Beethoven-Orchester maßvoll anpassen

Kultur und Veranstaltungen
Sparvorschlag

im General-Anzeiger stand gestern, dass der Kulturausschuss die Rahmenbedingungen für die Suche nach einem Generalsmusikdirektor beschlossen hat. Der Fünfjahresvertrag soll mit 160.000 Euro dotiert sein. Vermutlich gar nicht viel für einen qualifizierten Generalmusikdirektor, aber für eine Stadt, die finanziell mit dem Rücken zur Wand steht?

Das Orchester soll um 6 Personen auf 100 verkleinert werden. In einem Leserbrief im General-Anzeiger wird heute eine Reduzierung der Größe auf 86 Musiker angeregt. Das sind immer noch 20 Musiker mehr als in Münster und Bielefeld, schreibt der Autor.

Apropos Beethoven, zu seiner Zeit spielten 30 - 40 Musiker in einem Orchester. Vielleicht sollten wir hier in Bonn mal "Original-Beethoven"-Konzerte als Alleinstellungsmerkmal anbieten.

Es ist wirklich unverantwortlich, auf welch hohem Niveau hier der totale Untergang der Kultur bejammert wird und wie der Kulturausschuss agiert.

Kommentare

Damals bestand jedes Orchester nur aus 30-40 Musikern. Die größe heutiger Orchester ist dem Repertoire angepasst und das ist auch gut so! Ich finde es unverantwortlich, wie jeder 2. Vorschlag hier gegen die Kultur wettert. Die Kultur ist nicht der Grund für den marodem Haushalt. Andere Städte machen es vor, wie es auch ohne Kulturabbau geht. Oder wollen Sie sich jede Woche nur Beethoven, Mozart oder Haydn anhören? Vielfalt ist wichtig!

@#1 Sehen Sie, das ist Ihr Luxusproblem und das vieler Menschen hier! Ich habe weder Zeit noch Geld, um einmal die Woche ins Konzert zu gehen. Deshalb bin ich weniger anspruchsvoll und kann mich an einem Beethoven-, Mozart- und Haydn-Konzert erfreuen.
Kulturabbau müsste auch nicht sein, wenn für hochwertige Qualität auch entsprechende Preis verlangt würden. Aber Karten gibt es zu Dumpingpreisen, weil wir alle die sehr anspruchsvolle Bonner Kulturlandschaft finanzieren. Und bei jedem Vorschlag, werden diejenigen, die sparen möchten als Kulturbanausen abgewatscht.

Warum reicht es nicht, wenn das Beethoven-Orchester Beethoven spielt? Ich heisst immer, es geht um die Marke Beethoven? Deswegen sollen wir uns doch für das Festspielhaus neu verschulden und über die Beteiligung des Landes an der Stiftung bürden wir unseren Kindern und Enkelkindern weitere Schulden für hochwertigen Kunstgenuss auf!

@#1.1 Sie müssen ja nicht ins Konzert gehen. ich kann es Ihnen nur sehr empfehlen, weil Sie dann auch einen Eindruck bekommen, wie so ein Kulturbetrieb funktioniert und das es sehr wohl interessant ist nicht nur Beethoven zu hören. Ist Ihnen ein hoher Anspruch nicht wichtig? Das Geld ist vorhanden, es hätte nur in der Vergangenheit besser damit umgegangen werden müssen. Und ich wiederhole es gerne hier nocheinmal: Bildung und Kultur ist im Grundgesetz verankert. Früher konnten sich nur die höheren Bevölkerungsschichten so etwas leisten, heute wird durch entsprechende Preise allen Bürgern der Zugang zu diesen Einrichtungen ermöglicht.

@#1.1.1 @#1.1.1 Wie gesagt, ich gehe ins Konzert. Aber nicht jede Woche.
Ein hoher Anspruch ist wichtig, aber nicht wenn die Finanzierung von der Allgemeinheit erwartet wird. Über die Verhältnisse leben ist jetzt nicht mehr möglich, möchte man nicht noch die Kinder und Kindeskinder mit Horrorschulden für den heutigen Kulturgenuss belasten!

Neues Kulturmotto: Weniger ist mehr!

