Beethoven-Festspielhaus als Umpuls für Stadtzukunft

Verkehr-Bauen-Umwelt
Sparvorschlag

Um die langfristige Attraktivität Bonns für national und international bedeutsame Unternehmen und Institutionen wie z.B.:
Wirtschaftsunternehmen (z.B. Dax-Unternehmen)
Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen (z.B. Uni Bonn, Max-Planck-Institute, caesar)
Internationale Organisationen (z.B. UN. NGO´s)
braucht Bonn für die Präsentation und Pflege des größten Sohnes der Stadt und einer der global wichtigsten Deutschen, Ludwig van Beethoven, ein international akzeptables Konzerthaus. Die jetzigen Wettbewerbsentwürfe sind dafür geeignet. Das Beethoven-Festspielhaus muß 2020, zum 250. Geburtstag Beethovens, der international wichtigste Ort zur würdigen Begehung dieses Jubiläums sein. Die Stadt muß alles erdenklich Notwendige für die Realisierung dieses Projekts unternehmen. Die für die Stadt aufzuwendenden Kosten sind um ca. 20 Mio. € günstiger als bei einer (Schein-)Alternative Aufwertung Alte Beethovenhalle, die im übrigen keine akzeptable Konzerttauglichkeit erreichen kann.

Kommentare

100% Zustimmung

Wer soll denn nach dem Bau des Festspielhauses die Instandsetzung und Wartung bezahlen? Immer alles neu bauen und nicht Pflegen oder nur Notdürftig reparieren, das bringt doch nichts. Wir sollten vorhandene Gebäude sanieren und sichern das sie richtig gewartet werden! Das Geld könnte man in unserer Situation in Bonn gerade für unsere Schwimmbäder, Bibliotheken und das WCCB investieren. Anstatt einige Gebäude zu schließen.

Bonn soll nicht immer weiter den bereits bestehenden Luxus im Bereich der Hochkultur ausbauen. Die knappen Mittel sollen vielmehr stärker für die grundlegenden Bedürfnisse der breiten Bevölkerung eingesetzt werden. Hier ist ein Umdenken und eine Umschichtung erforderlich.

Leider sind viele Chancen schon vertan. Zu Beginn der Diskussion standen noch drei Großkonzerne hinter dem Projekt "Festspielhaus anstelle der maroden Beethovenhalle". Beides wird sich Bonn wohl doch nicht leisten können und wird noch provinzieller! Der bekannteste Komponist der Welt wurde hier geboren und was macht Bonn daraus??

@#4 @#4 der Verzicht auf einen solchen Protzbau zeugt von Größe, wenn man das Geld nicht hat. Provinziell ist, wer einen toten Komponisten braucht - bei aller Wertschätzung für sein Werk -, um sich selbstbewusst darzustellen.
Hauptstadtflughafen oder Elbphilharmonie sind sicher nicht die Werbeträger für Berlin und Hamburg, die man sich gewünscht hat.......und auch wir haben andere und bessere als eine Zementruine, die mangels Geld dicht machen muß

Ich möchte aus drei Blickpunkten zu Ihrem Vorschlag Stellung nehmen: ich arbeite (als "Besserverdiener") bei einem Bonner DAX Unternehmen, ich bin Vater von zwei Kindern im Kindergartenalter und Stichwort Beethoven: ich bin in Wien geboren. Aus der Perspektive des Mitarbeiters des DAX Unternehmens kann ich sagen: es ist für mich und meine Kollegen, mit denen ich im Austausch bin, reichlich egal, ob Beethoven mit einem eigenen Festspielhaus gewürdigt wird.

Wichtiger als Standortfaktor ist eine funktionierende, familienfreundliche Stadt. Zur familienfreundlichen Stadt gehört eine Infrastruktur, die für Familien leistbar ist. Das sind Kindergärten, OGS Versorgung, Bäder fürs Schwimmen und die Schwimmausbildung. Diese Angebote müssen vorhanden und leistbar sein. Wenn ich mir die Kosten dafür und gleichzeitig die zusätzlichen Kosten für die indirekte Opernsubvention (die geplante Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes) anschaue, dann überlege ich schon manchmal, ob es nicht besser wäre, nach Bornheim oder ein eine andere Gemeinde im Umland zu ziehen. Schade, denn ich lebe gerne hier in Bonn. Soviel zur Perspektive des Familienvaters.

Und last but not least, die Idee mit "Bonn muss zum international wichtigsten Ort der Würdigung des Beethovenjubiläums werden". Schöner Gedanke, aber mir fehlt der Glauben, dass das geplante Festspielhaus mit Beethovenorchester und ev ein paar Aufführungen durch Gastorchester auch nur im Ansatz mithalten können mit Musikverein, Konzerthaus, Wiener Staatsoper, bespielt durch Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, RSO Wien, etc.

Lassen wir doch die Kirche im Dorf, realisieren wir in Bonn ein kleines, den finanziellen Möglichkeiten angepasstes Jubiläum, aber unter Berücksichtigung der klugen Ideen von Frau Wagner und sehen wir das Festspielhaus als schöne, aber in der aktuellen (wirtschaftlichen) Situation der Stadt Bonn leider nicht mehr realisierbare Phantasie.

