Seilbahn ist die verkehrte Politik

Die Bundesregierung hat dazugelernt, die Stadt Bonn offensichtlich nicht.

Der im Norden Deutschlands produzierte Strom, der nach Süden gebracht werden soll, wird nicht über 30 Meter hohe Stromtrassen geführt, weil es an der entsprechenden Akzeptanz in der Bevölkerung fehlt. Daher hat die Bundesregierung per Gesetz entschieden, dass die Stromverbindungen unterirdisch verlegt werden. Dies ist, auch wenn es teurer wird, sinnvoll, da der Zielerreichungsgrad bei 100% liegt.

Und welchen Zielerreichungsgrad hat eine Seilbahn?
Nachdem der Bund seine Lernfähigkeit gezeigt hat, kommt die Stadt Bonn auf die Idee, quer über dicht besiedelte Stadtteile eine 30 bis 50 hohe Seilbahn bauen zu lassen. Dies ist noch weniger akzeptabel als hohe Stromtrassen. 18 Stunden am Tag und im Minutentakt Gondeln an oder über sich vorbeifahren fahren zu lassen, ist viel schlimmer als jedes überirdische Stromkabel. Auch wenn ich selbst nicht von der Seilbahntrasse betroffen bin, möchte ich es keinem Bonner Bürger zumuten, derartigen Belästigungen an 365 Tagen und fast rund um die Uhr ausgesetzt zu sein.

Solche massiven Eingriffe von Bürgern zu verlangen, obwohl
• die Zielerreichung mehr als zweifelhaft ist,
• die Kosten unübersehbar hoch sind,
• der Betrieb nur defizitär erfolgen kann und
• die erwartete Auslastung als gering bezeichnet werden kann,
ist keine gute Politik.

Hände weg von der Seilbahn.

Kommentare

Lassen sich Verkehrsprojekte mit Stromtrassen vergleichen ? Der Zielerreichungsgrad wird ja wohl hier davon bestimmt, dass Wirtschaftsinteressen (der im Norden Strom aus Windenergie produzierenden und der in Bayern und Baden Württembergvon der dortigen Industrie benötigten ) das Ziel bestimmen. Nicht umsonst enden die Trassen dort wo bisher Atomkraftwerke stehen.
Protestieren Sie auch gegen die bisherigen Strommasten, z. B. zwischen Bonn und Köln?

Welchen Belästigungen sind die Anwohner von Straßen (Reuterstrasse) oder entlang den Bahnlinien der Rheinschiene ausgesetzt ? Sollten diese Verkehrswege dann nicht einfach geschlossen werden ?
Ob der Betrieb nur defizitär sein kann soll ja gerade die Machbarkeitsstudie untersuchen. Das Beispiel Koblenz zeigt da etwas anderes, nämlich Gewinne für den privaten Betreiber.
Also bitte nicht einfach nur Behauptungen aufstellen und Birnen mit Äpfeln vergleichen, sondern "sauber" argumentieren.