@#1.1.1.1 @#1.1.1.1
sind aber sicher keine Ursache der Kulturausgaben, die maximal 6 Prozent des Gesamthaushalts ausmachen. Sie stehen nur im Mittelpunkt, weil sie als sog. freiwillige Leistungen "disponibel" sind. Sicher kann man bei Aufgabe aller Kulturangebote sparen, nach einigen Jahren, wenn alle im öffentlichen Kulturbereich beschäftigten Personen im Ruhestand noch ein bisschen mehr, aber damit kriegt man die finanzielle Schieflage trotzdem nicht in den Griff, weil 6 Prozent der jährlichen Gesamtausgaben bei 1700 Millionen Schulden - aktueller Schuldenstand bei der Stadt Bonn - das Finanzdrama nicht beenden können.

@#1.1.1.1.1 @#1.1.1.1.1 Es gab vor Jahrzehnten schon Mitarbeiter im Kulissenbau der Stadt Bonn, die die Verschwendung und Prasserei schmerzte. Jede Kulisse wurde komplett weggeworfen. Nichts wiederverwendet, obwohl es vielmals möglich gewesen wäre. Weg. Neu. Was Kostet die Welt?
Und natürlich hatte diese Verschwendung Konsequenzen für den städtischen Haushalt und erklärt einen Teil der heutigen Schulden.

Gar keine schlechte Idee, aber dafür bräuchte das Bonner Orchester wohl andere Musiker. Es gibt einige herausragende Originalklangorchester auf der Welt, aber für die Musiker setzt das eine jahrelange intensive Beschäftigung und Praxis voraus. D.h. allein eine Verkleinerung macht aus einem "normalem" Orchester kein Originalklangorchester. Aber es gibt natürlich auch viele normale Sinfonieorchester in Städten vergleichbarer Größe wie Bonn, die kein 100-Personenorchester unterhalten. Der Anspruch, weiterhin ein Kategorie A-Orchester zu sein, was ausschließlich über die Personenzahl eines Orchesters definiert wird und die höchste - also A - tarifliche Einstufung bedeutet und kein (!) Qualitiätszeugnis ist, wird unabhängig von der Finanzkraft der Träger dann problematisch, wenn die öffentliche Wertschätzung eines Orchesters in regionaler und überregionaler Hinsicht damit nicht mithalten kann. In diesem Sinne war es traurig, dass beim diesjährigen NRW-Ranking das Bonner Beethovenorchester nicht einmal unter die ersten sieben gekommen ist, da lagen selbst Bochum und Duisburg noch deutlich davor, vgl. Musikkritiker-Ranking: Dies sind die besten Orchester in NRW http://www.rp-online.de/nrw/kultur/dies-sind-die-besten-orchester-in-nrw...

@#2 @#2 Glauben Sie diesem Ranking? Da sind Musikkritiker in zufällig ausgewählte Konzerte bzw. Opernvorstellungen gegangen und haben sich danach ihre Meinung gebildet. Einzelne Aufführungen machen allerdings noch lange kein Gesamtbild eines Orchesters aus. Jeder kann mal einen etwas schlechteren oder besseren Tag haben. Das ist unser Problem, das wir nur das lesen und ernst nehmen was wir wollen, statt uns selbst ein Bild zu machen.

@#2.1 @#2.1 Man kann auch nur genau das nicht glauben, was einem nicht in den Kram passt. Welcher Normalbürger soll denn einen Vergleich zwischen den verschiedenen Orchestern bewerkstelligen? Mir fehlt dafür Zeit und Geld und nicht zuletzt auch die Kompetenz.

@#2.1.1 @#2.1.1
Schon durch das Radio-Programm kann man sich bilden.

@#2.1 @#2.1
Ob man an sie "glaubt", ist die eine Sache, aber ihre Wirkung ist so, dass Orchester, die in Rankings schlechte Plätze belegen, so gut wie nie in renommierte Säle eingeladen werden. Oder haben Sie schon einmal gehört, dass das Bonner Beethovenorchester ins Gewandhaus, in die Laieszhalle, ins Konzerthaus Dortmund, nach Baden-Baden, in die Berliner Philharmonie usw. oder gar in den Wiener Musikverein, das Concertgebouw oder die Carnegie-Hall eingeladen worden ist oder auch nur zu einem einzigen der bekannten Festivals? Welche Orchester sind dort aber regelmäßig eingeladen? Genau diejenigen, die seit Jahren in nationalen und internationalen Rankings auf den oberen Plätzen vertreten sind.