@#5 @#5 Das sehe ich auch so. Wir arbeiten an der Uni (Wissenschaftlich/Administration/Kinder sind Studenten).
Ein Festspielhaus hätten wir nie vermisst und sehen auch keinen Zusammenhang mit den Interessen der Uni. Im Alltag wichtig waren immer gute Kinderbetreuung, Sportvereine, Musikschule, Stadtteilbibliotheken und Raum für Kultur vor Ort, da konnte man mitwirken, das hat Freude und Freunde gemacht und fast nichts gekostet.
Damit soetwas für junge Familien selbstverständlich bleibt, sind wir für den Verzicht auf unkalkulierbare finanzielle Wagnisse, so schoen die Architekteentwürfe auch sind.

@#5 @#5 Wunderbar auf den Punkt. Wer braucht goldene Leuchttürme in einer Infrastruktur-Wüste?

@#5 @#5
Wir scheinen einiges gemeinsam zu haben, Nur in einem Punkt sind wir uns wohl nicht einig. Körper und Geist bilden eine Einheit. Sportliche Angebote als auch kulturelle Angebote müssen erhalten bleiben. Einseitigkeit würde nur schaden.

@#5 @#5 sehr gut.....stimme voll zu

@#5 @#5 Sehr guter detailierter und differenzierender Kommentar

Bonn hat genügend kulturelle veranstaltungsorte zu bieten und braucht kein untragbares prestigeobjekt

Auch bei bedauerlichem Desinteresse an Hochkultur einzelner Diskussionsteilnehmer sollten doch die weit überwiegenden wirtschaftlichen Vorteile einer neuen Konzerthalle nicht kleingeredet werden. Schließlich werden auch die heutigen Bedenkenträger davon profitieren können. Bonn kann sich nun mal mit der "Marke" Beethoven als Alleinstellungsmerkmal weltweit profilieren und sollte mit diesem Pfund auch kräftig wuchern. Voraussetzung dafür ist eine Veranstaltungsstätte die akustisch, architektonisch und in der Funktionalität und Qualität der Servicebereiche im Innern internationalen Maßstäben entspricht. Nur dann lassen sich Spitzenkünstler nach Bonn verpflichten, die wiederum ein großes Publikum weit über die Stadt hinaus motivieren nach Bonn zu kommen und hier Geld auszugeben. Das bestätigt der Blick auf andere Städte mit erfolgreichen Festivals.
Die großen Bonner Geldgeber für Bau und Betrieb werden sich nicht die Blöße geben die Konzerthalle verkommen zu lassen. Mißmanagement am Hauptsitz eines DAX Konzerns wäre dem internationalen Rennommee abträglich. Und die Bilanzen der großen Geldgeber sehen erheblich besser aus als die der Stadt Bonn. Das relativ geringe finanzielle Engagement der Stadt sichert langfristig erhebliche Einnahmen, die wiederum allen Bürgern zugute kommen. Auch sind über die verschmähte Hochkultur wesentliche Anregungen für die musische Bildung zu erwarten, die die Stadt Bonn sonst nicht leisten könnte.
Die wirtschaftlichen und kulturellen Vorteile überwiegen weit die zu oft dramatisch dargestellten finanziellen Belastungen der Stadt und sind alles andere als Luxus sondern eine lohnende Investition in die Zukunft.

@#8 @#8 wenn ich diesen Unsinn immer höre von Hochkultur...als wenn die Musik von Beethoven besser wird, nur weil sie in einem Protzbau erklingt. Finde es wirklich bedenklich, mit solcher Argumentation die, die dagegen sind, immer als die Banausen zu beleidigen. ..und der wirtschaftliche Faktor...der vorgelegte Business Plan wimmelt nur so von Implausibilitäten und Schönrechnerei, sagt selbst die Verantwortliche für das Beethovenfest.

@#8.1 @#8.1 Gut auf den Punkt gebracht!

Bitte nicht noch ein Millionengrab!!!
Theater und Sportstätten schließen und dann ein neues Festspielhaus. Nein! Dies Stadt wird, wie beim WCCB auf enormen Kosten sitzen bleiben. Der derzeitige Mitarbeiterstab wird die Finazierung und Planung genau wieder ins Aus führen!

Der an sich begrüßenswerte Bau und Betrieb eines neuen Festspielhauses muss so finanziert werden, dass auf die Stadt Bonn keine zusätzlichen Belastungen zur heutigen Lage zukommen. Statt unseren heutigen Genuss von den Kindern und Enkelkindern bezahlen zu lassen, sollten die Befürworter/Besucher der Oper z.B. die Gesamtverantwortung übernehmen. Dann wird sich schnell zeigen, ob die Befürworter nur Lippenbekenntnisse ablegen.

