Konzept muss neu gedacht werden

Das vorliegende „Konzept“ erfüllt nicht die Ansprüche, die an ein modernes Parkraum- und Verkehrslenkungskonzept gestellt werden sollten:

Die Zahlen und Überlegungen sind fortgeschriebene Zahlen von 2016 (die jüngsten aus 2019) aus der Amtszeit des Vorgängers der jetzigen Oberbürgermeisterin. Das „Konzept“ geht nicht auf die Überlegungen der Koalition und der neuen Stadtspitze ein, dass die (Alt-)stadt ein besserer Aufenthaltsort für AnwohnerInnen, FußgängerInnen und RadfahrerInnen werden soll. Es geht nicht darauf ein, wie das Wegfallen von Parkplätzen real dazu führen soll, dass neue Aufenthaltsplätze geschaffen und Radwege sicherer gemacht macht werden.

Es werden seitens der Verwaltung keine kreativen Ideen entwickelt und vorgestellt , beispielsweise für eine Fußgängerzone Maxstrasse (Stichwort Verkehrslenkung), die auch von RadfahrerInnen genutzt werden könnte; es werden keine Hinweise auf die Erweiterung von Carsharing-Angeboten gemacht (gefühlt leben im Kern der Altstadt viele Menschen, die eigentlich gar kein Auto für sich allein brauchen/wollen). Es werden Lösungen benötigt für kleine Betriebe/Handwerker, die in der Altstadt ihren Sitz haben.

Einige wenige konkrete Anregungen zu den vorliegenden Unterlagen:
Eine Erhöhung der Gebühren des AnwohnerInnenausweises halte ich für gerechtfertigt, eine soziale Staffelung für unabdingbar. Den Vorschlag, die Gebühren entsprechend des Hubraums bzw. der Art des Fahrzeugs zu gestalten, find ich sehr überlegenswert, die erforderlichen Daten liegen der Stadt im Regelfall problemlos vor und Menschen mit geringem Einkommen fahren im Regelfall keinen überdimensionierten Autos.

Für Menschen, die in der Altstadt wohnen, aber ihr Auto nur selten benötigen, sollte ein Möglichkeit geschaffen werden, ihr Auto in größerer, aber zumutbarer Entfernung abzustellen. Viele AnwohnerInnen benötigen ihr Fahrzeug vor allem für den Weg zu Arbeit. Hier sollte auch über eine besondere Möglichkeit der Nutzung der Stadthausgarage für AnwohnerInnen nachgedacht werden. Auch könnte dort das Angebot für Carsharing ausgeweitet werden - entsprechend einem wirklichen Push- uns Pullkonzept.
Grundsätzlich finde ich, dass zumindest über eine teilweise „Trennungsregelung“ von Parkplätzen (also Parkplätze nur für AltstadtbewohnerInnen) nachgedacht werden wollte - auch um den Parkplatzsuchverkehr in der Altstadt vor allem in den Strassen in der Nähe des Stadthauses zu reduzieren (besonders an Samstagen ist das oft ein Problem). Welche Erfahrungen gibt es dazu aus anderen Städten?

FalschparkerInnen werden nach meiner Wahrnehmung sehr unzureichend kontrolliert, am Wochenende (Freitag/Samstag) abends so gut wie gar nicht. Hinzu kommt, dass Autos im Umfeld der Altstadt Maxstrasse/Bornheimer Strasse immer wieder mutwillig zerstört werden. Das betrifft aber nicht nur Autos von AnwohnerInnen, sondern auch „FremdparkerInnen“.

Parken im Stadthaus bzw. das Abholen seines Autos kann am Wochenende eine Zumutung sein: Kiffende und grölende Jugendliche haben das Areal rund um das Stadthaus und die Tiefgarage für sich als Party- und Pinkelzone entdeckt, in der sie weder vom Ordnungsamt noch von der Polizei gestört werden. Das gilt für alle Aufgänge, besonders seitens der Maxstrasse, aber oft auch für den Eingang von der Oxfordstrasse aus.

Noch ein Hinweis für den Radverkehr:
Die Maxstrasse ist für FahrradfahrerInnen eine große Gefahrenzone - selbst wenn AutofahrerInnen zum Schutz der entgegenkommenden einfach stehen bleiben. Die „Ausbuchtungen“ des Bürgersteigs bedeutet, dass die RadfahrerInnen quasi auf entgegenkommenden Autos zu lenken müssen, mit dem Ergebnis, dass die Radfahrerinnen oft sehr unsicher sind und zu Recht „Angst haben“, besonders bei Regen. Mit einem Kinderanhänger entgegen der Fahrrichtung der Autofahrer die Maxstrasse zu durchzufahren ist nahezu unmöglich - selbst bei umsichtigstem Verhalten von Autofahrerinnen.

Fazit: Das Konzept ganzheitlich überarbeitet werden, sonst bleibt am Ende übrig: Parkplätze reduziert, Gebühren erhöht - aber was hat die Altstadt davon?

Kommentare

Da die Maxstraße Zufahrt zur Stadthausgarage ist sehe ich keine echte Lösung für Fahrräder hier.
Meines Wissens ist aber bislang noch kein Unfall geschehen, dass ich denke, das gerade diese Stelle zeigt was es hilft wenn gegenseitige Rücksichtnahme wirkich gelebt wird?!

Dass in der Maxstraße noch nichts passiert ist, wundert mich sehr. Von gegenseitiger Rücksichtnahme ist für mich als Radler oft nichts zu bemerken. Mir kommen dort immer wieder Outos mit viel zu hohem Tempo entgegen und scheinen der Meinung zu sein, dass ich als Radfahrender Platz machen muss. Daher meide ich die Maxstraße so oft, wie es nur geht. Wahrscheinlich tun das die meisten Radfahrenden.