Seilbahn vernünftig prüfen

Die Seilbahn scheint eine gute Alternative und Lösung für den Blechlawinenstau und die Parkplatznot am Venusberg zu sein. Die Anwohner, die Belästigungen befürchten, sollten nicht gleich so fanatisch dagegen sein, sondern sich erst ausgewogen informieren.

Kommentare

Die Seilbahngegner beziehen sich überwiegend auf die Machbarkeitsstudie. Die dort beschriebenen Parameter werden kritisch gewürdigt und tlw. natürlich auch zu Recht auf ihren Gehalt hinterfragt. Das dabei die Emotionen nicht vollkommen ausgeblendet sind, dafür greift eine Seilbahn zu stark in das Ortsbild und in die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen ein.
Ich persönlich bin gegen den Bau einer Seilbahn in Bonn, weil der Nutzen laut Machbarkeitsstudie für den Venusberg nur sehr gering ist. Dem gegenüber stehen sehr hohe Kosten. Vor allem die m.M.n. nicht kalkulierbaren Betriebskosten bergen ein finanzielles Risiko.
In der Diskussion wird, nachdem der eigentliche Nutzwert für den Venusberg ins Wanken gerät, der Nutzen für die gesamte Stadt diskutiert.
Über den Rhein gibt es fast parallel eine Stadtbahn über die Südbrücke und die muss nicht neu gebaut werden. Von Kessenich/Dottendorf ist man zu Fuß in 10 min. am UN-Campus, der Weg zur Seilbahn+warten+Fahrzeit ist oft nicht kürzer. Von der U-Bahn Haltestelle Heussallee ist man genau so schnell im Reg.Viertel wie an der Seilbahn UN-Campus. Wo also ist der Nutzen und was wird gelöst?
Was sind ihre handfesten Argumente für eine Seilbahn?
Laut Studie würde nur jedes 12. Auto zum Venusberg wegfallen. Dafür eine Seilbahn zu bauen ist m.M.n. unverhältnismäßig.

Ich denke GERADE die Anwohner sind "ausgewogen informiert". Gerade weil es sie betrifft, kennen Sie die Machbarkeitsstudie und sind SEHR gut informiert. Sie wollen ja wissen wie weit die Seilbahn von ihrem Haus entfernt ist, wie laut die Belastung ist, wie groß die Nutzung sein wird, welche Kosten entstehen. Auch wenn Herr Monheim behauptet hat, man könne die Seilbahn wieder abbauen, wenn sie sich nicht rentiert....Wenn die Seilbahn mal steht, dann steht sie, egal ob da jede zweite Gondel mit drei Personen besetzt ist! Und kostet drei Millionen im Jahr!

Der Anschein einer guten Alternative reicht nicht, um ein solches Infrastrukturprojekt durchzuwinken.
Der Hinweis auf Fanatismus als Argument erscheint mir reichlich deplatziert.

Liebe Klameth, haben Sie denn die Machbarkeitsstudie gelesen? Die meisten Gegner hier im Forum scheinen das getan zu haben - sie argumentieren fundiert und informiert. Von den Befürwortern lese ich (bin neu hier :-)) meist nur "bin dafür weil Fortschritt, weil schick, weil umweltfreundlich" - aber keine Hintergründe, die mich nach der Lektüre des Studie überzeugt hätten (dagegen).

Sie "scheint zu sein" - aber die Lektüre der Studie zeigt: ist sie nicht!