Unverständlich
Ich bin nun alle Unterlagen der Machbarkeitsstudie durchgegangen, um zu verstehen, was denn wohl FÜR eine Seilbahn spricht. Leider muss ich sagen, dass das Ergebnis nicht besonders zufriedenstellend ist.
Zu den von vielen anderen bereits genannten Punkten, möchte ich drei Dinge hinzufügen.
1. Eine Stütze und die Überführung der Grundschule
Wer hat sich denn das ausgedacht? Eine Stütze auf dem Schulhof? Mal abgesehen von den Bauarbeiten, die aus der Schule über Wochen/ Monate eine Baustelle machen, welche Eltern wollen ihr Kind auf eine Grundschule schicken, die 16 Stunden am Tag von gefüllten Gondeln überflogen wird? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Geräuschbelastung und der Schattenwurf in irgendeiner Weise mit einem angemessenen Lernen vereinbar sind. Ich kann gar nicht glauben, dass dies wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen wird!
2. Spielplatz am Hindenburgplatz: Dieser lebt vor allem durch seine LAGE. Es gibt keine Alternative im gesamten Umkreis, der auffängt, was verloren geht, wenn dort eine Station gebaut wird. Selbst, wenn er bestehen bleibt: Wie attraktiv ist er denn noch bei stetigem Durchgangsverkehr und Beschallung/ Beschattung von oben? Und wo gehen die Schulen und Kindergärten dann hin?
3. In Anhang 3 stehen die aufgelisteten Kosten. Zudem ein Zusatz:
Nicht enthalten in diesen Baukosten sind:
Erschließungskosten der Trassen und Stationsbereiche,
Genehmigungen, Gebühren, Behörden- und Verfahrenskosten,
Einhausungen (Gebäudestruktur-Überdachung) für Antriebs- und Gegenstationen
(architektonisches Design),
Sekundäre Infrastruktur wie Aufenthaltsräume, WC-Anlagen, Waschräume, Werkstätte, . . .
Rolltreppen, Einstiegsebenen, Aufzüge,
Kartenkontrollsysteme.
Nicht ganz unerhebliche Kosten, dürfte man meinen....
Alles in allem verstehe ich das Ergbnis "machbar" nicht wirklich. Für mich ist da ehrlich gesagt nix machbar. Gewollt, das ja!
Kommentare
am 03. Jun. 2017
at 15:29Uhr
"Ich kann mir einfach nicht vorstellen, ...
... dass die Geräuschbelastung und der Schattenwurf in irgendeiner Weise mit einem angemessenen Lernen vereinbar sind."
Die Geräuschbelastung läge bei etwa 40 dB (Machbarkeitsstudie S. 47), das entspricht Zimmerlautstärke. Von der Karl-Barth-Straße kommt deutlich mehr Lärm, und darunter leidet der Unterricht ja auch nicht. Und inwiefern der Kabinenschatten irgendeinen Einfluss auf den Unterricht haben könnte, müssten Sie mir kurz erklären.
"Spielplatz am Hindenburgplatz: ... Wie attraktiv ist er denn noch bei stetigem Durchgangsverkehr und Beschallung/ Beschattung von oben? Und wo gehen die Schulen und Kindergärten dann hin?"
Ob, wo und in welcher Form die Station am Hindenburgplatz gebaut wird, steht noch völlig in den Sternen. Wenn die Belastung für die Familien in der Umgebung tatsächlich zu groß sein sollte, dann steht noch immer die Option offen, die Seilbahn vom Venusberg direkt ohne Zwischenstopp zum UN-Campus zu führen. Gegen das Seilbahnprojekt als Ganzes ist der Spielplatz aber kein gutes Argument.
"Für mich ist da ehrlich gesagt nix machbar."
