Bäder erhalten
Bäder, d.h. Hallen- und Freibäder, sind wichtig für die Bevölkerung, zum einen um Sport zu treiben und in Bewegung zu sein, zum anderen um sich zu erholen. Für Kinder ermöglichen sie sowohl das Element Wasser erfahrbar zu machen und kennen zu lernen als auch schwimmen zu lernen. Schwimmen macht Spaß, erfrischt, ist gesellig. So ist es auch mit den Hallen- und Freibädern.
Wichtig sind für Kinder kurze Wege zum Bad, d.h., dass Sradtteilbäder erhalten bleiben. So können Kinder auch ohne Begleitung mal ums Eck und schwimmen gehen. Außerdem wird durch Stadtteilbäder ermöglicht, dass Kinder Schulschwimmen haben und die Unterrichtszeit im Becken und nicht im Bus auf dem Hin-und Rückweg verbringen! Bäder sind auch Wahrzeichen von Stadtteilen. So war es auch mit dem Kurfürstenbad in Bad Godesberg, das leider leider bislang nicht saniert wird. Eine Stadt mit Heilwasser und kein Bad! Das gibts nur in Bonn - warum nicht das Image des Bades, das bereits im Namen Bad Godesberg angelegt ist, nutzen, und vor Ort was schönes für die Bevölkerung daraus machen?
Freibäder sind im Zuge der wärmer werdenden Sommer ein besonderer Erlebnisort, wo sich abgekühlt wird. Außerdem verschaffen Freibäder für zu Hause Gebliebene eine Art Urlaubsatmosphäre. Daher müssen sie unbedingt und zahlreich erhalten bleiben und weiterhin preiswert sein. Eintrittspreise von 10 EUR für einen Tag sind Wucher und schließen viele nicht betuchten Familien von einem regelmäßigen Besuch aus. Das darf in Bonn nicht so sein, denn Bonn ist eine der Städte mit dem höchsten pro Kopf Einkommen.
Das Melbbad in Poppelsdorf ist neben anderen Bädern aufgrund der besonderen Lage zwischen dem Naturschutzgebiet Melbtal und dem Landschaftsschutzgebiet im Melbtal und Wingert besonders charmant. Das Bad liegt in Mitten einer Kaltluftventilationsbahn, die Poppelsdorf mit Kaltluft -nachts- versorgt. Sollte der Badbetrieb enden und dort gar eine andere versiegelte Nutzung statt finden, hätte das katastrophale Auswirkungen auf das eh schon sensible Klima! Die geplante Bebauung auf den Umkleidekabinen soll einerseits den Erhalt des Bades sichern, andererseits ist aber ein riesiger Koloss mit 6 Etagen und 100 Wohnungen geplant; Das Wohnhaus soll bis 15m Entfernung ans Schwimmbecken heranreichen und aufgrund der Höhe wäre eine Verschattung der Liegewiese zu erwarten. Das sind sicher keine Pläne, die auf den Erhalt des Bades abzielen, zumal ja auch mit einkalkuliert wird, dass zukünftige Bewohner*innen der geplanten Wohnungen aufgrund von -zu erwartender- Lärmbelästigung klagen und -wahrscheinklich auch- Recht bekommen werden. Längerfristig wäre dieses Szenario das Aus des so beliebten und verwunschenen Melbbades!
Fazit: eine vielfältige und lebendige Bäderkultur für Bonn ist wichtig für Erwachsene und für Kinder. Stadtteilbäder machen unsere Stadtteilkultur mit aus und tragen wesentlich zum Wohnflair und Wohlbefinden der Bevölkerung bei.