NEIN zur Seilbahn

Ich finde die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie ernüchternd und die Methoden und Machenschaften von UKB und Stadt erschreckend!

Die Studie berechnet eine Entlastung der Robert-Koch-Straße je nach Trassenverlauf von 4,5% bis maximal 8,3% der Autofahrten. Das soll ein ausreichender Effekt sein, um eine Seilbahn zu bauen und 42 Mio. EUR zu investieren!??? Zugegeben, ich bin kein Verkehrsplaner, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass diese Quoten kaum spürbar sein werden und mit Sicherheit kein Rush-Hour-Stauproblem lösen können!

Da die Studie klar belegt, dass nur sehr wenige Autofahrer auf die Seilbahn wechseln werden, solle das Augenmerk jetzt doch jetzt nicht mehr auf den Bau einer Seilbahn, sondern auf eine Verbesserung des Verkehrsflusses gelegt werden. Für mich klingen die Maßnahmen "Optimierung der Ampelschaltung am Marienkrankenhaus" (Langsam kommt mir sogar der Verdacht, diese ist absichtlich nicht optimal eingestellt) oder "Bau eines Kreisels auf Höhe Marienkrankenhaus" und "Bau von Bushaltebuchten" als vielversprechende und deutlich kostengünstigere Maßnahmen. Dann könnte auch die gewohnte Bustaktung beibehalten werden und die Bonner Bürger und Bürgerinnen, die auch nach dem Bau einer Seilbahn noch auf den Bus angewiesen wären oder nutzen wollten, würden nicht unnötig durch eine schlechtere Taktung bestraft und damit möglicherweise animiert, künftig das Auto zu nutzen...

Bevor der eifrige Seilbahnbefürworter Rhonabwy gleich anmerkt, dass ich die Studie nicht zu Ende gelesen hätte und die Entlastungsquoten durch weitere Maßnahmen des UKB noch deutlich gesteigert werden könnten, will ich auch dazu direkt meine Meinung schreiben. Ich meine, das UKB hätte schon längst ein Mobilitätskonzept umsetzen müssen und Lösungen für ihr Einfahrt-/Ausfahrt-Problem und Parkplatzproblem finden müssen. Ich finde es unglaublich, dass wir Bonner Bürger und Bürgerinnen und das Land NRW (unsere Steuergelder!) es für das UKB lösen und bezahlen sollen!

Wenn ich dann noch lese, dass der Direktor des UKB davon spricht, dass es bei dem Seilbahnprojekt "um Menschenleben geht" und der GA diese unseriöse Stimmungsmache auch noch mit Foto abdruckt, bin ich schier fassungslos!!! Da kann ich über den persönlichen Beitrag des Direktors zum Seilbahnprojekt, diese sonntags mal mit seinem Enkel nutzen zu wollen, nur noch lachen. Das kann die Unwirtschaftlichkeit des Projekts wohl nicht retten! Leider habe ich nirgends gelesen, dass der Direktor künftig auch sein Auto in der Garage stehen lassen und täglich mit dem ÖPNV und der Seilbahn zum Arbeitsplatz pendeln wolle. Dabei könnte er damit doch so viele Menschenleben retten...

Kommentare

Sie haben völlig Recht mit Ihrer Argumentation!

Die UKB muss liefern, und zwar schnellstens. Der Schwachsinn auf eine Seilbahn zu wechseln und das als tragbares Verkehrskonzept zu schmücken, drückt nur die komplette Unfähigkeit aus!

Eine dampfbetriebene Zahnradbahn würde das Konzept nur noch übertrumpfen.

Diese Planlosigkeit zeigt sich seit Jahren am UKB mit einem fehlenden Verkehrskonzept sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Geländes. Hier wird nur Zeit geschindet, anstatt sich endlich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.
Es ist gescheitert, die Mitarbeiter des UKB auf den ÖPNV zu zwingen! Die Leute kommen trotzdem, egal ob sie es müssen oder nur wollen. Somit MUSS man endlich ausreichend Parkraum schaffen, insb. für die neuen Einrichtungen, die aktuell in Betrieb gehen und noch gebaut werden. Der Vorstand schmückt sich gerne mit den Zahlen für neu geplante Baumaßnahmen, aber verliert kein Wort darüber, wie die Infrastruktur ausgebaut werden soll.

