Schluss mit der Mutlosigkeit - Bonn hat Zukunft verdient

Finanzen und Beteiligung
Einnahmevorschlag

Ja, wir können das Licht am Passbildautomaten abschalten oder ganz Museen verzichten. Aber ist das wirklich die Lösung? Bonns Einwohner haben im Schnitt ein hohes Einkommen und sind mobil. Eine Stadt ohne Kulturangebot, ohne vernünftige Bäder, ohne all das, was gut ausgebildete und gut bezahlte Arbeitskräfte in Zukunft suchen - warum sollte man sich das antun? Wenige Kilometer jenseits der Stadtgrenze finden sich Kommunen, die mehr bieten und weniger kosten. Deswegen: Sparen alleine reicht nicht. Bonn braucht ein Konzept für die nächsten 20 Jahre, das die Bürger zum Mitmachen anregt, die Kräfte und Energien aller mobilisiert und mehr ist, als Sparen - ein positiver Entwurf für die Zukunft aller Bonner.

Dazu gehören:

- Ein Entwicklungskonzept für die Bonner Innenstadt. Nicht weitere Einkaufszentren oder "Malls" sind die Lösung, sondern eine attraktive Innenstadt die konsequent auf hochwertigen Einzelhandel setzt. Warum: Weil das kaufkräftige Nachfrager anzieht und eine Alternative zu den verwechselbaren Innenstädten schafft.

- Ein Entwicklungskonzept für den städtischen Verkehr. Warum soll Bonn nicht zur ersten echten grünen Stadt Deutschlands werden - mit dem kleinen Kern und der Tallage wäre die Stadt prädestiniert dazu, sich für Elektro-Autos und neue Mobilitätskonzepte anzubieten, denn hier sind kurze Fahrstrecken die Regel, für die es viele Lösungen gibt (die auch von der EU bezuschusst werden). Die Universitäten und Hochschulen der Umgebung würden ebenso von einem so komplexen Vorhaben profitieren, wie die heutigen und künftigen Bewohner.

- Ein Konzept für die Wohnbebauung, die´städtischen Grund nicht im Koppelgeschäft für einen Verkehrskreisel an die nächste Supermarktkette verschleudert, sondern gezielt Alte und Junge, Reiche und Sozialschwache in eine neue Stadt integriert. Flächen sind - siehe Ermekeilkaserne - vorhanden. Was Bonn braucht, sind gute Konzepte, die eine zukunftsweisende Mischung von Menschen nach Bonn holen und hier halten.

Ja, klassische Wirtschaftsförderung geht anders. Aber: Mit einer Strategie, die die Attraktivität der Stadt in den Mittelpunkt stellt und nicht das Sparen haben andere Städte in den vergangenen zehn Jahren beides geschafft. Den Haushalt saniert und eine neue, zukunftsfähige Stadt aufgebaut: Barcelona ist ein Beispiel, Amsterdam ein anderes, Kopenhagen ein weiteres.

Ich bin für Mut und Entwürfe. Bevor wir die Lampen in den Paßautomaten abschalten und die Bäder schließen sollten wir noch einmal überlegen. Bonn hat Zukunft verdient.

Kommentare

Das ist mir aus der Seele gesprochen. Das, was das Leben in einer Stadt lebenswert macht, soll weggespart werden (für mich u.a. bezahlbarer Wohnraum, Schwimmbäder, mit Kindern gut erreichbare Stadtteilbibliotheken, OGS-Öffnungszeiten, Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche...) - diejenigen, die es sich leisten können, ziehen weg.
Wohin sich eine Stadt entwickelt, wenn positive BEschäftigungsmöglichkeiten wegfallen, wenn an Bildung, Kultur,Stadtbild gespart wird und auf den schnellen Gewinn geschaut wird, kann man sich ausrechnen. Die vielbeschworene Investition in die Zukunft und die Verantwortung für unsere Kinder sehen meines Erachtens anders aus!

Ein klasse Beitrag!

Bonn ist eine Stadt mit vielen jungen gutverdienenden Mitbürgern, die hochgebildet ihr berufliches und gesellschaftliches Leben aktiv selbst und sozial verträglich gestalten wollen: Das ist das kreative Potential, was wir brauchen!!!! Holt diese Bürger als "KUNDIGE" in den "wohl"-situierten Stadtrat, damit endlich aktive, zukunftsweisende Möglichkeiten generiert werden! Wir aktive, kreative Einzelhändler in der extraordinären Bonner Innenstadt brauche dringend solche fürsprechenden Kunden an zentralen Stellen dieser lebenswerten Stadt!

Hier geht es um den Haushalt 2015/2016. Und somit um Vorschläge für die Erhöhung von Einnahmen und um die Senkung von Kosten/Ausgaben. Ihr Beitrag sagt zu diesen Zielen nichts.

sehr vernünftige Herangehensweise.