Beethoven Orchester (12,1 Mio.€ in 2015) vollständig auflösen!
Gemäß der hier angegebenen Haushaltsplanung sind alleine für das Beethoven Orchester im Jahr 2015 stolze 12,1Mio.€ vorgesehen. Diese Position ist somit deutlich größer als die Kosten für sämtlichen Bonner Hallen- und Freibäder (7,8Mio €)! Vor diesem Hintergrund muss die Frage erlaubt sein, ob eine Stadt (auch wenn Hr. Beethoven hier geboren ist) über 100 Musiker mit diesen enormen Gesamtkosten voll finanzieren muss?
Ist ein städtisches Orchester wirklich wichtiger als eine gute Versorgung mit Schwimmbädern, welche für viele die letzte Möglichkeit zur sportlichen Betätigung darstellt (insbes. bei vielen Senioren der Fall)?
Kann man Feierlichkeiten zu Ehren von Beethoven nicht auch durch Förderung eines jährlichen Musikevents begehen ohne als Stadt gleich dauerhaft ein gesamtes Orchester dieser extremen Kostendimension zu unterhalten?
Eine bereits vorgeschlagene Verkleinerung des Orchesters scheint vor diesem Hintergrund nicht ausreichend, sondern es ist wirklich eine vollständige Schließung (ggf. mit Übergangszeit) anzustreben.
Kommentare
am 27. Nov. 2014
at 20:09Uhr
Wie kann man nur so einen
Wie kann man nur so einen Vorschlag machen... Sie können doch nicht Schwimmbäder mit einem Orchester vergleichen. Wollen sie vll. aus Oper und Beethovenhalle Schwimmbäder machen? Sind Sie dann zufrieden?
am 07. Dez. 2014
at 21:45Uhr
RE: Was opfern wir für die Musik?
@#1 @#1 Kein Geld! Also Sparen! Wo? Da, wo zuviel ausgegeben wird, wo sonst? 12,1 Mio. p.a. für Musiker ausgeben, bei gleichzeitiger Überschuldung? Mit welchem Argument denn? Ach ja: Kultur! Wer Kultur will, muss einfach mal in eine Bonner Schule gehen. Fast alles alt, teils kaputt. Die Toiletten einfach nur eklig. Da sieht man, welchen kulturellen Stand diese Stadt (seinen Kindern) anbietet.
am 10. Dez. 2014
at 06:39Uhr
RE: RE:Arbeitsverträge prüfen
@#1.1 @#1.1 Ob man gleich auflösen muss weiss ich nicht. Aber die Kosten, 12,1 Mio, das geht natürlich gar nicht. Erstmal die Grösse, 100 Musiker ! Im General Anzeiger war mal ein Artikel, dass man auch deshalb so viele bräuchte, weil viele wohl so spezielle Arbeitsverträge haben. Wenn die woanders zum Spielen eingeladen sind, haben die wohl das Recht in Bonn zu fehlen und auswärts zu spielen. Und das machen die wohl öfters. Dazu dann noch recht hohe Gehälter. Da muss man sich eben mal die Arbeitsverträge ansehen und ggf an die modernen Zeiten anpassen. Aber mehr als 4 Mio sollte man für einen Klangkörper heutzutage nicht mehr ausgeben.
am 27. Nov. 2014
at 21:55Uhr
Beethoven Orchester u. Oper
Super Idee. Dann können wir ja die kulturelle Zukunft Bonn's ganz neu gestalten. Dann heisst es " Beethoven Schwimmbad" oder "Ludwig " Turnhalle ! Toller Einfall von Ihnen!! Waren Sie mal in Salzburg? Überall liesst u. sieht man Mozart. Übrigens, Bonn ist die Geburtstadt Beethoven's. Die einzige Stadt weltweit die diese grosse Ehre hat.
Ach ja. Dann nehmen wir doch gleich alle Museen mit. So viel Geld für ein paar Austellungen? Dafür könnte man doch eine Fussballstadion bauen. Beethoven's Musik hat ca. 2 Jh überlebt. Wollen das zertrammpeln? Dann bleibt eine Einöde u. kulturelle Wüste. Nie wieder kann man das wieder gutmachen.
am 28. Nov. 2014
at 01:23Uhr
RE: RE: Nur so: Beethoven bleibt
@#2 @#2 Ohne Sympathien für den Antrag, wollte ich nur festhalten, dass niemand Beethovens Musik "zertrampeln" kann. Sie wird immer und überall auf der Welt eine herausgehobene Stellung im klassischen Repertoire einnehmen, unabhängig wie sich die Geburtsstadt zu ihm verhält.
