Kunst braucht Fläche… und eine Hall of Fame am Rhein

In jeder größeren Stadt gibt es mittlerweile Freiluftgalerien, genannt "Hall of Fame", wo junge und erfahrene Künstler*innen die Möglichkeit haben ihre Graffiti, sprich Wandbilder, als Kunstwerke zu exponieren.

Die Bonner Kunstszene ist in den letzten 25 Jahren enorm gewachsen, die legalen Wandflächen für Malerei und Graffiti dagegen leider nicht. Bonner Künstler*innen brauchen Freiraum und große Flächen, um sich entfalten zu können, wo sie täglich frei malen, üben und ihre großflächige Kunst ausleben können.

Wandmalerei und Graffiti sind überwiegend keine Schmiererei, wie sie oft beschimpft werden. Ihr Ursprung datiert zurück in die Höhlenmalerei und Storytelling Kultur der Steinzeit. Sie sind heute Ausdruck einer Jugendkultur, in der kultureller und sozialer Austausch, sowie Bildung stattfindet. Sie ist mehr denn je auch kommerziell gefragt und viele Künstler*innen verdienen mit dieser Kunstform ihren Unterhalt. Die Sprüher*innen und Maler*innen, die großformatige Bilder zur Schau stellen möchten, brauchen daher unsere Anerkennung und Unterstützung.

Mein Vorschlag ist es, eine Freiluftgalerie am Rheinufer zu platzieren.
Diese könnte wie folgt aussehen:
Zwei oder mehr leicht gewölbte Wandflächen, jede ca 12 m lang und 2,50 m hoch. Architektonisch sollte dies kunstvoll gestaltet werden, gerne mit geschwungenen Umrisslinien. Dazu ein ovaler Vorplatz mit Sitzmöglichkeiten und Grünflächen zwischen dem Rhein und den Wandflächen, die zum Verweilen einladen, sich die entstehenden Kunstwerke und die Künstler*innen bei ihrem Schaffen anzusehen.

Es könnte mittendrin auch ein menschengroßer BONN Schriftzug als Betonplastik aufgestellt werden, der von den Künstler*innen immer wieder künstlerisch neu definiert, frei bemalt und besprüht werden dürfte. (Stichwort: City Marketing sichtbar von vorbeifahrenden und landenden Cruise Ships)

Diese Hall of Fame könnte ein besonderer Kulturtreffpunkt an einem fantastischen Ort, dem Rhein und seiner Jahrtausenden alten Kulturlandschaft werden.

Ich kann mir keinen besseren Platz dafür vorstellen, an dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene begegnen und ein kultureller und sozialer Austausch stattfindet.

Dazu sind die großen Bilder auf lange Entfernung gut erkennbar, vom Land (d.h. gegenüberliegenden Ufer) und als auch vom Wasser aus sichtbar -- für Bonner*innen und Besucher*innen von nah und fern ein toller Blickfang.

Es ist wichtig, das Potenzial dieser Kunstform zu begreifen und diese vielfältige und oft unterdrückte Jugendkultur zu unterstützen, vor allem in einer Stadt wie Bonn.

Ich bin ein Bonner freischaffender bildender Künstler und stehe bei Umsetzung dieser Projektidee gerne zur Beratung und Konzipierung zur Verfügung.
Kontaktanfragen bitte unter www.eugen-schramm.de

Kommentare

Tolle Idee!
Da kann ich nur zustimmen.

Echt wichtig!
Es gibt viel zu wenige Möglichkeiten hier in Bonn!

Du sprichst mir aus dem Herz Eugen!

Graffiti ist Kunst und sollte auf legalen Flächen möglich sein.

Die Idee dass kultureller und sozialer Austausch aller Altersklassen stattfinden kann finde ich überaus gut.

Es kann eine schöne und interessante Erfahrung sein bei der Entstehung eines Kunstwerks dabei sein zu können.

Ich hoffe, dass die Idee umgesetzt wird.

Ja genau das!

In Köln gibt's seit 2019 2 legale städtische Flächen. Beide werden von vielen Künstler*innen häufig benutzt. Bei gutem Wetter verändert sich das Erscheinungsbild der freigegebenen Flächen nahezu täglich. Es sind "lebendige" Wände, an denen sowohl Profis und Anfänger malen und in den Austausch kommen.

Die Ufermauer unterhalb des Hotel Königshof würde sich vielleicht als Fläche anbieten. Im Gegensatz zum Rest der Mauer besteht sie aus einem ziemlich öden grauen Stein. Der würde von etwas Farbe definitiv profitieren. Wenn man auf halber Höhe einen Steg entlang der Mauer anbringt, könnte man sogar auf zwei Etagen sprayen.