Funktionsraum wird Gestaltungsraum

Die aktuelle "Gestaltung" trägt die Handschrift des Funktionalen. Damit wurde das Funktionsprinzip nicht nur auf die Verkehrsführung angewendet, sondern auch auf die Idee der Erholung ausgeweitet. Erholung als Funktion. Das Ergebnis ist äußerst bescheiden.
Die Rheinufergestaltung wird nur dann erfolgreich sein, wenn die Gestalter in der Lage sind, diese Aufgabe als Gestaltungsaufgabe und nicht als Anordnung von Funktionen zu begreifen. Die zeitgenössisch sich Architekten Nennenden sind inzwischen an einem Punkt angelangt, wo es überdeutlich offensichtlich ist, daß sie gestalterischen Aufgaben nicht mehr gewachsen sind. Insofern muß verhindert werden, daß es Architekten sind, die bei dieser Gestaltungsaufgabe federführend sind.
Die Lösung kann darin bestehen, daß Bildhauer die Gestaltungsaufgaben übernehmen. Damit meine ich nicht, daß hier und dort eine Skulptur aufgestellt wird. Das Rheinufer selbst soll eine Landschafts-Skulptur sein. Ich meine so etwas wie den Parc Guell von Antoni Gaudi in Barcelona, vielleicht nicht ganz so bunt. Beispiel Treppenanlage zum Wasser: Was in Köln Deutz gebaut wurde, ist ganz nett. Aber eben langweilig, weil die Treppenanlage nicht von Künstlern geplant und gebaut wurde. Köln hat damit eine Riesen-Chance vermassselt und lebt jetzt mit einer halben Sache. Wir haben die Möglichkeit, aus diesem Fehler zu lernen, also laßt die Bildhauer diese Aufgabe machen.