Pro innovatives Verkehrskonzept

Wer die Verkehrsprobleme zum Venusberg vom täglichen Pendeln her kennt (und erleidet), wird sich über diese innovative Lösung freuen!
Auch die Anwohner auf dem Venusberg werden vom Parkverkehr entlastet.
Ganz zu schweigen davon, dass auch Krankenwagen nicht im Stau stecken bleiben sollten...
daher bin ich unbedingt für die Seilbahnlösung.

Kommentare

Was ist bitte schön innovativ an einer Seilbahn? Tagtäglich staut sich der Verkehr vor Bonn bzw. zwischen Bonn und Köln und es gibt sehr wohl schon einen gut funktionierenden S-Bahnverkehr. Wer davon überzeugt ist, seinen PKW zu nutzen, lässt diesen doch nicht stehen, weil es eine Seilbahn gibt!
Zudem sind die Verkehrsströme aus der Machbarkeitsstudie nicht zu erschließen. Wo starten denn die Pendler, um auf den Venusberg zu kommen? Eine Seilbahn ist m.E. das am wenigsten flexible Mittel, um auf unterschiedliche Bedürfnisse einzugehen. Anders als eine Erweiterung des Busangebots, die Suche nach dezentralen P-R-Räumen, von denen aus Bus-Shuttle auf den Venusberg fahren. Warum muss es einen großen Einschnitt geben, der höchstens noch einen touristischen Reiz ausübt, statt kreativ an leichter umzusetzenden Kenzepten zu arbeiten, wie z.B. einem Buskonzept, das das Attribut innovativ verdient.

Erst einmal gar nichts. Wenn die Seilbahn allerdings eine derart tragende Rolle im ÖPNV einer Stadt übernimmt, sieht es schon anders aus. Das gibt es bisher deutschlandweit nicht (und weltweit nicht oft).

"Wer davon überzeugt ist, seinen PKW zu nutzen, lässt diesen doch nicht stehen, weil es eine Seilbahn gibt!"

Da haben Sie Recht. Aber wenn sie ihm auf dem Weg zur Arbeit einen signifikanten Zeitvorteil bringt (und das würde sie aller Voraussicht nach, siehe Machbarkeitsstudie S. 91/92), dann schon.

"Zudem sind die Verkehrsströme aus der Machbarkeitsstudie nicht zu erschließen."

Nicht? Ich finde, die Netzmodelle stellen das recht schön dar, zum Beispiel auf Seite 79. Ob der einzelne Pendler nun aus Mehlem, Remagen oder Linz kommt, ist m. E. nicht weiter relevant, weil er ja unabhängig davon die Robert-Koch-Straße befährt bzw. in Zukunft die Seilbahn nutzen würde.

..."Ob der einzelne Pendler nun aus Mehlem, Remagen oder Linz kommt, ist m. E. nicht weiter relevant, weil er ja unabhängig davon die Robert-Koch-Straße befährt bzw. in Zukunft die Seilbahn nutzen würde."

Und wie viele Pendler, Gelegenheitsfahrer, etc. zwischen 7.00 und 8.00 Uhr morgens kommen mit dem Auto aus Kessenich, Dottendorf, aus der Südstadt, Beuel, etc.? Fahren die Ihrer Meinung nach auch erst zum Uni-Campus, um dann zu zehnt den Stau statt im Auto vor bzw. in der Gondel zu erleben?

Wir sprechen ja nach wie vor nur von einem Rush-hour-Problem zu Stoßzeiten und nicht von einer Dauerbelastung im Transitverkehr.

Und von einer tragenden Rolle im ÖPNV zu sprechen, das halte ich bis auf die Bildhaftigkeit doch für reichlich übertrieben, wo es doch in der Tat nur um die Entlastung einer Straße geht und in der Planung ja auch nur um eine Haltestelle auf dem Venusberg. Kann da noch die Rede davon sein, dass ein Anwohner auf dem Venusberg die Gondel nutzt, um in der Stadt Einkäufe zu machen, um dann vom Uniklinikum bis zu seinem Heim möglicherweise mehrere Hundert Meter zurückzulegen? Vom UN-Campus muss der Venusberger Bürger dann nochmals in die Innenstadt umsteigen, was viel komplizierter ist als direkt in den Bus zu steigen, der am Hauptbahnhof hält. Und einen besseren Bahn-Anschluss bietet der UN-Campus auch nicht, weil hier nur der Regionalverkehr abfährt. Aber vielleicht ist ja geplant, die Gondel bis nach Siegburg zu erweitern?

