Ungerechtigkeit als Grundlage der Machbarkeitsstudie

Die hohe Auslastung der Seilbahn, die prognostiziert wird, hängt mit einer bewussten Verknappung oder Verteuerung der Parkmöglichkeiten auf dem Venusberg zusammen. Hier steht eine Klinik! Wie ungerecht ist das denjenigen gegenüber, die mit gebrechlichen Menschen Angehörige besuchen wollen? Oder aber denen gegenüber, die verkehrstechnisch nicht ohne einen zeitlich vertretbaren Mehraufwand an die Seilbahn angebunden sind? Die Liste derer, für die die Nutzung der Seilbahn entweder unzumutbar oder nicht möglich ist, ist sicher noch viel länger. Diese alle würden benachteiligt, nur damit die Zahlen stimmen und ein ehrgeiziges Projekt mit aller Gewalt durchgesetzt wird.
Im Übrigen würden die angesprochenen Maßnahmen (Verknappung / Verteuerung des Parkraums) ebenso ohne die Errichtung einer Seilbahn greifen. Sollten sich hierdurch Menschen zum Umdenken bewegen lassen, könnte man sie ebenso dazu bringen, Elektrobusse zu nutzen.

Kommentare

Ich arbeite seit über 30 Jahren am Venusberg im Schichtdienst.
Probleme einen vernünftigen ÖPNV Anschluss zu finden ist in den ganzen Jahren nicht besser geworden.
Und die Seilbahn fäht dann auch Sonntags morgens um 6, oder abend um 21:00 Uhr

Arbeitskräfte werden gesucht an der Uni in allen Bereichen! Für mich ist neben der Wohnungsnot in Bonn, die schlechte Anbindung zum Venusberg bzw. die Parkplatzsituation vor Ort ein kleiner, aber dennoch ein Sargnagel genau dafür. Jetzt werden sogar Mitarbeiter mit hohen Summen belohnt, die neue Kollegen anwerben.

Sicher ist es nicht leicht ein "altes Schiff" wie die Uni-Klinik über die Jahre und Jahrzehnte zu runderneuern, aber mit solchen Konzepten wie einer Seilbahn, welche zu einer solch kontroversen Diskussion führt, wird es sicher nicht besser. Der Vorstand sollte endlich (!) pragmatische Lösungen vorschlagen, die zeitnah umzusetzen sind. Shuttlebusse o.ä. für 6-12 Monate als Test, wären ein Vorstoß um zu prüfen, ob es angenommen wird von den Mitarbeitern und es zu einer spürbaren Entlastung des Verkehrs kommt.

Auf dem Klinikgelände rennen monatelang irgendwelche Forschungsinstitute umher, die Laufwege oder sonstwas zu "optimieren". Warum nicht ein realisierbares Konzept vom Frauenhofer-Institut ausarbeiten lassen?

Es kann und darf doch auch nicht sein, dass die SWB die Diskussion damit beendet, dass die Ausweitung in den Spitzenzeiten nur zu Lasten anderer Strecken geht. Wenn doch die Fahrgastzahlen da und die vorhandenen Linien permanent voll sind, dann frage ich mich, wer da die Realität nicht sehen will?

Der 630er fährt VOR 7 Uhr 2x pro Stunde, nach 7 Uhr, 3x pro Stunde. Ein schlechter Scherz, oder?

Lasst die Linien zum Venusberg zw. 6 und 8 Uhr alle 15 Minuten fahren und setzt Schnellbusse vom HBF direkt zum Venusberg ein.

Es kann doch nicht sein, das eine Linie 72 Haltepunkte anfährt, bevor sie am Venusberg ankommt. Der Bus kann NIEMALS pünktlich sein, in keiner Stadt in Deutschland.

Die Parkplatzverknappungs und -verteuerungspolitik des UKB lockt keine neuen Mitarbeiter!. Sie werden dadurch abgeschreckt! Gerade im Pflegebereich (überwiegend Schichtdienst!) werden seit Jahren neue Mitarbeiter gesucht! Das UKB schadet sich durch seine Seilbahntaktik selbst. Am Ende werden alle kontra UKB sein:
1) Die Stadt und die SWB, da sie viel Geld versenkt hat.
2) Die Anwohnerinitiative Venusberg, da sich das Verkehrsproblem nicht erledigt hat und dann kein Geld für andere Maßnahmen vorhanden ist. Außerdem wird in der Machbarkeitsstudie erwähnt, dass es keine Anwohnerparkplätze geben soll. Sie zahlen dann also für Ihre Anwohnerparkplätze.
3) Dottendorf + Kessenich, da der Verkehr mehr und die Parkplätze knapper werden. Außerdem das Viertel durch ein übergrüßes Bauwerk verschandelt wird.
4) die UKB Mitarbeiter, weil sie noch schlechter am UKB parken können.

... der Seilbahn, die prognostiziert wird, hängt mit einer bewussten Verknappung oder Verteuerung der Parkmöglichkeiten auf dem Venusberg zusammen."

Das ist richtig, aber Parkraummanagement ist ein üblicher Vorgang, um Verkehrsströme zu steuern. Und wenn das stadtplanerisch sinnvoll ist (etwa, wenn eine stauanfällige Ausfallstraße entlastet werden soll), dann ist es völlig legitim.

"Wie ungerecht ist das denjenigen gegenüber, die mit gebrechlichen Menschen Angehörige besuchen wollen?"

Kein bisschen, im Gegenteil. Die Seilbahn ist barrierefrei und auch für alte und behinderte Menschen problemlos nutzbar. Man könnte sogar argumentieren, dass die Fahrt mit der Seilbahn komfortabler und stressfreier ist als Stop-and-Go auf der Robert-Koch-Straße.

"Im Übrigen würden die angesprochenen Maßnahmen (Verknappung / Verteuerung des Parkraums) ebenso ohne die Errichtung einer Seilbahn greifen."

Auch da haben Sie vollkommen recht, aber *mit* Seilbahn wäre der Effekt ungleich stärker. Und der Einsatz zusätzlicher Busse ist in der aktuellen Verkehrssituation eben nicht ohne weiteres möglich, auch wenn der Stau am Marienhospital gerne weggeleugnet wird.

Nachmals meine Frage: Wird man dann stau frei fahren können. Das würde mich sehr interessieren.

... auf der Robert-Koch-Straße im Stau stehen, kann Ihnen natürlich keiner garantieren. Aber die Seilbahnvariante, die in der Machbarkeitsstudie empfohlen wird, verspricht eine Entlastung von (konservativ geschätzten) 8–20 % (S. 86/87), und das würde deutlich seltenere Staus bedeuten.