Verkehrspolitisch sehr gute Idee

Der Venusberg ist DER Klinikstandort in Bonn. Erst gestern wurde dies mit einer neuen Jubelmeldung bestätigt. Der damit zwingend verbundene Verkehr von Mitarbeitern, Patienten und Besuchern wird zunehmen, noch erheblich zunehmen. Fest steht auch, die bisherigen Strassen und Verkehrsmittel, vor allem der motorisierte Individualverkehr (MIV), sind jetzt schon am Limit. Der Busverkehr kann nicht beliebig ausgeweitet werden. Vor allem die unmittelbaren Anwohner müssten doch erkennen, dass konventionelle Lösungen nicht in Sicht sind.

Die Seilbahn hingegen ist eine geniale Idee! Niedrige Entstehungs- und Betriebskosten, elektrischer und damit emissionsfreier Betrieb und vor allem schnell im Vergleich zu SWB-Bussen. Bliebe einzig das Unbehagen der örtlichen Anwohner, aus einer Gondel könne man vielleicht in ihren Garten schauen. Sorry, aber das sind egoistische Luxusprobleme, die immer auftreten. Diese Stimmen darf man nicht überbewerten. Die Planung sollte natürlich darauf eingehen, aber das Projekt verhindern dürfen sie nicht, wenn die sachlichen und objektiven Vorteile so mannigfach und offensichtlich sind wie hier.

Ich bin seit über 50 Jahren ein Bonner Bürger und wünsche mir eine Seilbahn vom Venusberg bis mindestens zur B9, gerne auch über den Rhein. Für Bonn und seine Bürger in der Gesamtheit wäre das ein gutes Projekt, dessen Vorteile zur Abwechslung mal jeder nutzen kann, der zu den Kliniken muss. Internationale Kongresszentren oder Hochkultur wie Oper und Ballet nutzen nur die obersten 5% der Bevölkerung.

Kommentare

Die Gondelfenster können in den Bereichen, in denen man im Vorbeifahren auf Privatgrundstücke schauen kann, automatisch sichtverblendet werden, wie auf der letzten Veranstaltung vorgestellt wurde, und natürlich muss man auf die Bedenken der Betroffenen eingehen, jeder direkt Betroffene möchte das.
eine Bonner Bürgerin

Super, wenn es solche Technik gibt. Dann sind die Einwände der Anwohner in diesem Punkt ja auch kaum mehr ernstzunehmen.

50 Mio. niedrige Entstehungskosten?
Strom emmissionsfrei? Wo wird der nochmal produziert?

Ja,zum einen muss Bonn diese Kosten nicht allein tragen, sondern bekommt Zuschüsse. Zum anderen bekommt man sonst für 50 Mio nicht viel an Verkehrsprojekten; erst recht nicht welche, die so wenig Eingriff in die Natur, so geringe Folge- und Unterhaltskosten verursachen und so hohen Nutzen versprechen. 25 Mio hat die neue VHS in der Münsterstr gekostet, 25 Mio kostet die Sanierung der Viktoriabrücke. Ein Neubau wäre dafür vermutlich nicht zu haben. 50 Mio sind 1/6 der Kosten des tollen Kongresszentrums (es wird Bonn über 300 Mio kosten), was ursprünglich angeblich mal Bonn gar nichts kosten sollte. Über 30 Mio gibt Bonn an Zuschüssen (also Verlustausgleich) für Oper/Theater/Orchester aus - jedes Jahr! Das hat man kürzlich sogar für viele Jahre festgezurrt.

Strombetrieb ist beim Verbrauch natürlich emissionsfrei. Das ist gemeint, da vor Ort dieses Verkehrsmittel für die Anwohner erheblich angenehmer und vorteilhafter ist als Busse und Autos. Selbst wenn die in >15 Jahren zu einem nicht mehr unerheblichen Teil elektrisch fahren sollten, würden sie die Strassen verstopfen. Der Verkehr darauf kann eben nicht mehr gross wachsen, bevor er zusammenbricht.