Findet Parkraum

Anregungen zum Konzept der Parkraumbewirtschaftung Südstadt.

Bei der Bonner Südstadt handelt es sich überwiegend um ein Wohngebiet mit Einzelhandelsgeschäften und vielfältiger Gastronomie. Die Anwohner zeichnen sich durch eine Mischung von Berufstätigen, Familien mit Kindern aber auch älteren Bewohnern aus, insgesamt eine interessante Mischung, die auf jeden Fall erhalten werden sollte.
Berufstätige aber auch die anderen Personengruppen sind auf Mobilität angewiesen, die nicht immer nur mit dem ÖPNV, Fahrrädern, Lastenrädern, Car-Sharing usw. abgedeckt werden kann.
Eine Bestandsaufnahme der Parkraumsituation in der Südstadt ist generell zu begrüßen und eine moderate, schrittweise Anpassung der Preise für Anwohnerparkausweise zu befürworten.
Anregungen:
1. Parking-Sharing, z.B. auf dem Gelände vor der Ermekeilkaserne, auf dem tagsüber die Angestellten des Amts für Migration ihre Fahrzeuge abstellen. Ggf. auch Nutzung des Parkhauses der Telekom auf dem Bonner Talweg am Abend gegen Gebühr z.B. in der Zeit von 18 bis 0 Uhr für (Kneipen-)Besucher, oder auch Schulparkplätze oder der IHK außerhalb der Geschäftszeiten, also insgesamt eine Doppelnutzung der vorhandenen Flächen
2. Nutzung von Parkflächen vor Garagen, die nicht mehr als Garage genutzt werden, weil Lagerraum, oder Garage zu klein für das vorhandene Fahrzeug
3. Fahrräder von Anwohnern und deren Besuchern in den teils üppigen Vorgärten abstellen und nicht auf Bürgersteigen oder Baumscheiben
4. Rückbau von Parkflächen, die in Corona-Zeiten zugunsten der Gastronomie eingerichtet wurden und zusätzlich über Bestuhlung auf dem Bürgersteig verfügen
5. Gespräche mit der Universität zwecks Nutzung der Parkflächen (Nussallee, Campus Poppelsdorf) mit Anwohnerparkausweis ohne zusätzliche Gebühr in den Nachtstunden
6. Keine zusätzlichen Begegnungsstätten auf Parkflächen, da das Viertel bereits heute über Möglichkeiten z.B. auf der Poppelsdorfer Allee, dem Vorplatz des Poppelsdorfer Schlosses oder auch den Kinderspielplätzen am Abend verfügt
7. Eindämmung der E-Scooter auf Gehwegen, Baumscheiben und Parkflächen

Der Ausbau des Campus Poppelsdorf wird die Situation nicht verbessern, sondern für ein höheres Verkehrs- und Parkaufkommen sorgen. Anwohner sind auf Parkflächen angewiesen, da sie dort wohnen und insbesondere übernachten. Privat- und Kneipenbesuchern ist ein gebührenpflichtiges, temporäres Parken in Parkhäusern oder die Nutzung des ÖPNV eher zuzumuten als Anwohnern. Auch ein günstigeres und verbessertes ÖPNV-Angebot für Beschäftigte, deren Arbeitsplatz in der Südstadt liegt, kann zur Entspannung der Situation auf Gehwegen und Parkflächen beitragen, damit die Südstadt ein attraktives und liebenswertes Wohngebiet bleibt.

Kommentare

In den letzten jahren sind immer mehr Flächen den Fußgängern genommen worden: Autos sind inzwischen so breit gebaut, dass z.B. auf dem Fußweg auf dem Bonner Talweg zwischen der Einmündung Lessingstraße und und Einmündung Goethestraße oft kaum noch ein Durchkommen ist. Mütter und Väter müssen mit ihren Kinderwagen dann nicht selten auf die Straße ausweichen. Wohlgemerkt: Das Parken ist dort auf dem Gehweg erlaubt.
Kinder können an vielen Ecken in der Südstadt nicht mehr spielen wie noch vor einigen Jahren, da dort von Bewohnern die Flächen kurzerhand zu privaten Parkplätzen umgewandelt wurden. Poller wurden einfach entfernt.
Mein Eindruck: Auf die Schwächsten, die Kinder, wird am wenigsten Rücksicht genommen. Und ich befürchte, dass auch nach Ausgestaltung eines Parkraumkonzepts, wie immer es aussehen mag, auf Fußgänger / Kinder auch nicht mehr Rücksicht genommen wird.
Fahrradfahrer sind auf dem BonnerTalweg / Richtung Poppelsdorfer Allee zur Zeit stark gefährdet: Der Fahrradstreifen ist über weite Strecken zu eng an die Straßenbahnschienen gelegt. Die Bahn kann nicht überholen, zockelt hinter den Fahrradfahren her. Ich befürchte, dass dort schwere Unfälle passieren können oder schon passiert sind. Fahrrad und Straßenbahn brauchen mehr Platz auf dem Bonner Talweg.