Anpassung der Gebührenstruktur der Stadtbibliothek

Monetärer Typ: 
Einnahmevorschlag

Kategorie

Bildung und Soziales

Mit Eröffnung des „Haus der Bildung“ ist vorgesehen, die Gebührenstruktur der Stadtbibliothek zu verändern:

Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit bzw. Ende der Schulzeit können Medien kostenfrei entleihen, alle anderen zahlen eine pauschale Gebühr.

Die Jahresgebühr für Erwachsene beträgt dann 30 EUR (bisher je nach Medienarten differenziert in 15 oder 30 EUR). Ergänzend wird eine Karte für 3 Monate zu 9 EUR angeboten sowie eine Partnerkarte in Höhe von 12 EUR. Mit Bonn-Ausweis beträgt die Jahresgebühr für Erwachsene 15 EUR.

Darüber hinaus werden die einmaligen Pauschalmahngebühren sowie die Gebühren für besondere Leistungen erhöht, um den damit verbundenen Kostenaufwand annähernd abzudecken.
Alle zwei Jahre sollen diese Gebühren kontinuierlich angehoben werden, und zwar die Jahreskarte jeweils um 5 EUR, die Dreimonatsgebühr jeweils um 1,50 EUR, die Partnerkarte um jeweils ein EUR.

Mit Beginn der Gebührenerhöhung im Jahr 2015 können Mehreinnahmen von 27.800 EUR erzielt werden. Im Jahr 2024 ergäbe dies Mehreinnahmen in Höhe von rd. 307.000 EUR belaufen.

Kommentare

5 Euro pro Monat für das qualitativ gute Angebot wären nicht zu viel verlangt, schließlich sind auch viele gute DVDs im Angebot. Der Bonn-Ausweis-Beitrag sollte auf jeden Fall erschwinglich bleiben.

Vielleicht sollte man über eine Familiengebühr nachdenken, denn wenn "nur" die Kinder und Jugendlichen Bücher, CDs, Spiele und DVDs ausleihen, spart die Familie doch viel Geld.

Es heißt im Text:
"Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit bzw. Ende der Schulzeit können Medien kostenfrei entleihen, alle anderen zahlen eine pauschale Gebühr."
Das finde ich auch völlig richtig so. Aber wie gewährleistet man, dass Kinder und Jugendliche nicht auch Literatur und andere Medien für ihre Eltern auf diesem Weg kostenfrei ausleihen? Da ja eine Kontrolle abwegig wäre, bei der Ausleihe feststellen zu wollen, ob die Beethoven-CD vom Jugendlichen selbst ausgeliehen oder für ein Elternteil nach Hause mitgebracht wird, ergibt sich daraus eine Schieflage gegenüber den zahlenden Erwachsenen. Ich vermute, dass dies auch RuRo zur Anregung veranlasste, seitens der Verwaltung über eine Familienkarte nachzudenken.

@#3 @#3 Weiss nicht, wie es in anderen Büchereien ist, aber die Kinder können nur bestimmte Medien umsonst ausleihen. Erwachsenen-Medien kosten. Aber nichtsdestotrotz gibt es Familien, die sich an den Kosten beteiligen könnten.

"alle anderen zahlen eine pauschale Gebühr. Die Jahresgebühr..."
Heißt das, Einzelausleihgebühren gibt es dann nicht mehr, und für zwei Bücher im Jahr zahlt man dann trotzdem 30 Euro?

Als begeisterte Leseratte bin ich bereit meinen Obulus beizutragen - wenn die ortnahe Erreichbarkeit "meiner" Bezirksbibliothek (Brückenzentrum) erhalten bleibt.

@#6 @#6 Sehe ich genauso. In meinem Fall wäre es aber die Stadtteilbibliothek Endenich....

@#6.1 @#6.1 Wenn die Bezirksbücherei Beuel-Ost schließt brauche ich keine Jahresgebühr mehr, keinen Förderverein und spende auch keine Medien mehr.

Die Stadtteilbibliotheken schliessen und für den weiteren Weg mehr verlangen? Nein, da zahlen die BürgerInnen und Bürger doppelt.

Die Mahngebühren sollten drastisch erhöht werden. Die Jahresgebühr sollte die geplanten 30,00 Euro nicht überschreiten. Alle zwei Jahre 5 Euro mehr sind zu viel.
Werden die Stadtteile von der Versorgung abgekoppelt, weil man für jedes einzelne Medium in die City fahren muss, werden allerdings weniger Nutzer die Jahresgebühr entrichten. Daher: Erhöhung bei vollem Erhalt!