... Gelegenheitsfahrer, etc. zwischen 7.00 und 8.00 Uhr morgens kommen mit dem Auto aus Kessenich, Dottendorf, aus der Südstadt, Beuel, etc.? Fahren die Ihrer Meinung nach auch erst zum Uni-Campus, um dann zu zehnt den Stau statt im Auto vor bzw. in der Gondel zu erleben?"

Sie erinnern sich, dass es (zumindest in der empfohlenen Variante E) nicht nur am UN-Campus eine Station geben würde? Am Hindenburgplatz, am Post-Tower und in Ramersdorf könnte auch zugestiegen werden. Und ja, ich denke, dass letzteres für einen Beueler Autofahrer eine attraktive Möglichkeit wäre.

Überhaupt ging es bei dem Projekt ja nie darum, dass *alle* Venusbergpendler auf die Seilbahn umsteigen. Es müssen nur genug sein, damit Kapazitäten auf der Robert-Koch-Straße frei werden, und das käme wiederum denjenigen zugute, für die die Seilbahn keine Option ist.

"Und von einer tragenden Rolle im ÖPNV zu sprechen, das halte ich bis auf die Bildhaftigkeit doch für reichlich übertrieben, ..."

Mit der tragenden Rolle meinte ich nicht, dass die Seilbahn auf einen Schlag das Rückgrat des Bonner ÖPNV werden wird, sondern dass sie neben der Anbindung des Venusbergs auch eine bisher nicht vorhandene Querverbindung von vier Schienenstrecken schafft. Und natürlich, dass die Bahn primär auf Pendler ausgerichtet ist, die touristische Funktion also im Gegensatz zu praktisch allen anderen Bahnen in Deutschland und Europa nur Nebensache ist.

Zitat: "Am Hindenburgplatz, am Post-Tower und in Ramersdorf könnte auch zugestiegen werden. Und ja, ich denke, dass letzteres für einen Beueler Autofahrer eine attraktive Möglichkeit wäre."
Dazu möchte ich was sagen: ich fahre täglich die Hausdorfstrasse, Dottendorferstrasse und Ollenhauerstrasse bis zur B9. Von dort aus fahre ich nach Ramersdorf mit der Bahn und dort mit dem Bus zum Telekom-Campus. Wer dort schon mal mit dem Bus hin fährt, der merkt schnell, wie groß die Blechlavine ist, die dort in den Kreiseln, auf der Abfahrt und auf der BRÜCKE stehen. Und davon wollen viele Richtung Beuel rein. Die Seilbahn wird aber nicht am Landgrabenweg halten, sondern am mehrere Minuten entfernten Schießbergweg. An einem Ort, wo derzeit nur ein großes Feld und Schrebergärten ist. Eine Stasse gibt es dort noch nicht. Damit man dort Parken kann, müsste man eine Strasse und ein Parkhaus bauen. (Das Parkhaus könnte man auch aufs Klinkgelände setzen. Das wäre Gleichwertig mit einem Unterschied, dass auf dem Klinkgelände keine neuen Anwohner gestört werden und keine neue Strasse errichtet werden muss) Es wird in Ramersdorf nicht weniger Verkehr, sondern mehr, wenn man glaubt, dort einen P+R-Parkplatz zu bauen. BTW: Der Landgrabenweg hat eine deutlich höhere Kapazität zu bewältigen als die RKS. (obwohl Weg erst mal kleiner klingt wie Strasse)

Der Verkehr zwischen Hausdorfstrasse und Dottendorfer Strasse ist sicherlich auch nicht ganz zu verleugnen, aber die Fahrzeuge tragen gerne Siegburger oder Kölner Kennzeichen, also auch keine Kurzstreckenfahrten. Gleiches gilt für den Rheinweg und die Reuterstrasse. (Dort gibt es mitlerweile auch Bürgerproteste unter anderem gegen den Verkehr). Für Arbeitnehmer, die von weit her kommen, ist die "letzte Meile" durch die Stadt oft ein Endspurt. Warum sollten diese nun kurz vor dem Ziel hohe Parkgebühren und einen zeitraubenden Wechsel auf den ÖPNV akzeptieren? Und wenn ich die voll besetzten Züge am HbF oder die vollbesetzen U-Bahnen unter der B9 sehe, dann ist die Busverbindung 600 oder 601 sicherlich kaum höher belastet. Bonn hat Jahrzehnte gepennt und versucht nun mit viel ÖPNV in unvorstellbaren Dimensionen das Problem in den Griff zu bekommen. Das ist eine Fehlplanung, denn das Problem liegt woanders.

