Einstellung der Zuschüsse für das Frauenmuseum ab 2019

Monetärer Typ: 
Sparvorschlag

Kategorie

Bildung und Soziales

Das Frauenmuseum Bonn besteht seit fast 35 Jahren und zählt jährlich rd. 30.000 Besucherinnen und Besucher. Das Museum hat seinen Sitz in der städtischen Liegenschaft „Im Krausfeld 10“; es wurde bis 2011 mit jährlich 180.000 EUR und wird seit 2012 mit jährlich 120.000 EUR institutionell gefördert. Eine Förderung in dieser Höhe ist auch für den Haushalt 2015/16 ff. vorgesehen. Seit 2012 fördert der Landschaftsverband (LVR) Rheinland Projekte des Frauenmuseums; diese Projektförderung kann aller Voraussicht nach bis 2016 fortgeführt werden. Ab 2017 müsste die städtische Förderung wieder auf mindestens 180.000 EUR p. a. angehoben werden, damit das Frauenmuseum seine Betriebskosten finanzieren kann.

Ohne den städtischen Zuschuss wird das Museum seinen Betrieb vollständig einstellen müssen. Allerdings könnten Ausstellungen auch in anderen Häusern in Bonn, wie z. B. im Kunstverein oder im Künstlerforum, präsentiert werden.

Mit Einstellung des Zuschusses im Jahr 2019 kann jährlich ein Betrag von 120.000 EUR eingespart werden.

Kommentare

@#1 @#1 100 Gummipunkte für den wahrscheinlich unqualifiziertesten Beitrag im ganzen Portal.

Dann wird das Frauenmuseum eben geschlossen. Braucht eh niemand.

Die Kosten haben Sie sehr gut und ausführlich dargestellt. Wenn man nun vergleicht mit wie wenig Geld das Frauenmuseum seit Jahren ein tolles Programm bietet und wie viel Geld dagegen andere Ausstellungshäuser in BN (Kunstverein, Kunstmuseum, ...) erhalten, sollte man mal darüber nachdenken, ob das Frauenmuseum nicht endlich mal mehr Geld und Mitarbeiter (!!!) erhält.

Den Kommentar mit der Steuerhinterziehung halte ich hier auch nicht für angebracht.

Frauen sind in der Kunst, wie in vielen anderen Bereichen, leider immer noch erheblich benachteiligt. Daher bedarf es dieses Museums.

@#4 @#4 Gibt es in Bonn ein Kunstmuseum oder einen Kunstverein, der mit einer so geringen finanziellen Förderung solch hohe Besucherzahlen nennen kann? Der 33 Jahre lang trotz kümmerlichster Unterstützung nur durch ehrenamtlichen Einsatz und künstlerische Phantasie überleben und sogar blühen konnte. Der weit über die Grenzen Bonns hinaus eine grosse Wertschätzung geniesst, ja sogar im Ausland beispielhaft wirkt und viele und immer mehr Nachahmer findet? Es ist unglaublich, dass eine Stadt eine solche Institution fallen lassen will. Die Leistung dieses Museums gerade für die Bonner ist vielleicht nicht so spektakulär wie die der bei weiten mehr unterstützten Häuser, aber sie ist stetig und wirksam wie ein Sauerteig. Mit geringen Mitteln fördert sie die Kinder und Eltern in einem Stadtteil, der trotz eines starken Migrationshintergrunds einen solchen kreativen Mittelpunkt gerne annimmt. Das Museum ist eine Schmiede junger Künstlerinnen, ermutigt, wertet und führt weiter. Es hat eine wunderbare Gemeinsamkeit von Künstlerinnen aus der Region und der Bundesrepublik erreicht. Für Hunderte von Künstlerinnen ist es eine Heimat, wo Ihre Kunst Immer wieder Anregung für die Beschäftigung mit brisanten Themen erfährt und in Ausstellungen mit weiterführenden Beiprogrammen ihre Kunstwerke präsentieren kann. Immer wieder wird man von von der brodelnden Energie und Kreativität beeindruckt, die dieses Haus belebt, ganz im Gegensatz zu der distanzierten Atmosphäre andere Kunsttempel.
Und nun soll es Schluss sein mit einem solch lebendigem Zentrum der Stadt, weil es zu teuer sei, weil sein Bau auf einem zu teuren Grundstück stehe, weil der Kampf für die Gleichberechtigung von Künstlerinnen überflüssig geworden sei? Oder deshalb, weil dann die "anderen überleben" könnten und weil "was das Frauenmuseum macht,andere auch können". Nein, sie können nur eines allein, entweder eine Ausstellung machen oder Frauengeschichte betreiben oder Kinderkunst fördern,oder oder oder. Aber all dies in ein wunderbares Eines zu verschmelzen und dazu noch Netzwerke über den ganzen Globus zu spannen, das macht nur unser Bonner Frauenmuseum. Wer das den fehlenden Geldern der Stadt opfern will, handelt verwerflicher als die Bank, die ihre Kunstwerke unter den Hammer bringt.