@#8 @#8 ja, sehe ich auch so. ich werde kaum nach Arbeit und Kinder holen nochmal losfahren, um ins Haus der Bildung zu kommen. Ergo: ein Nutzer weniger, weniger Einnahmen. So kann man ANgebote auch auf Dauer unrentabel machen. Die Stadtteilbibliothek um die Ecke nutze ich jedoch regelmäßig.

Ich vermisse eine Auseinandersetzung mit der Zukunft des Buches insgesamt bei der Ausrichtung des Bibliothekskonzeptes. Bücher sind in Zukunft digital. Streaming-Dienste biten für wenige Euro einen unbegrenzten Zugriff auf Millionen von Büchern. Das muss die Bibliotheken grundsätzlich verändern, nicht nur die Standorte und Gebühren auf den Prüfstand stellen.

Zugang zu Büchern sollte billig sein, aber Personal kann z.B. Durch ehrenamtlich Kraefte ersetzt werden, um Kosten zu sparen.

@#10 @#10
Das ärgert mich jetzt.. Ich weiss nicht, welchen Beruf Sie ausüben, aber könnte ein gutwilliger Laie auch Ihre Arbeit übernehmen?

Mahngebühren erhöhen ist o.k. Das habe ich ja selbst in der Hand. Aber alle 2 Jahre 5 Euro mehr? Nach 4 Jahren müsste ich von der Rente gleich 10 Euro abdrücken.

Auch die Gebühren bzw. Eintrittspreise Schwimmbäder, Theater und Oper sollten moderat angepasst werden um einen Kahlschlag zu vermeiden .

Grundsätzlich ist die Nutzungsgebühr richtig, auch das Angebot von Kurzzeitpauschalen und Partnerkarten.
Die Erhöhung um gleich 5 Euro alle 2 Jahre lässt aber Augenmaß vermissen. Kein Einkommen steigt alle 2 Jahre um ein Sechstel, wie diese Gebühr. Alle 2 Jahre eine Erhöhung von 2 Euro wäre akzeptabel (bzw. jährlich 1 Euro, aber das wäre mehr Verwaltungsaufwand, und den wollen wir ja einsparen), oder alle 5 Jahre 5 Euro.
Und auch ich sehe das so, dass die Schließung von Bibliotheksstandorten kontraproduktiv ist, und dass man sich an neue Nutzergewohnheiten (e-books, streaming usw) anpassen muss. Das kostet erst mal Personal, das so ausgebildet und erfahren ist, dass es tragfähige Konzepte entwickeln kann. Dazu fehlt bisher das deutliche JA, dass Büchereien zum notwendigen Versorgungsangebot einer Kommune gehören (weil es etwas ist, was Bürger nicht aus eigener Kraft realisieren können, ohne auf Pfarrbüchereiniveau zu bleiben). Erst ab einem deutlichen quantitativen und qualitativen Medienangebot kann eine Bibliothek ihrem Bildungsanspruch gerecht werden, und dazu muss sie großräumig vernetzt sein (Medienaustausch, Fernleihe usw). Und das geht nicht in privater Führung, wenn auch die Fördervereine Großartiges leisten; eine Abspaltung von der Zentrale macht das Angebot zwangsläufig "mickrig".

Wenn ich mehr Geld bezahle erwarte ich bessere Leistungen. Das bedeutet gut erreichbare Stadtteilbibliotheken, Öffnungszeiten angepasst an beruflichen Arbeitszeiten - warum nicht ein Tag in der Woche bis 20 Uhr offen bleiben und am Samstag bis 16 Uhr - und eine gut sortierte internationale Presse und neue Computer zur Internetrecherche. Wenn das alles kommt, sind bestimmt mehr Leute bereit 5 Euro oder mehr pro Monat zu zahlen.

Bevor ich für eine Erhöhung der Gebühren in den Büchereien stimme, interessiert mich Folgendes:

Wieviele Karten für die Oper und Bonner Theater werden über die Theatergemeinde Bonn verkauft?
Wie hoch sind die Mindereinnahmen, weil die Karten deutlich billiger als bei der Theaterkasse weitergegeben werden?
Z.B. bezahlen Mitglieder der Theatergemeinde für ein Premium-Opernpremieren-Abo nur die Hälfte des regulären Preises in der besten Platzkategorie. Die Verbilligung PRO Opernpremiere ist damit deutlich höher als die jetzige Jahresgebühr in der Stadtbücherei.
Es kann nicht sein, dass wir Medien spenden, ehrenamtlichen Einsatz zeigen und Preissteigerungen in Kauf nehmen, während andere für gar nichts einen 50 %igen Rabatt bekommen.

