NEIN zur Seilbahn in Bonn

Ich bin gegen eine Seilbahn auf den Venusberg, weil:
1. Bonn lieber Geld sparen sollte, um wichtigere Aufgaben zu lösen.
2. Zu erwarten ist, dass viele Pendler aus dem Bonner Umland die Seilbahn nicht nutzen werden. Wer morgens lange autofährt, um zur Arbeit zu kommen, wird das Verkehrsmittel nicht noch extra wechseln, da dies zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt bzw. es kaum genug Pkw-Parkplätze an den Haltestellen geben wird.
3. Menschen mit Höhenangst die Seilbahn kategorisch nicht nutzen werden.
4. Menschen entlang der Trasse für viel Geld Wohneigentum erworben haben. Wer kommt für die Minderung der Lebensqualität und die Minderung des Hauswertes auf, wenn Betonpfeiler in Sichtweite sind und Gondeln, Seile und Pfeiler Schatten ins Haus werfen? Allgemeines Lebensrisiko? Nein, hier eher vermeidbar.
5. Eine Seilbahn das Stadtbild völlig verschandelt und eher ab- als aufwertet. Eine Seilbahn sieht in der Landschaft leider nie schön aus.

Kommentare

... wird das Verkehrsmittel nicht noch extra wechseln, da dies zusätzlich Zeit in Anspruch nimmt ..."

Wenn der Wechsel weniger Zeit kostet als die Fahrt über die Robert-Koch-Straße, dann schon. Und für genug Pendler wird er das, wie die Machbarkeitsstudie gezeigt hat.

"... bzw. es kaum genug Pkw-Parkplätze an den Haltestellen geben wird."

Es würde mich interessieren, woher Sie diese Insiderinformation haben.

"Wer kommt für die Minderung der Lebensqualität und die Minderung des Hauswertes auf, wenn Betonpfeiler in Sichtweite sind und Gondeln, Seile und Pfeiler Schatten ins Haus werfen?"

Erstens wären die Stützen nicht aus Beton und daher auch weniger massiv, als Sie offenbar annehmen. Zweitens ist ein Schattenwurf von einigen Minuten am Tag in meinen Augen durchaus zumutbar, wenn die Vorteile des Projekts deutlich überwiegen.

"Eine Seilbahn sieht in der Landschaft leider nie schön aus."

Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, ich sehe das zum Beispiel vollkommen anders. In die Planung fließt so etwas aber nicht ein, weil es nicht objektiv feststellbar ist.

Okay, ich mache mir gerade einen Baldriantee. Der ist gerade Nötig. Mist, kein Tee im Haus.

Zitat: "Es würde mich interessieren, woher Sie diese Insiderinformation haben."
Es ist nicht Leicht, die Umstände in den anderen Stadtteilen einzuschätzen. Hier unter ist es kein Inside-Tipp, dass man zum Parken in Dottendorf oder Kessenich Geduld und ein wenig Mut zur Lücke mitbringen muss. Laut meinen Informationsstand wird die Seilbahn nicht mit Parkraum begleitet. Einzige Parkmöglichkeit wird es wohl im Parkhaus an der Museumsmeile geben und da wird es Kostenpflichtig sein.

Vergleichen wir es doch mal: (Was würden Bonner wohl nehmen?)
Variante 1: (UKB)
Bis 30 Minuten kostenfreie Ausfahrt ohne Gang zum Kassenautomaten, angefangene 1. und 2. Stunde jeweils 1,50 EUR, jede weitere angefangene Stunde 1,00 EUR, Tageshöchstsatz 10,00 EUR.

Variante 2: (Museumsmeile)
Kurzparker: Die erste Stunde 2,00 €, Jede weitere angefangene Stunde 2,00 €, Tagesmax: 15,00 €, Ticketverlust 15,00 € (zzgl. angefallener Parktarif)

Einer der beiden Varianten benötigt noch eine Fahrkarte für den ÖPNV, damit man sich nach oben schaukeln kann. Zudem, wird es häufig ein kleines bischen Teurer, da man die Hin- und Rückfahrt nebst Fußwegen mit einkalkulieren muss. (eine neue angefangene Stunde)

Zitat: "Erstens wären die Stützen nicht aus Beton und daher auch weniger massiv, als Sie offenbar annehmen."
Okay, Stahlkonstruktion, denn Beton kann man nicht Praktikabel über Strassen spannen. Die Breite und Höhe er Durchfahrt muss die Strasse ausreichend Überspannen. Kleine Türmchen werden das also nicht. Bleiben wir da doch mal bei den Fakten, bitte.

