Immer schön gegen Alles

In der Bundesstadt Bonn ist man gegenüber neuer Verkehrsinfrastruktur immer kategorisch dagegen. Es gehört zum Zeitgeist eines modernen staatsbediensteten Bildungsbürgers ohne Existenzängste mit härtestem Wiederstand gegen alles zu sein, außer der Neueröffnung eines Bioladens.

Die Stadtverwaltung ist automatisch als Feind zu betrachten, die ja sowieso nur gegen die Bürger arbeitet.

Man selbst wohnt in der Südstadt, oder in Kessenich und fährt mit dem Fahrrad zu seiner beheizten Dienststelle, weil man es sich finanziell leisten kann in der Innenstadt zu wohnen.

Allen anderen nichtsogut situierten Einpendlern die morgens und abends im Stau stehen und dort Ihre Freizeit verbringen, begegnet man mit einem Achselzucken.

Hauptsache es ändert sich nichts in Bonn und wir erhalten unsere Verkehrsinfratruktur der 50er Jahre auf dem Stand der 50er Jahre.

Liebe Bonner ich bin mir gewiss, das Ihr nach verhindern der Südtangente, des Ennertaufstiegs, der Hardtbergbahn, des Reuterstraßentunnels, der Vertunnlung der Bundesbahntrasse auch die Seilbahn auf den Venusberg zu verhindern wisst.

Kommentare

Danke für diesen Beitrag. Treffender kann man es kaum ausdrücken. Von den Seilbahngegnern muss auch garantiert kaum einer im Stau stehen. Das schränkt natürlich den Blick auf den Gesamtzusammenhang ein. Solche Leute haben in der Vergangenheit die katastrophale Verkehrslage in Bonn mit erzeugt.
Ich bin sicher, dass der Hauptgrund des Protestes der Seilbahngegner in einer zugegebenermaßen berechtigten Angst um den Wertverfall ihrer Immobilien besteht, was legitim ist. Alles Andere ist vorgeschoben.

Und trotzdem bleiben die Argumente gegen die Seilbahn richtig. Bitte mal informieren!

Lieber Gast,

neben dem Punkt, dass Ihr Beitrag wenig Sachlich ist, habe ich 11 Punkte gefunden, die nicht auf mich zutreffen und Sie dürfen mir Glauben, dass dieses nicht nur bei mir so ist, auch wenn ich sicherlich genau das bin, was Sie nicht erwartet hätten.

So, nachdem wir nun mal geklärt haben, wie schnell man sich in den Menschen täuschen kann, würde ich nun gerne wieder sachlich Diskutieren. Daher meine offen Frage an Sie:

Was genau ist aus Ihrer Sicht der Vorteil einer Seilbahn, ausser das Sie Charmant, Hip und Innovativ ist?

Eine Seilbahn hat einen Coolness-Faktor, aber Tourismus ist nicht das Problem, welches Ihres und meines ist. Es geht hier um ein Verkehrsproblem, was sowohl den ÖPNV als auch die Strassen angeht.

Mehr Vielfalt im ÖPNV macht wenig Sinn, wenn die Bequemlichkeit siegt und das vorhandene Angebot des ÖPNV schlechter wird. Im Fall des Venusbergs hat man sicherlich schon daran gedacht und damit Kalkuliert und wir wissen alle, wie schlecht man Teilweise mit dem Bus irgendwo hinkommt. Doppelte Wegezeiten sind da teilweise kaum einzuhalten.

Da kann man sicherlich auch verstehen, dass man sich nicht in eine Lokalität (Bus, Bahn, Gondel) quetschen möchte um dann auch noch langsam befördert zu werden. Ich verstehe hier auch die Autofahrer, auch wenn ich keiner bin.

Da wo ich aufgewachsen bin, hat man nicht alles als Toll und Super gefunden. Jedes noch so tolle Angebot wurde genaustens Betrachtet und Kritisch hinterfragt. Das ist erlaubt und das sollte man stets tun, denn wir sollten mit dem Geld so umgehen, als wenn es unser eigenes wäre. Also wenn mir jemand sagt, dass man mir was tolles gibt, woran ich aber erkennen kann das es nicht hilft, dann werde ich dass nicht kaufen.

