GEGEN die Seilbahn - Kosten nicht zuverlässig kalkulierbar!
Auf S 30 der Machbarkeitsstudie heißt es zum Thema Kosten:
„Allgemeine Kosten-Kennwerte von seilgeführten ÖPNV-Systemen wurden recherchiert. Die Hersteller- und Eigner-Firmen sind jedoch insgesamt sehr zurückhaltend mit Informationen. Die wesentlichen Kennwerte haben bereits Monheim et.al. dargestellt. Diese Werte können jedoch nur für sehr grobe Planungsansätze verwendet werden und dürfen auf keinen Fall verallgemeinert werden, da die Schwankungsbreite sehr hoch ist.“
Im Klartext heißt das, dass sich die Kosten nicht zuverlässig kalkulieren lassen.
Dies betrifft "nur" die Herstellungskosten, von den Betriebskosten ist hier noch gar nicht die Rede.
Den Bonner Bürgerinnen und Bürgern wird vorgegaukelt, dass die Seilbahn quasi zum Nulltarif zu haben ist. Intergriert ins ÖPNV-System. An anderer Stelle der Machbarkeitsstudie heißt es jedoch, dass ggf. für Einzelfahrscheine ein Seilbahn-Zuschlag berechnet werden soll. Man darf sich nichts vormachen: Kostendeckend dürfte auch dies nicht sein!
Einige Wenige werden gut an dem Projekt verdienen - die Allgemeinheit zahlt.
FÜR den besseren Ausbau von Bahn- und Bussystem, sowie dem Fahrrad-Wegenetz. GEGEN die Seilbahn!
Kommentare
am 08. Jun. 2017
at 09:11Uhr
So ist es!
Danke für das Zitat, das alle im Kopf haben sollten, wenn sie Pro-Seilbahn argumentieren - WIR zahlen die Zeche!
am 08. Jun. 2017
at 19:15Uhr
"Im Klartext heißt das, ...
... dass sich die Kosten nicht zuverlässig kalkulieren lassen."
Nein: Das heißt, dass die Kosten *im Rahmen einer Machbarkeitsstudie* nicht abschließend kalkuliert werden können. Das ist völlig normal. In den nächsten Monaten (oder Jahren, wenn wir Pech haben) wird es natürlich noch detaillierte Kostenrechnungen geben, und auf *deren* Basis wird dann über den Bau entschieden.
"Den Bonner Bürgerinnen und Bürgern wird vorgegaukelt, dass die Seilbahn quasi zum Nulltarif zu haben ist."
Wo wurde das denn jemals behauptet? Auf S. 109 der Studie steht ganz explizit, dass die empfohlene Variante E einen jährlichen Verlust von 3.000.000 Euro machen würde. Das streitet doch auch, soweit ich weiß, niemand ab.
"An anderer Stelle der Machbarkeitsstudie heißt es jedoch, dass ggf. für Einzelfahrscheine ein Seilbahn-Zuschlag berechnet werden soll."
Meinen Sie diese Stelle auf S. 62/63?
"Mit Einführung einer Seilbahn wird davon ausgegangen, dass Naherholungsaktivitäten und touristische Nutzung induziert werden, die derzeit noch nicht vorhanden sind ... Da Seilbahnen in der Regel privat finanziert werden und hohe Preise aufweisen, kann mit hoher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass bei einer Bahn mit ÖPNV-Ticket die Nutzerzahlen höher sein werden. Dies gilt auch, wenn etwa für Einzelfahrscheine ein Seilbahn-Zuschlag berechnet werden sollte."
Damit ist gemeint, dass (ganz allgemein betrachtet) eine Seilbahn, in der normale ÖPNV-Tickets (egal ob mit oder ohne Zuschlag!) gelten, tendenziell stärker von Touristen genutzt werden würde als eine Seilbahn, die nur einen Haustarif hat und deren Tickets somit teurer wären. Ein Seilbahnzuschlag ist in Bonn aber definitiv nicht geplant. (Im Gegenteil, eine Grundannahme der Studie ist ja, dass die Seilbahn vollständig in den VRS-Tarif integriert ist. Siehe S. 107 und 113.)
am 11. Jun. 2017
at 01:56Uhr
Zustimmung!
Absolute Zustimmung: Sehe ich auch so wie Sie! GEGEN die Seilbahn!!