Ja zur Seilbahn

Ich hoffe, dass das Seilbahnprojekt zügig umgesetzt wird. -20% weniger MIV ist gleich +20% der Luftqualität!

Kommentare

Als Umweltschützer kann man nur gegen die Seilbahn sein, denn sie produziert pro Passagier mehr CO2 als ein Bus und ein Auto!

Lieber Satu_in_Bonn,

Kleiner Tipp: Die RKS wird nicht um 20% entlastet. Durch die Bauten des UKB wird sich die Zahl der PKWs deutlich erhöhen. Wenn ich die unrealistische Schätzung der MBS annehme, dann wird die Anzahl auf ca. 28000 Fahrten steigen. Laut BMM ( die ich für realistischer halte) waren ca 17500 Fahrten gewesen. Die Steigerung wäre ca 50%. Wahrscheinlich mehr. Bei den Zahlen der MBS kommt man auf über 100 % Steigerung. (Das passiert, wenn man dramatisiert)

Also, statt eine Seilbahn zu Loben, sollten Sie das UKB angehen oder Fördern, dass die MBS korrigiert wird.

BTW: Die angesprochene "Entlastung" betrifft nur EINE Strasser und ich kann ihnen versichern, dass die Zahl zu hoch ist.

Sind Sie auch gegen die Kleinfeuerstellen, die im Winter so herrlich die Luft verpesten? ;-)

Rechnen Sie bitte nicht wie das berühmte "Milchmädchen": Pro Passagier gerechnet sind Seilbahnen bei Dauerbetrieb CO2-Schleudern allererste Klasse und schlagen sogar Autos mit einem Insassen um Längen! Einziger Vorteil für Leichtgläubige: Die Abgase entstehen nicht an der Seilbahn, sondern im Kohle-Kraftwerk ein paar Kilometer weiter!

Letztlich kann man doch nur die Umweltbilanz (nicht nur CO2!) und die gesamte Verkehrsleistung miteinander vergleichen, nicht den CO2-Verbrauch pro Passagier oder pro zurückgelegtem Kilometer. Denn wichtig ist, auf welchen Routen die Fahrgäste unterwegs sind und welchen Aufwand man dafür betreiben muss. Für einen Kessenicher/Dottendorfer auf dem Weg zum Venusberg wird die Seilbahn relativ günstig sein, für einen Poppelsdorfer wohl eher nicht. Seilbahnen können schon heute zur Gänze mit nachhaltig erzeugtem Strom betrieben werden, Autos in der Masse noch längst nicht. Auch verbraucht der Seilbahnfahrgast viel weniger Fläche als der Autofahrer, er erzeugt insgesamt viel weniger Lärm, und er gefährdet keine anderen Verkehrseilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer. Die Umweltbilanz ist mehr als der CO2-Verbrauch!
Karl-Heinz Rochlitz

Ich stimme dieser Auffassung voll zu. Der -voraussichtlich enorme Zuwachs der Mitarbeiterschaft der Uni-kliniken ist m.E. noch nicht einmal voll Machbarkeitsstudie berücksichtigt.
Außerdem gab es 2015 290 000 ambulante Patienten, die eine Seilbahn nutzen könnten. ( Die - nur- 46000 stationären Patienten kommen als Nutzer eher nicht in Frage.

Nur die Personenanzahl ist interessant, die auf die Seilbahn umsteigen. Und der Netto-Effekt liegt laut Studie nur bei max. 8.3%. Das ist als Begründung für ein komplett neues, teures und kompliziertes Verkehrsmittel m.M.n. viel zu wenig.
Daher bin ich weiterhin gegen eine Seilbahn in Bonn.

Nach meinem Wissensstand war die Menge von ca 5500 auf ca 7400 Mitarbeiter/Studenten, ... (Stand 2015) geklettert. Hinzu kamen noch Anwohner, Patienten, Besucher und Sonstiges. Insgesamt wurden 24700 Fahrten ermittelt, von denen aber "nur" 13250 PKW-Fahrten waren. (Die Zahlen kommen aus der Gutachterlichen Bewertung aus 2015). Zu den 13250 Fahrten kommt natürlich noch einiges dazu. In der Machbarkeitsstudie (Zwischenstand) würde da 17500 Fahrten angegeben für 2030. Da scheinte aber noch der Verkehr aus Ippendorf kommend zu fehlen (das sollten da 6000 Fahrten zu sein) Rechnet man noch Mal da 500 Fahrten drauf für die Zeit von 2025 bis 2030 (mehr waren es auch nicht für die RKS) dann kommt man auf maximal 24000 Fahrten. Die MBS kommt auf 28000 Fahrten, weil auf ca 20500 Fahrten 7760 Fahrten drauf gerechnet wurden. Wo die Zahl her kam wird nicht angegeben.
Also entweder man hat sich da zugunsten des Projekts um 4000 Fahrten "vertan" oder das UKB braucht die Seilbahn um weitere geplante Bauten zu Rechtfertigen.

