Seilbahn ist zukunftsträchtig - fairer Dialog erforderlich

Vielen Dank an die Referenten des 2. Bürgerdialogs zum Seilbahnprojekt für die gut verständliche Information zum Stand der Machbarkeitsstudie. Der ADFC Bonn/Rhein-Sieg unterstützt das Seilbahnprojekt und plädiert für eine Weiterführung bis zum Ennert, weil die Seilbahn eine zukunftsfähige, umweltverträgliche und kostengünstige Verbesserung der Ost-West-Verkehrsverbindung darstellt. Gekoppelt mit der gezielten Förderung des Radverkehrs könnte sie für viele eine attraktive Alternative zum Auto bieten.

Ein fairer Dialog ist gefragt:
Bedauerlich fand ich beim 2. Bürgerdialog, dass den Vertretern der Stadt von einzelnen unterstellt wurde, die Kosten des Seilbahnprojekts bewußt zu verschweigen.
In der 2. Online Diskussion finden sich zwei Beiträge, in denen Herrn Prof. Monheim eindeutig unwahre Zitate zugeschrieben werden. Im Beitrag:
„Monheim fälscht Statistik“ vom 09.10.2016 wird behauptet Herr Prof. Monheim habe gesagt, dass „"70-80% der Diskutierenden _für_ die Seilbahn" in der ersten Diskussionsrunde gewesen seien.
In der unter „Bonn-macht-mit“ eingestellten Präsentation, die Herr Prof. Monheim in der 2.Veranstaltung zum Seilbahndialog gezeigt hat, ist jedoch auf der Folie 11 eindeutig zu lesen:
Aussagetendenz bezgl. Seilbahn in %
positiv und eher positiv 43 %
negativ und eher negativ 27 %
neutral 30 %.

Im zweiten Beitrag „Wird die Öffentlichkeit über die Stimmung der Bürgerbeteiligung getäuscht?“ vom 08.10.2016 wird auf eine Berichtserstattung des Bonner General Anzeigers Bezug genommen, in dem Prof. Monheim angeblich gesagt habe "80% der Beteiligten seien pro Seilbahn." In dem Artikel wird Prof. Monheim zu Recht folgendermaßen zitiert:
"Beim ersten Bürgerdialog am 22. Juni sind die Teilnehmer befragt worden. Wie
Heiner Monheim, der die Bürgerbeteiligung für die Stadt organisiert, mitteilte,
konnten hundert Fragebögen ausgewertet werden. 80 Prozent sehen einen
Handlungsdruck beim Stadtverkehr in den kommenden Jahren.
Die Mehrzahl sehe „keine erheblichen Probleme“ in dem Seilbahn-Projekt und
glaube, dass die Verkehrsprobleme in den kommenden Jahren nicht bloß über
Schiene und Straße zu lösen sind. Zugleich glauben aber zwei Drittel der
Befragten nicht, dass eine Seilbahn „wirksame Entspannung“ bringen kann.
Das Durchschnittsalter lag bei 55 Jahren. Die Online-Diskussion auf der
Internetseite bonn-macht-mit.de beinhaltet laut Monheim zu 70 Prozent
positive oder neutrale Beiträge. „Es gibt aber auch negative Kommentare, die
auf die entstehenden Kosten hinweisen.“

Ich werde mich aktiv am weiteren Diskussionsprozeß zum Seilbahnprojekt beteiligen.

Annette Quaedvlieg, Vorsitzende des ADFC Bonn/Rhein-Sieg

Kommentare

weil Sie die Kostenfrage noch nicht wissen wollen, eher zurückstellen.Eine Baumassnahme in dieser Grössenordnung kostet zunächst einmal sehr viel ZUSÄTZLICHES STEUERGELD.

Wenn ich mich richtig erinnere liegen die Schulden unserer Stadt bei etwa 1.600.000 Euro, oder 1,6 Milliarden Euro. So etwas bekommt man als Bürger unserer Stadt zu spüren. Wie z.B. die unglaubliche Erhöhung der Grundbesitzabgaben 2015: von 530 auf 680 %.

Warum sollte ich als Bürger unserer Stadt, das Seilbahn-Vorhaben unterstützen, wenn das nur möglich ist, wenn bestehende Einrichtungen umgehend dafür stillgelegt werden, wie zum Beispiel Kinderspielplätze & Schwimmbäder für unsere Familien mit deren Kindern & Jugendlichen!!!

weil Sie die Kostenfrage noch nicht wissen wollen, eher zurückstellen.Eine Baumassnahme in dieser Grössenordnung kostet zunächst einmal sehr viel ZUSÄTZLICHES STEUERGELD.

Wenn ich mich richtig erinnere liegen die Schulden unserer Stadt bei etwa 1.600.000 Euro, oder 1,6 Milliarden Euro. So etwas bekommt man als Bürger unserer Stadt zu spüren. Wie z.B. die unglaubliche Erhöhung der Grundbesitzabgaben 2015: von 530 auf 680 %.

Warum sollte ich als Bürger unserer Stadt, das Seilbahn-Vorhaben unterstützen, wenn das nur möglich ist, wenn bestehende Einrichtungen umgehend dafür stillgelegt werden, wie zum Beispiel Kinderspielplätze & Schwimmbäder für unsere Familien mit deren Kindern & Jugendlichen!!!