am 28. Nov. 2014
at 13:40Uhr
RE: Wien statt Bonn
@#2 Beethoven mag in Bonn geboren sein, aber seine Kompositionen sind doch nur zu einem kleinen Bruchteil hier entstanden. Ich verstehe diesen künstlichen Stolz der Städte auf ihre berühmten Töchter und Söhne nicht. Gerade im Fall Beethoven haben doch erst die Zustände in Wien zu seiner schöpferischen Entfaltung geführt. Wer bringt denn noch Einstein mit Ulm in Verbindung oder Bach mit Eisenach. Mir stellt sich eher die Frage, ob Bonn auf andere Dinge verzichten soll, nur um einen Beethovenkult aufrecht zu erhalten, der besser in Wien angesiedelt wäre.
am 28. Nov. 2014
at 14:07Uhr
RE:
@#2.2 Das hat nichts mit künstlichem Stolz zu tun. Jede Stadt versucht für sich ein Anziehungspunkt für internationale Unternehmen und vor allem Touristen zu sein. das alles kurbelt die Wirtschaft an und sorgt für Einnahmen. Es gibt genug Städte die nicht stolz darauf sein können solch berühmte Söhne oder Töchter zu haben. Waren Sie mal in solch einer Stadt? Und ist Ihnen aufgefallen das auch diese Städte ein großes Sinfonieorchester und Oper haben?
am 29. Nov. 2014
at 01:53Uhr
RE: RE: Mit den Anziehungskräften ist das so eine Sache ...
@#2.2.1 @#2.2.1
Ob heute noch Konzernansiedlungen von einem repräsentativen Klassikangebot abhängig gemacht werden, wage ich zu bezweifeln, da die jüngere "Managementelite" kaum noch klassikaffin ist. So sagte mir ein ehemaliger Bonner Telekomvorstand erst vor etwa 2 Jahren, dass keiner seiner jüngeren Kolkegen je in ein klassisches Konzert oder in die Oper ginge. Und wenn man selbst in angesagten Festspielorten bei ausverkauftem Haus beste Plätze leer bleiben sieht, weil die von Siemens und Co. mit gesponserten Plätzen bedachten Personen aus Desinteresse nicht kommen, dann sieht, dass dieser Faktor heute bei Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen keine übergeordnete Rolle mehr spielt. Anders ist natürlich der Tourismusfaktor zu bewerten, wobei hier allerdings mehrere Dinge zusammenkommen müssen oder ein Faktor internationale Strahlkraft hat. In Leipzig spielt das Gewandhausorchester in keinem architektonisch überragenden Gebäude, dafür gehört das Orchester und sein Chefdirigent Chailly aber zu den Weltbesten. Gleichzeitig hat der anreisende Besucher noch die Möglichkeit, das Bachhaus mit Archiv und Museum zu besuchen - in seiner Bedeutung und Anziehungskraft auf jeden Fall mit dem Beethovenhaus gleichzustellen -, das völlig neu gestaltete Mendelssohnhaus lockt mit der Originaleinrichtung in Mendelssohns letztem Wohnhaus und dann gibt es noch die weltberühmten Thomaner. Dresden zieht Touristen wegen seiner Stadtschönheit an, mit der wieder aufgebauten Frauenkirche erleben die Besucher ein weltberühmtes Gebäude mit großer Symbolkraft und in der prächtigen Semperoper kann man die ebenfalls international hoch gehandelte Staatskapelle mit Maestro Thielemann erleben. München hat mindestens mehrere Orchester von Weltruf inkl. weltbekannter Dirigenten, von denen einer das Staatsopernorchester leitet, das der Münchner Staatsoper ihren Platz an der Spitze der öffentlichen Wahrnehmung sichert. Berlin, das seit Jahren an der Spitze der Touristenzahlen steht, bräuchte ich mit der Fülle seines Kultur- und Clubangebots gar nicht aufzuführen, wie natürlich auch die in der Summe bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschlands in den staatlichen Berliner Museen zu sehen sind.
am 02. Dez. 2014
at 20:49Uhr
RE: RE:
@#2.2 @#2.2 Beethoven ist hier nicht nur geboren, er hat hier auch 22 Jahre gelebt und entscheidende Prägungen erhalten. In Wien wäre er nur ein guter Komponist geworden, in Bonn hat er gelernt, sich für die Freiheit der Menschen einzusetzen.
am 28. Nov. 2014
at 02:28Uhr
Keine Kulturwüste Bonn!