Die erwartete Entlastung der Robert-Koch-Straße von 4-8% entspricht der zukünftigen Erwartung an steigendem Individualverkehr!

D.h., immer MEHR Leute fahren mit dem PKW und der Entlastungs-Effekt löst sich damit in Luft auf. Darunter krankt nicht nur das UKB, sondern ganz NRW bzw. auch Europa. Dreispurige Autobahnen reichen jetzt schon nicht mehr aus...

Wenn das UKB diese unsäglichen Schrankenzufahrt endlich anders lösen würde, käme es zu keinerlei Rückstaus. Wenn das UKB endlich das Parkraum lösen würde, realistisch und akzeptabel, würden Mitarbeiter auch AUF dem Gelände parken und nicht außerhalb und damit die Anwohner 24h wahnsinnig machen...

Somit bitte aufwachen lieber UKB-Vorstand und das tun, wofür Sie bezahlt werden!

Ihre Forderungen an das UKB lassen erkennen, dass Sie sich mit der eigentlichen Problematik gar nicht auskennen. Bevor Sie hier munter weiter fordern, erkläre ich Ihnen mal was: Das Klinikum auf dem Venusberg zu bauen, war eine Notlösung in den 50er Jahren. Keiner konnte in die Zukunft blicken und dieses Verkehrsproblem voraussagen. Die Stadt hat es versäumt, rechtzeitig eine Lösung zu finden. So ist das UKB auf dem Berg geblieben. Zu den Parkplätzen: Das UKB baut aus EIGENEN Mitteln Parkplätze in der Anzahl, in der diese von der STADT zugelassen sind. Das Klinikum DARF NICHT mehr bauen als die Stadt es erlaubt. Also, richten Sie Ihre Forderungen nicht an das Klinikum, das tagtäglich damit beschäftigt ist, Menschen WIE SIE zu behandeln. Solche "Experten" haben in Bonn nur gefehlt: Keine Ahnung von den Problemen, kein Respekt vor der Leistung des Klinikums, dafür aber große Klappe mit absurden Forderungen!

Niemand hat was gegen die Qualität des UKBs gesagt und auch nicht gegen die Mitarbeiter, die Tagtäglich für uns da sind. Es geht hier alleine um die Praxis der GF des UKB. Und dagegen zu sein, dazu haben wir ein Recht. Das nennt man Demokratie und Meinungsfreiheit. (Lässt sich auf Wikipedia nachschlagen)

Danke, stimmt: unwirtschaftlich, umweltschädlich, nutzlos, überflüssig.

... aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass diese Quoten kaum spürbar sein werden und mit Sicherheit kein Rush-Hour-Stauproblem lösen können!"

Genau da liegt ein großer Teil des Problems. Können Sie sich einen Ingenieur vorstellen, der sich nicht auf Berechnungen, Erhebungen und Statistiken verlässt, sondern auf seinen "gesunden Menschenverstand"? Das tun nur Laien, und deswegen überlassen wir Laien nicht die Planung (oder Verwerfung) großer Infrastrukturprojekte. Gesunder Menschenverstand ist schön und gut, aber er ist kein Ersatz für Fachwissen.
Ich will damit niemandem das Recht absprechen, an dieser Diskussion teilzunehmen! Sie ist ja für Laien gedacht, und ich bin selbst einer. Aber wenn wir die Meinung eines Fachmanns nicht akzeptieren, dann sollten wir uns dabei auf etwas Belastbareres stützen können als "Ist doch ganz klar, dass ...".

"Für mich klingen die Maßnahmen "Optimierung der Ampelschaltung am Marienkrankenhaus" ... oder "Bau eines Kreisels auf Höhe Marienkrankenhaus" und "Bau von Bushaltebuchten" als vielversprechende und deutlich kostengünstigere Maßnahmen."

Kostengünstiger ja, vielversprechender nein. Die Kapazität der Robert-Koch-Straße ist begrenzt, eine Verbreiterung unrealistisch, weil politisch nicht gewollt (Stichwort Verkehrswende). Jede Maßnahme, die am Status quo – nämlich dass die Robert-Koch-Straße de facto der einzige Weg auf den Venusberg ist – nichts ändert, ist nur Flickwerk.