Bücherei ist auch Kultur und Kult sowieso!

wenn auf diese Weise mehr Geld eingenommen wird, das auch für den Erhlt der Büchereien eingesetz wird
und nicht zum stopfen der entstandenen Löcher in anderen Bereichen wie WCCb

Sicher dürfen die Gebühren für die Bibliotheksnutzung steigen, solange Kinder und Jugendliche kostenlosen Zugang zum Buch erhalten. Die Gebühren sind ja auch noch bezahlbar. Wenn allerdings alle 2 Jahre um 5 Euro erhöht wird, sind sie es bald nicht mehr. Wird eine so großzügige Erhöhung bis mindestens 2024 beibehalten, geschweige denn darüber hinaus, macht das Bildung in Bonn bald zum Luxusgut. Die Wohlhabenden sind aber in der Regel nicht die Hauptnutzer der Bibliotheken. Ist das eine Schließung der Bibliotheken auf Zeit? Dann, wenn 2024 und danach keiner mehr kommt, weil die Gebühren zu hoch werden? Die Erhöhung um 5 Euro nur befristet, danach moderate Erhöhungen von Zeit zu Zeit und nicht festgetackert, wäre ein Vorschlag, den wohl die meisten mittragen können.

Die im Haus der Bildung getätigten Investitionen verdienen eine rege Nutzung. Da "echte" Bücher leider eine abnehmende Rolle spielen, muss die finanzielle Zugangsbarriere eher sinken.
Durch die in der neuen Zentralbibliothek und in Bad Godesberg eingesetzten Ausleih- und Rückgabeautomaten verringert sich der Personalaufwand der einzelnen Entleihungen nach der Einführungsphase deutlich.
30 € fände ich für die angesprochene Familienjahreskarte in Ordnung. Hoffentlich bleibt auch die Möglichkeit der Einzelgebühr pro Medium erhalten. Um nicht zu viel Aufwand mit Münzgeld zu haben, könnte man (an einem weiteren Automaten) mindestens 5 € als Guthaben in das Benutzerkonto laden lassen. Beim Entleihen oder Verlängern wird dieses Guthaben entsprechend aufgebraucht.

Die Gebühren neu festzulegen, ist im Prinzip okay. Und jeder, dem Bildung für Kinder und Jugendliche am Herzen liegt, wird dem zustimmen. Die Gebühren "alle zwei Jahre [...] kontinuierlich" anzuheben, und zwar "die Jahreskarte jeweils um 5 EUR" ist aber mal wieder übers Ziel hinausgeschossen. Dann kostet die Jahresgebühr irgendwann 50 oder 60 EUR oder noch mehr. Bitte begrenzen. Es kann ja nicht sein, dass die Bücherei-Nutzer für Bonns Fehlwirtschaft und solchen Irrsinn wie WCC und Festspielhaus blechen.

Moderate Mehrbelastung pro Kopf, soziale Verträglichkeit gegeben.

Alle zwei Jahre die Jahresgebühr um 5 Euro erhöhen...das sind ja mal eben 20 % - geht's noch??? und das alle zwei Jahre??? Hallo??? Nur wenn ich auch nach der Eröffnung des Hauses der Bildung online Medien ohne Zusatzgebühr bestellen kann, ansonsten werden sich Leute überlegen, überhaupt Jahreskarten zu kaufen und dann sind sie nämlich dahin die Mehreinnahmen.

Man kann die Frage auch anders stellen: Warum verlangen wir überhaupt Geld für ein Grundnahrungsmittel wie Bücher?
Das wird denke ich in den nordischen Ländern von der Schwerpunktsetzung ganz anders gehandhabt. Die Bibliotheken haben andere Etats und andere Angebote.
Warum soll die Gebühr alle zwei Jahre ansteigen wie das schon mit der Miete passiert? By the way, die Gehälter von Mama und Papa in unserer Familie werden die nächsten Jahre nicht ansteigen, obwohl es die Miete und die Fahrkarte und wasweißichnochwas tun wird.