Alleinerziehende

Kultur und Veranstaltungen
Stadtbezirk Bonn

Alleinerziehende werden bei der Tarifstruktur der öffentlichen Einrichtungen in Bonn bzw. der durch die Öffentliche Hand geförderten Organisationen systematisch benachteiligt. Obwohl es hier erste Ansätze für Tarife gibt, die nicht nur der klassischen Zweielternfamilie Ermäßigung gewähren, wird hier übersehen, dass die überwiegende Mehrheit der Alleinerziehenden (nämlich 58 % vergl. Alleinerziehende in Deutschland –
Lebenssituationen und Lebenswirklichkeiten von Müttern und Kindern) lediglich ein Kind haben. Daher plädiere ich dafür, Alleinerziehende und ihre Kinderzahl in allen Tarifen mitzudenken. Praktisch heisst dies für mich, eine Eintrittskarte für Öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder, Museum usw. zu konzipieren, in der die Familienkarte für Kleinstfamilien (1 Erwachsene und ein Kind) günstiger ist, als die einzelne Erwachsenenkarte plus Kinderkarte. Auch sollte auf Öffentlich geförderte Einrichtungen (bspw. Sportvereine) hingewirkt werden, um genau dieses auch in ihrer Tarifsatzung umzusetzen. Nicht zuletzt sollte aber auch die Tarifstruktur der Kindertagesbetreuung angepasst werden. Für Alleinerziehende sollte diese ab dem ersten Kind gratis sein (analog zu der Gratisbetreuung ab dem 2. Kind, von der v.a. klassische Paarfamilien profitieren).
Auch fehlt es in ganz Bonn an Strukturen für Alleinerziehende. Lediglich die Caritas bietet drei Veranstaltungen im Jahr (!!!!) an. Der Brunch in Godesberg ist privat organisiert. Dies hat zur Folge, dass Alleinerziehende auf Angebote in Köln oder im Rhein-Sieg-Kreis ausweichen und hierfür lange Wege in Kauf nehmen. Hier würde sich eine Anlaufstelle analog der Zentrale für ganz Bonn anbieten oder dezentrale Angebote über das Stadtgebiet verteilt, wie dies die AWO in Bonn anbietet. Eine Minimallösung wäre die Einrichtung von Wir-2- Angeboten bei bereits vorhandenen Stellen über das Stadtgebiet verteilt.
Das Betreuungsangebot erschwert es in Bonn zudem gerade für Alleinerziehende, eine Vollzeitstelle anzunehmen. Hierdurch steigt das Armutsrisiko. Daher ist bei der OGS-Betreuung an Schulen darauf zu achten, dass das Angebot für Alleinerziehende mindestens 45 Stunden abdeckt. Zudem gibt es an weiterführenden Schulen keine Sozialkriterien mehr, mit denen die Plätze an den Gebundenen Ganztagsschulen vergeben werden. Stattdessen wird verlost. Hier brauch es dringend ein Vergabesystem, dass Sozialkriterien berücksichtigt; analog zu der Vergabe im Elementar- und Grundschulbereich.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Vorschläge müssen mit den für die Stadtteile zur Verfügung stehenden Budgets innerhalb des Doppelhaushaltes 2023/2024 finanzierbar sein. Die hier vorgeschlagene Maßnahme ist im Rahmen des Budgets nicht umsetzbar. Das Gesamtthema könnte als Bürgerantrag den politischen Gremien zugetragen werden. Weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.bonn.de/vv/produkte/buergerantrag-anregungen-und-beschwerden-gemaess-24-gemeindeordnung-nrw.ph

Verknüpfte Vorschläge

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Vorschlag 1: Tarifstruktur