Ist die Fragestellung jetzt nur ungeschickt oder raffiniert. Zur Sicherheit, damit ich nicht den falschen Button drücke: Ja , es ist unverschämt und es wird auf arrogant hohem Niveau der Untergang der sog. Hochkultur bejammert.

ich höre gerne gute Musik, gehe auch in Konzerte des Beethovenorchesters, aber ob dort 20 Musiker weniger, weniger gute Musik machen, könnte ich nicht sagen. Aber wenn dadurch die Beethovenhalle saniert werden würde, das würde mich freuen

Zu Beethovens Zeiten gab es auch keine asphaltierten Straßen, keine Rentenversicherung, Straßenbahn, kaum öffentliche Sportplätze und vor allem kein gemeines Gesundheitswesen. Für den Schulbesuch mussten wir auch bezahlen. Wären somit auch alles Umsetzungsvorschläge, die aber niemand zustimmen würde. Überraschenderweise wird seit über 150 Jahren klassische Orchestermusik in Besetzung um die 100 Musiker gespielt und ebenso überraschend mag es sein, dass das Beethoven-Orchester nicht nur Beethoven spielt. Zudem habe ich vergessen welche Komponisten der Statur von Beethoven aus Bielefeld und Münster kommen. Wer würde denn in Frage stellen wollen, dass Beethoven für Bonn wichtig ist und es richtig ist, dass die Stadt in diesem Bereich etwas mehr investiert, um diesen Zusammenhang Bonn - Beethoven aufrecht zu erhalten? Bringt schließlich Touristen und mehr. Damit meine ich jedoch nicht, dass ein Festspielhaus gebaut werden sollte. Als Beethoven-Stadt ist es eine richtige Investition einen guten Generalmusikdirektor zu engagieren und ein Orchester mit Qualität zu betreiben.

Zu Beethovens Zeiten galten ganz andere arbeitsrechtliche Regeln. Daher nicht vergleichbar.
Ich sage: Für EUR 160'000 ist kein herausragender GMD zu finden.
Das mag dem Normalverdiener arrogant erscheinen, hängt jedoch auch zusammen mit der Verantwortung und den beruflichen Herausforderungen.
Von einem 8-Stunden-Tag ist nur zu träumen, wenn man die GMD-Arbeitsstunden auf einen 7,5-Stunden-Tag herunterrechnen würde müsste man 2 Stellen besetzen.

Es ist nicht zu fassen, wie einseitig mache Leute sich mit Kultur beschäftigen. Nun wer mit Kunst und Musik nichts anfangen kann , hat eine Bildungslücke, aber sollte schon den wirtschaftigen Aspekt bedenken.
Auch ein Festspielhaus ist eine wichtige Investition für Bonn und alle ! Bürger.

Zur Zeit Beethoven's gab es nirgendwo grosse Orchester. Die Komponisten die für große Orchester geschrieben haben haben dieses ca.5 Jahrzehnte danach getan. Ich rede von Richard Strauss, oder Richard Wagner, oder Berlioz. Eine Reduzierung der Planstellen im Beethovenorchester würde die Abstufungen in der Gruppierung bedeuten. Das Orchester würde automatisch an Bedeutung verlieren u.die Zukünftig wäre besiegelt. Junge erstklassige Musiker hätten keine Interesse mehr u.die Qualität würde unweigerlich einbrechen. Ach, u.wer glaubt dass, das Beethovenorchester ohnehin keine nennenswerte Qualität hat dem zeige ich gerne ein Paar Kritiken aus Internationalen Zeitung. Ich rede von New York, Chicago, Shanghai, Tokio. usw. e Sie können mir glauben, daß ich nach 43 Jahren in vielen Orchestern gespielt habe, das ich weiß wovon ich rede wenn ich von Qualität spreche. Die Beethovenstadt Bonn kann sich ohne ein qualitativ hochwertiges Orchester nicht behaupten. Ausserdem kann man Münster u. Bielefeld nicht mit Bonn vergleichen. Bonn ist Beethovenstadt. Gehen Sie mal nach Salzburg. Da ist Mozart der Patron der Stadt und.nicht wegzudenken. Millionen Touristen pilgern jährlich nur deshalb dort hin. Warum nicht dem Beispiel folgen? Oder ist Bonn so wenig wert?