@#4.2 @#4.2 Ein sehr guter Beitrag. Der Vorschlag der Verwaltung die Aktivitäten des Frauenmuseums auf mehrere Museen aufzuteilen, zeugt schon von sich auf für völliges Unverständnis gegenüber dieser Einrichtigung, die einzigartig ist!

Das Frauenmuseum gehört zu Bonn, lieber auf die Fahnen auf den Brücken verzichten, den Intentanden und er Leitung von Oper und Theater weniger zahlen, dort aber das übrige Personal vernünftig bezahlen und mehr Geld für die freie Kultur, wie etwa dem Frauenmuseum.
Und denen, die dem Frauenmuseum das Geld streichen wollen empfehle ich, es stattdessen einfach mal zu besuchen. Denn wer es kennt, mag es...

Wenn ich es recht verstehe: Das Kulturamt gibt 120.000 € aus seinem Topf für's Frauenmuseum. Die erhalten aber nicht die Museumsfrauen, sondern 95.000 € bleiben direkt im Säckl der Stadt - sie gehen an's Städtische Gebäudemanagement. Wenn man also das Museum schließt, dann fehlen dort die 95.000€. Wo also bitte ist der riesige Sparefffekt für die Haushaltskasse der Stadt Bonn? Denn nach Adam Riese wären gerade mal 25.000€ einzusparen - dafür wird eine einzigartige Institution geschlossen: Kein KinderAtelier mehr, keine Museumsklasse, keine Künstlerinnenateliers, keine Ausstellungen mehr zu aktuellen Themen, die uns Frauen betreffen - wie gerade die SINGLE MOMS...

@#8 @#8 Die spärlichen 25.000 Euro, die das Frauenmuseum tatsächlich erhält - nachdem die Miete abgezogen ist - gehen vor allem für die Betriebskosten drauf. Das heißt, sie kommen wahrscheinlich den Stadtwerken zu Gute und damit der Stadt Bonn. Ist sich der Stadtrat eigentlich bewusst, dass er sich selbst ins Fleisch schneidet, wenn der das Frauenmuseum eingehen lässt? Die Museumsfrauen akquirieren jährlich erheblich mehr Geld als sie von der Stadt erhalten. Damit schaffen sie nicht nur ein umfangreiches Kulturprogramm, sondern auch Arbeitsplätze.

Das Frauenmuseum sollte schon erheblich früher (nicht erst 2019) das Krausfeld verlassen und eine neue Heimat am Hochstadenring finden. - Dort wären die Aktivitäten viel sichtbarer. Und die Räumlichkeiten hier verdienen bessere Besucherzahlen.

Mit dem frauenmuseum kann die Stadt sich schmücken, denn wenige Städte haben eins.
Die Chancengleichheit wird hier sowohl politisch als auch künstlerisch thematisiert.
Für nur wenig Geld und unter viel ehrenamtlichem Einsatz haben Frau Pitzen und ihr Mitstreiterinnen einzigartiges geschaffen.

Wenn dort Bedeutendes gezeigt wird, sollten die durchschnittlich ca. 80 Besucher des Museums pro Tag auch einen angemessenen Eintrittspreis zahlen können. Bei 4,50 Euro ist da noch Luft nach oben. Alternativ weitere Sponsoren finden und von der Relevanz des Projektes überzeugen.

@#11 @#11 Es gibt Ignoranten, sie sich nicht überzeugen lassen wollen.

Frauen sollen wohl wieder in die Küche!!!

Keine Kürzungen. Seid Ihre Wahnsinnig? Ein Museum welchen Bundesweit bekannt ist wollt ihr auf kaltem Weg schließen? Ist das die Politik von Bonn? Frauen, Kinder, Ausländerfeindlich???