Herr Dr. Berger, Sie als SPD Ratsmitglied sollten hier in erster Linie eine Ergebinsoffene Haltung anstreben. Von Seiten des Projekts wird uns das leider verwehrt. Sie sollten sich Gedanken um alle Stadtteile machen, wie zum Beispiel um Kessenich, wo die Erich-Kästner-Schule mit einem 32 Meter hohem Pfeiler beglückt wird. Aber auch um Ippendorf, die nur durch die Seilbahn mehr Verkehr anziehen wird. (Gleiches gilt für Kessenich, Dottendorf (wo wir beide wohnen), Gronau und Beuel)
Ausgeglichen werden soll das auf dem Venusberg dann mit Parkpreisen über dem UKB. Die anderen Stadtteile, die sicherlich auch um Parkplätze kämpfen sind hier vernachlässigt.
Hinzu kommt noch, dass durch die Seilbahn weniger Busse kommen sollen. Gerade Schüler, ältere Anwohner, aber auch Arbeitnehmer in anderen Unternehmen am Berg (Stichwort Marienhospital) werden benachteiligt. Das wird unweigerlich zu mehr Autos führen.
Auch Schleierhaft ist die Idee eines Ausfluglokals auf dem Klinikgelände. Tourismus sollte nicht auf einem Klinikgelände existieren und nebenbei Produziert sowas auch Verkehr.

Mir kommt es hier so vor, als wurden seit Jahren die wirtschaftlichen Interessen des UKB über denen der Bürger dieser Stadt stehen. Diese Ungerechtigkeit wird seit letztem Jahr nun auf ganz Bonn abgewälzt. Wozu das? Hätte man nicht lieber Mal dem AIV damals beim Verhindern des ElKi helfen sollen als jetzt hier einen Hype um was zu machen, was definitiv nur Verlierer mit sich bringen wird?

Ich hätte von einer sozialen Partei mehr soziale und weniger liberale Ansätze erwartet. Gleiches gilt auch für die Grünen, die hier anscheinend vergessen haben, dass Sie eigentlich die Umwelt retten wollten. Naja, es gibt ja noch ne Wahl im Herbst und auch Bonn wird noch mindesten einmal wählen, bevor die Seilbahn stehen wird.

Nach meiner Einschätzung nach wird das UKB keine Anstrengungen machen, an der Lage was zu machen, dabei könnte man Teile des nicht-Medizinischen Betriebs auslagern. (Ich würde immer noch das Gelände der Kinderklinik nehmen) Dort gibt es Parkplätze und (noch wichtiger) eine U-Bahn-Anbindung. Effizienter Weise würde ich hier einen Shuttle Service Einrichten, damit die Mitarbeiter, die auf dem Berg arbeien, von dort aus den Shuttlebus nehmen könnten. Der Shuttle kann auch die Zeiten bedienen, die Bus und Seilbahn nicht anbieten, damit auch die Schichtbediensteten den ÖPNV nutzen können. Alleine mit der Maßnahme lösen Sie mehr, als mit der Seilbahn inklusive Parkraumbewirtschaftung. Leider ist auch Herr Holzgreve nicht Ergebnisoffen, aber ist ja auch der einzige Gewinner, warum also andere Lösungen akzeptieren? Je mehr Verkehr er Produziert, desto eher bekommt er seine Seilbahn auf unsere Kosten. Das sehe ich nicht ein und deshalb bin ich dagegen.

Sind - mit Verlaub - bereits all die potentiellen Seilbahnnutzer, die jetzt noch mit dem Auto fahren, bereits gefragt worden, ob sie in dem wunschgemäß prognostizierten Nutzerzahlen tatsächlich die Seilbahn nutzen werden?

Nicht, dass das Wunschdenken den klaren Menschenverstand weiterhin so vernebelt, dass es nichtmehr um wirkliche Machbarkeit geht, sondern um Wolkenkuckucksheime.

Ganz despektierlich wage ich die Frage, ob der Ausbau des Bonner Uniklinikums in diesem Zusammenhang überhaupt wünschenswert ist, wenn er zu solchen negativen Auswirkungen für weite Teile der Bonner Bürgerschaft geht. Aber vielleicht sprechen wir am Ende über ein goldenes Kalb der Eitelkeiten?

... all die potentiellen Seilbahnnutzer, die jetzt noch mit dem Auto fahren, bereits gefragt worden, ob sie in dem wunschgemäß prognostizierten Nutzerzahlen tatsächlich die Seilbahn nutzen werden?"

Nein, und das wird auch nicht passieren. Wie Herr Baum auf dem Bürgerdialog erwähnt hat, sind Computersimulationen zur Prognose der Verkehrsströme viel zuverlässiger als Umfragen. Je mehr Menschen man in so einem Modell betrachtet, desto genauer lässt sich ihr Verhalten vorhersagen.

Wann bekommen wir diese Computersimulation zu sehen. Das scheint ja ein wesentlich Teil der Berechnung/Prognose zu sein.
Ich wüsste gerne wie sich die Entwicklung auf den Zufahrtstraßen nach diesen Berechnungen darstellen wird.
Ich bin kein Mathematiker, deshalb ist für mich eine Simulation anschaulicher und ich kann sehen was 20% bei Stau ausmachen. Diese Simulation kann doch sicher unter den Link Informationen bereit gestellt werden.

Falls irgendwer die Überschrift nicht verstanden hat: Für die Seilbahn, die 650 Autofahrer zum Umsteigen bewegen soll, werden 330% mehr Klimagase erzeugt als diese Autofahrten (hin- und zurück) verursacht hätten.

Sorry, ich meinte 6500 und nicht 650…

Natürlich ist die Luftqualität wichtig, aber es gibt effektiver Wege die Luftqualität in Bonn oder bundesweit zu verbessern, als eine Seilbahn quer durch Bonn zu bauen.
Außerdem gibt es in Bonn viele Orte, die deutlich kritischer mit schlechter Luftqualität belastet sind, als auf den Zulegen zur Uniklinik.