Ganz klar- Nein zur Seilbahn in Bonn

Ich finde eine Seilbahn in Bonn ist an dieser Stelle absoluter Unfug. Nicht nur, dass die Kosten immens zu hoch sind, sie sind auch nicht abschließend kalkuliert. Die dauerhaften Kosten der beim Betrieb der Seilbahn entstünden und ebenso die Instandhaltungskosten sind von der Stadt Bonn nicht leistbar, da die Kassen doch "schon leer" sind und an vielen anderen Stellen sinnvoller dringend gebraucht werden. Zudem sehe ich keinen Effekt einer Seilbahn zur Verkehrsentlastung. Die Schaltung der Ampelanlagen oder eine Änderung bei den vorhandenen Fahrspuren könnte vielmehr eine Entlastung der Verkehrssituation bewirken. Soll eine Seilbahn das "Wundermittel" bei Verkehrsknotenpunkten mit "Stauproblemen" darstellen? Was ist dann mit der Nordbrücke? Was mit der Südbrücke? Mit der B56?? Der Reuterbrücke? Zudem wäre die Seilbahn auch eine Zumutung für die Anwohner mit Stahlträgern im Wald und der Talstation. Mir stellt sich auch die Frage, wer würde die Bahn tatsächlich nutzen? Wenn sich selbst der Großteil der Klinikmitarbeiter der auf dem Venusberg ansässigen Klinken gegen eine Seilbahn ausspricht. Als neuen Tourismusmagneten sehe ich eine solche Seilbahn in Bonn auch nicht. In welchem Rhythmus sollte diese fahren? Wie hoch wären die Preise für potentielle Nutzer? Nutzen Sie diese dann oder wird es Ihnen zu teuer? Ganz ehrlich, alles in allem kann man bei der Gesamtbetrachtung der Fakten nur gegen eine Seilbahn an dieser Stelle sein. Kurzum: die Kosten sind viel zu hoch und der Nutzen viel zu gering. Der Gedanke einer Seilbahn in Bonn mag zunächst romantisch anmuten, aber bei aller Romantik, belassen wir es lieber bei der Träumerei und stellen uns der Tatsache, dass die Verkehrsproblematiken in Bonn nicht über eine Seilbahn zu lösen sind, sondern mit diversen anderen deutlich günstigeren und praktischen Lösungen.

Kommentare

... immens zu hoch sind, sie sind auch nicht abschließend kalkuliert."

Wenn die Kosten noch nicht abschließend kalkuliert sind, woher wissen Sie dann, ob sie zu hoch sind? Eine Machbarkeitsstudie dient ausschließlich dazu festzustellen, ob ein Projekt (wie der Name schon sagt) machbar ist. Detaillierte Kostenrechnungen werden erst später aufgestellt.

"Zudem sehe ich keinen Effekt einer Seilbahn zur Verkehrsentlastung."

Bei allem Respekt für Ihre Meinung verlasse ich mich da lieber auf die Einschätzung eines Verkehrsplaners. Sie würden ja auch Ihrem Architekten nicht in die statische Planung Ihres Hauses reinreden.

"In welchem Rhythmus sollte diese fahren?"

Der Machbarkeitsstudie liegen zwei Minuten zugrunde (S. 60/61), aber technisch möglich sind 30–40 Sekunden.

"Wie hoch wären die Preise für potentielle Nutzer?"

Die Seilbahn wäre in den VRS-Tarif integriert und könnte daher mit den normalen Bonner ÖPNV-Tickets genutzt werden.

"Ganz ehrlich, alles in allem kann man bei der Gesamtbetrachtung der Fakten nur gegen eine Seilbahn an dieser Stelle sein."

Nein: *Sie* (und viele andere) sind bei Gesamtbetrachtung der Fakten gegen eine Seilbahn. Ich zum Beispiel (und viele andere) bin bei Gesamtbetrachtung der Fakten *für* eine Seilbahn. Seine eigene Wahrnehmung zur einzig objektiven zu erklären, ist das Gegenteil von ergebnisoffen.

Alle Tickets, die Sie bisher auf Bonner Stadtgebiet benutzen können, würden auch in der Seilbahn gelten.

"Eine Machbarkeitsstudie dient ausschließlich dazu, festzustellen, ob ein Projekt machbar ist."
Ich verstehe, dass der User "Rhonabwy" sagen möchte, dass die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden ist, um die Machbarkeit zu prüfen. Und mit dem Wunsch nach Ergebnisoffenheit meint der User "Rhonabwy" sicher, dass das Ergebnis offen ist, ob die Seilbahn nun umgesetzt wird oder nicht.
Da Fakten ja niemals (!) und wenn, dann höchstens in einem vernachlässigbaren Sinne davon abhängen, unter welchem "ergebnisoffenen" Blickwinkel man sie aus betrachtet bzw. in Auftrag gibt, ist der User "Rhonabwy" sicherlich ebenso "ergebnisoffen", wie er es als Befürworter von den Gegnern des Projekts erwartet.
Sicher muss aber auch festgehalten werden, dass nicht alles, was machbar ist, auch umgesetzt werden muss. Und ganz abgesehen davon, würde ich meinem Architekten sicherlich in die Statik hineinreden, wenn er die entsprechende Kompetenz nicht besitzt. Dass Baumängel aufgrund von Planungsfehlern noch nie aufgetreten sind, wären mir neu.

... und wenn, dann höchstens in einem vernachlässigbaren Sinne davon abhängen, unter welchem 'ergebnisoffenen' Blickwinkel man sie aus betrachtet ..."

Damit haben Sie zwar Recht, gehen aber am Problem vorbei. Die Fakten selbst mögen objektiv feststellbar sein, doch wie man mit ihnen umgeht
– also wie man sie bewertet und gewichtet –, ist sehr wohl Perspektivsache.

"... ist der User 'Rhonabwy' sicherlich ebenso 'ergebnisoffen', wie er es als Befürworter von den Gegnern des Projekts erwartet."

Natürlich bin ich das, alles andere wäre Heuchlerei. Wenn das Projekt an mangelnder Wirtschaftlichkeit oder anderen praktisch greifbaren Gründen scheitert, fände ich das schade, könnte aber damit leben. Wenn das Projekt allerdings am Sankt-Florians-Prinzip scheitert, würde mich das sehr ärgern.

"Sicher muss aber auch festgehalten werden, dass nicht alles, was machbar ist, auch umgesetzt werden muss."

Selbstverständlich nicht. Die Frage, ob sich das Projekt (wirtschaftlich) lohnt, ist ja auch eine grundlegend andere, die erst mit der Kosten-Nutzen-Analyse geklärt werden wird.

"... würde ich meinem Architekten sicherlich in die Statik hineinreden, wenn er die entsprechende Kompetenz nicht besitzt."

*Ob* er die entsprechende Kompetenz besitzt, können Sie allerdings nur als Fachmann beurteilen. Und das gilt für Teile dieser Debatte genauso: Wenn zum Beispiel ein Laie die prognostizierten Fahrgastzahlen nur aus dem Grund anzweifelt, dass sie ihm als Laien nicht plausibel erscheinen, dann überschätzt er deutlich seinen Kenntnishorizont.