bürger zunehmend entkoppelt, wahrscheinlich fürchtet man deshalb auch entsprechende Bürgerbefragungen...

@#14 @#14 Vielleicht darf ich ein paar meiner Vermutungen die ich zu dem Thema habe in Form von Fragen dazu loswerden:
- Wer sind die Personen die sich in der Oper treffen? Stichwort Sehen und Gesehen werden
- Wer besitzt Hotels, Restaurants etc. die von Besuchern der Oper profitieren?
- Und wer hat somit überhaupt primär ein Interesse sich in der Stadtpolitik und den damit verbundenen Netzwerken zu engagieren?

@#14.1 @#14.1 Viele Touristen wählen bewusst Städte auf ihrer Reise aus die ein großes kulturelles Angebot haben!
Nicht nach der Anzahl der Sportplätze oder Schwimmbäder.

@#14.1.1 @#14.1.1 Sport treiben kann man auch am Rhein. Dafür muss niemand zahlen.

@#14 @#14 Im Kuratorium der Theatergemeinde Bonn sitzen Ulrich Bumann, Kulturjournalist, gemeinsam mit Markus Schuck (im Kulturausschuss der Stadt Bonn) im Vorstand des Schumann-Hauses; Erika Coché, Kulturausschuss der Stadt Bonn; Dr. Hans Daniels, Ehemaliger CDU Oberbürgermeister der Stadt Bonn; Werner Hümmrich, Direktor Sparkasse KölnBonn und für die FDP im Rat der Stadt Bonn; Heinz-Helmich van Schewick gemeinsam mit Maria-Theresia van Schewick im Kulturausschuss der Stadt Bonn.

Weiterhin sind im Kuratorium:
Prof. Dr. Lothar Hönnighausen, Vorstand Uni-Club Bonn;
Dr. Norbert Kühn, Leiter des Fachbereichs Kultur des Landschaftsverbandes Rheinland
Rainer Land, Leiter des Kultur- und Sportamtes des Rhein-Sieg-Kreises
Prof. Dr. Norbert Oellers, Germanist
Dr. Johannes Sabel, Leiter des Katholischen Bildungswerkes Bonn
Dr. Ingrid Schöll, Direktorin der Volkshochschule Bonn
Wenn man Verbindungen zum Bonner Stadtrat oder zum Kulturausschuss der Stadt Bonn suchen würde, würde man sicher fündig.

Also warum ignoriert der Bonner Stadtrat und der Kulturausschuss die Interessen des größeren Teiles der Bonner Bevölkerung? Weil sie weiterhin Premium-Premieren-Tickets für sich und ihre Freunde zum halben Preis über die Theatergemeinde Bonn beziehen möchten vielleicht.

Ohne Bügerbegehren oder Bürgerentscheid wird diesem Geklüngel nicht beizukommen sein. Ich wäre weiterhin für die Einführung des Hamburger Transparenzmodelles.

Moderationskommentar

@#14.2 Liebe/r RuRo,
vielen Dank für die ausführlichen Informationen über die einzelnen Mitglieder. Ich möchte Sie dennoch darum bitten auch hier die Kommentarfunktion nur dazu zu nutzen den Vorschlag und den Haushalt der Stadt Bonn zu diskutieren und dabei auf die Kraft Ihrer Argumentation zu vertrauen.
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)

@#14.2.1 @#14.2.1 Liebe Frau Welsch,

die Durchführung eines Bürgerentscheides scheitert aber am Rat der Stadt Bonn, wenn die Mitglieder zugleich im Kuratorium der Theatergemeinde sitzen und extrem günstige Opernabos für sich und ihre Freunde beziehen. Es ist wichtig, diese Verstrickung von Politik und Theatergemeinde sowie die Dumpingpreise der Premium-Abos mal zu verdeutlichen. Darüber wird nie berichtet und wir Bonner wundern uns, wo das Geld bleibt.
Viele Grüße
RuRo

@#14.2 @#14.2 Überall diese Verschwörungen... Und wenn man dann noch bedenkt, dass Heinz-Helmich van Schewick auch noch Ehrenvorsitzender des Stadtsportbundes ist....

@#14.2.2 @#14.2.2 Dazu ein Zitat aus dem GA vom 5.6.2014: "Keinen Spaß habe ihm zuletzt die Arbeit als Vorsitzender des Stadtsportbundes gemacht. "Dieses gegenseitige Ausspielen von Sport und Kultur ging mir gewaltig gegen den Strich", so van Schewick. Das sei für ihn ein Grund gewesen, nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden zu kandieren. "Inhaltlich hatten die Sportler ja Recht, ich hätte mir aber auch da mehr Sachlichkeit und Mäßigung gewünscht", sagt er. Das Amt als Ehrenvorsitzender des Stadtsportbundes übe er jetzt aber sehr gerne aus."

Wenn alle Mitglieder der Theatergemeinde ihre Kulturförderung ernst nehmen würden und ihre Karten an der Theaterkasse kaufen würden, wären weniger Zuschüsse nötig. Kann man sich eine Schwimmgemeinde vorstellen, die Eintrittskarten für Schwimmbäder zum halben Preis anbietet und als Gratis-Bonbon eine Sportcard mit Ermäßigungen für Sportevents etc. vergibt. Nein? Eben, rechnet sich nicht und hat gar keine Lobby im Stadtrat.

@#14.2.2.1 @#14.2.2.1 Unfassbar! Aber wenn Sie jetzt noch aufdecken, dass van Schewick Logenmeister der Illuminanten ist, wäre ich echt begeistert...

@#14.2.2.1.1 @#14.2.2.1.1 Nehmen wir es locker, setzen wir einige Vertreter von Nachhilfe-Instituten in den Schulausschuss. Sie mussten längst einen großen Teil der Aufgaben von städtischen Lehrkräften übernehmen, weil NRW sich Schulbildung leider nicht mehr leisten kann.

@#14.2.2.1.1.1 @#14.2.2.1.1.1 Nö, ich werbe an dieser Stelle nicht für Verständnis, sondern für den Verstand.

Traurig, traurig!
So etwas gehört nicht auf den Marktplatz, meine lieben Kollegen aus Verwaltung und Politik!

Bundesstadt?
Musikstadt?
Beethovenstadt?
Bonn?

Würde Beethoven heute in Bonn leben, er würde Hals über Kopf nach Wien....

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