Der Haltepunkt Rheinaue ("Post-Tower") hat keine Hauptstrassen und keine sinnvolle ÖPNV-Anbindung. Der Haltepunkt wird ausschließlich bei Events in der Rheinaue und für den Tourismus benötigt. Wenn der Haltpunkt kommt, werden die Bonner Bürger wohl noch weniger Parkmöglichkeiten für die Personenschifffahrtsgesellschaft oder die Rheinaue dort finden. Zudem gibt es dort auch Anwohner, die gerne nicht mit dem Verkehr und der Suche nach Parkplätzen belästigt werden.

Sorry, wozu braucht man eine Querverbindung? Da sind keine Berge. Man kann vom Hindenburgplatz über die Urstäter-Strasse, durchs Wasserland zur B9 in weniger als 15 Minuten zu Fuß. Mit dem Rad schafft man es schneller als mit der Seilbahn (und man hat sein Rad dabei, was bei der Seilbahn in den Stoßzeiten sicherlich nicht gehen wird). Sollte im Stadtplanungsamt, was ich ja bekanntlich sehr "Schätze", mal jemand AUFWACHEN, dann könnte man mit der vorhanden Linie 630 schnell die Verbindung dauerhaft herstellen. Keine Baukosten, auch Förderbar mit 90% (für die Anschaffung) und bedient sogar die Uniklink. Die Betriekskosten für einen 20 Minutentakt schätze ich mit 1 Mio im Jahr (ca 4 Busse, da es mindestens einen schon gibt). Aktuell wird dieser Bus quasi gar nicht angenommen. (Da waren in letzter Zeit wahrscheinlich mehr Seilbahngegner zum Zählen drin, als Fahrgäste) Warum sollte eine Seilbahn mehr bewirken als eine vorhandene Verbindung? Man muss nur wollen und sich nicht auf eine Lösung versteifen.

Wir brauchen ein ausgebautes und auf die jeweiligen Unternehmen und Knotenpunkt abgestimmtes ÖPNV-Netz. Zudem müssen die in Bonn ansäßigen Arbeitgeber (inklusive die Stadtverwaltung) langsam mal einsehen, dass man nicht immer nur Fordern kann, sondern auch mal tiefgründig an der eigenen Mobilitätspraktik arbeiten sollte. Durch "Mobile Working", also dem Arbeiten von Zuhause oder in anderen Gebäuden, kann man Wegstrecken reduzieren oder gänzlich einsparen. Präsenztermine kann man durch Webmeetings ersetzen. Dieses gilt explizit auch für eLearnigs, die sicherlich einen virtuellen Hörsaal abbilden können). Das ist alles keine Zukunftsmusik, sondern bei vielen Firmen gängige Praxis. Personalabteilungen und Buchhaltungen braucht man nicht am Standort. Die kann man ausgliedern und so das Verkehrsproblem entlasten. Alleine die Verwaltung des UKB sind 7 % (laut grober Schätzung) und ich denke, da kann man noch mal so viel Potenzial finden. Viel mehr schafft die Seilbahn auch nicht und ob die Leute im Winter nicht wieder auf Auto umsteigen, kann auch die Machbarkeitsstudie nicht widerlegen, aber wir wissen alle, dass es passieren wird.

Tragen wird die Seilbahn nur Gondeln und hohe Kosten. Deshalb bin ich dagegen.

... am Landgrabenweg halten, sondern am mehrere Minuten entfernten Schießbergweg. An einem Ort, wo derzeit nur ein großes Feld und Schrebergärten ist. ... Damit man dort Parken kann, müsste man eine Strasse und ein Parkhaus bauen."

Dort entsteht auch ein S-Bahn-Haltepunkt. Sie werden also in einigen Jahren ein Fahrgastpotenzial haben, das aktuell noch nicht vorhanden ist. Dazu kommt die existierende Straßenbahnstation Schießbergweg (die Seilbahnstation soll ja laut der Machbarkeitsstudie genau zwischen den beiden plaziert werden), das heißt, auch ohne Parkhaus kommen die Pendler. Sollte trotzdem eins gebaut werden, wäre das natürlich ideal.