Roro ist zu unterstützen. Die Folgekosten eines Festspielhauses sind nicht kalkulierbar und die Notwendigkeit ist nicht zu erkennen. Der Vorschlag von Frau Wagner hat viel Charme. Bonn als eine Ansammlung von Dörfern mit städtischem Zentrum sollte sich nicht immer als Nabel der Welt fühlen und sein "nicht mehr vorhandenes " Geld in vernünftige Infrastruktur, Förderung von Möglichkeiten der Teilhabe von Kindern und Familie, dem Erhalt vorhandener Bauten und der Renovierung von Sportstätten, einer reduzierten Anzahl von Bädern und den Ausbau von Radwegen stecken.

Solange die Stadt kein Geld hat - und sie hat weniger als kein Geld - darf die Stadt kein Geld in solche Prestige-Projekte stecken. Wie vielen Kindern kann mit 20 Mio. Euro Ausbildung und damit Zukunft ermöglicht werden?

Die zukunftsträchtige Initiative verantwortungsbewusster Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen für ein modernes Konzerthaus in der Geburtsstadt Beethoven wird von manchen abgelehnt, miesgemacht und bekämpft.
Bei allem Verständnis für berechtigte Sorgen - oder besser: gerade wegen dieser wäre es für die Zukunft der Stadt und ihrer Bürger, insbesondere der jungen Generation, wenig verantwortungsbewußt, eine sich in unseren Tagen bietende tolle Chance ungenutzt vorübergehen zu lassen.
Also auch hier gilt : Zuversichtlich mitmachen und unterstützen - nicht schwarzmalen und miesmachen!
Beethoven's Werk "Wut über den verlorenen Groschen" darf nicht der wehmütige Hit der nächsten Jahre werden!

Immer wieder fließen Gelder in dubiose Bauvorhaben, die sich regelmäßig als verteuert herausstellen.

Provinzposse bedeutet für mich, wenn eine Stadt glaubt, sich einen Namen machen zu müssen, indem sie die lokale Bauwirtschaft fördert, und den dann zu teuer gewordenen Neubau, dessen Kosten nur knapp zur Hälfte bisher aufgebracht wurden (von den nicht einmal gesicherten Betriebskosten ganz zu schweigen) als große Errungenschaft zum Beethovenjubiläum darstellt.
Woran dann gespart werden muss im Jahr des Beethovenjubiläums und danach, ist ganz klar:
an der Qualität der Veranstaltung! Da bleibt nicht mehr viel übrig für:
- hochkarätige Musiker,
- hochkarätige Orchestren,
- Nachwuchsmusikerförderung etc.
Armer Beethoven!!!
Aber vielleicht würde es ihn, wenn er es wüsste, gar nicht mehr stören: schließlich war er ja langjährig schon ertaubt!!!
Ach übrigens: auch bei dem Bau eines neuen Festspielhauses müsste die alte Beethovenhalle dennoch saniert werden...Tja: keine Kostenersparnis, oder?

Wer ernsthaft meint, ein Festspielhaus sei ein Argument für die Ansiedlung von Unternehmen, der hat mit Entscheidungen in der Wirtschaft noch nie etwas zu tun gehabt. Wichtig für Ansiedlungsentscheidungen ist in erster Linie die Verkehrsinfrastruktur und die Frage der steuerlichen Rahmenbediungen. Wenn es um Attraktivität für Mitarbeiter geht, dann sind Sportmöglichkeiten im 21. Jahrhunder viel wichtig als Oper oder Festspielhaus, zumal in 20 Autominuten in Köln ohnehin ein reichhaltiges Angebot besteht.

Stichwort: Umwegrendite.
"die durch Kongresse, Messen, Ausstellungen und Veranstaltungen in einer Stadt und deren Umkreis bzw. Umland mittelbar, also auf Umwegen, entstehende allgemeine Rendite, die sich in Arbeitsplätzen, Umsätzen und letztlich auch Steuern widerspiegelt. Dabei werden neben den direkten ökonomischen Effekten einer Veranstaltung auch noch indirekte und induzierte Effekte in der Wirtschaft verursacht. Die Umwegrentabilität sagt aus, ob dank der Umwegrendite insgesamt ein positives wirtschaftliches Gesamtergebnis erzielt wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Umwegrendite

Jugend ist Zukunft und die sitzt nicht im Festspielhaus und hört sich klassische Konzerte an.

Was unternehmen wir für unseren Nachwuchs? Schwimmbäder schließen, beispielsweise. "Eine gute Voraussetzung um sie auf die Zukunft vorzubereiten".

s.o.

"Die für die Stadt aufzuwendenden Kosten sind um ca. 20 Mio. € günstiger als bei einer (Schein-)Alternative Aufwertung Alte Beethovenhalle (...)" was??? Es werden in dieser Diskussion Sparvorschläge von Beträgen zwischen 6.500 und 180.000 € gemacht um dann 20 Mio € an Einsparpotenzial bei einem Festspielhaus zu haben. Im Grunde fallen ganz viele soziale, anscheinend freiwillige, Leistungen der Stadt einem einzigen Prestigeobjekt zum Opfer. Das kann nicht sein!

Absolut!!!