Strassenbahn als Alternative

Die Seilbahn ist meiner meiner nach wenig effizient, weil viel zu umständlich, da die Gondeln auch zu wenig Personen fassen können. Wer fährt denn erst mit der (Strassen-)Bahn oder dem Auto zum einem abgelegenen Haltepunkt z. B. in Kessenich oder gar auf die andere Rheinseite, steigt dort also wieder um? Wo sollen die ganzen Autos geparkt werden? Die Anlieger in den umliegenden Strassen würden sicherlich wenig erbaut sein. Der Aufwand der umständlichen Anreise und damit der verbundenen Zeit ist viel zu gross und unattraktiv.

Warum wird als Alternative, wie ich es in meinem Leserbrief vor Jahren schon im General-Anzeiger einmal vorgeschlagen habe, nicht über den Bau einer Strassenbahnlinie zum Vernusberg nachgedacht? Für moderne Strassenbahnfahrzeuge ist diese Steigung heutzutage völlig unproblematisch. Dies wird in einigen anderen Städten zur Verkehrsentlastung bei steilen Strecken längst vorgemacht.

Hier wäre nämlich aktuell noch ein anderer Aspekt interessant. Durch den zur Zeit im Bau befindlichen riesigen neuen Uni-Campus in Poppelsdorf wird das Aufkommen an zu befördernden Personen dorthin ebenfalls drastisch zunehmen und die Busse stossen bereits akutell schono an ihre Grenzen, eine Taktverdichtung ist laut SWB nicht mehr möglich. So könnte eine Linie auf den Venusberg zu den Uni-Kliniken auch gleichzeitig die Beförderung zum Uni-Campus in Poppelsdorf bedienen und die Busse entlasten, die gegebenenfalls als Verstärkung weiter zusätzlich fahren könnten, besonders in den kritischen Stosszeiten.

Die Strassen zum Venusberg sind breit genug, denn bis Anfang der fünziger Jahre fuhr ja die Strassenbahn schliesslich bis nach Poppelsdorf. Der Linienweg könnte vom Hauptbahnhof zum bestehenden Gleisdreieck Poppelsdorfer Allee über Quantiusstrasse, Meckenheimer Allee, Clemens-August-Strasse, Im Wingert, Robert-Koch-Strasse, Sigmund-Freud-Strasse bis direkt ins Klinikgelände geführt werden. Die Streckenführung würde eingleisig ausreichen, wenn man die Bahn als "Rundlinie" baut und vom Klinikgelände auf der Rückseite wieder vom Venusberg herunterführt und an das bestehende Gleis der Dottendorfer Linie anschliessen würde. Oder eben alternativ teilweise zweigleisig, wenn nicht als Rundlinie sondern nur ein Streckenweg gewählt wird. Im Zuge der Massnahme könnte sogar ein weiterer Steckenast von der Colmantstrasse über die Endenicher Allee von hinten direkt zum Uni-Campus geführt werden mit Endhaltestelle an der neuen Mensa auf der ehemaligen Wesselbahntrasse, die in diesem Stück noch an der Autobahnseite vor der Mensa existiert.

Für den Bau von Strassenbahnlinien werden, da umweltfreundlich, so viel ich weiss, vom Land auch in der Regel grosszügig ÖPNV-Mittel als Zuschuss zur Verfügung gestellt. Und mit einem Strassenbahntriebwagen kann eine ganze Menge Leute gleichzeitig schnell und effizient befördert werden. Als "Zugpferd" für den Umstieg vom Auto auf die Strassenbahn müsste bei der "Uni-Linie" sogar ein preiswerter Sondertarif angedacht werden.

Kommentare

Hallo,

generell gebe ich Ihnen Recht dass man alternativ eine Straßenbahnverbindung zum Venusberg prüfen sollte. Auch eine Einbeziehung der Uni in Poppelsdorf ist sicherlich als Pendlerschwerpunkt überlegenswert.
Den in den vergangenen Jahrzehnten geführten Diskussionen zur Hardtbergbahn folgend befürchte ich nur dass diese Variante am Widerstand vieler Anwohner scheitern wird. Generell hätte die Straßenbahn allerdings den Vorteil, dass Sie eine Verknüpfung am Hauptbahnhof bieten würde, welcher ja bereits heute den zentralen Umsteigepunkt im Bonner ÖPNV darstellt.

MfG Michael D.