Liebe Bonnerinnen und Bonner,

die gute Nachricht vorweg: Im Haushaltsplanentwurf 2017/2018 mit Haushaltssicherungskonzept bis 2024 der Bundesstadt Bonn steht im Jahr 2021 weiterhin die „schwarze Null“, also ein echter Haushaltsausgleich, ohne für die nächsten Jahre weitere Steuererhöhungen einplanen zu müssen. Der in 2021 dargestellte Haushaltsausgleich muss Handlungsmaxime sein und höchste Priorität haben. Die schlechte Nachricht: Die Gesamtverschuldung der Stadt Bonn wird bis 2020 auf mehr als 2,1 Milliarden Euro steigen.

Damit wird deutlich, dass die Einhaltung des Sanierungskurses existenziell für Bonns eigenverantwortliches Handeln ist. Voraussetzung ist, dass in den kommenden Jahren die Einsparungen des aufgestellten Haushaltssicherungskonzepts erreicht werden.

Vom 8. September bis 6. Oktober 2016 können Sie den Rat der Stadt Bonn bei der Aufstellung des Haushalts 2017/2018 beraten. Ihre Vorschläge sind gefragt. Im Rahmen der Haushaltsberatungen werden die bestbewerteten 25 Bürgervorschläge durch die politischen Gremien beraten. Wir freuen uns auch in diesem Jahr auf eine rege Beteiligung!

Herzliche Grüße

In der Ausgabe des Bonner General-Anzeigers vom 14.10.2016 empfiehlt Kämmerer Ludger Sander "Bonn muss bescheidener werden".

Gleichzeitig fordert der ADFC Bonn/Rhein-Sieg in seinem aktuellen verkehrspolitischen Programm von der Stadt Bonn eine Einstellung von bis zu 5,6 Mio. Euro jährlich an Haushaltsmitteln für den Radverkehr.

Als Halb-Münsteraner und begeisterter Radfahrer wünsche ich mir auch eine bessere bzw. verbesserte Radinfrastruktur in Bonn. Aber wer bitteschön soll das alles finanzieren, insbesondere wenn anderswo auch noch Finanzmittelbedarf (Sporteinrichtungen, Schulen, Bibliotheken etc.) besteht? Der Nutzen einer Seilbahn, die wahrscheinlich ihren Endhaltepunkt am UN-Campus haben wird, steht in keinem gesunden Verhältnis zum voraussichtlichen Aufwand.

Lassen uns doch daher erst mal auf die fahrradpolitischen wesentlichen und effizienteren Maßnahmen konzentrieren!

Wie heißt es heute im Bonner General-Anzeiger so schön in Notizen aus B.: Die Rechnung wird ohne uns gemacht (aber wir alle Bonner Bürger und Bürgerinnen dürfen es später bezahlen).

Gegenüber der Stellungnahme vom Gast vom 14.10.2016 fand ich den Artikel von Frau Quaedvlieg sehr objektiv. Obwohl ich auch begeisterter Radfahrer und mir daher auch eine bessere Infrastruktur für Bonn wünsche, darf man nicht nur an sich denken. Es gibt nicht nur Radfahrer - die bei jedem Wetter - mit dem Rad unterwegs sind.

Gegen eine totale Konzentration auf den Fahrradverkehr wird man genauso wettern können, wie gegen Infrastrukturprojekte, die auf einen Ennerttunnel setzen, oder die besagte Seilbahn. Da gibt es die Geschäftsleute, die um Kunden bangen, weil diese mit den Autos nicht mehr in die Innenstadt kommen können, sondern lieber auf der "Grünen Wiese" einkaufen gehen.

Das Problem nicht nur der Bonner ist: jeder denkt nur an sich, anstatt Kompromisse zu suchen.

Hallo BNMichael,

wir leben schon sehr lange in einem Land, dass sich seit dem Ende des 2ten Weltkrieges in eine Gesellschaft entwickelt hat, deren Ausgangspunkt der Kapitalismus war. Es hätte auch anders kommen können: Plan B der Siegrmächte war, dass diese Bundesrepublick in einen Agrarstaat umfunktioniert wird!

Aber es ist anders gekommen. Millionen von Menschen - egal welcher Herkunft - haben dieses Land zu dem gebracht, was es heute ist. Auch Sie, lieber BNMichael, waren dabei.

Ich fühle mich von Ihrem Satz "Jeder denkt nur an sich" nicht angesprochen, eher empfinde ich es als Bonner Bürger als gedankenlosen Vorwurf.

- Wir haben dieser Gemeinde noch nie einen Cent geschuldet
- Unser Häuschen haben wir aus unserem eigenen Einkommen bezahlt
- alle komunalen Abgaben zahlen wir ohne zu murren

Ihre Überschrift "Ehrliche Diskussion" war der Anlaß für mich, Ihren Beitrag zu lesen. Das habe ich gemacht und ich habe Sie verstanden. Bitte verstehen Sie aber meinen Beitrag zum Thema der Kosten: 1,6 Milliarden Euro.

Es ist der gleiche Ansatz zum Thema RENTE bzw. PENSION. Wenn man das nicht verstehen kann, dann muss man sich einfach einmal fragen: Warum ist der PREIS für GOLD manchmal höher und manchmal niedriger. Ich weiss, dass ich Sie damit noc h nicht zum Gegner der Seilbahn überzeugen kann.

Bitte beantworten Sie mir eine Frage: Angenommen Sie haben eigene Kinder; eine Familie, Sie als Vater und Ihre Partnerin ist die Mutter Ihrer Kinder. Würden Sie Ihren Kinder als Erbe Schulden hnterlassen, welche SIE ALLEINE verursacht habne?

Bitte eine ehrliche Antwort