"Bonn hat Jahrzehnte gepennt und versucht nun mit viel ÖPNV in unvorstellbaren Dimensionen das Problem in den Griff zu bekommen. Das ist eine Fehlplanung, denn das Problem liegt woanders."

Das ist zwar Stoff für eine Grundsatzdebatte, aber: Wo liegt das Problem denn in Ihren Augen? Ich persönlich halte viel ÖPNV für eine sehr gute Sache. Was Sie mit "unvorstellbaren Dimensionen" meinen, ist mir auch nicht ganz klar; jeder U-Bahn-Bau ist teurer und dauert länger.

"Der Haltepunkt wird ausschließlich bei Events in der Rheinaue und für den Tourismus benötigt."

... und für Pendler zum Post-Tower und auf den UN-Campus.

"Sorry, wozu braucht man eine Querverbindung? Da sind keine Berge."

Nein, aber ein Fluss. Die Querverbindung endet ja nicht an der B 9.

"Man kann vom Hindenburgplatz über die Urstäter-Strasse, durchs Wasserland zur B9 in weniger als 15 Minuten zu Fuß."

Da haben Sie Recht, nur sind solche Fußwege für die allermeisten Pendler keine Option auf dem täglichen Arbeitsweg. (Ob sie das sein *sollten,* ist eine andere Frage.)

"Warum sollte eine Seilbahn mehr bewirken als eine vorhandene Verbindung?"

Was haben wir denn im Moment für Optionen?
Vom Venusberg nach Kessenich und weiter zur B 9: Die 630, die langsam und stauanfällig ist, und deren Linienweg mit knappen 7,2 km (Uniklinik Hauptpforte – Walter-Flex-Straße) viermal so lang ist wie der der Seilbahn (1,8 km für beinah dieselbe Strecke). Eine Ausweitung der Betriebszeiten (die ich als Kessenicher unabhängig von der Seilbahn sehr befürworte!) würde daran nichts ändern.
Von der B9 zur Telekom: Die von Ihnen genutzte Variante mit Umstieg in Ramersdorf. Auch hier wäre die Seilbahn schneller und umsteigefrei. Es gibt schlicht keine vorhandene Verbindung, die annähernd denselben Verkehrswert hat wie ihn die Seilbahn hätte.

"... und ob die Leute im Winter nicht wieder auf Auto umsteigen, kann auch die Machbarkeitsstudie nicht widerlegen, aber wir wissen alle, dass es passieren wird."

Wer sind "wir alle"? Ich weiß das nicht, und Sie wissen es genausowenig. Ihre Meinung in allen Ehren, die möchte ich Ihnen nicht absprechen! Aber das ist reine Spekulation, und Sie können nicht davon ausgehen, dass Ihnen da jeder zustimmt.

"Langsam" ist unglücklich ausgedrückt. Ich meine damit die Reisezeit, die wegen des längeren Linienwegs höher ist als bei der Seilbahn. Die tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit von Bus und Seilbahn wären annähernd gleich (Machbarkeitsstudie, S. 33).

lieber denkspatz,
die Seilbahn bringt doch eben KEINE nennenswerte Entlastung! Minus 8% bei 3 Mio. im Jahr - da wird jede einzelne verlagerte Autofahrt mit rund 5€ gesponsert. Da kann man doch nur gegen sein!
Die Krankenwagen sind übrigens Rettungstransportwagen, und die stehen dank Sondersignalen dort NIE im Stau.
Gruß
bb (Rettungsassistent)

Das ist doch PR-blabla wie aus einem Seilbahn-Prospekt. Welcher Verkehrsplaner-Praktikant steckt denn hinter "Denkspatz" (nomen es omen?).
Soll die Uniklinik doch mehr bezahlbare Parkhäuser bauen, wenn sie die Probleme schon verursacht. Warum sollen wir die ""innovative Lösung"" aus unseren Steuergeldern bezahlen? Dagegen!

Klasse, wir bauen direkt auch eine Seilbahn von Bonn nach Köln, dann haben wir das Problem mit dem Stau auf der A 555 gleich mit gelöst!
Alle fahren mit der Seilbahn, damit Pendler, sie Sie wieder schneller mit dem Auto zur Arbeit fahren können...