Zitat: "Zweitens ist ein Schattenwurf von einigen Minuten am Tag in meinen Augen durchaus zumutbar, wenn die Vorteile des Projekts deutlich überwiegen."
Wie lange steht man den im Stau auf der RKS? Sind das nicht auch höchstens nur ein paar Minuten am Tag? Also wäre es doch für die PKW-Fahrer und Busfahrgäste doch auch zumutbar, mal ein paar Minuten zu ertragen. Aber genau das versucht das Projekt (und besonders Herr Holzgreve (siehe Artikel des GA vom Januar 2017) uns als Problem zu verkaufen. Wir sollten hier nicht ein unterschiedliches Maß ansetzen.

Nach meinem persönlichen Geschmack ist aber auch das Landschaftsbild davon gestört. Ich habe mir die Tage persönlich ein Bild von der Lage gemacht und ich war geschockt, wenn ich mir vorstelle, dass Pfeiler, die 5 - 15 Stockwerke hohe Hochhäuser groß werden, auf Strassen, Schulhöfen, Firmengeländen, Spielplätzen, Grünanlagen und Landschaftsschutzgebieten errichtet werden. Vom Landschaftsschutzgebiet als solches, wollen wir hier mal nicht Reden, denn Landschaftsschutz ist Gesetzlich geregelt. Da braucht man nicht über Geschmack zu reden.

Kommen Sie bitte auch wieder zurück auf den Teppich. Sie schaden sich gerade selber.

Für die Statistik:
Ich bin gegen eine Seilbahn für Bonn, weil ich hier sehe, dass viele Menschen für wenige Geschädigt werden. Ich bin auch dagegen, weil viele Unternehmen wegen einem Unternehmen geschädigt wird. In einer Demokratischen Gesellschaft überwiegt das Wohl vieler über den Wohl einiger, zumal, wenn es viele Optionen gäbe, eine Lösung zu finden, die alle Seiten befriedigen würde. Leider sperrt sich das eine Unternehmen und die Stadt einer sauberen Lösung.

... nicht weiter Eskalieren?"

Ich muss ehrlich gestehen: Ich habe keine Ahnung, wo Sie in meiner Antwort eine Eskalation sehen. Wie ich schon woanders geschrieben habe, kann es nicht der Sinn von Deeskalation sein, keinen Widerspruch zuzulassen.

"Wie lange steht man den im Stau auf der RKS? Sind das nicht auch höchstens nur ein paar Minuten am Tag? Also wäre es doch für die PKW-Fahrer und Busfahrgäste doch auch zumutbar, mal ein paar Minuten zu ertragen. ... Wir sollten hier nicht ein unterschiedliches Maß ansetzen. "

Doch, natürlich sollten wir das. X Minuten Schatten im Wohnzimmer mögen ärgerlich sein, aber wollen Sie das allen Ernstes gleichsetzen mit einem Krankenwagen, der auf dem Weg zur Uniklinik x Minuten Stop-and-Go fahren muss?

"Nach meinem persönlichen Geschmack ist aber auch das Landschaftsbild davon gestört."

Wieso Ihr persönlicher Geschmack (genauso wie meiner und der von Gast321) hier irrelevant ist, habe ich oben geschrieben.

"Vom Landschaftsschutzgebiet als solches, wollen wir hier mal nicht Reden, denn Landschaftsschutz ist Gesetzlich geregelt."

Landschaftsschutz bedeutet nicht, dass jegliche Bautätigkeit streng verboten ist. Ob die Seilbahnstützen ein unzulässiger Eingriff ins Schutzgebiet wären, muss noch geklärt werden. Darauf weist die Machbarkeitsstudie ja auch hin (S. 113).

"In einer Demokratischen Gesellschaft überwiegt das Wohl vieler über den Wohl einiger, ..."

Das ist übrigens auch ein ausgezeichnetes Argument *für* den Seilbahnbau :)

Laut Machbarkeitsstudie änder die Seilbahn daran aber fast nichts. Ich würde eine Seibahn ja als sinnvoll ansehen, wenn es einen echten Nutzen gäbe. Aber 8.3% Entlastung für ein einziges kleines (denn wir reden hier nicht von stundenlangen täglich Staus) Verkehrsproblem steht im krassen Missverhältnis zu den Kosten.
PS.
Die RKS ist breit genug für eine Rettungsgasse. Krankenwagen haben dort - im Gegensatz zu vielen anderen Stellen in Bonn (z.B. Reuterstrasse) - sicherlich kein besonderes Problem.

Schließe mich Ihrer Argumentation gegen die Seilbahn an!