'Machbar' bedeutet 'praktisch ausführbar', nicht 'sinnvoll' oder 'wirtschaftlich'. Eine Machbarkeitsstudie klärt, ob sich ein Projekt praktisch verwirklichen lässt, und sonst nichts. Die Kosten-Nutzen-Rechnung folgt später, und dort fließen dann auch sämtliche Kosten ein.
am 03. Jun. 2017
at 17:27Uhr
für einen offenen und ehrlichen Diskurs
"...Ob, wo und in welcher Form die Station am Hindenburgplatz gebaut wird, steht noch völlig in den Sternen. Wenn die Belastung für die Familien in der Umgebung tatsächlich zu groß sein sollte, dann steht noch immer die Option offen, die Seilbahn vom Venusberg direkt ohne Zwischenstopp zum UN-Campus zu führen. Gegen das Seilbahnprojekt als Ganzes ist der Spielplatz aber kein gutes Argument."
Wie möchte man denn eine Belastung im Vorfeld erfragen? Das ist eine Hinhaltetechnik, zu meinen, es stünde noch völlig in den Sternen, ob die Seilbahn mit oder ohne Zwischenstopp am Hindenburgplatz gebaut würde. Für den Stopp spräche ja - wenn man für die Seilbahn wäre, was ich nicht bin -, dass mehr Menschen einen Zugang bekämen. Was soll so eine Haltung bewirken, wenn nicht ein Ruhigstellen von Gegenstimmen, die jetzt ein Forum haben und - sollte der Bau bewilligt werden, was ich nicht befürworte - möglicherweise nicht mehr in diesem Umfang.
Zudem: Wer entscheidet denn darüber, was ein gutes Argument gegen die Seilbahn ist? Gibt es möglicherweise Diskussionsteilnehmer, die meinen, dieses Recht für sich allein beanspruchen zu dürfen?
Ein deutliches Nein für einen Bau, der einen großen Einschnitt in die Natur und die Wohnwelt der Bürger darstellt!
am 03. Jun. 2017
at 18:19Uhr
"Für den Stopp spräche ja - ...
... wenn man für die Seilbahn wäre, was ich nicht bin -, dass mehr Menschen einen Zugang bekämen."
Genau. Und dieser Vorteil muss nun gegen absehbare negative Auswirkungen auf den Spielplatz abgewogen werden. Wenn die den verkehrlichen Nutzen der Station überwiegen und auch durch andere Standorte oder Stationsformen nicht zu beheben sind, wird sie eben nicht gebaut. Das Gesamtprojekt Seilbahn steht und fällt aber nicht mit dieser einen Station, das versuchte ich oben zu sagen. Die "Hinhaltetechnik" und das "Ruhigstellen von Gegenstimmen" haben Sie mir angedichtet.
"Wer entscheidet denn darüber, was ein gutes Argument gegen die Seilbahn ist? Gibt es möglicherweise Diskussionsteilnehmer, die meinen, dieses Recht für sich allein beanspruchen zu dürfen?"
Das entscheiden hoffentlich Leute, die in Sachen Stadtplanung kompetenter sind als Sie und ich. Wir äußern hier nur unsere Ansichten zum Thema.
am 11. Jun. 2017
at 00:15Uhr
Unverständlich? Unfassbar!
ich finde es nicht unverständlich, sondern unfassbar, wie man nach dem lesen dieser Studie noch für die Seilbahn sein kann - da stehen doch nur Fakten GEGEN die Seilbahn drin - auch wenn die Befürworter das Gegenteil behaupten!
am 11. Jun. 2017
at 02:03Uhr
Es spricht zu wenig dafür.
Es spricht einfach zu wenig für eine Seilbahn.
am 11. Jun. 2017
at 10:49Uhr
Anhang 3
muss jeder lesen, der darüber entscheidet. Da steht das Kleingedruckte, was die Kosten explodieren lassen wird! Der beste Grund, gegen die Seilbahn zu sein.
am 12. Jun. 2017
at 10:06Uhr
Alles spricht für die Seilbahn
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind positiv: Die Fahrgastzahlen stimmen. Die Entlastungswirkung auf dem Venusberg ist gegeben. Die geprüften Trassenverläufe sind natur- und anwohnerfreundlich. Neue Parkplätze bzw. Parkhäuser müssen nicht gebaut werden. Die Kosten sind deutlich niedriger als erwartet. Die Seilbahn ist ein vernünftiges und leistungsfähiges Verkehrsmittel und ich freue mich darauf. Bitte umgehend mit der Planung beginnen!