Keine Kulturwüste Bonn!
am 30. Nov. 2014
at 17:35Uhr
Wie wäre es denn, wenn Sie
Wie wäre es denn, wenn Sie einmal auf die Ertragseite schauen? Na, fällt da vielleicht etwas auf? Abgesehen davon sollte man doch über ein wenig Weitblick verfügen und verstehen, dass diese Kultur zu unserem gesellschaftlichen Leben gehört, dass es viele Menschen gibt, die diese Kultur nicht nur wertschätzen sondern zusätzliche Kosten aufbringen, um daran teilzuhaben und dass wir letztlich in einer Solidargemeinschaft leben (sollten), in der man die Dinge, die einen selber nicht interessieren, zum Wohl der Gesellschaft mitträgt. Mich fragt schließlich auch niemand, ob ich GEZ-Gebühren zahlen möchte und damit den Fernsehkonsum von Ihnen mitfinanziere, obwohl ich selbst nicht fernsehe.
am 30. Nov. 2014
at 19:00Uhr
RE: RE: Ertragsseite & Relevanz von städt. Einrichtungen
@#4 @#4 Ich würde gerne sehr sachlich mit Fakten Ihre Fragen beantworten:
1. Sie weisen zu Recht darauf hin, dass auch die Ertragsseite zu betrachten ist:
Beethoven Orchester Kosten=12,1Mio - Ertrag=4,8Mio -> Ungedeckte Kosten=7,3Mio
Bäder: Kosten=7,8Mio - Ertrag=2,3Mio -> Ungedeckte Kosten=5,5Mio
-> Somit Liegt auch nach Berücksichtigung der Erträge der Aufwand für das Beethoven Orchester deutlich über dem Gesamtkosten aller(!) Bonner Bäder zusammen, wobei Kosten für die Spielstätte (Oper, beethovenhalle etc.) ja noch nicht mal enthalten sind...
2. Vergleich der Relevanz von Beethoven Orchester & Bädern: Hier müsste man einfach mal die jährlichen Besucherzahlen gegenüber stellen, um zu einer Versachlichung der Diskussion zu kommen, wo städtische Gelder sinnvoller eingesetzt sind, wenn Sparmaßnahmen insgesamt unvermeidlich werden.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass nur jeder 19. Bonner schon mindestens einmal (wohlgemerkt ein einziger Besuch...) das Beethoven Orchester hat spielen sehen...
Leider kann ich hier aber nicht mit konkreten Zahlen zwecks Vergleich dienen, bin aber sehr sicher, dass Bonner Bürger häufiger im Schwimmbad sind als beim Beethoven Orchester...
am 02. Dez. 2014
at 18:07Uhr
RE:
Man sollte vorsichtiger mit den Zahlen hantieren! Bei einer Umfrage im Jahr 2011 gab mehr als jeder 3. an, das Beethoven Orchester mindestens einmal gehört (nicht nur gesehen!) zu haben. Was mich nicht verwundert angesichts des vielfältigen Angebotes vom Schulkonzert über Open Air und Karneval bis zu den klassischen Abonnementskonzerten.
am 02. Dez. 2014
at 23:21Uhr
Was ist was wert?
In welcher traurigen Situation landen wir denn, wenn sich unser Beurteilen und Handeln nur nach Statistiken und Rentabilität ausrichtet? Wer kann z. B. den direkten wirtschaftlichen Ertrag von allgemeinbildenden Schulen benennen? Hat denn nicht ein Besuch eines Sinfoniekonzertes des Beethoven Orchesters einen höheren ideellen Wert als ein Nachmittag im Ennertbad?
am 03. Dez. 2014
at 12:36Uhr
Ich bin gegen die Auflösung des BOB
Zunächst: Ich nutze mit meiner Frau die kulturellen Angebote der Stadt aber auch die der Privaten.
Was mich aufregt, ist die Häme und Dreistigkeit bei diesen und bei anderen Vorschlägen mit der alle Vorschläge und Argumente für die Verringerung von Ausgaben für die Kultur angegangen werden.
Liebe exessive Kulturbeflissene, bedenkt: Wer immer alles verteidigt, wird am Ende nichts behalten.
Wenn Rat und Verwaltung (Kämmerer) es nicht schaffen, einen ordnungsgemäßen Haushalt aufzustellen, wird die Bezirksregierung mit der Kettensäge durch den Etat gehen (müssen). Dann wird die Kultur möglicherweise überproportional "geschleift". Dann ist Heulen und Zähneklappern angesagt!