Moderationskommentar

@#13 Liebe/r KoFu,

ich möchte Sie auch hier bitten sachlich zu bleiben. Nur durch eine sachliche Argumentation kann ein konstruktiver Dialog gewährleistet werden.
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)

Die Streichungen für das Frauenmuseum lehne ich vehement ab. Diese Institution ist als Forum für die weibliche Kunst sehr wichtig und diese Aufgabe kann kein anderes Bonner Museum leisten.

Wenn das Frauenmuseum einen wichtigen Beitrag leistet, dann sollte es für die Betreiber nicht schwer sein Sponsoren dafür zu gewinnen (Emma, Brigitte, H&M?). Warum Bonner Bürger das bezahlen sollten ist mir schleierhaft.

@#16 @#16 Genau das tut das Frauenmuseum. Es scheint eine Menge Vorurteile über die Förderungen zu geben. Die Stadt Bonn wäre hier mal in der Pflicht, die Finanzierung der einzelnen Museen transparent zu machen. Mit den Geldern der Stadt werden ausschließlich Miete und Nebenkosten bezahlt. Kein einziger Euro der Bürger und Bürgerinnen wird für Ausstellungen und andere Projekte des Museums verwendet. Alle nötigen Ausgaben treibt das Frauenmuseum selbst auf. Da könnten sich andere Museen ein Beispiel dran nehmen!

Mir ist nicht ganz klar, was der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Kunst ist. Sollte Kunst von Künstlerinnen in Museen und Ateliers generell unterrepräsentiert sein, so spiegelt dies wohl eher das allgemeine Problem wieder, dass Frauen in der Gesellschaft/Wirtschaft/Forschung unterrepräsentiert sind. Ein Frauenmuseum als Nische zu nutzen, halte ich in diesem Zusammenhang für extrem kontraproduktiv. Es ändert die allgemeinen Verhältnisse nicht. Ein Museum über die Rolle der Frau in der Gesellschaft/Wirtschaft/Forschung und ihre Geschichte, unter Ausschluss der Kunst, ist sinnvoll und hat seine Berechtigung wie jedes andere Bonner Museum auch, sollte dann aber auch mit den gleichen Kriterien bewertet werden, ohne einen Sonderstatus, den letztlich jedes Museum für sich beanspruchen könnte. Wesentlich sind wohl die Fragen: Wie viele Besucher gibt es im Durchschnitt pro Monat? Welcher Zuschuss ergibt sich daraus pro Besucher? Können die Ausstellungen auch in anderen Häusern realisiert werden?

Speziell stellen sich auch die Fragen: Nutzen die Künstlerinnen die Ateliers kostenlos? Das wäre eine private Förderung mit für den Steuerzahler intransparenten Auswahlkriterien. Wie viele Kinder nutzen das Kinderatelier? In Hinsicht auf die vielen Kürzungsvorschläge in Bezug auf Bildungsangebote für Kinder könnte das Geld vielleicht an anderer Stelle sinnvoller und effektiver eingesetzt werden.

das frauenmuseum ist auch für männer interessant.
erst sich mit dessen arbeit auseinandersetzen, dann reden.
auch männer rechnen: warum erhalten vereine mit weit weniger aktivitäten und besucherzahlen mehr geld als das frauenmuseum? die ausstellungen und aktivitäten sind ein wertvoller beitrag für unsere gesellschaft.

Dort wird tolle Arbeit gemacht, tolle Ausstellungen gemacht. Frauen werden in der Kunstszene immer noch zu wenig gefördert und gesehen. Ich denke da an die Ausstellung China in der Bundeskunsthalle, in der Frauen kaum vertreten waren, man habe keine Künstlerinnen gefunden. Das Frauenmuseum hat daraufhin chinesische Künstlerinnen eingeladen und das war eine der besten Ausstellungen, die ich gesehen habe.

Ist ja klar bei einem Frauenprojekt kann gespart werden. Dabei ist das Frauenmuseum was ganz besonderes und gibt es nicht in anderen Städten. Natürlich könnten Ausstellungen auch in anderen Häusern in Bonn präsentiert werden. Genausogut können Leute auch die Oper in Köln besuchen oder das Deutsche Museum in München oder der Kongress kann auch in Köln stattfinden. Im Grunde kann alles, was es in Bonn gibt auch woanders stattfinden, aber warum soll dann noch EINE in Bonn wohnen wollen, warum??? Bonn wird bald ganz oben sein, nämlich auf der Liste der unattraktivsten Städte Deutschlands - Herzlichen Glückwunsch!!!