Beteiligungsprozess zur Erarbeitung eines Stadtentwicklungskonzepts „Sport in der Stadt“

Freizeit und Sport
Stadtbezirk Bonn

Ausgangslage/Problemstellung:
Zu einer lebenswerten Stadt zählen u.a. auch hinreichend viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen und zwar nicht nur im Rahmen einer Vereins- oder Clubzugehörigkeit, sondern auch im öffentlichen Raum. Gerade die Corona-Pandemie zeigt uns deutlich, wie wichtig solche lokalen Infrastrukturen sind.

Bonn verfügt im Vergleich zu vielen anderen Städten leider über deutlich zu wenige öffentliche Sportstätten. Die Anzahl der „Trimm-Dich-Pfade“ kann man trotz großer Stadtfläche und der vielen lokalen Kieze an einer Hand abzählen. Ausgewiesene Strecken für Inlineskater sucht man vergeblich. Auf dem Venusberg werden Mountainbike- und Downhilltrails zwar inoffiziell genutzt, aber nicht offiziell ausgewiesen und gesichert. Auch gut gepflegte öffentliche Sportplätze im engeren Sinne - Skateparks, Hartplatz Multifunktions-Sportfelder, Volleyballfelder etc. - sind im Bonner Stadtgebiet rar gesät. In manchen Kiezen sucht man sie sogar vergebens.

Vorschlag:
Das beschriebene Defizit ist meines Erachtens zu groß, um die nötigen Maßnahmen durch das im Rahmen des Bürger*innen-Dialogs bereit gestellte Budgets zu finanzieren. Ich schlage daher vor, im Rahmen dieses Budgets unter aktiver Einbeziehung der Bürger*innen zunächst ein Stadtentwicklungskonzept „Sport in der Stadt“ zu erarbeiten.

In diesem Rahmen sollte genauer eruiert werden, welche Sportstätten sich die Bürger*innen wo wünschen. Dazu könnte es Onlineumfragen geben. Weiterhin könnten lokale Diskussionsabende in den verschiedenen Kiezen durchgeführt werden, wo die Bonner Stadtplaner erste Ideen vorstellen und mit den Bürger*innen diskutieren. Ggf. sollten Stadtentwicklungsexpert*innen aus Planungsbüros oder Forschungsinstituten einbezogen werden.

Am Ende dieses Prozesses sollte ein auf mehrere Jahre angelegtes Entwicklungskonzept für öffentliche Sportstätten in Bonn stehen. Anknüpfungspunkte zu weiteren Aktivitäten und Initiativen, die zu mehr Bewegung mit dem Rad oder in Sportvereinen anregen, wären dabei denkbar. Ggf. ließen sich über eine öffentlichkeitswirksame Vorstellung des Projektes auch private Sponsoren finden, die einzelne Sportanlagen co-finanzieren.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Eine sehr gute Idee, die die Stadtverwaltung bereits umgesetzt hat. Die Stadtverwaltung Bonn hatte ein Gutachten zur Sportentwicklung in der Stadt Bonn in Auftrag gegeben, das im Oktober 2019 herausgegeben wurde. Bei der Erstellung wurden Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Gruppen (Vereine, Schulen, Familien, Einzelnutzer/innen) einbezogen. Dieses Gutachten ist unter www.bonn.de hinterlegt und soll als Kompass für die Sportentwicklung dienen. Zu den Zielen gehört auch die Verbesserung der Sportinfrastruktur sowohl der bestehenden Sportanlagen, als auch der Erweiterung der Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Projekte wie der "Reuterpark, ein Platz für alle" sind Beispiele dafür, dass die Umsetzung bereits in vollem Gang ist.