Sinnvolle Ergänzung in Kombi

Die Kombination einer Standseilbahn durch eng bebaute Wohngebiete auf der Bonner Seite mit einer Hochseilbahn über den Rhein und deren Verknüpfung mit dem ÖPNV könnte eine sinnvolle Ergänzung ergeben.
Nach Durchsicht der vorhandenen Gutachten kann eine Lösung nicht in einer engeren Bustaktung bestehen. Die Busse werden in Zeiten hohen Verkehrsaufkommens zusätzlich im Stau stehen.
Es braucht eine Lösung, die umweltfreundlich unsere Straßen entlastet, Barrierefreiheit (ist leider auch an neuen Straßenbahnhaltestellen durch zu große Abstände zwischen Bahn und Plattform nicht gegeben!) siehe Koblenz bietet, verhältnismäßig geringe Investitions- sowie Betriebs- und Personalkosten vorsieht, durch Stetigbeförderung d.h. ohne nennenswerte Wartezeiten attraktiv wird.
Eine Standseilbahn, welche die bisherige Straßenführungen nutzt, berücksichtigt die Privatsphäre der betroffenen Anwohner eher, als eine Überquerung der Grundstücke. Eine Klagewelle der Betroffenen würde das Projekt sicherlich über Jahre lahmlegen, unnötige Kosten verursachen und den in der Stadt Bonn üblichen Stillstand herbeiführen. Die Kombination mit einer Standseilbahn über die Rheinauen bis zur Beueler Seite (die Machbarkeitsstudie weist verschiedene Möglichkeiten auf) könnte zugleich die touristische Attraktivität der Stadt, bzw. Region erhöhen. Auch wäre eine mögliche Entlastung der Rheinbrücken ein Argument, das in der Planung zu berücksichtigen wäre.
Ein innovatives Verkehrskonzept, welches tatsächlich die Straßen entlastet und gleichzeitig eine touristische Größe darstellt, würde vielen Menschen nutzen. Nur den Bezug zum Venusberg herzustellen, wäre zu eng gedacht.
Letztendlich kann dies Konzept nur gelingen, wenn die Preise der Fahrtickets in einem vernünftigen Rahmen stehen und die Beförderung so einer breiten Bevölkerung zur Verfügung steht. Die Größe der einzelnen Abteile muss zudem eine Mitnahme von Fahrrädern erlauben. In der Zukunft wird die Kombination verschiedener Verkehrsmittel eine immer größere Rolle spielen, um dem Verkehrskollaps Einhalt zu gebieten.
Es muss sich endlich in Bonn wieder was "bewegen". Jetzt hat man die Chance.

Kommentare

Also, Sie haben die Foliensätze gelesen. Ich auch.

Ich gebe ihnen Recht, dass eine reine Erhöhung des Bustakts nicht ohne weiteres Zutun funktioniert. Die würden dann im Stau stehen. Aber warum fahren die Leute lieber in den Stau rein, als umzusteigen? Das wäre die spannende Frage.

Die Seilbahn wird nicht das Verhalten der Massen ändern. Es werden ja nur 6060 Fahrten kalkuliert und von denen werden einige schon Heute den Bus nehmen. Eine hohe Entlastung für Bonns Straßen sehe ich da noch nicht. Um die Seilbahn dann voll zu bekommen muss man dann Busse einsparen, was dann aber keine 1:1-Verlagerung wird, sondern einige Leute mehr auf den PKW bringen wird.

Wenn man das Problem des Autofanatismuses lösen möchte, dann braucht man viel bezahlbaren Wohnraum in der Nähe der Arbeit oder einen dicken Holzhammer. Mal ein Vergleich:
In Deutschland sterben die Raucher aus. Warum? Naja, schauen Sie sich den Preis an. So bewegt man Massen, aber das kann man beim ÖPNV leider so nicht durchsetzen. Dafür muss Benzin und Diesel fast unbezahlbar werden und der ÖPNV quasi geschenkt sein.

Sie haben auch Recht, wenn Sie sagen, dass die Preise niedrig sein müssen. Das hat 2 Gründe:
1. Wenn die Seilbahn-Preise nicht deutlich niedriger sind als die Kosten für den PKW, dann gewinnt das Auto.
2. Wenn der Preis für eine Fahrt höher ist als der normale ÖPNV-Preis, dann fördert das Land nicht 90% der Baukosten. Dann wird es leider keine geringen Investitionskosten geben.
Gehen Sie also von geringen Fahrpreise, gemäßigten Investitionskosten und hohen Verlusten im Betrieb aus, den der Fahrpreise minimiert die Verluste. Suchen Sie mal eine günstige Seilbahnfahrt eines wirtschaftlichen Betreibers. Wurden Sie tägliche 10 € für die Fahrt zur Arbeit bezahlen?

Tourismus ist evtl. noch ein Pluspunkt, aber viel Geld wird man mit der Fahrt nicht verdienen und welche Ausflugsziele hat Ramersdorf, Dottendorf und die Uniklinik zu bieten?

Es lohnt sich, mal mehr zwischen den Zeilen zu Lesen. Finden Sie nicht?

Ihr Kommentar wiederholt das, was Herr Monheim auf den Veranstaltungen des Bürgerdialogs nicht müde wird zu betonen. Führt man die Seilbahntrasse über öffentlich Straßen, gebe es kein Problem. Eine der angedachten Trassen (vermutlich die wahrscheinhlichste) würde über die Erich-Kästner-Schule vorbei am Haribo-Werk durch die Urstadtstraße in Richtung Hindenburgplatz führen. An der Ecke zur Kessenicherstraße (wo ich wohne, das will ich an dieser Stelle nicht verbergen), ist die Urstadtstrasse ca. 10 Meter breit, mehr nicht. Wir stehen also vor der Alternative, dass wir entweder überschwebt werden (das würde die Stadt Geld kosten), oder aber die Gondeln in geringem Abstand vor dem Fenster vorbeischweben. Dies müssen wir laut Herrn Monheim eben hinnehmen, nach dem Motto "einer meckert immer". Ich empfinde dies als zynisch gegenüber den Betroffenen. Ich habe das Gefühl, auf jede Fledermaus würde man in der aktuellen Debatte mehr Rücksicht nehmen.