Archiv: Bonn macht mit

Gebühren zu erhöhen ist immer der einfachere Weg um Veränderung vermeintlich schnell herbeizuführen. Mir fehlt bei der Diskussion der Interessenausgleich. Das es ein Problem mit der aktuellen Parkplatzsituation gibt, ist unumstritten und nach eingehender Analyse soll nun die Lösung die Erhöhung der Gebühren sein und Reduktion der Parkmöglichkeiten sein? Das ist zu einfach. Wo sind die positiven Anreize Veränderung zu erzeugen? ZB Zuschüsse für den ÖPNV? Stattdessen wird mit Bestrafung gearbeitet. Anstelle Regelungen zu optimieren und vorhandene Parkplatzflächen z.B. in der Ermekeilstrasse, zumindest in einem bestimmten Zeitraum, nutzen zu können, werden die Bürger, die sowieso schon horrende Preise in der Südstadt bezahlen, abgestraft. Es gibt Menschen, die auf ein Auto aus beruflichen Gründen angewiesen sind & beruflich flexibel sein müssen und in kurzer Zeit an unterschiedlichen Orten sein müssen. Wie werden deren Interessen gewahrt? Wer braucht Flächen für zusätzliche Aufenthaltsorte auf der Argelanderstrasse neben den Elektroplätzen? Wozu und wem soll das dienen? Die Poppelsdorferallee ist einen Katzensprung entfernt, jetzt soll man auf der Straße sitzen und wenn möglich nachts evtl. noch Ruhestörung betreiben? Ich finde es ein Unding, diesen Hebel zu nutzen und damit eine Gruppe an Bürgern komplett zu benachteiligen. Ich bin der Überzeugung, dass es nicht zu weniger Bewohnerfahrzeugen führen wird, sondern einfach nur zu Frustration. Hier erwarte ich deutlich mehr Einfallsreichtum von der Politik (deren Pflicht es ebenso ist, auch meine Interessen als Bürgerin zu vertreten- sehe ich aktuell nicht) und sinnvollere Maßnahmen und Regelungen, die im Auge der Betroffenen in Anbetracht aller, als relativ fair erscheinen. Das wäre der Fall wenn man nicht nur einen Nachteil beschließt, sondern zugleich Angebote macht. So könnte man überlegen, ob man die Ausweisflächen G und A zumindest zusammenführt. Es findet ja nicht nur eine Erhöhung der Gebühren statt, sondern auch eine deutliche Reduktion der Parkplätze. Diese Massnahme wird meine nächste Wahlentscheidung definitiv beeinflussen. Ich fühle mich durch diese Maßnahme benachteiligt. Zumal es noch nicht mal eine Garantie auf einen Stellplatz bedeutet, sondern es die Gesamtsituation nur noch erschwert - das ist ja das Ziel. Das Ziel ist es scheinbar nicht, ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen. Es ist sehr ärgerlich, dass dieser Beschluss überhaupt in die Umsetzung gehen durfte.