Ich habe aus dem Ganzen hier etwas sehr erschreckendes Gelernt, nämlich wie leicht sich Menschen beeinflussen lassen. (und das meine ich in beide Richtungen) Daher wollte ich Objektiv mich Informieren und meine Wissenslücken schließen um am Ende mir ein unabhängiges Urteil bilden zu können. Wenn Sie mal 2 Seiten zurück blättern, dann wissen Sie, wie sehr die Planer und die Verantwortlichen daran interessiert sind, dieses Wissen zu vermitteln. Das sollte auch einen Befürworter nachdenklich stimmen.

Sie wollen Beweise für eine einseitige Informationspolitik?
Suchen Sie mal 5 oder 3 oder nur einen negativen Aspekt in den Folien der Machbarkeitsstudie, der Grundsätzlich das Seilbahnsystem Kritisch hinterfragt ob dieses überhaupt geeignet sein könnte für unsere Verkehrsproblematik. Alles, wirklich alles, ist bewusst Positiv dargestellt. Das ist für mich nicht der Sinn einer Machbarkeitsstudie, denn für mich gehört da ein genaue und exakte Abwägung von Vor- und Nachteilen sowie eine klare KOSTEN und NUTZEN-Rechnung. Für mich wäre da Wichtig: Wie viel Prozent des Gesamtverkehrs im Jahr 2030 sind den die 1.750 PKWs, die die Seilbahn auf der Strasse zum Venusberg einsparen wird. Das wird nicht über Einstellig (und das war auch schon mit den Verkehrsauslastungszahlen aus dem Jahr 2005 so) und damit wird es nicht Spürbar Ihre und meine Freizeit vergrössern.

Damit wir uns alle Richtig verstehen, ich bin und bleibe für eine Lösung der Verkehrsprobleme auch wenn ich persönlich kaum davon profitieren würde, aber eine Lösung mit dem Kostenpotenzial muss eine spürbare Entlastung erreichen und da ist der Stetigförderer Seilbahn keine Option, zumal die Haltepunkte höchst wahrscheinlich eine Verschlimmerung darstellen werden.

Fortschritt um des Fortschritts willen war immer schon interessengesteuerte, neoliberale Sch... Und aus derselben Richtung kommt auch immer diese Arroganz der Abwertung des Andersdenkenden, wie Sie die hier offenbaren.

Sehr geehrter Gast,

als ich Ihren Beitrag gelesen hatte, habe ich mir zu einigen Aussagen doch mehr Gedanken gemacht, obwohl ich mit Ihren Beschreibungen nicht konform gehe.

DIE STADTVERWALTUNG EIN FEIND ?

Was wollen Sie uns damit sagen, dass wir Bonner die Stadtverwaltung automatisch immer als unseren Feind betrachten. Das paßt nicht; das ist Unsinn! Wer würde denn stattdessen die Aufgaben in einer Stadt wie Bonn erledigen? NEIN, die Stadtverwaltung ist kein Feind und sie arbeitet auch nicht gegen den Bürger.

Was ich in diesem Forum BONN-MACHT-MIT aber vermisse ist, dass es keinen Teilnehmer von der Stadt Bonn gibt - nennen wir ihn "SUPERVISOR" oder "KÜMMERER" - der sich an diesem Thema als städtischer Vertreter beteiligt. Der- oder diejenige muss nicht auf jeden Kommentar antworten; das würde gar keinen Sinn machen. Aber, dass der Initiator dieses Forums einen ELEKTRISCHEN MÜLLEIMER in das Netz stellt um anschließend den gesamten Inhalt aus Datenschutzgründen zu entsorgen, das enttäuscht mich doch!

VERKEHRSINFRASTRUKTUR DER 50er JAhRE

Da haben Sie aber ganz schön weit zurück gegriffen. Zu dieser Zeit gab es noch die Strassenbahn-Linie, welche von Bad Godesberg-Mehlem bis nach Bonn fuhr. Die Verbindung von Mehlem nach Bad Godesberg wurde übrigens in den 70er Jahren eingestellt - trotz des PROTEST der BONNER BÜRGER. Doch nichts ist so beständig ist wie der Wandel: Im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Bonn für 2020 wird empfohlen, diese Strassenbahnlinie wieder zu bauen - Codenr. 528 (Lfd.Nr. 52a).

VORSCHLAG

Was würden Sie davon halten, wenn die Stadt Bonn einen privaten Investor sucht, der dieses Projekt in die Hand nimmt, ohne dass Sie und wir Bonner vielleicht in Regress genommen werden (z.B. Erhöhung der Grundbesitzabgaben) ?