"Charmantes" Seilbahnprojekt löst nicht die Verkehrsproblematik in Bonn

Mich bedrückt seit gestern der Hinweis seitens Herrn Wiesners, dass ein solches kostenintensives Projekt (10% von vielleicht 50 Mio. sind eben auch für die Stadt finanziell herausfordernd) wie eine Seilbahn nicht gegen den finanziellen Bedarf an Schulen in Bonn oder den Sport- bzw. Kulturetat ausgespielt werden dürfe, sehr. Natürlich entscheidet der Rat im nächsten Jahr ggf. nicht für eine Seilbahn und gegen die Unterstützung von Schulen in einem Verfahren, aber die erheblichen Baukosten einer Seilbahn, die die Stadt zu 10% mindestens trägt, und die vollständigen Kosten der Inbetriebnahme und Wartung etc. werden zulasten von anderen Etats gehen müssen. Dies macht mir insbesondere Sorgen, da mit dieser Seilbahn eben nicht die Verkehrsprobleme Bonns gelöst werden (Reuterstraße, A565, Brückensanierungen...) - und auch keine Verhaltensänderung der Bürger*innen (Seilbahn/Fahrrad statt Auto) sichergestellt ist. (Katrin Asghari)

Kommentare

"Nicht gegeneinander ausspielen" geht nur, wenn genug für alle Wünsche da ist. Sobald alle Schwimmbäder, Theater, Schulen, Brücken usw. mit ausreichend Geld ausgestattet sind, kann man ohne eine Abwägung dieser Interessen über die Seilbahn reden. Vorher muss man abwägen.

In der Tat wäre auch ich dankbar, die Stadt täte nicht so, als wären die Ressourcen für ein solches Projekt nicht knapp. Sobald auch in diesem (Groß-) Projekt wieder Geld verbrannt wird, und davon auch wieder mehr als erwartet (durch schlechtes Management, natürlich zunächst untertriebene Baukosten, Klagen von Anwohnern, Naturschützern, der Deutschen Bahn etc.), sind einmal mehr Fakten geschaffen, dass für andere (auch andere Verkehrs-) Bereiche und Ressorts kein Geld mehr zur Verfügung steht. Die letzten Einschnitte zum Beispiel im Bereich öffentlicher Einrichtungen und der Bildung/Betreuung und heftige Proteste dagegen sind eigentlich noch nicht so lange her, dass es der Rat und die Verwaltung vergessen haben kann, höchstens verdrängt.