Entlastung für Pendler und Haushalt

Stehe dem Thema Seilbahn sehr positiv gegenüber.

Als täglicher Pendler auf den Venusberg stehen für mich folgende Aspekte im Vordergrund:

- Individualverkehr: sollte und kann nicht gestärkt werden. Zum Einen ökologisch nicht sinnvoll, zum Anderen fehlt es auf dem Venusberg an Parkmöglichkeiten - Geschweige denn an der Möglichkeit mehr Parkflächen zu schaffen.

- ÖPNV: Buslinien 600/601 aktuell im Takt <10 Minuten; Fahrzeiten sind von 7-17 Uhr für Nutzer kaum verlässlich zu kalkulieren, Auslastung zu Spitzenzeiten ist eine Zumutung, gerade vor dem Hintergrund, dass hier nicht nur Studenten befördert werden, sondern der ÖPNV der Klinik auch gesundheitlich angeschlagene Patienten zuführt, denen man es kaum zumuten kann bis zu 30 Minuten in überfüllten Bussen zu stehen.

- ÖPNV: Buslinie 632: Der Shuttlebus Popp.Platz <-> Kliniken wird durch die SWB zum 1.1. eingestellt. -> Mehr Auslastung auf anderen Linien.

- Klinik: Die Uniklinik hat ca. 5000 Angestellte und gehört zu den größten Arbeitgebern in der Stadt. Die Klinik verändert sich: Die Poliklinik ist bereits aus der Wilhelmstr. auf den Venusberg umgezogen, aktuell wird der Umzug der Kinderklinik auf den Berg durch einen Neubau vorbereitet und mehr Forschungsflächen z.B. am Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen entstehen weiterhin. Insgesamt ist in den nächsten Jahren mit einem Wachstum an Beschäftigten und Patienten zu rechnen.

Insgesamt sehe ich keine Möglichkeit die Anbindung des Venusbergs anders als durch eine Seilbahn zu realisieren.
Ein Ausbau der Straßenanbindung ist weder aus Poppelsdorf/Kessenich noch aus Richtung Duisdorf möglich.
Eine Anbindung an das Tram oder U-Bahn System auf Grund der Steigung wohl kaum realistisch.
Letzendlich sollte auch gerade eine "klamme" Kommune wie die Stadt Bonn in Betracht ziehen, dass bei einem eindeutigen ÖPNV Projekt wie der Seilbahn bis zu 90% Kostenförderung durch Bund und Land in Aussicht stehen.

Die Bedenken der von der Trasse betroffenen Bürger dürfen keinesfalls ignoriert werden, jedoch sollte sich hier auch jeder verdeutlichen, dass die Anwohner in Poppelsdorf und auf dem Venusberg bereits massiv unter der Momentanen Situation leiden und eine Intensivierung der bestehenden Verkehrswege diese Parteien nur noch mehr belastet.
In einer Stadt kann es wohl nie Infrastrukturprojekte ohne "Leidtragende" geben.

Kommentare

Die Frage die ich mir immer stelle ist: Wenn die Seilbahn gebaut wird, um wie viel Minuten verringert sich die Stauzeit? Auf 10 Min. 20 Min oder gar gegen Null.

Ich würde die Seilbahn evtl. bauen wenn sich die Stauzeit auf max. 10 Min. verringert wird. Wenn aber mit mehr Wachstum gerechnet wird. Wie wird es den dann sein. Wieder bei 30 Min.

Lieber Gast,

Ich kann verstehen, dass Sie die Seilbahn befürworten. Die Situation in der sich die beiden Stadtteile befinden ist wirklich nicht schön. Aber ich habe mir in den letzten 1,5 Monaten viel angelesen und viel Zeit hier verbracht und ich kann Ihnen versichern, dass es keine Einzellösung gibt, die Ihr Problem lösen wird. Dank der expandierenden Uniklinik wird mit der Seilbahn im Jahr 2030 die Auslastung der Robert-Koch-Strasse um 35% höher liegen als zu letzten Messung in 2013. Die Seilbahn macht es leider noch schlimmer, denn die Stadt bringt sich mit dem Projekt in noch größere Schieflage. Die SWB wird Ihre Abgabe an die Stadt so nicht mehr schaffen und wird dann weiter Busse einsparen und die werden von den von Ihnen genannten Linien kommen. Es wird dann damit argumentiert, dass die Leute die Seilbahn nehmen können. Das wäre auch logisch, aber die meisten Arbeitnehmer der Kliniken kommen aus dem Norden und die haben dann die Wahl zwischen riesigen Umweg mitten durch Bonn mit überfüllten ÖPNV oder bequem mit dem eigenen PKW. Das das Szenario nicht unmöglich ist schreiben Sie selbst. (Wusste noch gar nichts vom Ende des 632er. Wie Bescheuert ist das denn?) Kommt auf meine ToDo-Liste, versprochen.

Es gibt einige gute Ideen hier im Dialog. Da kann man auch nach Weihnachten noch drin lesen. Machen Sie es bitte und Unterstützen Sie auch andere Ansätze. Herr Monheim gibt an, nicht mit einem Verkehrsmittel verheiratet zu sein. Ich muss ihm das mal Glauben, aber keiner in Bonn sollte so eine zweckehe eingehen. Die wird es einem nicht Danken.

Lassen Sie sich doch nicht gegeneinander ausspielen. wer sein haus an der autobahn (oder der Robert-Koch-Str.) kauft, darf sich zwar über steigendes Verkehrsaufkommen beschweren, muss aber nicht erwarten, Gehör zu finden.
Das sieht bei völlig neu Betroffenen einer Seilbahntrasse über Schulen, Schrebergätern und Privatgrundstücke aber ganz anders aus, oder?