Größenwahn Seilbahn – Bonn ist nicht lernfähig

Bonn braucht keine Seilbahn. Der Venusberg hat so viel und so wenig ein Verkehrsproblem wie andere Stadtteile auch. Im Berufsverkehr gibt es nicht nur in der Robert-Koch-Straße Stau, sondern in halb Bonn. Das liegt in der Natur der Sache und ist auch in anderen Städten so. Der Venusberg hat ein Parkproblem, das man weit günstiger lösen könnte anstatt mit einem in jeder Hinsicht völlig unkalkulierbaren Seilbahnprojekt. Mit einer Seilbahn würden die Parkprobleme nur in andere Stadtteile verlagert. Warum fängt man am Venusberg nicht mit kleinen, finanziell kalkulierbaren Maßnahmen an wie z. B. dem Bau eines weiteren Parkhauses? Muss Bonn nach dem WCCB gleich wieder dem Größenwahn verfallen? Bonns scheidender Stadtkämmerer mahnt zu Bescheidenheit. Zu Recht. Profitieren von der Seilbahn werden nur die Seilbahnhersteller. Wir Bonner Bürger werden auf den Betriebs- und sämtlichen Folgekosten sitzen bleiben. Ist Bonn so wenig lernfähig?

Kommentare

Ich finde inzwischen, dass die Gegner des Seilbahnprojekts ihren Schwerpunkt weniger auf Argumente als auf Verbalinjurien legen. Dies ist bedauerlich, denn über "Größenwahn" und Fehler beim WCCB lässt sich nicht diskutieren. Die Frage, ob Staus ein natürliches oder menschengemachtes Phänomen sind, wäre einfach zu klären. Sachlich wirklich diskussionwert ist nur die Frage, ob das Parkhaus mehr die Probleme lösen kann.

Ein Parkhaus kann nur die Probleme lösen , wenn das Abstellen des Autos "draussen" teurer ist als im Parkhaus. Denn das Parkhaus an der Siegmund-Freud-Straße/Sertürner Straße ist noch nie voll gwesen, wenn ich dort war. Aber auf der Straße standen die Autos Stoßstange an Stoßstange.

Der Venusberg hat tatsächlich ein Parkproblem, wie auch das Johanniter-Viertel. Auch dort stellen die Erwerbstätigen ihre Autos nicht in den vorgehaltenen gebührenpflichtigen Parkhäusern ab, sondern parken den Anwohnern die freien Parkplätze im Straßenraum zu. Das ist das eigentliche Ärgernis. Es geht auch nicht um den Berufsverkehr, sondern den Park-Such-Verkehr. Und davon sind allerdings auch die ruhigen und engen Seitenstraßen betroffen.