GEGEN die Seilbahn
Die sogenannte "Machbarkeitsstudie" ist lücken- und mangelhaft:
S.20: "... Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie kann noch nicht genauer auf Sicherheitsanforderungen wie Brandschutz und Evakuierungsplänen von Hochhäusern eingegangen werden, da diese individuell formuliert sind..."
- Ich möchte nur an das Thema Brandschutz beim BER (Flughafen Berlin) erinnern. Bei den Abständen von Gebäuden und beim Überfahren von Gebäuden besteht hier ein fahrlässige Unbekannte. Wer übernimmt das Risiko für eine nachträgliche Kostenexplosion?
S. 22: Als Beispiel wird die Seilbahn Rigiblick mit 700.000 Fahrgästen pro Jahr angeführt. Diese führt von einem Stadtteil in einen anderen und bietet hier eine direkte Anbindung - gerade so, als wären Kessenich und Dottendorf über 100 Höhenmeter voneinander getrennt und über ein Seilbahn anstatt der Strassenbahn verbunden. Der Vergleich hinkt.
Außerdem könnte ein einziger Gelenkbus MEHR als 700.000 Fahrgäste pro Jahr transportieren.
S. 32: Die durchschnittlichen Ticketpreise sonstiger Seilbahnen "...Die Regressionsgerade zeigt, dass der mittlere Preis nahezu unabhängig von der Trassenlänge ist und in der Größenordnung von 16 € liegt..." zeigen den Bürgern Bonns auf, wie sich die Preise entwickeln werden, wenn die Planungs-Phase, die Bau-Phase und die erste Betriebs-Phase vorbei ist. Und wenn man festgestellt hat, dass das ganze Projekt fehlgeplant ist. Die ohnehin zu teuren Ticketpreise des VRS wären da ja noch günstig. Aber nach wie vor am günstigsten ist es leider mit einem alten, schlecht gewarteten PKW zu fahren.
Weiterhin: Der zusätzliche Verkehrslärm, der monoton von früh bis spät auf die Anwohner im Bereich der Trasse einwirkt, wird fast nebensächlich erwähnt. Ebenfalls nur nebensächlich, dass die Trasse voll durch begehrte und dicht besiedelte Wohngebiete geplant ist. Bei Lösung 2 sollten in die Planung noch ca. 18,7 Mio. € für Prozess- und Entschädigungskosten eingeplant werden, die fällig werden, wenn entsprechende Anwohner den Wertverlust Ihrer Immobilien geltend machen.
P.S.: Wie schreibt man auf dem Venusberg - wo doch alle hin wollen - eigentlich "Poliklinik"? So wie in der Machbarkeits-"Studie" auf den Seiten 50 und 54?
Kommentare
am 30. Mai. 2017
at 23:14Uhr
Auf fast jeder Seite sind Eastereggs
Also, wer das Dokument gut liest, der ist voll beruhigt: Es wird kein Grab überflogen, aber dafür ein Mast auf ein Schulhof gesetzt. Das nenne ich Mal ein richtiger Rück zum besseren. *Ironie*
Ich bewundere die Machbarkeitsstudie, dagegen ist Baron Münchhausen ehrlich. Wer fällt darauf rein?
Ich bin gegen eine Seilbahn in Bonn, da dieses Projekt von vorne herein nicht Ergebnis offen war. Ich fühle mich als Bürger dieser Stadt belogen und betrogen.
am 06. Jun. 2017
at 18:19Uhr
Verkehrslärm bei einer Seilbahn?
Wie kommen Sie auf den "zusätzlichen Verkehrslärm, der monoton von früh bis spät auf die Anwohner im Bereich der Trasse einwirkt"? Die Seilbahn ist außer im Bereich der Station mit den gut einhausbaren Motoren fast lautlos, jedenfalls deutlich leiser als jedes motorisierte Verkehrsmittel (und auch leiser als E-Autos => Reifengeräusche). Denn die Kabinen sind nicht motorisiert. - Genau das ist ein zentrales Argument pro Seilbahn!
Karl-Heinz Rochlitz