Meinungsäußerung anonym pro oder contra

Ich verfolge seit langem die Gestaltung der Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt Seilbahn Bonn-Venusberg. Auch die offiziellen Veranstaltungen habe ich beide besucht. Was mir auffällt: Auf der Internetseite ist wohl kaum jemand bereit, seine Meinung nicht nur anonym zu verbreiten, sondern persönlich dazu zu stehen. Es werden z. T. negative "Schauermärchen" über Sinn und Zweck ins netz gestellt, Behauptungen, die nicht belegt werden usw. Dies ist aus meiner Sicht keine "vernünftige" Diskussion über Verkehrsprojekte in Bonn. So ist es kein großes Argument zu sagen, es gibt keine städtischen Seilbahnen in Deutschland (dafür einige weltweit) , oder die Kosten mit denen des WCCB zu vergleichen. Wer gegen eine SeilbahnVerbindung zwischen Venusberg-DB Haltestelle "UN_Campus" - DB Haltestelle Ramersdorf (S13) anführt, man solle besser eine Tunnelverbindung zum Venusberg schaffen, sollte dann auch argumentieren, wie diese denn wirtschaftlich (welche Kosten) und ökologisch (Umwelteinflüsse) gestaltet werden soll. Auch die Argumentation, dass man von Kessenich/Dottendorf schnell auf dem Venusberg ist ( auch zu Fuß) spricht nicht gegen ein Verkehrsprojekt, das allen Bonnern und Einpendlern dienen könnte. Auch das Argument,die Gelder besser in Schulen, Sport oder Kultur zu stecken ist unlauter, da es sich um vollkommen verschiedene städtische Aufgaben und Finanztöpfe ( auch bei den Zuschüssen) handelt und man nicht durch Verzicht in einem Bereich etwas für den anderen gewinnt. Also, wer sich prinzipiell gegen eine Seilbahn ausspricht ( z.B. wegen der Kosten) darf ruhig auf der gleichen Ebene (Ausgaben für Verkehrsverbesserung in Bonn) Vorschläge dazu einbringen, wie der Bonner Verkehr mit weniger Kosten in Zukunft gestaltet werden soll.

Kommentare

Prima, dann mal mit gutem Vorbild voran, lieber "Frech" - stehen Sie zu Ihrem Namen und entkommen Sie der Anonymität. Und bis dahin: einfach mal nicht im Glashaus sitzen und mit Steinen schmeißen ;-)

Es geht nicht um meinen Namen, sondern um sachliche Argumentationen. Wo habe ich eigentlich wen mit Steinen beschmissen ??

Ich wiederhole es gerne noch einmal:

Für sämtliche Investitionsalternativen, egal ob beispielsweise im Bereich Bildung, Sport, Kultur oder Verkehr, gilt die Restriktion von begrenzten Haushaltsmitteln. Wenn alleine der Sektor "Verkehr" herangezogen wird, gibt es zur Seilbahn die Opportunität "Ausbau des Radverkehrsnetzes", sowie wie vom ADFC Bonn/Rhein-Sieg vernünftigerweise gefordert.

Wenn hierfür jährlich 5,6 Mio Euro notwendig sind, muss es doch nachvollziehbar sein, dass die Stadt Bonn unter Berücksichtigung der Haushaltslage nicht für beide Investitionen Gelder bereitstellen kann. Ich wage die Hypothese, dass von einem verbesserten Fahradverkehrsnetz mehr Bonner Bürger und Bürgerinnen profitieren als von einer Seilbahn. Hierzu sollte man sich einfach mal sachlich intensiver austauschen.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Nur kenne ich - "alter Hase der Verkehrsplanungsgruppe des ADFC" bisher nicht die Forderung, Gelder in dieser Höhe für ein Fahrradverkehrsnetz auszugeben. Wäre natürlich nett, wenn wir das hätten. Bisher liegen ja die jährlichen Ausgaben ( nicht die der Stadt, da ja auch hier oft Landeszuschüsse beantragt werden) eher im unteren Tausender € Bereich. Wenn wir uns aber Gedanken über eine bessere Anbindung des Venusberges und speziell der Kliniken ( die reissen wir ja nicht mehr ab) durch ÖPNV oder eben auch für Radfahrer machen, müsste dann nicht bei Ihrem Vorschlag benannt werden, wie wir mit dem Rad besser "hoch" kommen können? Das ginge aus meiner Erfahrung nur über entweder eine breitere Straße mit wirklichem Platz für den "Schiutzstreifen" - vor allem unterhalb des Marienhospitals- oder durch einen extra Radweg daneben ( als Baumaßnahme in der Hanglage) und ab dem Marienhospital durch Wegnehmen von Straßenraum für den MIV Verkehr zugunsten von wirklich "geschützten" Radverbindungen. Wenn das ihr Vorschlag ist, können wir das gern diskutieren und sehen bei welchem Widerstand (Autofahrer) die politischen Entscheidungsträger das unterstützen würden.

Sie finden diese indirekte Forderung unter Kapitel 6 "Finanzierung und Aufgaben der Verwaltung" des Verkehrspolitischen Programms "So machen wir Bonn und Rhein-Sieg zur Fahrradregion" (Seite 14).

Auch unter Berücksichtigung der Bürgerinformationsveranstaltung am 05.10. habe ich es bisher so verstanden, dass es kein reines "Venusbergprojekt" werden soll, sondern ganz Bonn von der Seilbahn profitieren soll. Dementsprechend ist auch mein Vorschlag zu verstehen, d.h. Ich beschränke mich nicht auf einen Radweg zum Venusberg. Es ist selbstverständlich nicht davon auszugehen ist, dass bei jedem Wind und Wetter trotz eines separaten, breiten Fahrradwegs eine ausreichende Anzahl von Personen das Auto stehen lässt und nur mit dem Fahrrad auf den Venusberg fährt.

In anderen Beiträgen habe ich bereits vorgeschlagen, zunächst mal zumindest alle Bediensteten der Unikliniken zu befragen, ob sie bereit sind, zu jeder Jahreszeit auf das Auto zu verzichten und komplett auf ÖPNV umzusteigen. Dies schließt ein, dass es nicht dazu kommen darf, dass sich das Stau- und Parkplatz vom Venusberg auf die Kessenich/Dottendorf verschiebt. Nur im Falle einer nachhaltigen Auslastung der Seilbahn mindestens im zweistelligen Bereich und nur ohne Verschiebung des Problems sehe ich einen ökonomischen wie ökologischen sinnvollen Betrieb einer Seilbahn.