Hindenburgspielplatz

Der Spielplatz Hindenburgplatz wird gerade zur Freude vieler Familien neu gestaltet. Kommt die Seilbahn, muss er (laut Gutachter für 10.000 €!) Richtung Süden verschoben werden. Das ist schon erstaunlich, dass man das für 10.000 € hinbekommen will, wo man jetzt 190.000 € investiert! Und die Kinder sollen nachher unter den alle 15 Sekunden anrollenden Gondeln und neben einer Seilbahnstation spielen???

Und ist es nicht pure Ironie, dass die Stadt Bonn kürzlich dazu aufgerufen hat, dass die Kinder selbst neue Sträucher für den Hindenburgspielplatz pflanzen? Dürfen die Kinder diese Sträucher demnächst dann auch wieder umpflanzen?

Kommentare

Könnte es nicht sogar sein, dass man da den alten Spielplatz für 10.000 Euro umbauen wollte? An der Stelle des geplanten Stützpfeilers war früher der Sandteil mit dem Tunnel.

Heute entsteht da das Klettergerüst. Also wenn man den nun gleich wieder umgestalten will, dann zeigt die Stadt dem Nachwuchs gleich Mal wie sehr die Politik Kinder Wertschätzt.

Das da schon eine gewisse Tendenz hin geht kann man nicht verleugnen, wenn man sich den Schulhof der Erich-Kästner-Schule anschaut oder das Haribo-Schiff (Spielplatz in der Rheinaue auf der Beuler Seite)

Man vergrault sich also zukünftige Wähler für weniger als 2400 Autos am Tag. Wie viel Politikverdrossenheit man bisher schon bei uns Bürgern mit der schlechten Planung gemacht hat, kann ich nicht mehr beziffern. Das sollten sich die Politiker mal zu Herzen nehmen.

Ein Spielplatz müsste verschoben werden. Sorry, ich verstehe das Problem nicht.

Der Spielplatz ist einer der beliebtesten Spielplätze in Bonn. Wegen der guten Straßenbahnanbindung kommen auch viele Familien hierher, die nicht in der Gegend wohnen. Der Spielplatz wird derzeit für viel Geld erneuert. Er ist daher bereits in diesem Sommer für mehrere Monate nicht nutzbar, immerhin für einen guten Zweck.

Eine "Verschiebung" - also Abriss und Neuerrichtung - der Spielfläche ist zum einen mit Sicherheit teuer als 10.000 Euro. Zum anderen wäre der Spielplatz in der Bauphase wieder über viele Monate nicht nutzbar. Und wenn er dann verschoben - also abgerissen und neu errichtet - ist, spielen die Kinder neben oder unter vorbeifahrenden Gondeln und unmittelbar neben einer riesigen Seilbahnstation bzw. - laut Studie - mindestens einer Umlenkstation.

Das Problem wäre als solches vielleicht existent wenn der Spielplatz ersatzlos wegfallen würde. Was mich stört: Es geht hier um die Diskussion eines Infrastrukturprojekts von mehreren Millionen Euro für den ÖPNV in einem frühen Stadium. Wenn man bei solchen Projekten das Versetzen eines Spielplatzes zum unüberwindlichen Hindernis erklärt wird jedes grössere Entwicklungsprojekt in Bonn scheitern. Das wäre allgemeiner Entwicklungsstillstand zu gunsten von Einzelinteressen (not in my backyard). Ich bin nicht völlig überzeugt von der Seilbahn, aber wenn es gelingen würde - und das ist noch zu zeigen - damit die negativen Folgen des innerstädtischen Autoverkehrs zumindst zu reduzieren wäre das ja wohl auch zum Wohl der Kinder.

wenn man Autoverkehr einspart. Jedes Projekt hat Vor- und Nachteile. Die Entlastung durch eine Seilbahn wird bei weniger als 2400 Fahrzeuge je Teilstrecke liegen. Stellt man sich an eine der vielen großen Strassen in Bonn wird man diese Menge nach kurzer Zeit zählen können. (man darf dann nur eine Richtung zählen, weil ich von Fahrzeugen rede)

Anders Gedacht: Wir sind unseren Kindern ein schlechtes Vorbild. Wenn man mal schaut, dass 25 % der Eltern Ihre Kinder morgens mit dem Auto in die Schule oder Kita bringen, dann bringen wir unseren Kindern das falsche bei. Ein Umdenken der Bonner würde mehr bringen, als eine Seilbahn je leisten kann.

Mit einer Seilbahn bringen wir unseren Kindern nur bei, wie schön es ist, sich fahren zu lassen. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommt man in Bonn auch weit. Ich weiß, wovon ich da Rede, ich habe keinen Führerschein und 4 Kinder.

Einige Befürworter sehen hier nur Ihren persönlichen Nutzen. Sei es die Befriedigung des Geizes, weil man kein neues Parkhaus bauen möchte oder man ärgert sich über den Parkplatz-Suchenden Verkehr oder weil man am Wochenende gerne mit dem Fahrrad den Berg runter fahren möchte. Verstehen kann ich all diese Argumente, aber warum müssen Menschen Ihre Privatsphäre aufgeben um anderen den Spaß zu gönnen. Der Gegenwert ist nicht auf Augenhöhe. Und warum sollen nun alle Bonner für die Planungsfehler der Stadt und die Bauwut des UKB herhalten? Ich bin da für das Verursacherprinzip. Soll erst mal das UKB sich ernsthaft mit Ihrem verursachten Problem beschäftigen. So lernen die Herren es nicht und bauen ungehindert weiter.

Die Anwohner auf dem Venusberg werden doch nicht wirklich entlastet, da die Herren des UKB noch weitere Baupläne haben. Schlagwort "Zentralgebäude". Dafür braucht man dort die Seilbahn, denn dann kann man vorgeben, dass man keine Parkplätze braucht, weil ja alle mit der Seilbahn kommen werden. Ob dass dann so kommen wird, brauchen wir nicht zu überlegen, denn das wäre Utopie.

Sie sprechen mir aus der Seele.
Auch ich bin gegen die Seilbahn, allerdings spielen meine Kinder nicht nur gerne auf dem Hindenburgspielplatz (und haben beim einpflanzen geholfen), sondern gehen auch auf die Erich-Kästner-Schule.
Sollte die Seilbahn (inklusive Stützpfeiler auf dem Schulgelände) kommen, müsste ich meine Kinder von DER Schule abmelden.
Vielen Dank für die Sorge im siebten Monat,
an die Leute von der Stadt.

Und das wundert Sie in Bonn, dass ein Spielplatz zum "Kollateralschaden" werden könnte? Nachdem man schon die Schwimmbäder und Bibliotheken schließt, die Bildung kaputt spart und ich meiner Tochter nicht erklären kann, warum die Toiletten an ihrer Grundschule aus den 1980er Jahren so kaputt und unfassbar ekelhaft sind? Mich wundert das leider nicht.
ich bin gegen die Seilbahn, weil die Mio. 1000x besser in unsere Kinder investiert wären!