Also: Liebe Kulturbeflissene, macht sehr bald praktikable Vorschläge zur Einnahmeverbesserung und zur Ausgabenverringerung. Wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben (d.h. die Bezirksregierung).
am 03. Dez. 2014
at 15:20Uhr
RE:
@#7 Lieber wilhelm,
besten Dank für Ihren Beitrag. Um einen konstruktiven Dialog zu ermöglichen, möchte ich Sie bitten, auf Formulierungen zu verzichten, die andere verletzen könnten. So z.B. "die Häme und Dreistigkeit bei diesen und bei anderen Vorschlägen" oder "Liebe exessive Kulturbeflissene". Vertrauen Sie vielmehr auf die Kraft Ihrer Argumente! Hier finden Sie übrigens die Dialogregeln: https://bonn-macht-mit.de/regeln
Viele Grüße, Anna Bönisch (Moderation)
am 03. Dez. 2014
at 19:20Uhr
Orchester
das Orchester muß bleiben, evtl. etwas verkleinert - aber der Gedanke an ein Festspielhaus ist lächerlich
am 04. Dez. 2014
at 01:24Uhr
RE:
Da gibt es überflüssigere Dinge auf der Streichliste! Keine neue zusätzliche Verschuldung für ein Festspielhaus ist ebenfalls angesagt. Aber bei der Auflösung des Orchesters geht es um Arbeitsplätze und Menschen. Solche Vorschläge sollten nicht einfach in den Raum gestellt werden. Es sollte Grenzen in dieser Diskussion geben. Das ssge ich als Nicht-Klassik-Fan.
am 04. Dez. 2014
at 15:46Uhr
gehört zu Bonn!
gehört zu Bonn!
am 04. Dez. 2014
at 20:59Uhr
Orcherster weg = Oper zu, das darf nicht passieren
Wenn das Orchester abgeschaft wird, kann auch die Oper schließen, da das Orchester da am meisten eingesetzt wird. Somit braucht sich Bonn auch nicht mehr Beethoven Stadt nennen. Jede Stadt, die als Vaterstadt von solcher großer Komponisten gilt, hat eine Oper und ein Orchester. Ob es ein A Orchester sein muss is natürlich fraglich.
am 05. Dez. 2014
at 14:13Uhr
dagegen
dagegen
am 05. Dez. 2014
at 15:21Uhr
wieso?
wieso?
am 05. Dez. 2014
at 17:17Uhr
Festspielhaus-Phantasien
Festspielhaus-Phantasien begraben! Das Orchester muss bleiben.
am 07. Dez. 2014
at 23:53Uhr
Nichts rechtfertigt diese
Nichts rechtfertigt diese Kosten wenn gleichzeitig der Rest der Stadt auseinanderfällt.
am 08. Dez. 2014
at 09:47Uhr
So ein teueres Orchester .....
kann man sich nicht leisten weil Bonn pleite ist!
am 09. Dez. 2014
at 23:47Uhr
Wie will Bonn eigentlich
Wie will Bonn eigentlich einerseits Heimat global agierender Organisationen und Unternehmen sein andererseits sich kulturell aber auf Provinzniveau begeben? Da stehen doch Erwartung und Leistung in Dissonanz. Mir scheint einigen Bonnern fehlt es an Risikobereitschaft zur Investition, vielleicht auch an Bildung um Kultur in diesen Kontext zu rücken. Wenn wir uns freiwillig immer kleiner machen wird Bonn ein unbedeutendes Kaff. Mein Gott, bloß weil das hier keine Hauptstadt mehr ist, müssen wir doch nicht gleich auf fließend Wasser und Strom verzichten ;-)
am 12. Dez. 2014
at 11:40Uhr
Also wird die Kultur u.
Also wird die Kultur u. Beethovenstadt Bonn dann über Schwimmbäder u. Turnhallen definieren? Super Vorschlag!!! Ohne ein qualitativ hochwertiges Orchester kann Bonn sich nicht behaupten. Schwimmbäder u. Turnhallen sind ein wichtiger Teil jeder Stadt aber haben rein wirtschaftlich keinen Feedback. Durch Konzerte, Oper, Schauspiel u. Festspiele u. Festspielhaus werden andere Wirtschaftliche Zweige belebt. Das ist nicht meine Meinung. Es gibt zahlreiche anerkannte Studien. Kann man nachlesen.