"Bevor der eifrige Seilbahnbefürworter Rhonabwy gleich anmerkt, ..."

Schön, dass ich hier schon einen Ruf weghabe.

"Ich meine, das UKB hätte schon längst ein Mobilitätskonzept umsetzen müssen ... Ich finde es unglaublich, dass wir Bonner Bürger und Bürgerinnen und das Land NRW (unsere Steuergelder!) es für das UKB lösen und bezahlen sollen!"

Zur Zuständigkeit der Uniklinik kann ich nichts sagen, da hat Rene Ihnen ja auch schon geantwortet. Aber bedenken Sie bitte, dass mit der Parkraumbewirtschaftung die 4–8 % Entlastung, die Sie für nicht ausreichend halten, auf 8–20 % gesteigert werden können. Wenn wir das von vornherein aus Prinzip ausschließen, darf sich niemand beschweren, wenn die Seilbahn nicht ihr volles Potenzial ausschöpft.

Aber die 12 % mehr lassen sich auch ohne große Mehrausgaben umsetzen. Dazu braucht es keine Seilbahn. Also bleiben nur die 4-8% auf der Haben-Seite der Seilbahn, egal wie man es auch dreht und wendet. Mind. 40 Mio. und 1-3 Mio. jährlich sind dafür viel zu teuer.

... lassen sich auch ohne große Mehrausgaben umsetzen. Dazu braucht es keine Seilbahn."

Doch, natürlich braucht es dafür die Seilbahn. Dachten Sie, Sie können einfach die 4–8 % von den 20 % abziehen und haben dann den Effekt von Parkraumbewirtschaftung ohne die Seilbahn? Das funktioniert nicht. Alle Zahlen in der Potenzialbetrachtung auf S. 86/87 basieren auf dem Fall, dass die Seilbahn gebaut wird. Das zu untersuchen war ja Gegenstand der Studie, sonst nichts. Wenn Sie wissen möchten, was Parkraumbewirtschaftung allein ausrichten würde, müssen Sie alles neu berechnen.

1. Wenn die Maßnahmen eine Reduzierung mit der Seilbahn bewirken, dann sicher auch eine mit dem bestehenden ÖPNV-Angebot. Wie groß die Schnittmenge dabei ist und da gebe ich Ihnen Recht, ist nicht untersucht.
2. Die flankierenden Maßnahmen sind bis heute nicht umgesetzt worden. Warum soll sich das mit der Seilbahn ändern. Die Maßnahmen sind nicht unumstritten und provozieren Widerstand.
UKB-Parkraummanagement: weniger oder deutlich teurere Parkplätze ,
Anwohnerparkplätze: Besucher der Anwohner müssen Parktickets ziehen, Anwohner Gebühren für die Ausweise zahlen,
moderates P&R: wo denn, in Kessenich /Dottendorf oder auf dem Venusberg für den Verkehr morgens ins Tal?

Ich kann nur zustimmen. Das Verhalten des UKB ist allzu durchsichtig: Es ist dort völlig gleichgültig, ob die Seilbahn ein sinnvolles Puzzle in einem Verkehrskonzept für Bonn ist, Hauptsache es passiert irgendetwas, so dass man mit dem Finger auf andere weisen und sagen kann, man habe doch alles getan.
Um zu erfahren, dass eine Seilbahn MACHBAR ist, hätte es keiner Studie bedurft. Die gewagten Annahmen, Lücken und Fehler in der Studie zeigen nun, dass eine Seilbahn auf den Vernusberg eben auch sinnlos, unwirtschaftlich und umweltschädlich ist.

Ich gebe Ihnen recht: Das UKB ist auch in der Verantwortung und sollte sich für Verkehrslösung einsetzen. Die kann aber nicht heißen: noch mehr Autos, mehr Parkplätze, breitere oder neue Straßen. Wir brauchen die menschen- und umweltfreundliche Verkehrswende und das heißt: auch neue Ideen. Die Seilbahn ist die vernünftigste Idee, die ich bisher kenne. Ich bin für die Seilbahn in Bonn.